Gartenarbeiten

Gabionenzaun selber bauen – Kosten und Bauanleitung

Gabionenzaun

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Ein Gabionenzaun ist vielseitig und lässt sich einfach und kostengünstig selber errichten. Der Zaun aus Gabionen dient als praktischer Sichtschutz und zur Begrenzung des Grundstücks und besteht aus mit Steinen befüllten Drahtkörben. Der Gabionenzaun ersetzt in der heimischen Gartenanlage die klassischen und oft unansehnlichen Betonmauern, darüber hinaus lässt sich dieser bepflanzen und mit gärtnerischen Elementen kombinieren. Außerdem verfügen die Gabionen über eine schalldämmende Funktion, eine hohe Wärmespeicherkapazität und bieten vielen Insekten einen geschützten Lebensraum. Für einen erfolgreichen Aufbau des Zaunes in Eigenregie ist vor allem die Qualität des Ausgangsmaterials entscheidend.

Aus der Gartenrat Mediathek

Gabionen

Ein Zaun aus Gabionen unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Steinmauern und -zäunen für den Garten und überzeugt mit einer ungewöhnlichen Optik. In der Regel gleicht keine Gabione der anderen, sodass der Zaun über eine hohe Individualität verfügt. Nach der Fertigstellung und der Befüllung mit Steinen erreicht der Gabionenzaun ein extrem hohes Eigengewicht, sodass sich diese als Geräusche schluckende Schallschutzwand an stark befahrenen Straßen anbietet. Die Steine speichern die Sonnenwärme des Tages und geben diese am Abend nach und nach ab, sodass ein Gabionenzaun auch nach dem Einsetzen der Abendkühle eine warme Atmosphäre generiert. Aus diesem Grund sind Gabionen ideal für bewohnte Bereiche im Garten und auf der Terrasse und sorgen dort für ein wohliges Ambiente. Die nachfolgenden Aspekte zeichnen die Gabionen aus:

  • Mit Steinen befüllte Metallkörbe
  • Verschweißte Gitterkonstruktionen aus elastischem Baustahldraht
  • Lassen sich mit verschiedenen Steinsorten befüllen, gängig sind Bruchsteine
  • Dienen als Sichtschutz, zur Grundstücksabgrenzung und für die Wärme- und Schalldämmung
  • Beim Bau sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt
  • Rostfreie Materialien bevorzugen
  • Schmale und hohe Varianten sind ideal als Zaun-Elemente
  • Werden sowohl für Gartenanlagen, als auch im Landschafts-, Wege- und Straßenbau eingesetzt
  • Relativ schneller Aufbau möglich
  • Sowohl in Einzelteilen, vormontiert als auch bereits befüllt zu erwerben

Die für die Gabionen benötigten Steine lassen sich in den meisten gut geführten Baumärkten erwerben. Wer es günstiger haben möchte, der kann in Steinbrüchen und Kieswerken der Umgebung nachfragen und dort so manches Schnäppchen schlagen.

Qualität

Bei dem eigenständigen Bau von Gabionenzäunen ist vor allem das hochwertige Ausgangsmaterial von großer Bedeutung, damit die Zäune widerstandsfähig gegen alle Wetterlagen sind und lange halten werden. Normal verzinkte Eisenkörbe reagieren empfindlich auf ständig nasse Witterungseinflüsse und es kann schnell zu unansehnlichem Roststellen kommen. Die folgenden Kriterien sind beim Baumaterial entscheidend:

  • Gabionen befüllenMetallkörbe aus gedrilltem und verzinktem Draht sind zu bevorzugen
  • Ideal ist Titanzink, da dieser nicht rostet
  • Alternativen sind Stahlkonstruktionen mit Beschichtung aus Zink-Aluminium
  • Normal sind Maschengrößen von 10 x 10 cm oder 5 x 10 cm
  • Qualitativ hochwertiges Füllmaterial: Basalt, Dolomit, Granit und Kalkstein
  • Preisgünstigere Varianten: Andesit, Flusskiesel, Gneis, Grauwacke oder Rhyolit
  • Maschengrößen auf die Steingröße abstimmen
  • 1,5-2 fache Steingröße zum Maßstab der Gittermaschen
  • Füllmaterial muss drastischen Witterungsbedingungen standhalten, druck- und frostfest sein

Im Angebot sind sowohl Stahlkörbe mit einem geraden Verlauf, als auch gebogene Gabionenkörbe. Dadurch erhält der Zaun eine ungewöhnliche Form und lässt sich den vorhandenen Bedingungen und dem jeweiligen Terrain perfekt anpassen.

Vorarbeiten

Wer einen Gabionenzaun selber bauen möchte, der muss besonders bei den Vorarbeiten auf hohe Genauigkeit und umfassende Sorgfalt achten. Ansonsten kann es passieren, dass das Endprodukt nicht den Erwartungen entspricht und im Ernstfall sogar einsinkt und zusammenbricht. Die folgenden Aspekte sind beim Vorarbeiten zu beachten:

  • Maße des Gabionenzaunes festlegen, entsprechende Fläche präzise ausmessen
  • Gestalterische und kreative Ideen direkt mit hineinfließen lassen
  • Eventuelle Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Elementen erwägen
  • Sicheren und festen Untergrund erstellen
  • Ideal ist Fundament aus Schotter
  • Feste Grundlage verhindert das Einsinken der Gabionenkörbe
  • Alternativen sind Bauschutt und Beton

Vermessung

Die Vermessung des Gabionenzaunes ist das A und O, in diesem Bereich muss präzise gearbeitet werden, damit es später zu keinen Problemen kommt:
Gabionen anlegen

  • Flächen des benötigten Zaunes ausmessen, Höhe, Breite und Tiefe
  • Präzise Skizze der Ausmaße anfertigen
  • Anzahl der Drahtkörben und die Steinmenge im Bezug zur Größe des Zaunes ausrechnen
  • Durchgehender Steinzaun aus Gabionen oder Auflockerung mit Sträuchern und Büschen
  • Aufstellen von einzelnen Gabionen als kleines Podest für Topfpflanzen möglich

Aufbau der Metallkörbe

In der Regel werden die Metallkörbe in einzelnen Elementen angeboten, die dann vor Ort aufzubauen sind. Der Aufbau ist relativ einfach durchzuführen, wichtig ist die Einhaltung der Arbeitsschritte auf der Anleitung. Die folgenden Aspekte sind beim Aufbau der Metallkörbe zu beachten:

  • Zuerst längsten Zaunabschnitt und Seitenteile montieren, bereits miteinander verbinden
  • Vorderwand zum Arbeitsbeginn frei lassen
  • Vormontierte Gabionenelemente um Pfosten herum anbringen
  • Nun Vorderteile montieren
  • Mit Wasserwaage immer mal wieder die exakte Ausrichtung überprüfen
  • Leistungsfähige Distanzhalter und Spannanker verhindern das Ausbeulen der Gabionen
  • Im Anschluss Körbe nach Wunsch befüllen

Im Fachhandel gibt es Spiralgabionen im Angebot, welche durch eine Spirale an den Ecken die Einzelteile verbinden. Zwar ist der Aufbau etwas komplizierter, aber dafür überzeugt diese mit einem verbesserten Zusammenhalt, da die gesamte Fläche miteinander verbunden ist.

Befüllung

Nach dem Aufbau der Metallkörbe wird der Gabionenzaun mit den ausgesuchten Steinen befüllt. Speziell bei diesem Arbeitsschritt ist auf eine gleichmäßige Vorgehensweise zu achten, damit das Endergebnis ansprechend aussieht. Aufgrund der offenen Gestaltungsweise der Gabionen, ist jede Ungleichmäßigkeit sofort ersichtlich und sorgt für einen unordentlichen Gesamteindruck. Der Arbeitsaufwand beim Befüllen ist nicht zu unterschätzen, besonders bei einem weitläufigen und hohen Gabionenzaun kommen hier schnell viele Arbeitsstunden zusammen. Dieser Arbeitsschritt gehört mit Sicherheit zu den aufwändigsten Vorgängen beim Bau des Zaunes. Die folgenden Vorgehensweisen sind bei der Befüllung einzuhalten:

  • Unbedingt auf gleichmäßige Befüllung achten
  • Große Bruchsteine mit der Hand aufschichten
  • Flache Seite der Steine sollte stets nach außen zeigen
  • Hohlräume unbedingt vermeiden, so eng wie möglich befüllen
  • Kleinere Steine eimerweise einfügen
  • Nach einem Drittel der Steinbefüllung zusätzliche Distanzstreben einbauen
  • Distanzstreben sorgen für erhöhte Stabilität, besonders bei hohen Zäunen sehr wichtig
  • Nach dem Befüllen die staubigen Steine mit einem Gartenschlauch sorgfältig abspritzen
  • Alternativ ist der Einsatz von Hochdruckreinigern möglich

Aufbau

Mit etwas Geschick und handwerklichem Können kann jeder Hobbygärtner einen Gabionenzaun selber bauen. Aufgrund des hohen Eigengewichts der befüllten Stahlkonstruktionen, ist ein zweites Händepaar sehr hilfreich bei der Errichtung. Die folgende Vorgehensweise ist bei dem Bau in Eigenregie zu beachten:

  • Nach der Vorbereitung des Untergrundes die Steinkörbe aufstellen
  • Auf ausreichende Befestigung achten, entsprechend dem individuellen Design der Stahlkörbe
  • Ideal ist Zaunstärke von 15-20 cm, für niedrige Zäune reicht 5-15 cm
  • Mit dem wachsendem Umfang steigen die Kosten beim Füllmaterial
  • Im Fachhandel sind bereits vorgefüllte Gabionen zu erhalten
  • Beim kompletten Bausatz sind die Gabionen bereits durchgerüttelt
  • Ausgiebiges Rütteln sorgt für eine gute Verdichtung der Steine
  • Im Anschluss lässt sich der Zaun dekorieren oder bepflanzen
  • Dekorativ wirken Kombinationen von regulären Zaunabschnitten und Gabionenkörben
  • Durch Auflockerung mit Holzelementen wirkt der Zaun weniger massiv

Kosten für den Gabionenzaun

Gabionen anlegenBei den Kosten für den Gabionenzaun kommt es auf die Größe und die Befüllung an, eine Rolle spielt auch, ob der Untergrund noch errichtet werden muss. Zwar kommen hier einige Ausgabepunkte zusammen, doch im Vergleich zu dem Bau eines herkömmlichen Zaunes, ist der Gabionenzaun noch relativ preisgünstig. Wer Wert auf hohe Qualität bei den Stahlkörben und der Steinbefüllung legt, der muss natürlich mit einem höheren Betrag rechnen. Diese Investition lohnt sich aber und macht sich in der Zukunft bezahlt. Billig erstellte Gabionenzäune verlieren mit der Zeit ihre Form und verrosten, ein sehr unansehnlicher Anblick. Im diesem Fall folgen leidige Reparaturkosten, welche die ursprünglich geringen Kosten im Endeffekt nichtig machen und den Arbeitsaufwand verdoppeln. Die folgenden Richtwerte lassen sich für die Kosten des Gabionenzaunes festhalten:

  • Stückpreis variiert nach Menge
  • Meterpreise liegen zwischen 120-180,- EUR
  • Fertiger Bausatz mit 1 m Höhe, 2,5 m Länge und 20 cm Tiefe liegt bei ca. 250-300,- EUR
  • 2 Meter Gabionenzaun in gleicher Höhe und Tiefe kostet ca. 600-700,- EUR, da extra Verstärkung gebraucht wird
  • Pro Kubikmeter werden etwa 1.800 kg Steine gebraucht
  • Kilopreis der Steine liegt bei ca. 2-4,- EUR, abhängig von der Qualität und Sorte
  • Zusätzliche Kosten für Anlieferung, abhängig von der Entfernung zum Baumarkt oder Steinbruch
  • Eigener Transport und Arbeitsleistung verringern deutlich die Kosten

Häufig gestellte Fragen

Womit lässt sich die Standfähigkeit bei einem hohen Gabionenzaun verbessern?
Speziell bei dem Bau von höheren Gabionenzäunen (Standhöhe von über einem Meter und mehr) ist der befestigte Untergrund extrem wichtig. In diesem Fall ist das Anbringen von zusätzlichen Gerüstrohren oder Hartholzpfählen zu empfehlen, um die Stabilisierung des Zaunes zu verbessern. Bei einem Untergrund aus Beton lassen sich diese beim Baubeginn in die Rohmasse einsetzen und sorgen für extrem sicheren Halt.

Was ist bei der Planung und dem Aufbau zu beachten?
Extrem wichtig ist der Untergrund für den Gabionenzaun, dieser muss aufgrund des hohen Eigengewichts des Zaunes fest und sicher sein. Lockerer Erdboden, rutschige Hänge und wassernahe Standorte eignen sich nicht für die Gabionen, da diese mit der Zeit einsinken würden. Das Verlegen eines festen Untergrundes aus Beton oder Schotter beugt dem Einsinken vor.

Welche Vorgehensweise ist beim ersten, selbständigen Bau eines Zaunes aus Gabionen zu empfehlen?
Beim gutsortierten Fachhändler gibt es komplette Bausätze für den Gabionenzaun zu erhalten, auf diese Weise erhält der Hobbygärtner eine zweckdienliche Hilfestellung, mit umfassendem Wort- und Bildmaterial, um ohne Probleme zum ersten Mal einen Gabionenzaun selber zu bauen.

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Tipps für Schnellleser

Guter Sichtschutz, schall- und wärmedämmend
- Geschützter Lebensraum für Insekten, weitere Bepflanzung möglich
- Gabionen sind zum Zusammenbauen, montiert und gefüllt zu erhalten
- Benötigte Fläche ausmessen und skizzieren
- Wichtig sind genaue Bestimmung der Höhe, Breite und Länge
- Befestigten Untergrund für sicheren Halt anlegen
- Für kleine Zäune reicht Schotter
- Größere Zäune brauchen Fundament aus Beton mit Gerüstrohren
- Ideal sind titanverzinkte und komplett rostfreie Drahtkörbe
- Alternative Beschichtung aus Zink mit Aluminium
- Steine mind. 1,5-2-mal größer als Gittermaschen
- Erst Hinterwand, dann Seitenteile und anschließend Vorderteile montieren
- Ausrichtung wiederholt mit Wasserwaage überprüfen
- Eingebaute Distanzhalter und Spannanker beugen ausgebeulten Stellen vor
- Gleichmäßige Steinbefüllung, zwischendurch rütteln
- Große Steine per Hand einfügen, flache Seite stets nach außen legen
- Nach dem Aufbau mit Wasser abspritzen
- Kosten sind abhängig von der Größe und der Qualität