In niederschlagsarmen Zeiten benötigen Zier- und Nutzpflanzen im Garten zusätzliche Wassergaben. Wer hohe Kosten für Trinkwasser vermeiden möchte, sollte einen Gartenwasserzähler in Erwägung ziehen. Was ist beim Beantragen eines Außenwasserzählers zu beachten?
Warum ein separater Wasserzähler?
Das gesamte Wasser, welches Sie im Haushalt verbrauchen, wird über die Kanalisation abgeleitet und in Abwasseranlagen gereinigt. Aus diesem Grund zahlen Sie zusätzlich zu den Trinkwassergebühren auch Abwassergebühren. Bei der Entnahme eines Kubikmeters Trinkwasser fallen also Abwassergebühren für die gleiche Menge an.
Wenn Sie jedoch Wasser aus der Trinkwasserleitung entnehmen und Ihre Pflanzen auf dem Grundstück damit gießen, entfällt der Aufwand für Ableitung, Reinigung und Wiederaufbereitung. Dennoch zahlen Sie zusätzlich Abwassergebühren.
Die Alternative ist ein separater Wasserzähler. Dieser misst den Verbrauch des Trinkwassers im Garten getrennt von der Nutzung im Haus. Die Kosten für Reinigung und Abwasseraufbereitung entfallen also.
Gartenwasserzähler beantragen
Ausschließlich der Eigentümer eines Objektes ist berechtigt, den Einbau eines Wasserzählers zu beantragen. Die Ansprechpartner beim Beantragen und Anmelden des Wasserzählers sind die örtlichen Versorger, zum Beispiel
- Stadtwerke
- Wasser- und Abwasserzweckverbände
Informieren Sie sich auf der Webseite Ihres Versorgers oder rufen Sie im Servicecenter an. Sie können einen Antrag auf Reduzierung des Schmutzwasserentgeltes downloaden oder per Post anfordern.
Der Antrag auf Einbau eines Gartenwasserzählers enthält:
- Name und Adresse des Antragstellers
- Adresse des Grundstücks
- gewünschter Ort der Installation (innerhalb oder außerhalb eines Gebäudes)
- Grund der Installation (Gartenbewässerung, Tierhaltung, Poolbefüllung)
- aussagekräftige Fotos vom (geplanten) Installationsort und dem Zähler (mit erkennbarer Nummer und Baujahr)
Voraussetzungen zur Installation
Gewöhnlich fordern die Versorger die Installation des geeichten und amtlich zugelassenen Gartenwasserzählers durch einen zertifizierten Fachbetrieb. Der Installateur muss dabei den fachgerechten Einbau des Zählers auf Ihrem Antragsformular bestätigen. Das vollständig ausgefüllte Formular geben Sie dann abschließend bei Ihrem Versorger ab oder versenden es per E-Mail oder per Post.
Wo installieren?
Häufig legen die Versorgungsbetriebe fest, dass Gartenwasseruhren im Haus installiert werden müssen, da sie dort vor Frost geschützt sind. Vor allem bei älteren Gebäuden finden sich die Wasseranschlüsse oft auch noch in einer Wassergrube. Denn dort wäre ebenfalls ein frostsicherer Einbau möglich.
Gartenwasserzähler kaufen
Wasserzähler erhalten Sie im Baumarkt oder im Installationsfachhandel. Preisgünstige Geräte ab zwanzig Euro sind im Angebot. Zusätzlich zur Wasseruhr benötigen Sie
- Dichtungen,
- Verbindungsstücke,
- Verschraubungen
- und Werkzeug.
Wenn Sie einen Profi beauftragen, sollten Sie mit zusätzlichen Kosten von etwa 100 Euro rechnen. Sie müssen dann jedoch weder die technischen Details kennen, noch Einbaumaterial oder Werkzeug besorgen.
Gartenwasserzähler ablesen
Die Wasserversorgungsunternehmen kündigen einmal jährlich mit einer Karte einen Ablesetermin an. Kunden, die diesen Termin nicht einhalten können, werden gebeten, ihren Verbrauch selbst abzulesen. Wer den Wasserverbrauch nicht rechtzeitig mitteilt, erhält die Wasserrechnung aufgrund einer Verbrauchsschätzung.
Häufig gestellte Fragen
Zunächst drehen Sie den Hauptwasserhahn ab. Danach sägen Sie ein Stück der Wasserleitung heraus und montieren an dieser Stelle den Gartenwasserzähler inklusive Zubehör. Das sind in den meisten Fällen Dichtungen und zwei Absperrventile. Abschließend drehen Sie den Anschluss wieder auf und prüfen, ob der Einbau dicht hält und korrekt funktioniert.
Wasserzähler im Garten gehören zu den Kaltwasserzählern. Diese müssen nach sechs Jahren neu geeicht werden, dann läuft die Eichfrist ab. Sie haben dann die Möglichkeit, die Wasserzähler eichen zu lassen oder erneut einen Antrag zu stellen und einen neuen Zähler einzubauen.
Das ist grundsätzlich möglich. Erforderlich zur Reduzierung der Schmutzwassergebühren ist die Vorlage einer Versickerungserlaubnis. Diese wird von der unteren Wasserbehörde ausgestellt. Fragen Sie bei dem für Ihr Grundstück zuständigen Umweltamt nach.
Wenn Sie den auf der Wasseruhr angezeigten Verbrauch anzweifeln, können Sie eine Prüfung durch die Eichbehörde oder eine staatlich anerkannte Prüfstelle beantragen. Informieren Sie bei Auffälligkeiten unverzüglich Ihren Wasserversorger. Dieser muss für die Kosten der Prüfstelle aufkommen, wenn die Abweichung die gesetzlich zugelassenen Schwankungsgrenzen überschreitet. Wenn die Wasseruhr im Normbereich misst, tragen Sie als Verbraucher allerdings die Kosten für die Prüfung.
Nein, die Antragstellung obliegt ausschließlich dem Eigentümer des Grundstücks.