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Die Gladiole ist ein Schwertliliengewächs und mit Freesien, Schwertlilien und Krokussen verwandt. Als Unterkategorie sind sie hier als Gattung Gladiolus bekannt und beliebt. Ursprünglich in Afrika und den Mittelmeerländern beheimatet, erfreut sie sich schon seit vielen Jahrzehnten auch in den hiesigen Gärten äußerster Beliebtheit. Bis zu 260 Arten der Gladiolen werden mittlerweile gezählt.
Da die Pflanze aus einer Blumenzwiebel gezogen wird, ist sie über Jahre hinweg ein treuer und bunter Begleiter im Garten. Die prächtige Zierpflanze sieht jedoch nicht nur im Gartenbeet gut aus, sondern wird auch gerne als Schnittblume für prächtige Sträuße verwendet.
Steckbrief
- ursprünglich in Afrika und den Mittelmeerländern beheimatet
- in vielen Farben blühend
- sogenannte Blütenähren mit vielen Blüten
- Gladiolen entwickeln bei guter Pflege außergewöhnlich große Blütenköpfe
- Zwiebelpflanze aus der Familie der Schwertlilien
- verwandt mit Krokus, Schwertlilie und Freesie
- Zwiebelknollen können mehrere Jahre verwendet werden
- Zwiebeln bilden Tochterzwiebeln, mit denen die Gladiolen vermehrt werden können
- einige Arten der ursprünglichen, wilden Gladiole nur bei Spezialisten zu erhalten
- mittlerweile meist nur die vielen Hybridsorten im Handel erhältlich
- werden gerne auch als Schnittblumen in Sträußen oder als einzelne Blumen in der Vase genutzt
Standort
Da Gladiolen ursprünglich aus warmen Gebieten wie Afrika oder dem Mittelmeerraum kommen, lieben sie warme Böden und einen sonnigen Standort. Dieser sollte aber auch gleichzeitig vor zu viel Wind geschützt sein.
- ein Platz in einem Beet in einer Gartenecke, an einer Hecke oder vor einer Mauer ist daher ideal
Substrat & Boden
Die Gladiolus benötigt einen durchlässigen und mit vielen Nährstoffen angereicherten Boden. Daher sollte ein schwerer Boden mit Sand untergemischt werden, bevor die Zwiebeln eingesetzt werden. Auch eine gezogene Drainage rund um das Beet kann beim Wässern der Gladiolen helfen.
- um dem Boden vor dem Einsetzen der Zwiebeln genügend Nährstoffe zu geben, natürlichen Dünger wie Kompost oder Rindermist untermischen
Gießen & Düngen
Gladiolen benötigen viel Wasser, damit sie ihre Blüte in voller Größe und Schönheit entwickeln können. Und damit ist wirklich viel Wasser gemeint, das unter Umständen in heißen und trockenen Sommern auch jeden Tag mit dem Gartenschlauch zugefügt werden muss. An Regentagen hingegen muss die Gladiole natürlich nicht zusätzlich gegossen werden.
- Staunässe unbedingt vermeiden
- daher Erde zwar gleichmäßig feucht halten, aber nicht zu nass werden lassen
- Mulch rund um die Beete hilft, die Feuchtigkeit nicht verdunsten zu lassen
- die Feuchtigkeit bleibt so im Boden ausgeglichener
- Pflanzendünger für blühende Pflanzen aus dem Handel nutzen
- gemäß den Herstellerangaben auf der Verpackung regelmäßig düngen
- von Frühling bis zur Ende der Blütezeit düngen
Schneiden
Da die blühenden Stängel der Gladiolen einjährig aus den Zwiebeln wachsen und blühen, ist ein Schnitt nicht notwendig. Häufig werden die üppig blühenden Pflanzen aber als Schnittblumen verwendet. Viele Gartenbesitzer pflanzen daher viele Gladiolen an, damit sie immer frische Schnittblumen zur Verwendung haben. Hierfür werden die Blütentriebe geschnitten, der Rest der Pflanze mit Blättern bleibt stehen und wächst so ohne ihre Blüten weiter.
- in der Vase die oberste Blütenknospe vorsichtig entfernen
- dadurch neigen die Gladiolen ihre Köpfe nicht zur Seite sondern bleiben gerade
- auch entfaltet sie so die volle Blüte in der Vase
- auch in der Vase benötigt die Blume regelmäßig frisches Wasser
Vermehren
Während der Überwinterung der Zwiebeln der Gladiolen bilden sich Tochterzwiebeln. Diese werden extra von der Gladiole gebildet, um die Fortpflanzung ihrer Gattung anzuregen. Daher werden diese Tochterzwiebeln von der Mutterzwiebel vor dem Aussetzen ins Beet getrennt. So können hieraus, neben den Mutterzwiebeln neue Gladiolen der gleichen Art und Blütenfarbe heranwachsen. Allerdings dauert es seine Zeit und hierfür ist auch ein wenig Geduld nötig, bis die relativ kleinen Tochterzwiebeln über die Jahre groß genug geworden sind, um ebenso prächtige Gladiolenstängel und Blüten zu bilden, wie ihre “Mütter”.
Pflanzen & Aussaat
Aus jeder Zwiebel bildet sich ein Gladiolentrieb der aus einem Stängel mit mehreren Blättern und einer Blütenähre mit den großen Blüten besteht. Die Zwiebeln besitzen in ihrem Inneren bereits eine Knospe, die sich während der Überwinterung gebildet hat. Werden die Zwiebeln nun im Frühjahr in die Erde gesetzt, bilden sich rundherum die Wurzeln und aus der Mitte wächst die Knospe in die frische Luft nach oben.
- die großen Mutterzwiebeln mit einem Abstand von 30 cm ins vorbereitete Beet setzen
- die kleineren Tochterzwiebeln kommen im ersten Jahr mit einem Abstand von 10 cm aus
- die Zwiebeln sollten nur zu 1/3 noch aus dem Boden schauen
- so hat die große und schwere Gladiole besseren Halt, wenn sie in voller Blüte steht
- der Teil der Zwiebel, aus der sich der Trieb entwickelt, muss jedoch frei von Erde sein
- die flache Seite, aus der sich die Wurzeln bilden kommt nach unten
- im späten Frühjahr, wenn kein Bodenfrost mehr zu befürchten ist, können die Zwiebeln ins Beet
- zeitversetzt zwischen Mitte Mai bis Mitte Juli ist die beste Pflanzzeit
- in milden Gegenden, in denen auch im Winter nicht mit Frost zu rechnen ist, können die Zwiebeln auch schon im späten Herbst eingesetzt werden, doch hierbei lieber kein Risiko eingehen
- der Handel bietet bereits vorgezogene Gladiolen an, die den Vorteil haben, dass hier schon die Farbe der Blüten zu sehen ist
Überwintern
In ihrer warmen Heimat können die Gladiolenzwiebeln über den Winter in der Erde verbleiben und treiben dann im Frühling wieder aus diesen neue Stängel aus. Doch in den hiesigen Breitengraden ist es kälter und daher nicht ganz so einfach. Wenn vor dem kommenden Winter die Blüten und Stängel der Gladiolen absterben, zieht sich der Rest der Pflanze in Ihre Zwiebel zurück. In den Zwiebeln speichert die Gladiolus über den Winter ihre wichtigen Moleküle, zu denen zum Beispiel auch Stärke gehört, die für den nächsten Austrieb benötigt werden.
Da die Zwiebeln der Gladiolen allerdings im Winter im Boden erfrieren würden, müssen diese vor dem Winter ausgegraben werden. Wurden die Zwiebeln der Gladiolen für die Lagerung gereinigt und vorbereitet, werden sie auf Zeitungspapier an einem luftigen und warmen Ort zum Trocknen ausgebreitet. Erst wenn die gesamte äußere Feuchtigkeit verdunstet ist, können die Gladiolenzwiebeln in Papiertüten gegeben werden, um hier den Winter zu verbringen.
- Blumenzwiebeln an einem trockenen und frostfreien Ort lagern
- sind die Blätter im Herbst vertrocknet, die ganze Pflanze vorsichtig mit Grabgabel aus dem Boden heben
- bevor die Blätter gelb sind und von selbst absterben, sollte nichts unternommen werden
- nach dem Ausgraben die restlichen Blätter direkt über der Zwiebel abschneiden
- Gladiole auf Zeitungspapier setzen, damit die Erde abtrocknen kann
- dann vorsichtig durch abschütteln trockene Erde entfernen
- eine Lagertemperatur von 15°Celsius sollte nicht überstiegen werden
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Gladiolen haben, wenn sie voll aufgeblüht sind, sehr schwere und große Blüten, die es bewirken können, dass der Blütenstängel sich zur Seite neigt und im schlimmsten Fall abbricht. Dies kann vermieden werden, wenn sie neben sich kleine Stäbchen zum Halt der Blüten bekommen. Auch ein grobmaschiges Netz über das mit Zwiebeln ausgepflanzte Beet kann helfen, wenn die Gladiolus wächst, diese zu stützen. Die noch blütenlosen Stiele wachsen durch die Löcher und werden so nach dem Erblühen durch das Netz gestützt. Dies ist gerade bei großen Gladiolenbeeten einfacher, als bei jeder einzelnen Pflanze ein Stäbchen anzubringen.
Die Hybriden, also die neu gezüchteten Sorten der Gladiolus werden häufig von Thripsen befallen, die auch unter dem Namen Blasenfüßen bekannt sind. Hiergegen kann mit Insektiziden vorgegangen werden und die Zwiebeln sollten vor dem Einpflanzen in eine Lösung aus Insektiziden gelegt werden. Wer dies nicht auf sich nehmen will oder die Gladiolen trotz aller Mühe immer wieder befallen werden, der sollte sich im nächsten Jahr für eine widerstandsfähigere Sorte entscheiden.
Häufig gestellte Fragen
Warum müssen die Zwiebeln meiner Gladiolen vor dem Winter ausgegraben werden?
Da die Gladiolen in Afrika und den warmen Mittelmeerländern beheimatet sind, sind sie Wärme auch im Winter gewohnt. In den hiesigen Breitengraden ist es im Winter meist frostig und der Boden für die Zwiebeln zu kalt. Daher müssen sie an einem Ort außerhalb des Gartenbeetes geschützt gelagert werden, da sie ansonsten erfrieren werden und im nächsten Jahr keine neuen Gladiolentriebe mehr gebildet werden.
Welche Art der vielen Gladiolen ist die richtige für meinen Garten?
Es gibt sehr robuste Arten, die gut in einen Naturgarten passen und weniger robuste, gezüchtete Gladiolen, die sich wunderbar für den gepflegten englischen Garten eignen. Für jeden Gärtner gibt es die passende Gladiolenart, Handel und Gärtnereien beraten hier gerne.
Was kann ich machen, damit die Gladiolen in meinem Garten länger blühen?
Die Blüten der Gladiolen sind im Allgemeinen nicht sehr langlebig. Wenn eine längere Blüte im Garten erreicht werden soll, sollten die Zwiebeln zeitversetzt in den Beeten eingesetzt werden. Also wird beim ersten Pflanzgang mehr Platz zwischen den einzelnen Zwiebeln gelassen, so dass hier nach ein paar Wochen wieder neue Zwiebeln zwischengesetzt werden können. So ist eine längere Blüte im Gartenbeet gewährleistet.