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Schon bei den Römern und Griechen war Buchsbaum ein beliebtes Element in der Gartengestaltung. Diese Pflanze überzeugt mit unterschiedlichen Blattformen, ist relativ widerstandsfähig und unkompliziert in der Pflege. Sie wächst als dichter, meist gut verzweigter Strauch oder Baum, kann bis zu 450 cm in die Höhe und 350 cm in die Breite wachsen. Leider ist Buchsbaum auch sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge, die u.a. braune und gelbe Blätter hervorrufen. Dann gilt es, die Ursachen schnellstens auszumachen und zu handeln.
Pflegefehler
Beim Gießen und bei der Nährstoffzufuhr werden die meisten Pflegefehler begangen. Diese können dann zu den Blattverfärbungen am Bux führen.
Wassermangel oder -überschuss
Zeigt der Buchs gelbe Blätter, kann das an Wassermangel aber auch Staunässe liegen. Wassermangel tritt besonders in heißen Sommern und nach dem Winter auf, denn die Pflanzen benötigen auch im Winter Wasser. Sie sind immergrün. Sodass ihre Blätter auch im Winter Wasser über ihre Blätter verdunsten.
Kübelpflanzen sind davon ebenso betroffen wie im Garten ausgepflanzte Exemplare. Aber nicht nur ein Wassermangel kann zu unschönen Blattverfärbungen führen auch zu viel Wasser zeigt diese Symptome.
Abhilfe und Vorbeugung
- bei Wassermangel Pflanzen oft und reichlich gießen
- bei zu viel Nässe einige Zeit nicht gießen
- Boden sollte bis in tiefere Schichten abgetrocknet sein
- Boden locker, durchlässig und gut drainiert
- auch im Winter an frostfreien Tagen gießen
- Rückschnitt betroffener Pflanzen im Herbst
- Mulchschicht als Schutz vor Austrocknung
- Achtung: Rindenmulch entzieht dem Boden Stickstoff
- deshalb zuvor entsprechenden Dünger zuführen
Nährstoffmangel
Wurde immer bedarfsgerecht gegossen, kann auch ein Mangel an Nährstoffen für gelbe Blätter am Buchs sorgen. Er tritt im Beet aber auch bei Kübelpflanzen auf. Auch wenn diese Pflanze, was Nährstoffe angeht, relativ anspruchslos ist, ist sie auf regelmäßige Düngergaben angewiesen. Auf Sandböden kommt es vermehrt zu einem Nährstoffmangel.
Maßnahmen zur Abhilfe
Um den Buchs wieder aufzupäppeln, versorgt man ihn am besten mit einem Spezialdünger und reichlich Wasser. Im Herbst sollte man ihn zurückschneiden und alle abgestorbenen Pflanzenteile entfernen. Um künftig einem Nährstoffmangel zu vermeiden, kann man den Buchsbaum mit reifem Kompost und Hornspänen oder einem handelsüblichen Buchsbaumdünger versorgen.
Sonnenbrand
Verfärben sich nicht nur einzelne Blätter, sondern ganze Strauchpartien braun, und zwar immer von der Südost- bis zur Südseite, handelt es sich in der Regel um Sonnenbrand. Der Standort für den Buchs ist in diesem Falle nicht optimal gewählt, denn er benötigt Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung. So kann es nach einem Rückschnitt, auf den zuvor gut beschatteten Blättern zu Sonnenschäden kommen.
Maßnahmen zur Abhilfe
Um diese Schäden zu beheben, ist es sinnvoll, den Buchs entweder durch andere Gehölze leicht zu beschatten oder ihn direkt an einen geeigneteren Platz umzupflanzen. Buchsbaum bevorzugt helle bis halbschattige Standorte ohne direkte Sonneneinstrahlung. Strauchpartien, die vom Sonnenbrand betroffen sind, werden kräftig zurückgeschnitten.
Buchsbaum-Krankheiten
Während Pflegefehler noch relativ einfach behoben werden können, sieht das bei Krankheiten schon anders aus. Buchsbaum ist neben Sonnenbrand besonders anfällig für Pilzkrankheiten, wie dem Triebsterben und Buchsbrand, die sich u.a. an gelben oder braunen Blattverfärbungen zeigen.
Die Bekämpfung ist relativ schwierig und oft auch vergeblich. Deshalb ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen, zu identifizieren und schnellstmöglich zu behandeln.
Buchsbaumtriebsterben
Schadbilder einer bestimmten Pilzkrankheit zuzuordnen ist für Laien meist nicht einfach, denn sie sind sich oft sehr ähnlich. Beim Buchsbaumtriebsterben ist der Pilz Cylindrocladium buxicola am Werk. Er zeigt sich zunächst an orange-braunen Flecken auf den Blättern. Ein wichtiges Indiz, das genau auf diesen Pilz hindeutet, sind dunkle Flecken und Streifen auf der Rinde des Buchs.
Ein Befall tritt vorwiegend nach anhaltenden Regenperioden auf. Betroffen sind vor allem Buchshecken mit besonders dichter Belaubung, die nur schlecht abtrocknen. Meist kommt es innerhalb weniger Tage zu massivem Blattverlust, wonach auch die Triebe absterben.
Maßnahmen zur Abhilfe
- erster Schritt: starker Rückschnitt
- komplettes Schnittgut und oberste Erdschicht gründlich entfernen
- Pilz kann mehrere Jahre im Boden überdauern
- Schnittgut und alte Erde im Hausmüll entsorgen
- entfernte Erde durch frische ersetzen
- Schnittwerkzeuge unbedingt desinfizieren
- alle drei bis vier Wochen ein zugelassenes Fungizid verwenden
Wer sich nicht ganz sicher ist, um welchen Pilz bzw., welche Krankheit es sich tatsächlich handelt, kann zwei oder drei befallene Triebe abschneiden und sich dann in einem Gartencenter oder einer Gärtnerei Rat holen.
Schädlinge
Ein weiteres großes Problem für den Bux stellen Schädlinge dar. Insbesondere der Buchsbaumzünsler macht dem Baum das Leben schwer. Aber auch auf Spinnmilben oder Gallmücken muss geachtet werden.
Buchsbaumzünsler
Da sich die Raupen dieses Schädlings im Innern der Pflanze bewegen, sind sie durch die dichte Belaubung und feine Gespinste geschützt und Fraßschäden deshalb anfänglich kaum sichtbar. Nach wenigen Wochen färben sich betroffene Pflanzen gelb bis hellbeige. Von den Blättern sind nur noch die Blattrippen vorhanden. Zuletzt machen sich die Larven auch über Rinde und Zweige her.
- erste Maßnahme: im Frühjahr erste Raupengeneration ablesen
- gegebenenfalls per Hochdruckreiniger oder Laubbläser entfernen
- Folie unter den Pflanzen ausbreiten
- soll Raupen auffangen
- Folie mit den Raupen entsorgen
- bei starkem Befall zusätzliche Maßnahmen erforderlich
- Einsatz von Pflanzenschutzmitteln meist unverzichtbar
- Beispielsweise des Bakteriums Bacillus thuringiensis
- bei Anwendung darauf achten, alle Larven zu erreichen
Buchsbaumgallmücke und Buchsbaumblattfloh
Auf einen Befall mit diesen beiden Schädlingen deuten verformte oder verkrüppelte Blätter und Triebe sowie verhärtete Stellen auf den Blättern hin. Zusammen mit feuchter Witterung kann es darüber hinaus zu einer Pilzinfektion kommen, da die Pflanzen durch den Schädlingsbefall bereits stark geschwächt sind. Bei den ersten Anzeichen sollte man alle befallenen Teile der Pflanze herausschneiden. Im Anschluss folgt der Einsatz mit einem geeigneten Spritzmittel.
Spinnmilben
Die Buchsbaumspinnmilbe hinterlässt auf der Blattoberseite kleine gelbe Sprenkel, die sich später zu Flecken ausbreiten. Die Blätter werden braun und sterben ab. Sobald ein Befall festgestellt wird, sollte man mit Milben tötenden Präparaten spritzen. Bereits im zeitigen Frühjahr kann man zudem die überwinterten Eier mit ölhaltigen Mitteln behandeln.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Ursachen für braune Schnittstellen an den Blättern nach dem Rückschnitt? Frische Schnittstellen sind gegenüber Sonneneinstrahlung und Trockenheit besonders empfindlich. Sie trocknen schnell aus. Um das zu vermeiden, sollte man auf den richtigen Zeitpunkt zum Schneiden achten. Der ist etwa Mitte August, sofern längere Zeit bedeckte und regnerische Witterung vorausgesagt ist. An sonnigen und trocknen Tagen sollte man besser auf Schnittmaßnahmen verzichten.
Wie kann man Pilzerkrankungen am Bux vorbeugen? Vorbeugend kann man Einiges tun. So sollte man auf robuste und gesunde Pflanzen achten. Darüber hinaus ist stetige Blattnässe zu vermeiden und krankes zeitnah zu entfernen. Indem man optimale Bedingungen schafft, kann man die Widerstandskraft der Pflanzen stärken. Letztendlich sollte man die Schnittwerkzeuge nach jedem Schnitt reinigen und desinfizieren.