Wenn plötzlich der ein oder andere gelbe Käfer in der Wohnung zum Vorschein kommt, dann ist dies nicht weiter schlimm. Es gibt nur wenige Käferarten, die gelb sind. Und die meisten hiervon leben normalerweise in der freien Natur und sind keine Schädlinge in der Wohnung. Meist sind die gefundenen Käfer nicht reingelb, sondern mischen sich mit braun oder schwarz. Dennoch gibt es zwei Exemplare, bei denen in der Wohnung aufgefunden Vorsicht geboten sein sollte. Hierbei handelt es sich um die gelben Blattläuse sowie den bräunlich gelben Wollkrautblütenkäfer. Beides sind Schädlinge in der Wohnung und sollten daher entsprechend auch schnell bekämpft werden. Der folgende Artikel erklärt, wie es geht.
Verschiedene gelbe Käfer
In den hiesigen Breitengraden gibt es verschiedene gelbe Käfer, die jedoch nicht in den Räumen der Menschen leben, sondern eher im Garten. Verirrt sich das ein oder andere Exemplar in die Wohnung, dann kann dies an offenen Fenstern und Türen im Sommer liegen. Aber auch im Herbst suchen sich manche gelben Käfer einen Unterschlupf, an dem es warm und trocken ist. Auch in diesem Fall werden in einer Wohnung häufiger gelbe Käfer gefunden. Viele rein gelbe Arten gibt es nicht. Die meisten gelben Käfer haben braune oder schwarze Köpfe, Beine oder auch Korpus und sind nur an manchen Stellen gelb. Alle haben jedoch eins gemeinsam. Sie sind keine Wohnungsschädlinge, vermehren sich hier in der Regel nicht und müssen daher auch nicht bekämpft, sondern können sanft entfernt werden. So gibt es folgende gelbe Käfer:
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Cantharis decipiens (Weichkäfer ohne deutschen Namen)
- Gelber (asiatischer) Marienkäfer (Harmonia axyridis)
- Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)
- Sandrasen-Fallkäfer (Cryptocephalus fulvus)
- Schwarzkopf-Halmläufer (Demetrias atricapillus)
- Schwefelkäfer (Cteniopus flavus, Syn.: Cteniopus sulphureus)
- Speckkäfer (Dermestidae)
- Zikade (Auchenorrhyncha)
Sanft entfernen
Wird der ein oder andere Käfer in der Wohnung gefunden, dann sollte keine Panik entstehen. Denn es handelt sich meist nicht um für die Vorräte oder Kleidung schädliche Insekten. Sie haben sich entweder im Sommer durch ein offenes Fenster vom Garten in die Wohnung verirrt oder sind im Herbst auf der Suche nach einem warmen Unterschlupf. Wird daher das ein oder andere Exemplar gesichtet, dann kann der Käfer wie folgt entfernt werden:
- vorsichtig mit einem weichen Tuch aufnehmen
- alternativ vom Boden mit Handfeger vorsichtig auffegen
- nach draußen bringen
- hier aussetzen
- je nachdem, ob pflanzenschädlich, auch in Mülleimer entsorgen
- Marienkäfer sind nützlich bei Blattläusen
- Kartoffelkäfer in Kompost setzen
Gelbe Blattläuse
Auch Blattläuse können durchaus gelb sein, sind aber in der Regel auch sehr klein und auf den Zimmerpflanzen gut zu erkennen. Haben Blattläuse die Pflanzen in der Wohnung befallen, dann sollten diese sofort bekämpft werden. Nicht immer ist es notwendig, hier ein Insektizid zu nutzen. Die gelben Blattläuse können auch auf die folgende Weise erfolgreich bekämpft werden:
- Zimmerpflanze sofort in Quarantäne stellen
- zum Beispiel in helles Treppenhaus
- sonst springen die Blattläuse auf umstehenden Pflanzen über
- mehrere Tage hintereinander Pflanze abbrausen
- mit Wasser-Essig-Spüli-Gemisch einsprühen
- mit weichem, feuchtem Tuche von Blättern waschen
Wollkrautblütenkäfer
Im Gegensatz zu den oben genannten gelben Käfern, die sich in eine Wohnung verirren können, hier aber nicht bekämpft werden müssen, handelt es sich bei dem bräunlich/gelben Wollkrautblüten- oder auch Museumskäfer um einen Schädling, der in der Wohnung großen Schaden anrichten kann. So legen die Weibchen von Anthrenus verbasci ihre Eier gerne in Ritzen von Polstermöbeln oder in Spalten unter Teppichen ab. Die Larven richten dann die folgenden Schäden an:
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Fraßschäden
- in Teppichen und Polstermöbeln
- an Wollsachen und Pelzen
- befallen auch pflanzliche Vorräte
Bekämpfung Wollkrautblütenkäfer
Wird ein Museumskäfer in der Wohnung entdeckt, dann können schon Eier gelegt oder Larven geschlüpft sein. In der Regel gelingt es als Laie nicht, die Orte zu finden, an denen die Eier abgelegt wurden. Auch eine Bekämpfung gestaltet sich als recht schwierig. Daher ist es sinnvoller, einen Kammerjäger mit der Bekämpfung zu beauftragen.
Häufig gestellte Fragen
Muss ich mir bei jedem gelben Käfer in der Wohnung Sorgen machen?
Nein, das ist nicht notwendig. In der Regel handelt es sich bei den Käfern in der Wohnung nur um einzelne Exemplare, die Sie einfach wieder nach draußen befördern können. Denn meist haben sich die Käfer nur in die Wohnung verirrt und sind froh, wenn sie wieder in ihre normale Umgebung gesetzt werden. Bei manchen Käfern sollten Sie mit dem Aussetzen im Garten allerdings vorsichtig sein, weil diese dort dennoch einen Schaden an den Pflanzen anrichten können.
Welche gelben Käfer sind auch in der Natur harmlos?
Zu den harmlosen gelben Käfern gehört der gelbe Marienkäfer. Dieser ist sogar nützlich, denn er ernährt sich von Blattläusen und anderen kleinen Insekten, die den Gartenpflanzen ansonsten schaden könnten. Alle anderen hier genannten gelben Käfer können den Pflanzen durch Blattfraß schnell schaden und sollten daher, wenn sie ausgesetzt werden, nicht in direkter Nähe zum Haus, sondern weit draußen in der Natur freigelassen werden. In die Wohnung verirrte Kartoffelkäfer hingegen können auf den Kompost gesetzt werden.
Was sollte ich tun, wenn ich gelbe Blattläuse in der Wohnung finde?
Wenn auf dem Boden um eine Zimmerpflanze herum gelbe, kleine Käfer zu sehen sind, handelt es sich in der Regel um gelbe Blattläuse. Diese sollten Sie sofort bekämpfen, in der Wohnung jedoch idealerweise ohne Insektizide. Sie können die Pflanze aber auch für kurze Zeit nach draußen verbringen und diese hier gut einsprühen. Ist das Gift verflogen, kann die Pflanze dann wieder in die Wohnung gestellt werden.
Wie schädlich sind Wollkrautblütenkäfer?
Finden Sie die bräunlich-gelben Museumskäfer in Ihrer Wohnung, dann sollten Sie sehr schnell handeln. Denn die Weibchen legen ihre Eier gerne in der Wohnung und hier in Ritzen und Spalten ab. Bei den Larven, die sich von verschiedenen Materialien wie Wolle, Teppiche, Felle oder auch Polstermöbel ernähren handelt es sich nicht nur um einen Material-, sondern auch um einen Hygieneschädling. Denn auch in pflanzlichen Vorräten sind die Larven oft zu finden.