Die Kartoffel zählt zu unseren Grundnahrungsmitteln. Dementsprechend oft findet sie in der Küche Verwendung. Allerdings können die Knollen auch Verfärbungen aufweisen. Sind Kartoffeln mit dunklen Flecken weiterhin essbar?
Verschiedene Ursachen für dunkle Flecken und Verfärbungen
Obwohl sich die dunklen Stellen häufig ähneln, können die zu Grunde liegenden Ursachen stark variieren. Und auch die Entscheidung, ob die Knolle noch essbar ist, fällt dementsprechend unterschiedlich aus.
Braun- oder Knollenfäule
Die Braun- oder auch Knollenfäule ist eine Pilzerkrankung, die von dem Pilz Phytophtora infestans herrührt. Die Merkmale dieser Erkrankung sind folgende:
- beginnt an Blättern und Stängeln und greift erst später auf Knollen über
- zunächst unregelmäßige braune oder auch graue Partien, meist leicht eingesunken, später stark verhärtet
- bräunlich verfärbte Bereiche im Knolleninneren
- Abgrenzung zu gesundem Gewebe unklar und fließend
- sehr rasche Ausbreitung
- meist Vorbote anderer Pilze, wie Schimmel, Nass- oder Trockenfäule
Da die Kartoffel nicht nur dunkle Flecken, sondern auch das Toxin des Pilzes enthält, ist sie definitiv selbst bei geringem Befall nicht mehr genießbar und kann bei intensivem Verzehr für den menschlichen Organismus sogar schädlich sein!
Eisenfleckigkeit
Weist das Fruchtfleisch im inneren ohne äußerlich erkennbare Merkmale braue Stellen auf, kann es sich um eine Infektion mit dem so genannten Rattlevirus handeln. Man spricht dann von der so genannten Eisenfleckigkeit, da der Eisenstoffwechsel der Kartoffelzellen hier gestört ist und ausfallendes Eisen den rotbraunen “Rost” erzeugt.
Eisenfleckige Knollen sind nicht schädlich und geschmacklich unverändert. Heute gelten Sie aber trotzdem als nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet und werden aus dem Verkehr gezogen.
Kartoffelschorf
Bakterien führen zum so genannten Kartoffelschorf, der ausschließlich an den Knollen erkennbar ist:
- braune Bereiche mit Rissen
- später immer größere Flächen, die verschmelzen und verkorken
- im Verlauf dunkle Flecken im Knolleninneren
Kartoffelschorf ist völlig unschädlich. Schneiden Sie die Bereiche großzügig aus, damit der verbleibende Teil der Knolle weiterverwendet werden kann.
Wurzeltöterkrankheit
Diese auch als Kartoffelpocken (Rhizoctonia) bekannte Erkrankung bleibt auf die Kartoffelschale beschränkt. Dort entwickeln sich dunkle Flecken, die an Größe und Farbintensität zunehmen und leicht einsinken. Obwohl die befallenen Früchte sicherlich keinen Preis mehr für die schönste Kartoffel gewinnen, sind sie nach dem Schälen uneingeschränkt essbar.
Kochdunkelung
Entwickeln Kartoffeln erst während des Kochens dunkle Flecken, spricht man von Kochdunkelung. Ursache sind keine Krankheitserreger, sondern vermutlich physiologische Schäden an der Zellstruktur. Beim Kochen reagieren die in den Kartoffelzellen enthaltenen Stoffe Eisen und Chlorogensäure und führen zu den deutlich sichtbaren Verfärbungen. Schneiden Sie diese Bereiche großzügig heraus, damit Sie den verbleibenden Teil problemlos verzehren können.
Auch Lager- oder Transportschäden können das Fruchtfleisch verändern und dazu führen, dass die Frucht beim Kochen fleckig wird.
Häufig gestellte Fragen
Grüne Flecken an Kartoffeln haben eine völlig andere Ursache: Licht führt zur Bildung dieser Farbveränderungen und erzeugt darüber hinaus das Gift Solanin in den stärkehaltigen Zellen. Diese Bereiche sind ungenießbar und müssen vor dem Kochen großzügig herausgeschnitten werden.
Nässt das Fruchtfleisch an verfärbten Stellen, handelt es sich in aller Regel um Erreger der so genannten Nassfäule. Sie tritt häufig als Folge anderer Erkrankungen oder als Folge des allgemeinen Verderbens der Frucht auf. Vermeiden Sie es, diese Früchte noch zu verzehren, da der Gesamtzustand in aller Regel bereits stark degeneriert ist.