Erdkabel im Außenbereich sollen dafür sorgen, dass überall dort, wo er gebraucht wird, Strom vorhanden ist. Beim Installieren unter Pflastersteinen ist einiges zu beachten. So verlegen Sie Erdkabel unter Pflaster richtig.
Nutzen eines Erdkabels
Wer Strom im Garten benötigt, braucht auch ein Stromkabel. Während es bei der kurzzeitigen Nutzung, zum Beispiel zum Rasenmähen, reicht, ein Verlängerungskabel zu benutzen, ist in vielen anderen Bereichen eine dauerhafte Lösung notwendig. Das trifft zum Beispiel bei der Beleuchtung von Wegen oder bei Außensteckdosen für die Gartenbewässerung zu. Das Erdkabel sorgt dann dafür, dass die Stromführung sicher unter der Erde verlegt ist. So wird es weder zur Stolperfalle noch können ihm äußere Witterungseinflüsse etwas abhaben. Doch Vorsicht: Auch hier wirken Kräfte. Deshalb sollten Sie Erdkabel, ob unter Pflaster oder „normalem“ Gartenboden, in einer bestimmten Mindesttiefe verlegen.
Vorschriften und Tiefe
Eine gesetzliche Vorgabe gibt es nicht, zumindest nicht für private Gärten. Allerdings sind verschiedene Richtlinien vorhanden, an denen man sich unbedingt orientieren sollte. Als Norm (DIN VDE 0100-520 VDE 0100-520:2013-06) gilt, dass das Kabel mindestens 60 cm tief liegen, damit es vor Frost und mechanischer Beanspruchung geschützt ist. Da diese unter Pflaster ungleich höher ist, gilt dort eine Mindestverlegetiefe von 80 cm als empfehlenswert.
Außerdem gibt es weitere Normen für Kabel im Außenbereich:
- notwendige Kabel-Kennzeichnung: NYY oder NYCWY
- Schutzklasse: IP 44 oder IP 66 (Schutz vor Nässe)
- Schutzschalter: FI-Schalter (Trennung im Notfall von der Hausversorgung) und LS-Schalter (Kabelbrand)
Vorarbeiten
Bevor die eigentlichen Arbeiten losgehen können, ist es wichtig, den Verlauf des Kabels zu kennen. Es kann sinnvoll sein, dafür einen Plan zu zeichnen und diesen auf die Gartenfläche mit Hilfe von Stöcken und Schnur zu übertragen. Der Verlauf sollte so geradlinig wie möglich sein.
Werkzeug und Arbeitsmittel
- ausreichend langes Erdkabel
- ebenso langes Leerrohr (schützt das Kabel zusätzlich)
- Sand
- Schaufel und Spaten (bei größeren Gruben ist ein gemieteter Minibagger effektiver)
- feste Handschuhe
- Warnband (schützt das Kabel bei erneuten Erdarbeiten)
Erdkabel unter Pflaster verlegen: Anleitung
- Den markierten Verlauf des Kabels mindestens 90 cm tief und so breit wie nötig ausheben.
- Steine, Wurzeln und andere größere Hindernisse entfernen.
- Graben glätten und mit einer 10 cm dicken Sandschicht bedecken.
- Leerrohr in die Sandschicht verlegen.
- Das Kabel durch das Leerrohr ziehen.
- Erneut 10 cm Sand in den Graben füllen. Dann das Warnband auflegen.
- Etwa 60 cm Erde auffüllen. Anschließend kann die Fläche für das Pflastern vorbereitet werden.
Häufig gestellte Fragen
Ohne viel Aufwand ist es so gut wie unmöglich, ein Erdkabel nachträglich unter Pflastersteinen zu verlegen. Am besten ist es dann das Pflaster auf der gesamten Länge und in notwendiger Breite zu entfernen. Nach dem Vergraben des Kabels muss das Pflaster wieder neu verlegt werden. Allerdings lassen sich Höhenunterschiede zum alten Pflaster nur schlecht vermeiden.
Das gelingt mit einem einfachen Trick: Befestigen Sie ein Staubsaugerrohr mit stabilem Gewebeband am Ausgang des Leerrohres. Am Eingang führen Sie einen reißfesten Bindfaden oder Paketschnur – die etwas länger als die Gesamtlänge des Rohres ist – ein und fixieren Sie am Kabel. An dessen losem Ende befestigen Sie nun einen Wattebausch und saugen diesen durch das Leerrohr zum Ausgang. Jetzt können Sie das Kabel an der Schnur durch das Rohr ziehen.
Eine Stromführung ausschließlich auf der Erde ist keine gute Alternative, das ist auf die Dauer zu gefährlich. Allerdings können Kabel auch als Oberleitung zwischen Gebäuden verlegt werden. Zum Beispiel vom Haus zur Garage oder zum Gartenhäuschen.