Blaue Vogeleier sind sehr auffällig und selten zu finden. Häufiger findet man zerbrochene Eierschalen oder Reste von Eiern. Zu welchen Vogelarten sie gehören könnten, erklärt der folgende Text.
Blaue Vogeleier
Ob blau, grün, braun oder weiß – Vogeleier anhand ihrer Farbe zu bestimmen bzw. einer bestimmten Farbe zuzuordnen ist nicht immer leicht. Besonders wenn die Farbspektren sich sehr ähneln. Nachfolgend finden sich die heimischen Vögel, deren Eier als überwiegend blau/bläulich beschrieben werden können.
Von A bis G
Alpenbraunelle
Die Alpenbraunelle (Prunella collaris) ist ein unscheinbarer Vogel, dessen Gefieder hauptsächlich braun oder grau ist. Auf dem Speiseplan dieser Braunelle stehen neben Insekten auch Würmer und Samen.
- Eier: helles Blau, glänzend, spindelförmig, ca. 23×16 mm
- Brutverhalten: brütet von Mai bis August, ein bis zwei Bruten, 4 bis 6 Eier, Bodenbrüter
- Vorkommen: hauptsächlich in den Alpen, dort in Felsennähe
Braunkehlchen
Das Gefieder des kleinen Vogels ist dunkel mit einer hellen Maserung, auffällig ist neben der rötlichbraunen Brust und Kehle der weiße Überaugenstreif und die schwarze Gesichtsmaske. Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Spinnen.
- Eier: einheitlich blaugrün
- Brutverhalten: brütet Mai bis Juni, eine Brut, 4 bis 7 Eier, Bodenbrüter
- Vorkommen: auf Feuchtwiesen und Brachflächen, selten
Dohle
Bei Dohlen (Corvus monedula) ist das Gefieder nicht ganz so schwarz wie bei Krähen, der Hinterkopf ist grau und die Augen sind hell. Dohlen sind Allesfresser.
- Eier: hellblau mit vielen schwarzen Flecken
- Brutverhalten: brütet von April bis Juni, eine Brut, zwei bis acht Eier, bildet Kolonien, die in Baumhöhlen oder Felsspalten brüten, auch Mauerlöcher oder Nistkästen, baut großes Nest aus Reisig
- Vorkommen: in Laubwäldern, Steinbrüchen oder Feldgehölzen, auch an größeren Bauwerken, etwa Kirchen, Burgen, Ruinen
Fasan
Während die Henne nur unscheinbar braun gefärbt ist, ist der Hahn besonders am Kopf sehr viel farbenfroher und leicht zu erkennen. Neben der roten Gesichtsmaske und den grünen Federn bis hinunter zum Hals, besitzt der Fasan (Phasianus colchicus) auch einen weißen Halsring. Als typischer Hühnervogel frisst er Schnecken, Würmer, Insekten und Samen.
- Eier: sehr variabel, blaugrau, bräunlich, grünlich, stumpfoval, ungezeichnet, etwa 45×35 mm
- Brutverhalten: brütet April bis Juni, eine Brut, 8 bis 12 Eier, Bodenbrüter
- Vorkommen: überall verbreitet, aber selten zu sehen, in Waldnähe
Gimpel
Der männliche Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) ist mit seiner orangeroten Brust einfach zu bestimmen, dass Weibchen ist blasser. Die Dompfaffen fressen gern Samen, Knospen, Beeren und Insekten.
- Eier: hellblau bis blaugrün, mit dunklen Flecken am stumpfen Ende, oval
- Brutverhalten: brütet April bis August, bis zu zwei Bruten, 4 bis 6 Eier, Nest in Gebüsch oder Fichten
- Vorkommen: in Wäldern, Parks und Gärten, weit verbreitet, aber nicht allzu häufig
Von K bis R
Karmingimpel
Während das Weibchen des Karmingimpels (Carpodacus erythrinus) nur dunkelbraun ist, besitzt das Männchen eine rote Stirn und Kehle. Auf dem Speiseplan dieses Singvogels stehen Insekten, Samen und Beeren.
- Eier: helles Blau, länglich, wenige dunkle Sprenkel
- Brutverhalten: brütet Mai bis Juli, eine Brut, 4 bis 6 Eier, in dichten Gebüschen, auch in Fichten, lockeres Nest aus Gräsern, Wurzeln und Haaren
- Vorkommen: im Süden Deutschlands, in Feuchtgebieten, Parks, immer in gebüschreichen Gegenden
Kernbeißer
Das Auffälligste am Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) ist sein wuchtiger Schnabel, mit diesem kann er auch größere Kerne von Steinobst knacken. Das Gefieder des Vogels ist orangebraun, die Flügel sind schwarz der Rücken und das Gesicht weisen eine dunkelbraune Zeichnung auf.
- Eier: hellblau oder hellgrün bis grau, mit dunkler Fleckenzeichnung, 24×18 mm
- Brutverhalten: brütet April bis Juni, bis zu zwei Bruten, meistens 5 Eier, in Bäumen
- Vorkommen: in Wäldern und Parks, in Gärten nur, wenn dort hohe Laubbäume stehen, überall verbreitet, aber selten zu sehen
Rabenkrähe
Auch dieser Rabenvogel (Corvus corone) besitzt ein völlig schwarzes, glänzendes Gefieder. Krähen sind Allesfresser und überall leicht zu erkennen.
- Eier: bläulich bis grünlich, mit dunkler Maserung
- Brutverhalten: brütet März bis Juni, eine Brut, zwei bis sechs Eier, Nest in hohen Bäumen
- Vorkommen: überall häufig, nistet auch in Städten
Ringdrossel
Wie alle Drosseln ist auch diese braun und besitzt eine starke Maserung auf der Brust, oberhalb dieser befindet sich ein weißer Ring. Die Ringdrossel (Turdus torquatus) frisst Schnecken, Würmer und Beeren.
- Eier: blaugrün und mit braunen Flecken
- Brutverhalten: brütet von April bis Juli, bis zu zwei Bruten, vier bis fünf Eier, Nest entweder im niedrigen Gebüsch oder am Boden
- Vorkommen: hauptsächlich im Gebirge
Rotdrossel
Bei der Rotdrossel (Turdus iliacus) ist das Gefieder rotbraun, die Unterseite des Vogels weist die typische Drosselmaserung auf. Ein gelber Augenstreifen macht die Rotdrossel unverwechselbar. Sie ernährt sich bevorzugt von Insekten, Schnecken und Früchten.
- Eier: blaugrüne Grundfarbe, rötlichbraune Flecken
- Brutverhalten: brütet April bis Mai, eine Brut, vier bis fünf Eier, Bodenbrüter, aber auch in Büschen oder Bäumen
- Vorkommen: seltener Brutvogel in Deutschland, in der offenen Landschaft, in Parks und Gärten
Von S bis W
Singdrossel
Die Singdrossel (Turdus philomelos) ist braun mit heller, gemaserter Unterseite. Sie ernährt sich von Würmern, Obst und Insekten.
- Eier: komplett blau, ohne Zeichnung
- Brutverhalten: brütet im April bis Juli, zwei Bruten, häufig in Fichten, Napfnest, innen mit Lehm verkleidet
- Vorkommen: überall verbreitet, Wäldern und baumreichen Gärten und Parks
Star
Der Star (Sturnus vulgaris) ist je nach Alter und Jahreszeit sehr variabel gefärbt und trotzdem gut zu bestimmen. Als Glanzstar wird er mit völlig schwarzem Prachtgefieder bezeichnet. Ein Perlstar ist ein noch junger Star, dessen Gefieder noch die weißlichen Federspitzen besitzt. Auf dem Speiseplan stehen neben Insekten besonders gern Früchte.
- Eier: hellblau oder hellgrün, etwa 30×20 mm
- Brutverhalten: brütet April bis Juli, bis zu zwei Bruten, vier bis acht Eier, Höhlenbrüter, auch in Nistkästen und Mauerlöchern
- Vorkommen: überall häufig und leicht zu bestimmen, in Gärten, Parks oder Wäldern
Trauerschnäpper
Der Name des Trauerschnäppers (Ficedula hypoleuca) leitet sich von seiner düsteren Gefiederfärbung ab, die besonders auf der Oberseite sehr dunkel ist. Er frisst Insekten und Beeren.
- Eier: helles Blau
- Brutverhalten: brütet Mai bis Juni, eine Brut, fünf bis acht Eier, Nest aus Gräsern, Blättern und Moos in Höhlen oder Nistkästen
- Vorkommen: in Wäldern, Parks und Gärten, in Gebieten mit vielen Bruthöhlen häufig, ansonsten selten
Wacholderdrossel
Die Wacholderdrossel (Turdus pilaris) ist eine der am variabelsten gefärbten Drosseln. Die Flügel sind rotbraun, Kopf und unterer Rücken grau, der Bauch ist typisch gemustert. Sie ernährt sich von Würmern, Schnecken und Früchten.
- Eier: bläulichgrün, mit braunen Flecken
- Brutverhalten: brütet April bis Juni, bis zu zwei Bruten, meist fünf bis sechs Eier, nistet in Kolonien auf Bäumen
- Vorkommen: überall verbreitet, aber nicht allzu häufig, in Wäldern, Gärten und Parks
Wiesenpieper
Dieser Singvogel (Anthus pratensis) ist selten zu sehen, was auch an seiner unscheinbaren braunen Färbung liegt. Insekten und kleine Saaten stehen auf seinem Speiseplan.
- Eier: Farbe unterschiedlich, blaugrau, bräunlich bis hin zu rosa, mit dunkleren Flecken
- Brutverhalten: brütet April bis Juni, bis zu zwei Bruten, drei bis fünf Eier, Bodenbrüter
- Vorkommen: in der offenen Landschaft, auf Wiesen, in Mooren und Heiden, überall verbreitet
Häufig gestellte Fragen
Nein, die Eifarbe hängt nicht davon ab, wie ein Vogel aussieht. Bunte Vögel können durchaus schlichte weiße Eier legen, während unscheinbar gefärbte Tiere bunte Eier legen können.
Am besten ist es, gar nichts zu tun. Man kann als Laie nicht erkennen, warum sich das Ei dort befindet, wo man es gefunden hat. Handelt es sich um mehrere Eier, könnte es sich zum Beispiel um ein Gelege handeln. Gerade Bodenbrüter bauen nicht immer ein Nest und legen ihre Eier auch auf die nackte, unveränderte Erde. Das erfolgreiche, künstliche Ausbrüten gefundener Vogeleier ist so gut wie unmöglich.