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Ein Frühbeet hat den großen Vorteil, dass schon sehr zeitig im Jahr Gemüse ausgesät oder ausgepflanzt werden kann, wenn im normalen Beet noch nicht ansatzweise daran zu denken ist. Die Konstruktion des Beetes schützt die Pflänzchen vor Kälte, Wind und zu viel Sonne. Ein Frühbeet ist für zahlreiche Pflanzen geeignet. Wichtig ist, dass das Beet richtig aufgestellt und gefüllt wird. Für den Kasten eignen sich Bausätze, die im Handel erworben werden können oder man baut sich das Frühbeet selbst. Das ist gar nicht schwer. Was benötigt wird und wie man es macht, erfahren Sie in unserem Text.
Vorteile eines Frühbeetkastens
Bei entsprechend guter Konstruktion hat ein Frühbeet zahlreiche Vorteile. Ein solcher Kasten ist ein kleines Treibhaus. Sonne gelangt ins Innere und heizt die kleine Fläche schnell auf. Außerdem wird der Innerraum vor Wind geschützt. Bei allen Vorteilen ist es wichtig, dass das Frühbeet belüftet werden kann, denn sonst verwandeln sich Vorteile schnell in Nachteile. Es wird heiß. Die Pflanzen bekommen einen Hitzeschock und sterben.
- Pflanzen im Frühbeet sind widerstandsfähiger als im Warmen vorgezogene Pflänzchen
- Sie werden schnell abgehärtet
- Schutz vor Kälte, Wind und auch zu viel Sonne
- Anbauzeit wird vorgezogen und verlängert
- Ernten fallen in der Regel höher aus, besonders bei wärmeliebenden Kulturen
- Fast ganzjährig nutzbar.
- Preiswerter und einfacher zu bauen als ein Gewächshaus
Frühbeetkasten selber bauen
Da ein gutes Frühbeet oft ebenso teuer ist, wie ein kleines Gewächshaus, bauen sich viele Gartenfreunde selbst eines, ganz einfach um das viele Geld zu sparen. In der Regel wird für das Gerüst Holz verwendet, weil es sich am besten bearbeiten lässt und auch preislich eine gute Alternative ist. Fest gemauerte Klinkerbeete sind aufwändig und teuer und sie haben einen entscheidenden Nachteil, sie sind nicht mobil. Ein leichter Holzkasten kann ganz einfach umgestellt werden, sollte das einmal nötig werden. Der Eigenbau hat den Vorteil, dass man den Kasten an die Gegebenheiten des Gartens anpassen kann. Außerdem kann die Größe selbst bestimmt werden.
Material
Eigentlich ist ein Frühbeet ein unten offener Kasten, der einfach auf ein Beet gestellt werden kann. Außerdem gehört ein Deckel dazu. Natürlich sind auch andere Materialien denkbar. Sehr leicht und beständig sind Aluminiumrahmen. Polycarbonatplatten sind sehr gut geeignet. Noch besser sind allerdings Hohlkammerplatten. Es ist alles eine Frage des Preises.
- Holzbretter für den Rahmen
- Vierkantbretter
- Je nach Größe muss die Anzahl der Bretter bestimmt werden.
- Für kleine Kästen reichen vier Holzbretter und vier Vierkanthölzer
- Je größer der Kasten wird, umso mehr Material wird logischer Weise benötigt.
- Stabile Folie oder Plexiglasscheiben
- Noch besser sind gut gedämmte Doppelstegplatten – teuerste Lösung, aber auch die beste
- Echtglas ist ungünstig, denn es ist schwer und zerbricht leicht
- Schrauben
Konstruktion
Ein Frühbeet ist eigentlich eine simple Konstruktion. Die Bretter werden zu einem Viereck zusammengebaut. Die Vierkanthölzer gehören in die Ecken. Sie müssen unten für etwa 15 cm herausschauen. Diese Vierkanthölzer werden dann in die Erde gesteckt und halten das Frühbeet dann an Ort und Stelle. Alle Bretter werden an den Vierkanthölzern festgeschraubt. Auf die Konstruktion kommt ein Dach. Dafür wird die Folie einfach um einen Rahmen gelegt und an den vier Brettern angetackert. Das war es eigentlich schon. Natürlich ist das die simpelste Form des Frühbeetes. Diese kann erheblich verbessert werden.
- Von Vorteil ist ein schräges Dach
- Wasser kann gut ablaufen
- Besonders große Fläche für Sonne
- Kondenswasser tropft nicht auf die Pflanzen
- Ideal ist, wenn die Abdeckung zur Sonnenseite hin abfällt
- Dafür die Seitenbretter abschrägen.
- Rückwandhöhe etwa 25 bis 30 cm
- Vordere Höhe 10 bis 15 cm
- Abdeckung mit Scharnieren am Rahmen befestigen
- Lässt sich leicht öffnen
- Mit zwischengeklemmten Brett bleibt das Dach offen
- Reiner Luxus sind Frühbeete mit elektrischen Fensterhebern
- Lüftung ist mitentscheidend für das Gedeihen der Pflänzchen
- Wenn diese automatisch erfolgt, spart man sich eine Menge Arbeit
- Außerdem kann das Lüften nicht vergessen werden
- Ohne Lüftung können die Pflanzen schnell verbrennen
- Ideal ist eine automatische Temperatursteuerung. Das Dach geht auf, sobald im Inneren die eingestellte Temperatur erreicht wird
- Eine kleine E-Heizung sorgt bei langanhaltendem Dauerfrost für angenehmere Temperaturen. Außerdem hält sie die Luft in Bewegung, wodurch Probleme mit der Verdunstung und mit Krankheiten vermieden werden. Sie ist aber nicht zwingend erforderlich.
Standort
Das Frühbeet ist ideal für zeitige oder späte Aussaat von Pflanzen. In dem Kasten gedeihen die Pflänzchen geschützt vor Frost und den anderen Wetterbedingungen. Wichtig für gutes Gelingen ist aber auch der entsprechende Standort. Der sollte so sonnig wie möglich sein.
- Benötigt viel Sonne, die den Kasten aufwärmt
- Da die Tage noch kurz sind, muss in der kurzen Zeit reichlich Licht auftreffen
- Nord-Süd-Ausrichtung garantiert optimale Lichtausnutzung und Sonneneinstrahlung
- Steht das Frühbeet zu schattig, gelingen Anzucht und Kultur meist nicht befriedigend.
Frühbeet bepflanzen
Sobald die starken Fröste vorbei sind, kann das Frühbeet in Aktion treten. Das ist je nach Region Ende Februar oder Anfang März der Fall. Wenn man Pferdemist eingearbeitet hat, ist das Frühbeet ideal auf die Pflanzen vorbereitet. Allerdings sollte man einige Tage warten, bis sich die Mikroorganismen über den Mist hergemacht haben und die Temperatur schon erhöht ist.
Pflanzsubstrat
Das Pflanzsubstrat ist wichtig. Für die Aussaat nutzt man am besten Aussaaterde. Werden vorgezogene Jungpflanzen eingesetzt, ist guter Mutterboden ideal. Er sollte gleichmäßig verteilt und flachgetreten werden. Ein ebenes Areal ist wichtig. Nach oben sollten mindestens 15 cm Höhe frei gelassen werden (bis zum Dach), damit sich die Pflanzen ungestört entfalten können und nicht zu schnell an das Dach des Kastens anstoßen.
- Gute Grundlage – humose Gartenerde
- Unkrautfrei
- Leicht gelockert
- Für Aussaat Aussaaterde verwenden – keimfrei
- Auch Pferdemist und Stroh können eingearbeitet werden, diese wirken als natürliche Bodenheizung
- Das Stroh muss angegossen werden, damit die Prozesse in Gang kommen
- Kompost enthält zu viele Keime für die Aussaat und auch für Jungpflanzen.
- Bodenorganismen produzieren beim Zersetzen Kohlendioxid und Wärme, welche freigesetzt wird
- Keim- und Wachstumsbedingungen werden verbessert
Pflanzen
Man kann direkt im Frühbeetkasten aussäen, aber auch im Haus vorgezogene Pflänzchen einsetzen.
- Ideal für den Anfang sind Salatpflanzen.
- Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Mist verwendet wurde. Dieser enthält häufig zu viele Nährstoffe und Salze für diese Schwachzehrer.
- Günstig sind auch Radieschen, Kohlrabi und Rettiche.
Diese können, wenn sie groß genug sind, dass man sie richtig anfassen kann, ins Freiland umgesetzt. Das darf keinesfalls zu früh erfolgen.
- Wenn durch Auspflanzen wieder Platz im Frühbeet gewonnen ist, kann der zweite Schub ausgesät werden.
- Jetzt können Gurken und Tomaten gesät werden.
- Bei steigenden Temperaturen muss das Frühbeet geöffnet werden, sonst überhitzt es und die Pflanzen sterben schnell ab – Hitzschlag
- Auch Erdbeeren gedeihen gut im Frühbeet
- Auf Pflanzabstand achten!
- Bei zu dichtem Wuchs behindern sich die Pflanzen. Die Nährstoffe reichen meist nicht aus. Wurzeln kommen sich in die Quere, verheddern sich. Das Herausziehen wird erschwert.
Gießen und Düngen
Besonders bei Aussaat muss vorsichtig gegossen werden, damit die Samen nicht ausgespült werden.
- Mit einer Sprühflasche gießen, so wird das Ausschwemmen vermieden.
- Mit Gefühl gießen, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
- Oberste Bodenschicht sollte immer gut abtrocknen.
- Gießen abhängig von der Witterung.
- Bei Regen muss nicht gegossen werden, auch bei geschlossenem Dach. Beet verfügt über eine gute Verbindung zur Erde draußen.
- Bei Einsatz von Mist oder Kompost nicht zusätzlich düngen.
- Ansonsten nur bei Starkzehrern etwas düngen.
Lüften und Schattieren
Lüften ist wichtig. Die Pflanzen dürfen nicht überhitzen, sonst sterben sie schnell ab. Einmalig zu hohe Temperaturen reichen aus, damit alle Pflanzen platt sind. Eine automatische Lüftung ist deshalb empfehlenswert, dann kann dieser Schritt nicht vergessen werden.
- Regelmäßig lüften, aber nur bei frostfreiem Wetter
- Nicht in der Hauptwindrichtung lüften.
- Der Wind kann deutlich zu kalt sein.
- Je kleiner so ein Frühbeet ist, umso schneller wird es darin heiß, aber auch kalt. Die Temperaturschwankungen sind zum Teil gigantisch. Deshalb kann es an sonnigen Tagen günstig sein, das Frühbeet zu schattieren.
- Nachts fallen die Temperaturen bei klarem Wetter schnell einmal unter die 0 Grad Grenze. Dann sollte der Kasten mit isolierendem Material, beispielsweise mit Noppenfolie, abgedeckt werden.
- Zu große Temperaturschwankungen sind zu vermeiden!
Krankheiten und Schädlinge
Auch in einem Frühbeet sind die jungen Pflanzen nicht vor Krankheiten und Schädlingen sicher. Mit einem Insektengitter lassen sich die Plagegeister weitestgehend vermeiden, aber beim Gießen oder andersweiligem Öffnen können trotzdem immer mal wieder einige durchschlüpfen. Man muss trotzdem aufpassen. Krankheiten treten vor allem bei starken Temperaturschwankungen und Pflegefehlern auf.
- Blattläuse treten vor allem auf, wenn nicht ausreichend gelüftet wird.
- Algen – treten bei zu feucht-warmer Luft auf – können durch ausreichend Lüften vermieden werden
- Keime und Pilze – können ebenfalls durch Lüften verhindert werden
- Schädlinge lassen sich durch ein Insektengitter verhindern. Selbst vor Schnecken schützen sie.
Häufige Fragen
Können auch Foliengewächshäuser als Frühbeet genutzt werden?
Im Prinzip ja. Allerdings sind sie nicht sehr stabil und bieten nicht den Schutz eines Kastens aus Holz. Außerdem halten sie in der Regel nur ein bis zwei Jahre. Sie sind preiswert, da kann man nicht viel erwarten. Wenn es aber schnell gehen muss, funktionieren sie, vor allem, über Mist.
Wie funktioniert die automatische Lüftung?
Im Kasten ist ein Temperaturmesser eingebaut. Ist die maximale Temperatur erreicht, öffnet sich das Dach. Das geschieht durch Öl- oder Gasdruck, es wird kein Stromanschluss benötigt. Es ist ganz simpel. Beim ersten Öffnen sollte man überprüfen, ob es klappt, manchmal sitzen nicht alle Teile richtig und dann wird es nichts.