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Die Schwertlilie trägt den botanischen Namen Iris und gehört zu der umfangreichen Familie der Schwertliliengewächse. Die Gattung Iris verzaubert mit wunderschönen Blüten, in vielen verschiedenen und extrem leuchtenden Farben. Daraus erklärt sich auch der Gattungsname Iris, welcher zu Ehren der griechischen Göttin des Regenbogens gewählt wurde. Da es mittlerweile durch Züchtungen eine große Vielfalt an Sorten gibt, unterscheiden sich dementsprechend auch die Standortansprüche der lieblichen Blumen. Abhängig von der Sorte kann die Schwertlilie sowohl in schattigen und feuchten, als auch in sonnigen und trockenen Standorten gedeihen.
Steckbrief
- Sommerblume mit großer Sortenvielfalt und unterschiedlichen Blütenfarben
- Farbenfrohe und leuchtende Blüten mit ungewöhnlichem Blütenaufbau
- Standort-Vorlieben sind sortenabhängig, es gibt weltweit mehr als 300 Sorten
- Überwiegend winterhart
- Einfache Vermehrung durch Teilung der Wurzelstöcke und Samen
- Empfindliche Wurzelstöcke, mit Vorsicht behandeln
- Mag keine Staunässe, diese führt zur Wurzelfäule
- Wird schon seit dem Mittelalter als Heilpflanze verwendet (u.a. als Brechmittel)
- Leicht giftig, Kontakt kann zu Hautausschlägen führen
- Eignet sich als Schnittblume für die Blumenvase
Standort, Substrat und Boden
Bei der Standortauswahl muss die Sorte bekannt sein, um deren Vorlieben zu entsprechen. Die unterschiedlichen Sorten der Schwertlilien fühlen sich in fast allen Bereichen des Gartens wohl und stellen keine allzu hohen Ansprüche an den Boden. Lediglich dauerhaft zu nasse Böden führen zu Problemen und sind deshalb zu vermeiden. Beim Standort und dem Erdboden sollten nachfolgende Bedingungen stimmen:
- Je nach Sorte Standort mit Sonne oder Schatten auswählen
- Ideal sind aufgelockerte und humose Böden mit leichten Sandanteilen
- Stark lehmiges Substrat mit Sand auflockern und gut vermischen
- Durchlässiger Untergrund ist wichtig, da sich kein Wasser stauen darf
- Extrem schwere Böden mit einer Drainage aus Kies versehen
- Gartenboden regelmäßig lockern, jedoch vorsichtig vorgehen, um die Wurzeln nicht zu schädigen
- Eignet sich gut für einen Steingarten
Einpflanzen, Gießen und Düngen
Die beste Zeit, um Schwertlilien im Garten anzupflanzen, ist im Spätsommer bis zum Herbst. Dieser Zeitraum ist auch ideal, um die Iris an einen anderen Standort umzupflanzen. Zwischen den wachstumsfreudigen Pflanzen sollte genügend Abstand liegen, welcher etwa die Hälfte der Wuchshöhe beträgt. Beim Einpflanzen sind die folgenden Instruktionen wichtig:
- Beste Zeit zum Ein- und Umpflanzen ist zwischen August und Oktober
- Gartenboden vor dem Einpflanzen aufbereiten und lockern
- Wurzeln auf etwa eine Handbreit kürzen, das Laub bis zur Hälfte abschneiden
- Rhizome (Wurzelstöcke) sehr flach einsetzen, sodass noch ein Drittel davon sichtbar ist
- Pflanzabstand von 35-45 cm einhalten
- Nur flach harken, um die Wurzelausläufer nicht zu beschädigen
Nach dem Einpflanzen sind die Schwertlilien in der Anfangszeit gut zu bewässern, danach beziehen die Blumen ihren Wasserbedarf aus der Umgebung. Bei dem Dünger sind Produkte mit nur wenig Stickstoff empfehlenswert, da die Wurzeln der Iris sehr empfindlich sind. Eine langfristige Überdosis an Dünger kann zu schädlicher Fäulnis an den Wurzelstöcken führen. Für das Gießen und Düngen gelten die nachfolgenden Regeln:
- Neue Blumen zu Anfang reichlich gießen
- Ausgewachsene Pflanzen sind Selbstversorger, nur bei langanhaltender Trockenheit gießen
- Optimal ist organischer und stickstoffarmer Dünger, in einer niedrigen Konzentration
- Nur mäßig Dünger verabreichen, zum Beispiel wenn die Pflanze kümmerlich gedeiht
Vermehren
Das Vermehren lässt sich schnell mit der Teilung der Rhizome durchführen und ist besonders bei einer zu schwachen Blüte ratsam. Die Blühstärke der Schwertlilien lässt normalerweise im Laufe der Zeit bemerkbar nach. Dann sollte die Iris geteilt werden, um das Wachstum von neuen Blüten auf natürliche Art anzuregen. Auf diese Weise lässt sich die Pflanze im ganzen Gartenbereich verteilen. Beim Vermehren sind die folgenden Aspekte zu beachten:
- Iris behutsam aus dem Boden holen
- Rhizome voneinander abschneiden
- Scharfes und sauberes Schneidemesser benutzen, stumpfe und dreckige Klingen führen zu unsauberen Schnitten und unerwünschten Wunden
- Kräftige Wurzelstöcke heraussuchen und wieder mit Abstand im Boden einpflanzen
- Teilung ist in der Regel nach ca. 5 Jahren notwendig
- Blüten bilden Kapselfrüchte aus, welche kräftige Samen verstreuen
- Pflanze gehört zu den Frost- und Dunkelkeimern
- Samen einige Tage offen im Kühlschrank lagern, dann aussäen und ausreichend mit Erde bedecken, sodass dieser in der Dunkelheit liegt
- Erde gleichmäßig feucht halten, binnen weniger Tagen sprießt eine neue Iris hervor
Blüte und Sorten
Die Schwertlilien haben einen extrem außergewöhnlichen Blütenaufbau, der sehr apart wirkt und sich deutlich von anderen Blumen unterscheidet. Im Gegensatz zu einer Einzelblüte bildet die Iris aus einer Blüte drei Teilblumen mit je einem Hängeblatt, einem meistens aufrechten inneren Kronblatt und einem Teil des Griffels. Für das Eindringen einer interessierten Hummel wird die Blüte geöffnet, damit der Pollen aufgenommen und ausgetauscht werden kann. Nach dem Verlassen schließt sich die Blüte wieder, um eine Selbstbestäubung zu vermeiden.
- Äußere Kelchblätter bilden drei große Hängeblätter, drei innere kleinere Kronblätter und einen dreiteiligen Griffel
- Das Kronblatt steht kuppelartig als Domblatt aufrecht, neben dem Griffeldach
- Sortenabhängig unterschiedliche Blütezeiten, die meisten Sorten blühen im Mai
- Gelbe und blaue Sorten sind in den hiesigen Gärten sehr verbreitet
- Blütezeit dauert in der Regel etwa vier Wochen
Schwertlilien sind mehrjährige Pflanzen, die Rhizome ausbilden und schön in die Höhe wachsen können, wenn diese an ihrem Standort zufrieden sind. Die Blätter der Pflanze verlaufen spitz nach oben und verfügen über eine intensiv grüne Farbgebung.
- Schwertförmige, fleischige Blätter, gerader Wuchs
- Sattgrüne Blätterfarbe
- Ritterschwertlilie, Wuchshöhe ca. 40-80 cm
- Zwergschwertlilie, Wuchshöhe ca. 20 cm
- Bartiris, Wuchshöhe ca. 60-80 cm
- Sumpfiris, Wuchshöhe ca. 50 cm
- Japanische Schwertlilie, Wuchshöhe ca. 80-100 cm
Krankheiten und Schädlinge
Die Schwertlilien sind sehr robust und widerstandsfähig und deshalb für Krankheiten und Schädlinge nicht besonders anfällig. Wenn die Standortbedingungen jedoch nicht stimmen, kann es zu einem Befall mit Schädlingen und einer Viruserkrankung kommen.
- Schwertlilien brauchen luftige und trockene Standorte für ein gesundes Immunsystem
- Bei Staunässe und zu feuchten Böden besteht Fäulnisgefahr für die Wurzeln
- Geschwächte Pflanzen sind anfällig für Blattläuse und Viruskrankheiten
- Blattläuse per Hand entfernen oder mit sanfter Seifenlauge abwaschen
- Bei Viruserkrankung sind die Pflanzen komplett im Hausmüll zu entsorgen und nicht auf dem Kompost
Schneiden
Die Schwertlilie braucht keinen radikalen Rückschnitt, um dauerhaft zu gedeihen. Jedoch empfiehlt es sich, nach dem Ende der Blütezeit die verwelkten Blütenstände der Iris abzuschneiden. Ein Rückschnitt ist auch nötig, wenn die Blütenpracht zu üppig gedeiht und gebändigt werden muss. Die Pflanze breitet sich sonst in immer größer werdenden Gruppierungen aus und übernimmt schnell die Kontrolle im Garten. Die folgenden Regeln gelten für das Beschneiden der Iris:
- Blütenstängel bis kurz vor dem Boden zurück schneiden, auf eine Länge von etwa 8-12 cm
- Rückschnitt verhindert die Bildung von Samen
- Bleibt das Beschneiden aus, kommt es schnell zu einer extremen Vermehrung im Gartenbereich
- Keinesfalls das Laub abschneiden!
- Laub dient als Nährstoffreserve über den Winter, nur so können die Pflanzen neue Blüten im darauf folgenden Frühjahr ausbilden
Überwintern
Die meisten Sorten der Schwertlilie sind ausreichend winterhart, ein wichtiger Aspekt bei dem Kauf. Nicht winterfeste Sorten meiden, wenn es kein entsprechendes Winterquartier gibt. Die Vorbereitung auf die Winterzeit ist relativ einfach und ohne Probleme durchführbar, wenn die folgenden Aspekte dabei beachtet werden:
- Verwelkte Blüten wegschneiden und entfernen
- Blütenstängel bis auf ca. 10 cm über dem Rhizom abschneiden
- Braune, vertrocknete und verfärbte Blätter und Blattspitzen entfernen, großzügig vorgehen
- Restliches Laub stehen lassen, dieses wird von der Pflanze als Winterschutz gebraucht
- Gleichzeitig ist das Laub eine Nährstoffvorrat für die Blütezeit im nächsten Frühling
- Unansehnliche Blätter wieder erneut zu Beginn des Frühlings beschneiden, kurz vor dem Erwachen aus der Winterpause
- Pflanzen in exponierten Standorten und ungewöhnlichen Höhenlagen zusätzlich mit Reisig oder Mulch abdecken
Heilende Eigenschaften
Viele Sorten der Schwertlilien sind giftig und lösen vor allem bei sehr empfindlichen Menschen allergische Hautreaktionen und Brechreiz aus. Für die Heilzwecke wird nur die Wurzel der Pflanze verwendet, welche ätherische Öle enthält.
- Aufnahme der Blätter und Blüten kann zu Vergiftungserscheinungen führen, wie Erbrechen und Hautausschlägen
- Kleine Kinder nicht unbeobachtet in der Nähe der Iris spielen lassen
- Heilsamer Wurzelstock mit ätherischen Ölen
- Schleimlösende Effekte, Einsatz als Brechmittel, schmerzlindernde Wirkung bei zahnenden Kindern
- Klärende und hautreinigende Eigenschaften
- Wird zu Tees, Bonbons und Likören verarbeitet
- Aus der Wurzel der Veilcheniris lässt sich Veilchenparfüm herstellen
Häufig gestellte Fragen
Was ist bei den Standortbedingungen zu beachten?
Die Auswahl eines geeigneten Standortes muss sortenabhängig erfolgen, da die verschiedenen Irissorten abweichende Ansprüche haben. Überwiegend mögen Schwertlilien sonnige und eher trockene Standorte, mit einem lockeren Erdboden, welcher reich an Humos ist. Manche Sorten kommen jedoch in ihrer Wildform an Bächen und in Auen vor und kommen deshalb mit feuchten Böden und schattigen Plätzen zurecht.
Was ist zu tun beim Ausbleiben oder einer extrem kurzen und mageren Blütezeit?
Wenn die Blüte mit den Jahren immer kümmerlicher ausfällt, oder am Schluss sogar ganz ausbleibt, kann diese durch eine Teilung wieder angetrieben werden. Werden die Rhizome geteilt und an verschiedenen Standorten eingepflanzt, verjüngt sich die Pflanze und erstrahlt im nächsten Frühjahr wieder in voller Blütenpracht.
Wie bereite ich die Iris auf den Winter vor?
Die meisten Irissorten sind winterfest und können die hiesigen Winter mühelos überstehen. Wichtig ist ein Rückschnitt der Blüten und der komplett vertrockneten Blätter, wobei ein großer Teil des Laubes stehen gelassen werden muss. Die Schwertlilie braucht ihr Laub als Nährstoffreserve für den Winter und als zusätzlichen Schutz gegen kalte Temperaturen.