Buchsbaum (Buxus) ist hierzulande ein beliebtes Ziergehölz. Das immergrüne Gewächs ist sehr anspruchslos und pflegeleicht und daneben vielseitig einsetzbar. Trotz Robustheit kann der Buchsbaum mitunter von tückischen Krankheiten heimgesucht werden.
Krankheiten am Buchsbaum
Der Buchsbaum ist aufgrund seiner vielfältigen Verwendung als
- Beeteinfassung
- Heckenpflanze
- Solitärpflanze
- Kübelpflanze
mittlerweile in vielen Gärten anzutreffen und macht dabei überall eine gute Figur. Bei richtiger Pflege verzaubert der Buchs das ganze Jahr über mit einem grünen Blätterkleid. Mitunter können allerdings verschiedene Krankheiten dem Buchsbaum den Garaus machen. Nachfolgend finden Sie Tipps zum Erkennen, Bekämpfen und Vorbeugen der unterschiedlichsten Krankheiten.
Buchsbaumkrebs
Diese Krankheit wird von einem pilzartigen Erreger (Volutella buxi) verursacht. Dieser tritt hauptsächlich über Verletzungen, Wunden und Schnittstellen in das Holz ein. Meist sind junge Triebe und Blätter von schwachen und kranken Pflanzen davon betroffen. Daneben bieten ein Nährstoffmangel und falscher pH-Wert des Bodens weitere Angriffspunkte. Besonders wohl fühlt sich der Pilz bei Temperaturen um die 25 °C. Gefördert wird diese Krankheit durch länger anhaltende Feuchtigkeit und übermäßigem Schattenwurf. Der Pilz überwintert im Falllaub und im Frühjahr wird er durch den Wind verbreitet.
Schadensbild
- anliegende, verdrehte Blätter
- blassgrün bis bräunlich Verfärbung der Blätter
- vertrocknen und fallen ab
- kleine Wucherungen an Eintrittsstelle
- dort aufplatzen und Ablösung der Rinde
- an Blattunterseite und Trieben rosa- bis orangefarbene Sporenlager sichtbar
- Absterben ganzer Triebe möglich
Bekämpfung
- betroffene Partien großzügig entfernen
- Rückschnitt bis ins gesunde Holz
- Gartenschere vorher und nachher mit 70%igem Alkohol desinfizieren
- Falllaub aufsammeln
- Entsorgung im Hausmüll, nicht auf dem Kompost
- oberste Erdschicht entfernen und erneuern
Vorbeugende Maßnahmen
- Pflanzung weniger anfälliger Sorten wie “Herrenhausen”
- stets von unten gießen
- Trockenstress und Nährstoffmangel vermeiden
- nicht an luftfeuchte Standorte pflanzen
- auf richtigen pH-Wert des Bodens achten
- idealer pH-Wert liegt zwischen 7 und 8
Buchsbaumsterben
Diese, auch als Buchsbaum-Triebsterben bezeichnete, Pilzkrankheit tritt über die Blätter in die Pflanze ein. Hauptsächlich werden junge Pflanzen befallen. Der Pilz Cylindrocladium buxicola liebt besonders feuchtwarme Tage und Temperaturen zwischen 24 und 28 °C, dann befällt er innerhalb von fünf Stunden das Pflanzengewebe. Die Latenzzeit beträgt normal sieben bis acht Tage. Eine Übertragung des Erregers ist durch Regen, Spritzwasser und Wind möglich. Besonders anfällig sind junge oder geschnittene Pflanzen. Stress durch Wassermangel oder zu hohe Stickstoffgaben können die Anfälligkeit noch erhöhen. Meist ist die Krankheit erst im Herbst erkennbar.
Schadensbild
- dunkelbraune Flecken auf Blattoberseiten
- Blattrand meist dunkler gefärbt
- bei jungen Blättern Bildung orangebrauner Flecken
- Flecken vergrößern sich innerhalb weniger Tage bis gesamte Blatt verfärbt ist
- schließlich fallen Blätter ab
- an Blattunterseite weiß-graues Myzel, die sogenannten Sporenlager, sichtbar
- an Trieben 0,3 bis 1 mm breite dunkelblaue bis schwarze Längsstreifen
- Bildung von Nekrosen mit anschließendem Absterben von Trieben
Bekämpfung
- Prävention wichtig
- nur Rückschnitt des Strauches bis ins gesunde Holz hilfreich
- stark erkrankte Pflanzen komplett entfernen
- im Hausmüll entsorgen
- anschließend Werkzeug, Schuhe und Hände gründlich desinfizieren
- verhindert Übertragung auf andere Pflanzen
Vorbeugende Maßnahmen
- weniger anfällige Buchsbäume wie “Faulkner” oder “Herrenhausen” pflanzen
- nie über Kopf wässern
- immer von unten gießen
- Schnittgut und Falllaub im Hausmüll entsorgen
- ab Mai Fungizid zur Vorbeugung des Pilzes spritzen
- kein Rückschnitt an feuchtwarmen Sommertagen
Hausmittel
- Einsatz von Algenkalk zwischen April und Mai
- vorsichtig über Pflanzen streuen
- alkalische Wirkung unterbindet Ausbreitung des Pilzes
- Kalk bindet Feuchtigkeit
- enthaltene Mikronährstoffe gleichzeitig gute Nährstoffe für Pflanzen
- nach Regenschauern Anwendung wiederholen
- Algenkalk auch gutes Hausmittel gegen Buchsbaumzünsler
Buchsbaumrost
Diese Krankheit am Buchsbaum wird ebenfalls von einem Pilz (Puccinia buxi) verursacht. Allerdings tritt sie hierzulande recht selten auf. Hauptsächlich werden ältere Exemplare befallen. Begünstigt wird diese Krankheit noch durch einen bestehenden Nährstoffmangel und eine feuchtwarme Witterung. Hier werden im zeitigen Frühjahr die Blätter infiziert.
Schadensbild
- Pilz im Inneren des Blattes wachsend
- dadurch Verdickung des befallenen Blattgewebes
- an Blattoberseite rostbraune Wölbungen (Sporenlager)
- ähneln im Aussehen Rostflecken
- an Blattunterseite weißliche Flecken
- kaum Blattfall
- erkrankte Blätter können gesunde Blätter lange anstecken
Bekämpfung
- Bekämpfung schwer möglich
- keine Pflanzenschutzmittel für Haus- und Kleingarten verfügbar
- Rückschnitt kranker Triebe bis ins alte Holz einzige Alternative
- anschließend Behandlung mit einem Fungizid auf Kupferbasis
- Entsorgung Falllaub und Schnittgut im Hausmüll
Vorbeugende Maßnahmen
- Pflanzung weniger anfälliger Sorten wie “Faulkner”
- immer von unten gießen
- entsprechenden Pflanzabstand einhalten
- richtige Standortwahl, vorwiegend sonnig
- Sträucher kontinuierlich durch regelmäßigen Rückschnitt verjüngen
Buchsbaumwelke
Wie bei den anderen Krankheiten am Buchsbaum ist auch hier die Ursache ein Pilz, namentlich Fusarium buxicola. Hauptsächlich werden kranke und schwache Pflanzen befallen. Die Buchsbaumwelke ist dabei meist auf den Befall einzelner Triebe und Blätter beschränkt.
Schadensbild
- Gelbfärbung betroffener Pflanzenteile
- vertrocknen schließlich und sterben ab
- dunkle, weiche Stellen an Rinde
- teilweise Abwurf von Laub
Bekämpfung
- keine Pflanzenschutzmittel erhältlich
- lediglich Rückschnitt betroffener Pflanzen
- dabei bis ins alte Holz zurückschneiden
- Rückschnitt vollkommen ausreichend
Vorbeugende Maßnahmen
- nie über Kopf wässern
- immer von unten gießen
- Wahl eines richtigen Standorts
- richtige Düngung
Häufig gestellte Fragen
Ja. Der Buchsbaum liebt einen sonnigen Platz, verträgt aber keine pralle Mittagssonne. Daneben ist auch ein Plätzchen im lichten Halbschatten noch in Ordnung. Am Standort sollte die Luft gut zirkulieren. Der Boden muss gut feucht und belüftet, locker, humusreich, sowie kalkhaltig sein. Dabei sollte der pH-Wert des Boden zwischen 7 und 8 liegen.
Bei einer richtigen und bedarfsgerechten Pflege kann einem Befall durch Krankheiten vorgebeugt werden. Der Wurzelballen darf niemals austrocknen. Bei Hitze muss täglich in den Morgenstunden gegossen werden. Das Wasser darf nicht zu kalt sein. Es sollte abgestandenes Leitungs- oder Regenwasser verwendet werden. Während der Wachstumsphase von April bis August muss gedüngt werden. Wichtig ist eine Gabe von Kalidünger im Zeitraum von August bis September.
Ja, die gibt es. Insbesondere seit dem verstärkten Auftreten des Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis) gibt es einige Pflanzen, die aufgrund ihrer ähnlichen Eigenschaften oftmals als Buchsbaum-Ersatz gepflanzt werden. Dazu zählen beispielsweise die Japanische Stechpalme (Ilex crenata), die Buchsblättrige Berberitze (Berberis buxifolia ‘Nana’) sowie Liguster (Ligustrum vulgare).