Bambus ist eine robuste Pflanze. In kalten und trockenen Wintern kann Frost die Pflanzen dennoch nachhaltig schädigen. So entdecken Sie Frostschäden an Bambus und leiten rechtzeitig lebensrettende Maßnahmen ein.
Frostschäden an Bambus erkennen
Alle Bambusarten sind immergrün und verlieren auch im Winter nicht die Farbe. Es kann passieren, dass sie einige oder alle Blätter abwerfen, der Stamm sollte sich bei gesunden Pflanzen jedoch nicht verändern. Was im Winter den Pflanzen zu schaffen macht, ist nicht der Frost, sondern die Trockenheit. Vor allem im Winter haben die Pflanzen einen erhöhten Wasserbedarf. Wird dieser nicht gedeckt, schalten die Pflanzen in ein Notprogramm und oberirdische Teile sterben ab.
Anzeichen für einen Frostschaden
- viele Blätter hängen noch
- Stamm hat braune Flecken oder ist durchgängig braun
- Blätter sind dunkelbraun verfärbt
Abgestorbene Pflanzenteile abschneiden
Im ersten Schritt müssen Sie sich einen Überblick verschaffen, was vom Bambus erfroren ist und welche Teile nicht geschädigt sind. Gehen Sie hier keine Kompromisse ein, selbst wenn die Stiele braune Flecken haben und teilweise grün sind, haben sie geringe Überlebenschancen und würden Neutriebe nur unnötig schwächen.
Anleitung zum Rückschnitt
- Schnitte kurz über den Blattknoten ansetzen
- gerade schneiden
- sauberes und scharfes Schnittwerkzeug verwenden
Durchdringend gießen
Merken Sie, dass der Bambus Frostschäden hat, sollten Sie rasch handeln, um ihn zu retten. Notfalls müssen Sie auch im Winter zu unkonventionellen Maßnahmen greifen, um ihn vor weiteren Schäden zu bewahren.
Der wichtigste Faktor im Winter ist eine gute Wasserversorgung. Sieht die Pflanze erfroren aus, sollten Sie gießen, auch wenn der Boden gefroren ist.
Anleitung zum Gießen
- lauwarmes Wasser verwenden
- kleinere Wassergaben über mehrere Stunden verteilen
- regelmäßig prüfen, wie tief das Wasser vorgedrungen ist
Durch das lauwarme Wasser taut der Boden auf und die Wurzeln bekommen Wasser. Der Bambus hat ein weitläufiges Wurzelgeflecht, deshalb sollten Sie das Wasser großzügig um den Horst verteilen. Staunässe sollte sich keine bilden, weshalb Sie regelmäßig prüfen sollten, wie feucht der Boden ist. Dazu graben Sie mit der Hand oder einer kleinen Schaufel etwa fünf Zentimeter tief. Ist der Boden noch feucht, ist es in der Regel ausreichend für die Pflanzen.
Neuaustrieb fördern
Die Bambuspflanzen haben die Eigenschaft, dass sie aus Rhizomen wieder neue Halme treiben können. Daher ist es wichtig, dass Sie im Frühjahr einen Neuaustrieb fördern. Selbst Pflanzen, die oberirdisch gänzlich erfroren aussehen, können so wieder zu neuem Leben erwachen.
Tipps zur Förderung des Neuaustriebs
- ab März Mulchmaterial entfernen
- durchdringend Wässern
- Boden lockern
- Langzeitdünger wie Kompost oder Hornspäne einarbeiten
Frostschäden vorbeugen
Damit es erst gar nicht zu Frostschäden am Bambus kommt, sollten Sie im Winter regelmäßig mit warmem Wasser gießen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn es keine Niederschläge gibt.
In der Regel sind Bambus-Arten für das Freiland gut frostverträglich. Zusätzlicher Winterschutz kann helfen, dass sie die kalte Jahreszeit besser überstehen. Ideal ist dafür eine dicke Mulchschicht im Bereich der Wurzeln. Diese verhindert zudem, dass der Boden rasch austrocknet. Verteilen Sie daher das Mulchmaterial großzügig um den Horst.
Zum Mulchen geeignet sind:
- Stroh
- Laub
- Reisig
Bei Pflanzungen, die noch keine drei Jahre zurück liegen, sollten Sie die Halme noch zusätzlich mit einem Wintervlies schützen.
Kübelpflanzen schützen
Wird die Pflanze im Kübel gepflanzt, müssen Sie zusätzliche Schutzmaßnahmen treffen, um Frostschäden an Bambus zu vermeiden. Die Wurzeln können nicht tief in den Boden und sind dadurch der Kälte ausgesetzt. Damit es zu keinen Schäden am Wurzelwerk kommt, müssen Sie den Topf ebenfalls schützen. Sind die Wurzeln erfroren, ist der Bambus meist nicht mehr zu retten.
Sie können den Topf in Erde eingraben oder Sie umwickeln ihn dick mit einem Jutesack. Stellen Sie den Topf zusätzlich auf ein Holzbrett, damit er auch von unten etwas vor dem Frost geschützt ist. Sollten Sie ein Gewächshaus haben, können Sie den Bambus darin überwintern.
Häufig gestellte Fragen
Bei Bambuspflanzen ist es empfehlenswert, sie im späten Frühjahr zu pflanzen. Dadurch kann sich das Wurzelwerk gut ausbreiten und ist besser auf die kühlen Temperaturen vorbereitet. Bei Pflanzungen im Herbst kann es passieren, dass die Pflanzen noch nicht gut verwurzelt sind und vor allem die feinen Haarwurzeln stark geschädigt werden.
Nein, die Bambuspflanzen sollten im Herbst nicht geschnitten werden. Die offenen Schnittstellen können für enorme Frostschäden am Bambus sorgen. Ein Rückschnitt sollte, wenn er notwendig ist, erst im Frühjahr erfolgen.
Die meisten Arten für das Freiland sind bis -25°C frostverträglich. Vor allem ältere Triebe überstehen den Winter gut. Neutriebe sind wesentlich anfälliger für kühle Temperaturen und sollten auch geschützt werden.
Bambuspflanzen mögen im Winter keine Morgensonne. Wenn Sie Pflanzen im Kübel an einen geeigneten Platz stellen können, ist dies von Vorteil. Bei Pflanzungen im Freiland sollten Sie zudem berücksichtigen, dass der Bambus Wind nicht besonders schätzt, der zusätzlich die Austrocknung über die Außenhaut begünstigt.