Schädlinge

Hilft Brennnesseljauche gegen Blattläuse | Anwendung gegen Läuse

Brennnesseljauche gegen Blattläuse

Wer viele Brennnesseln im Garten hat, ist froh, wenn er sie für etwas Nützliches verwenden kann. Eine Jauche aus Brennnesseln ist einfach hergestellt und vielseitig einsetzbar. Sie stärkt verschiedene Pflanzen und düngt sie zusätzlich. Im Kampf gegen Blattläuse hilft ein Sud oder eine Brühe aus Brennnesseln allerdings besser als die Jauche, da die Inhaltsstoffe andere sein müssen.

Vorbeugend eingesetzt kann Brennnesseljauche jedoch einen Befall mit Schädlingen verhindern oder vermindern. Wichtig ist eine regelmäßige Verwendung von Sud oder Jauche, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Eigenschaften

Was die Brennnessel als biologisches Stärkungs- und Düngemittel so wertvoll macht, sind die Inhaltsstoffe. Sie setzen sich zusammen aus Stickstoff, Vitaminen und Mineralien. Zusätzlich enthalten Brennnesseln Kieselsäure, die die Zellwände von Pflanzen stärken kann. Während der Vergärung zur Jauche wird die Kieselsäure aus der Brennnessel herausgelöst und für die mit der Jauche gegossenen Pflanzen verwertbar.

Vorbeugung

Brennnesseln erntenBrennesseljauche enthält zwar viele wichtige Nährstoffe für Pflanzen, lässt sich jedoch nicht unbedingt gut als Schädlingsbekämpfungs- mittel einsetzen. Stattdessen wird sie zur Vorbeugung verwendet. An den, durch die Kieselsäure gestärkten Zellwänden, können Blattläuse schlechter saugen.

Arbeitsmittel

  • dicke Handschuhe
  • Gartenschere
  • größeren Eimer mit luftdurchlässiger Abdeckung, eventuell aus Kaninchendraht
  • Stock oder großen Holzlöffel

Brennesseljauche herstellen

  1. Brennnesseln mit Gartenschere abschneiden. Bei größeren Beständen kann auch eine Sense oder ein Rasenmäher zum Einsatz kommen. Die Pflanzen mit der Schere zerkleinern.
  2. Brennnesselstücke in den Eimer füllen und mit Wasser aufgießen. Pro Kilo Pflanzen 10 Liter Wasser verwenden. Eimer abdecken. Es muss unbedingt Luft an die Flüssigkeit gelangen können.
  3. Täglich mit dem Stock umrühren.
  4. Die Gärung setzt nach etwa zwei Tagen ein. Erkennbar ist sie an Bläschen und Schaumbildung. Weiterhin täglich umrühren, damit weiter Sauerstoff zu geführt wird.
  5. Wenn die Schaumbildung aufhört, ist die Gärung abgeschlossen. Dauer etwa zwei bis drei Wochen. Die Pflanzenreste werden abgesiebt, die Brennnesseljauche ist fertig.

Hinweis: Gegen den starken Geruch hilft die Zugabe von Gesteinsmehl.

Brennesseljauche anwenden

  1. Die Jauche wird mit Wasser verdünnt. Auf 1 Liter fertige Brennesseljauche kommen 10 Liter Wasser.
  2. Die verdünnte Jauche kann mit der Gießkanne direkt an die jeweiligen Pflanzen gegossen werden.
  3. Dürfen alle Pflanzenteile nass werden, kann auch eine Gartenspritze verwendet werden.
  4. Anwendung etwa wöchentlich wiederholen. Bei starkzehrenden Gemüsesorten auch bei jedem Gießen möglich.

Tipp: Nicht bei Sonneneinstrahlung verwenden, das kann zu Blattverbrennungen führen.

Brennnesselbrühe

BrennnesselbrüheDer Unterschied zur Jauche besteht hauptsächlich darin, dass andere Inhaltsstoffe zur Anwendung kommen. Während zur Stärkung und Düngung Mineralstoffe und Stickstoff genutzt werden, wird zum Vertreiben von Blattläusen die Ameisensäure in den Brennhaaren verwendet.

Anleitung

  1. Arbeitsmittel und Mischungsverhältnis mit Wasser sind die gleichen wie bei der Brennnesseljauche.
  2. Der Unterschied liegt darin, dass die Pflanzen am besten noch stärker zerkleinert werden, damit die Brennhaare beschädigt werden und die Ameisensäure austritt.
  3. Wartezeit beträgt nur einen bis zwei Tage. Eine Vergärung sollte nicht stattfinden.
  4. Pflanzenreste werden abgesiebt, die Brühe ist dann sofort einsatzbereit, sie muss nicht verdünnt werden.

Anwendung gegen Blattläuse

  1. Brennnesselbrühe in Gießkanne oder Gartenspritze umfüllen.
  2. Pflanzen übergießen oder tropfnass einsprühen.
  3. Anwendung anfangs täglich wiederholen, bis keine Schädlinge mehr sichtbar sind.
  4. Weiterhin auf erneuten Schädlingsbefall kontrollieren.

Häufig gestellte Fragen

Gegen welche Schädlinge hilft die Brennnesselbrühe noch?
Neben Blattläusen können damit auch Spinnmilben und weiße Fliegen vertrieben werden.

Welche anderen Auszüge aus Pflanzen können gegen Blattläuse eingesetzt werden?
Jauche oder Brühe von Rainfarn, Wurmfarn oder Adlerfarn helfen zusätzlich gegen Schmier- und Schildläuse. Jauche aus Wermut und Auszüge aus Rhabarberblättern sind gegen Blattläuse wirksam. Tee aus Zwiebeln hat vorbeugende Wirkung.

Wie kann man Blattläuse noch bekämpfen?
Bei unempfindlichen Pflanzen ist es am einfachsten, mit einem möglichst harten Wasserstrahl zu arbeiten. Dazu kann eine Blumenspritze oder der Wasserschlauch verwendet werden. Absammeln oder die Förderung von Nützlingen sind ebenfalls möglich.

Das könnte Sie auch interessieren
Schädlinge

Kot im Garten und auf Terrasse: welches Tier war es?

Im Garten tummeln sich nachts des Öfteren unerwünschte Besucher, die als Hinterlassenschaft ihren…
Weiterlesen
Schädlinge

Geräusche: wie klingen Marder?

Marder zählen eigentlich zu den ruhigeren Tierarten, die kaum Laute von sich geben. Wenn sie dies…
Weiterlesen
Schädlinge

Weiße Milben an Pflanzen: was dagegen tun?

Wirken Ihre Pflanzen plötzlich krank? Hängen die Blätter schlapp herunter und Sie wissen nicht…
Weiterlesen
Schädlinge

6 Hausmittel gegen Markieren durch Hunde-Pinkel

Hunde sind zwar die besten Freunde des Menschen, haben jedoch auch einige unangenehme Eigenschaften.
Weiterlesen
Schädlinge

Kleine schwarze Fliegen (keine Trauermücken): wer ist es?

Wenn sich kleine schwarze Fliegen in der Wohnung zeigen, werden oftmals Trauermücken vermutet. Was…
Weiterlesen