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Gartenhaus ohne Fundament: Gehwegplatten statt Beton | Anleitung

Gartenhaus

Gartenhäuser sind eine Bereicherung für den Garten und lassen sich für die unterschiedlichsten Nutzungszwecke einrichten. Wichtig für den Aufbau des kleinen Gebäudes ist ein passendes Fundament, auf dem es sicher stehen kann und Sie ohne Probleme Ihre Gartengeräte lagern, sich entspannen oder Arbeiten ausführen können.

Als Alternative zu Beton bieten sich Gehwegplatten an, die aufgrund ihrer Form leicht zu verlegen sind und nicht gegossen werden müssen. Natürlich hat diese Methode Vor- und Nachteile, da es sich bei den Platten nicht um eine geschlossene Fläche handelt.

Aus der Gartenrat Mediathek

Vorteile

Wenn Sie sich für Platten als Alternative zu einem gegossenem Betonfundament entscheiden, können Sie daraus einige Vorteile ziehen. Da Sie bei dieser Methode keinen Beton gießen müssen, ist der Aufwand deutlich geringer und Sie benötigen kaum Kenntnisse mit Geräten wie einem Betonmischer. Dadurch können selbst unerfahrene Gartenbesitzer ein Plattenfundament für das Gartenhaus umsetzen, was einer der größten Vorteile dieser Variante ist.

Herkömmliches Betonfundament für GartenhausWeitere Vorteile des Plattenfundaments sind:

  • geringer Kostenaufwand
  • selbstständig umsetzbar
  • geringer Zeitaufwand

Wenn Sie sich für ein Plattenfundament entscheiden, haben Sie zudem die Möglichkeit, das Design mit der Auswahl der Platten zu beeinflussen. Auf dem heutigen Markt gibt es zahlreiche Angebote für die unterschiedlichsten Gehwegplatten aus verschiedenen Materialien, was die Planung interessant macht. Sie können Ihrer Kreativität hierbei freien Lauf lassen.

Nachteile

Die Nutzung von Gehwegplatten als Gartenhausfundament hat zwei wesentliche Nachteile:

  1. Frostanfälligkeit: Im Gegensatz zum Betonfundament sind Platten anfällig für Kälte und Frost. Dabei spielt das Material keine Rolle. Als Folge kann es zum Anheben der Platten durch den Frost kommen, was die Struktur negativ verändert und nach besonders kalten Wintern eine Nachbesserung nötig macht.
  2. Nutzungsmöglichkeiten: Sie können ein Plattenfundament keinen hohen Belastungen aussetzen. Da es “nur” auf Kies, Schotter und Sand liegt, kann es bei zu hoher Belastung zur Verdrängung der untersten Schichten kommen, was ein Absinken des Fundaments herbeiführt. Ebenso sind Plattenfundamente besser für kleinere Grundrisse geeignet, da es sonst schnell zu Verschiebungen kommen kann. Wenn Sie ein Plattenfundament planen, sollten Sie demnach ein kleineres Gartenhaus in Betracht ziehen.

Wenn Sie sich mit diesen Nachteilen anfreunden können, steht einer Nutzung der Platten als Alternative zu Beton nichts mehr im Weg. Falls Sie den Look von Beton bevorzugen, ist es natürlich möglich, Betonplatten zu nutzen. Da es sich um den gleichen Stoff handelt, wirken die Platten im Design auf dieselbe Weise.

Tipp: Das Problem mit der Frostanfälligkeit des Plattenfundaments können Sie mit einer Frostschürze aus Schotter umgehen. Dafür legen Sie diese in einer Schicht aus 85 Zentimetern Tiefe um das gesamte Plattenfundament an, wobei die Frostschürze selbst 30 Zentimeter vom Fundament entfernt sein sollte, um effektiv wirken zu können.

Materialien und Werkzeuge

GehwegplatteUm das Projekt umzusetzen, benötigen Sie nicht nur eine Anleitung, ausreichend Platz im Garten und ein wenig Zeit. Essentiell für die Verlegung der Platten sind bestimmte Materialien und Werkzeuge. Die folgende Liste geht näher auf die notwendigen Utensilien für das Gartenhaus ohne Fundament ein:

  • Gehwegplatten
  • Gummihammer
  • Kies
  • Schotter
  • Verlegesand
  • Fugensand (alternativ Silbersand)
  • 4 x kurze Holzpflöcke zum Abstecken der Fläche
  • Maurerschnur
  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Schaufel
  • Rüttelplatte

Bei der Materialauswahl ist es wichtig, ausreichend Schotter, Kies und Sand zu bestellen. Die benötigte Menge berechnen Sie einfach über das die klassische Volumenformel : V = Länge x Breite x Höhe. Die Höhe der einzelnen Schichten für die Rechnung wie folgt:

  • Schotter: 25 Zentimeter
  • Kies: 10 Zentimeter
  • Sand: 5 Zentimeter

Wenn Sie sich ein Gartenhaus mit einem Grundriss von 4 m x 3 m aufstellen wollen, würden die einzelnen Rechnungen wie folgt aussehen:

  • Schotter: 4 m x 3 m x 0,25 m = 3 m³
  • Kies: 4 m x 3 m x 0,10 m = 1,2 m³
  • Sand: 4 m x 3 m x 0,05 m = 0,6 m³

Das ausgerechnete Volumen nutzen Sie für die endgültige Berechnung der Menge an Schotter, Kies und Sand, die Sie benötigen, um die notwendigen Kosten zu ermitteln. Rechnen Sie zudem immer sechs Prozent Material dazu. Darunter wird die Verdichtung verstanden, die durch den Einsatz der Rüttelplatte entsteht. So kommen Sie zum Beispiel auf eine Menge von 4,5 Tonnen Schotter, was etwa 500 Euro für die 25 Zentimeter Schicht entspricht.

Eine Rüttelplatte können Sie bei Baumärkten, Fachhändlern oder über Kleinanzeigen leihen. Durchschnittliche Leihbeträge liegen bei 30 bis 40 Euro pro Tag. Bei der Auswahl der Bodenplatten können Sie sich theoretisch aussuchen, welche Art von Material, Beschaffenheit oder Design es sein soll. Kältebeständige Varianten sind vor allem in kühlen Regionen Deutschlands zu empfehlen, falls Sie kein beheiztes Gartenhaus in Planung haben.

Tipp: Falls Sie keine Schaufel zur Verfügung haben, können Sie einen Spaten verwenden. Da die Grube für das Fundament nicht wirklich tief ist, können Sie eines der beiden Werkzeuge selbst bei verdichteten Böden benutzen.

Gehwegplatten-Fundament bauen: Anleitung

Wurden ihre ausgewählten Platten angeliefert oder haben Sie diese selber abgeholt, können Sie mit dem Bau des Plattenfundaments beginnen. Wählen Sie am besten einen trockenen Tag ohne Niederschläge dafür aus, da es sonst sehr anstrengend wird, die Grube für das Plattenfundament auszuheben. Folgen Sie dabei dieser Anleitung:

  1. Gehwegplatten als Fundament verlegenBeginnen Sie damit, die Maße für das Plattenfundament abzustecken. Dafür messen Sie zuerst die benötigte Größe ab und platzieren an den Ecken jeweils einen Pfosten. Nun spannen Sie zwischen diesen eine Schnur. Über diese erkennen Sie genau den Umriss der benötigten Grube für das Plattenfundament.
  2. Nehmen Sie Ihre Schaufel zur Hand und heben Sie eine Grube von 35 Zentimetern Tiefe aus. Tiefer muss es für solche Fundamente nicht sein, da sie im Gegensatz zu Beton nicht fest im Boden verankert sind.
  3. Nun wird die erste Schicht in die Grube gefüllt, der Schotter. Verdichten Sie die 25 Zentimeter Schicht mit der Rüttelplatte. Verfahren Sie auf diese Weise mit dem Kies und zu guter Letzt dem Sand. Nun sollte eine Sandfläche vor Ihnen sichtbar sein.
  4. Bevor Sie die Platten verlegen, spannen Sie Richtschnüre von einem Pfosten zum anderen, wenn Ihr Gartenhaus an einer Neigung steht. Über diese können Sie das Gefälle abmessen.
  5. Legen Sie nun die Platten entsprechend Ihres Plans auf die Sandschicht. Überprüfen Sie nach einer Reihe mit der Wasserwaage, ob die Höhe stimmt und wenden Sie den Gummihammer an, um diese anzupassen. Nur so lässt sich ein gerades Fundament umsetzen.
  6. Wurden alle Platten ordentlich verlegt, geben Sie Fugensand auf diese und ziehen Sie diesen in die Fugen. Wiederholen Sie diesen Schritt so lange, bis die Fugen aufgefüllt sind. Dadurch bleibt die Fläche in Form.

Mehr müssen Sie nicht für das Plattenfundament tun. Als Nächstes folgt der Bau des Gartenhauses.

Tipp: Abhängig vom Gewicht, der Größe und der Menge der Platten lohnt es sich, die Verlegung mit einer weiteren Person zu übernehmen. Gerade bei Gartenhäusern mit einem ausladenden Grundriss kann das Verlegen schnell zur Tortur werden, vor allem wenn Sie selbst nicht viel körperliche Kraft haben.

Häufig gestellte Fragen

Wie können die Fugen des Fundaments noch genauer umgesetzt werden?
Wenn Sie genau abgestimmte Fugen bevorzugen, benötigen Sie zusätzliches Werkzeug. Fliesenkreuze, ebenfalls unter dem Begriff Abstandhalter bekannt, sind hier zu nennen, die Sie zwischen den Platten positionieren und auf diese Weise genau umgesetzte Fugen ermöglichen können.

Kann Mörtel zum Verfugen des Fundaments genutzt werden?
Ja, Sie können anstelle von Sand Mörtel zum Verfugen benutzen. Das verlangt zwar etwas mehr Arbeit, sorgt aber für ein dauerhaft festes Fundament, das sich nur unter hohem Kraftaufwand verschieben und sich auf diese Weise sogar für die heimische Werkstatt im Gartenhaus nutzen lässt.

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