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Blutbuche – Pflege und Schneiden der Blutbuchenhecke

Blutbuchenhecke

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Als Varietät der klassischen Rotbuche, erfreut sich die Blutbuche einer großen Anhängerschaft unter Hobbygärtnern, die gerne einmal die klassischen Pfade der Gartengestaltung verlassen. Wissenschaftler erklären die intensive Rotfärbung der Blätter nüchtern als Folge eines fehlenden Enzyms. Schöpferisch ausgerichtete Gartenfreunde bezeichnen diese Spielart der Natur gerne als Purpurbuche und verwandeln sie in ein furioses Gestaltungselement in Form einer edlen Hecke oder als imposanten Solitär. Abgesehen von der einzigartigen Farbgebung des Laubs, weist die Blutbuche alle botanischen Eigenschaften der heimischen Buche auf, sodass Pflege und Schneiden sich auf traditionellem Niveau bewegen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Buchengewächse (Fagaceae).
  • Bezeichnung der Art: Rot-Buche (Fagus sylvatica).
  • Varietät Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea).
  • Natürliche Wuchshöhe bis 30 Meter.
  • Wuchshöhe in Kultur bis 4 Meter.
  • Lebenserwartung durchschnittlich 200 Jahre.
  • Blüten und Bucheckern ab dem 30. Lebensjahr.
  • Jährlicher Zuwachs der Blutbuche: ca. 50 cm.
  • Winterhart bis -30° Celsius und laubabwerfend.
  • Weitere Bezeichnung: Purpurbuche

Nähert sich die Vegetationsperiode eines Jahres dem Ende zu, verlieren die tiefroten Blätter ihre Farbe und wechseln ins Grünliche, bevor sie abgeworfen werden. Der frische Austrieb im darauf folgenden Jahr erscheint dann wieder in der erwünschten Rotfärbung, die den besonderen Zauber dieser Buchenart ausmacht.

Standort und Pflanzerde

Die Blutbuche zeigt sich ebenso genügsam und anspruchslos, wie alle übrigen Mitglieder der Familie der Buchengewächse.

  • Sonnige bis halbschattige Lage wird bevorzugt.
  • Am schattigen Standort gedeiht die Blutbuche ebenfalls.
  • Frischer, feuchter, leicht kalkhaltiger Boden.
  • Durchlässiges Erdreich, gerne recht nährstoffhaltig.
  • Ein geeigneter pH-Wert pendelt zwischen 5 und 7,5.

Weist der Hobbygärtner ihr einen leicht sauren, weniger nährstoffhaltigen Platz zu, nimmt die Purpurbuche ihn klaglos hin. Lediglich angesichts dauerhafter Staunässe oder lang anhaltender Trockenheit wird das Gehölz sich nicht entwickeln, sondern entweder vor sich hin kümmern oder absterben.

Gießen und Düngen

In Bezug auf den Bedarf an Wasser und Nährstoffen, stellt die Blutbuche keine Ausnahme dar unter den Gehölzen im Hausgarten. Trockenheit mag sie genauso wenig leiden, wie andauernde Bodennässe. Inwieweit am gewählten Standort die Gabe zusätzlichen Düngers erforderlich ist, darüber gibt eine Bodenanalyse Auskunft. Wer seine Freizeit der Hobbygärtnerei widmet, strebt in der Regel kleine und große Erfolgserlebnisse an. Die Aussicht darauf wird deutlich erhöht, wenn die Zusammensetzung des Erdreichs bekannt ist, ermittelt durch die Fachleute eines Speziallabors, die den Gartenfreund im gleichen Zug mit fundierten Dünge-Empfehlungen versorgen.

  • Sommerblätter der BlutbucheDie Baumscheibe rund um die Blutbuche gleichmäßig feucht halten.
  • Während trockener Sommerperioden regelmäßig gießen.
  • Sobald die Erdoberfläche antrocknet, wird gewässert.
  • Mulchen mit Laub, Gras oder Rindenmulch hält das Erdreich feucht.
  • Von März bis Juli organisch mit Kompost und Hornspänen düngen.
  • Alternativ nach der Dünge-Empfehlung der Bodenanalyse vorgehen.

Da die Blutbuche auf eine Überdüngung empfindlich reagieren kann, reduziert die Gabe von Gartenkompost alle 14 Tage dieses Risiko. Sofern eine Dünge-Empfehlung vorliegt, sollte danach die Purpurbuche versorgt werden. Darüber hinaus ist eine knapp bemessene Gabe von Langzeitdünger im zeitigen Frühjahr ein gangbarer Weg. Gute Produkte bestehen aus einem ausgewogenen Verhältnis von Stickstoff, Phosphor und Kalium, wobei das Augenmerk auf die Kennzeichnung ‘3-4 M’ gerichtet werden sollte, als Hinweis auf die Dauer der Düngeversorgung von 3 bis 4 Monaten bei normalen Temperaturbedingungen.

Eine Hecke richtig pflanzen

Ist im Rahmen der Auswahl unter den infrage kommenden Heckenpflanzen die Entscheidung für die Blutbuche gefallen, sind im Vorfeld der Pflanzung einige Vorbereitungen zu treffen. Im ersten Schritt wird die Länge der Hecke genau ausgemessen und mit einer Schnur, die zwischen Pflöcken gespannt wird, markiert. Dabei darf der vorgeschriebene Grenzabstand zum Nachbargrundstück nicht außer Acht gelassen werden. Da es an einer bundeseinheitlichen Regelung mangelt, konsultiert der verantwortungsbewusste Gartenfreund das zuständige Amt der Stadt oder Gemeinde, um sich Gewissheit zu verschaffen.

Pflanzloch mit Spaten aufnehmenAls Faustregel zur Orientierung gilt, dass bei Sträuchern und Bäumen, die eine Wuchshöhe von 2 Metern überschreiten, wie die Blutbuche, ein Mindestabstand von 100 cm einzuhalten ist, unabhängig davon, ob die Hecke geschnitten ist oder nicht. Stehen sämtliche Abmessungen fest, wird die Pflanzung in Angriff genommen. Es obliegt nun der Entscheidung des Hobbygärtners, ob er entlang der Pflanzschnur einen durchgehenden Graben zieht oder für jede Purpurbuche ein gesondertes Pflanzloch gräbt. Tiefgründig aufgelockert und von Wurzeln sowie Steinen gereinigt wird das Erdreich auf jeden Fall.

  • Die beste Pflanzzeit ist im Herbst, wenn der Boden noch warm ist.
  • Pro laufendem Meter werden 3 Blutbuchen im Container entlang der Pflanzschnur ausgelegt.
  • Handelt es sich um wurzelnackte Ware, erhöht sich der Bedarf auf 5 Gehölze pro Meter.
  • Die Pflanzlöcher sind etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen bzw. der Wurzelbereich.
  • Der Aushub kommt in eine Schubkarre, wo er mit Kompost und Hornspänen angereichert wird.
  • Jede Pflanzgrube wird an der Sohle mit einer Drainage aus Kies oder Tonscherben versehen.
  • Die ausgetopften Blutbuchen kommen so tief in die Erde, wie sie in der Baumschule standen.

Jetzt nimmt die neue Blutbuchenhecke bereits eine dekorative Form an. Wichtig zu beachten ist, dass die Pflanzerde leicht festgetreten und schließlich reichlich gegossen wird. Ein Richtung Wurzelhals abgesenkter Gießrand erhöht die Verwertung von Regen- und Gießwasser. Der letzte Arbeitsschritt mag so manchem Hobbygärtner in der Seele schmerzen, denn ein Pflanzschnitt ist erforderlich. Dabei werden sämtliche nicht verzweigten Triebe um die Hälfte verkürzt. Diese Maßnahme unterstützt ein dichtes Wachstum und einen kräftigen Austrieb in der nächsten Saison. Handelt es sich bei den Blutbuchen um wurzelnackte Pflanzen, erhalten zusätzlich die Wurzeln einen Rückschnitt um ca. 30 %, bevor sie eingepflanzt werden.

Eine dicke Schicht aus Rindenmulch oder Laub hält das Erdreich warm und feucht, damit die jungen Purpurbuchen schnell Fuß fassen.

Schneiden

Damit die schnellwüchsige Blutbuchenhecke ihre Vitalität behält und alljährlich eine dichte, tiefrote Blättertracht präsentiert, ist ein regelmäßiger Schnitt unverzichtbar. Unter Umständen ist es sogar erforderlich, zwei Mal im Jahr zur Heckenschere zu greifen.

  • Schattenblätter der BlutbucheIm zeitigen Frühjahr, kurz vor dem neuen Austrieb, wird die Hecke geschnitten.
  • Zuvor wird sie sorgfältig auf überwinternde Tiere untersucht, um gegebenenfalls noch zu warten.
  • Eine Blutbuchenhecke in Trapezform wird in allen Teilen mit Luft und Sonne versorgt.
  • Ausgehend von einer breiten Basis, verjüngen sich die Pflanzen nach oben hin.
  • Die Schnittführung erfolgt parallel zur Hecke, von der Spitze zur Basis verlaufend.
  • Zugleich vertrocknete, verkümmerte und kranke Triebe vollständig kappen.

Der symmetrische Formschnitt wird unterstützt durch gespannte Schnüre, die eine wertvolle Orientierungshilfe bieten für einen geraden Verlauf. Fraglos geht das Schneiden einer Blutbuchenhecke leichter von der Hand, wenn sie in allen Teilen senkrecht bzw. in der Spitze waagerecht geformt wird. In diesem Fall ist hingegen zu befürchten, dass die Sonne längst nicht alle Bereiche der Purpurbuchen erreicht mit dem Resultat, dass die Blätter im Inneren verkümmern und die Hecke vorzeitig vergreist.

In schneereichen Regionen Deutschlands lassen kundige Hobbygärtner ihre Hecke spitz zulaufen. Auf diese Weise beugen sie einem Schneebruch wirksam vor.

Bei Bedarf ist ein zweiter Schnitt an Purpurbuchen erforderlich, wenn sie im Verlauf des Sommers zu stark aus der Form wachsen. Zwischen Ende Juni und Ende August kann ein derartiger Schönheits-Schnitt stattfinden, ohne dass die Heckenpflanzen davon Schaden nehmen könnten. Allerdings ist zu beachten, dass keine pralle Sonneneinstrahlung oder große Hitze herrscht.

Vom 1. März bis 30. September ist es gesetzlich verboten, einen radikalen Verjüngungsschnitt an einer Hecke durchzuführen, zum Schutz der brütenden Vögel.

Vermehren

In Anbetracht des eleganten Habitus und der opulenten Farbgebung, hegen Hobbygärtner häufig den Wunsch nach weiteren Exemplaren. Zu diesem Zweck stehen gleich mehrere Methoden zur Auswahl.

Aussaat
Ab ihrem 30. Lebensjahr beginnt die Blutbuche damit, Blüten und Früchte hervorzubringen. Wer mit offenen Augen durch den Wald spaziert, wird ganz sicher die eine oder andere Buchecker einer wurzelechten Purpurbuche entdecken. Bei den im Handel erhältlichen Gehölzen handelt es sich zumeist um veredelte Sorten, die aufgrund eines regelmäßigen Schnitts nur äußerst selten Früchte mit Samen produzieren. Da es sich bei den ‘wilden’ Samen um Kaltkeimer handelt, bedarf es zunächst einer Stratifizierung, damit sie überhaupt willig sind, mit der Keimung zu beginnen. Das bedeutet, dass die Kerne in den Nussfrüchten einen Kältereiz erfahren müssen zwischen 0° und -4° Celsius.

  • Früchte der BlutbucheDie Bucheckern in einer dunklen Plastiktüte für 6-8 Wochen ins Gemüsefach des Kühlschranks legen.
  • Idealerweise wird feuchter Sand hinzugefügt, damit die Nussfrüchte nicht vertrocknen.
  • Anschließend 9-cm-Töpfe mit Anzuchtsubstrat füllen und einzeln mit Bucheckern bestücken.
  • Am warmen, hellen Fensterplatz aufstellen und eine Klarsichtfolie darüber legen.
  • Sobald die holzige Schale aufplatzt, beginnen die darin befindlichen Kerne zu keimen.

Erscheinen nach den Keimblättern die ersten richtigen Blutbuchenblätter, ist die weitere Anzucht nicht schwer. Die schwächeren Keimlinge werden aussortiert. Sobald das Anzuchtgefäß vollständig durchwurzelt ist und die junge Purpurbuche 10 cm bis 15 cm Höhe erreicht hat, wird sie in einen Kübel oder sogleich ins Beet umgepflanzt.

Stecklinge

  • Im Frühjahr einen noch nicht vollständig verholzten Trieb abschneiden.
  • Ein perfekter Steckling verfügt über mindestens 3 bis 4 schlafende Augen.
  • Im unteren Teil den Zweig entlauben und die oberen Blätter halbieren.
  • Anzuchttöpfe mit feuchtem Torf-Sand-Gemisch füllen und je einen Steckling einpflanzen.

Die Töpfe mit den Stecklingen verbringen den Sommer auf dem Balkon, während sie regelmäßig mit Wasser besprüht werden. Treiben die Ableger oben aus, ist dies das Signal, dass sich unterirdisch ein Wurzelsystem bildet. Bis dahin können allerdings mehrere Monate ins Land ziehen.

Wird für die Befeuchtung von Substrat und Stecklingen Weidenwasser verwendet, forciert dieses natürliche Mittel den Vorgang der Bewurzelung.

Häufig gestellte Fragen

Ich plane eine sehr lange Blutbuchenhecke. Da wurzelnackte Pflanzen deutlich günstiger in der Anschaffung sind, verzichte ich auf den Kauf von Containerware. Was muss ich bei der Pflanzung besonders beachten?
Die wurzelnackte Blutbuche wird ausschließlich im Herbst gepflanzt. Untersuchen Sie das Wurzelwerk genau, um alle Knick- und Bruchstellen abzuschneiden. Anschließend wird das komplette Wurzelsystem um ca. 30 % gekürzt. Ebenso verfahren Sie mit den Trieben. Bei der Pflanzung ist eine helfende Hand erforderlich, deren Aufgabe es ist, die Purpurbuche senkrecht zu halten. Gleichzeitig wird die Buche während des Eingrabens wiederholt leicht geschüttelt, damit sich die Pflanzerde zwischen den Wurzeln gut verteilt.

Ich möchte gerne meine Blutbuchenhecke gerne in Wellenform schneiden. Wie gelingt mir dabei ein gleichmäßiges Erscheinungsbild?
Grundsätzlich sind Koniferen für einen wellenförmigen Heckenschnitt besser geeignet. Dessen ungeachtet, spricht nichts dagegen, es auf diese Weise einmal mit der Purpurbuchenhecke zu versuchen. Hierzu schlagen Sie an jedem Ende der Hecke einen Holzpfosten in die Erde. Anschließend spannen Sie ein möglichst dickes Seil, das in gleichmäßigen Wellen durchhängt. Folgen Sie mit der Heckenschere diesem Verlauf, ist die botanische Woge gelungen.

Ist die Blutbuche für die Kultur als Bonsai geeignet?
Auf jeden Fall. Als Bonsai kann die Purpurbuche ausgezeichnet im Garten oder im Haus kultiviert werden. Wählen Sie eine ausreichend große Schale mit Wasserablauf und einer dünnschichtigen Drainage. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Akadama, Humus und Lavabims. Alle 2 bis 3 Jahre topfen Sie die Blutbuchen-Bonsai in ein etwas größeres Gefäß um. Bei dieser Gelegenheit schneiden Sie zugleich das Wurzelwerk in Form.

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Tipps für Schnellleser

- Mustergültig ist eine sonnige bis halbschattige Lage.
- Ein schattiger Standort wird toleriert.
- Frisches, leicht feuchtes Erdreich ohne Staunässe.
- Durchlässig, kalkhaltig und nährstoffreich.
- Blutbuche gleichmäßig feucht halten.
- Während sommerlicher Trockenzeit täglich gießen.
- Professionelle Bodenanalyse liefert auch Dünge-Empfehlungen.
- Von März bis Juli alle 14 Tage organisch düngen.
- Ab August keinen Dünger mehr verabreichen.
- Beste Pflanzzeit ist der Herbst.
- Nach dem Pflanzen die Triebe um 30 % kürzen.
- Pflanzschnur markiert einen geraden Verlauf.
- Grenzabstände zu Nachbarn, Straßen und Gebäuden beachten.
- Blutbuchenhecke im zeitigen Frühjahr schneiden.
- Die Hecke gründlich auslichten und in Form bringen.
- Ideal ist eine zur Spitze hin verjüngende Trapezform.
- Bei Bedarf einen zweiten Schnitt im Spätsommer vornehmen.
- Vermehren durch Aussaat und Stecklinge.