Obstgarten

15 Bäume und Sträucher mit blauen Beeren

Blauen Beeren - Heidelbeeren

Bäume und Sträucher können blaue Beeren als Früchte tragen, die sofort ins Auge fallen. Je nach Art sind diese essbar oder giftig. 15 Arten werden Ihnen in diesem Artikel vorgestelllt.

Aus der Gartenrat Mediathek

8 Bäume und Sträucher mit essbaren Früchten

Blueberry Ash (Elaeocarpus reticulatus)

Blueberry Ash - Elaeocarpus reticulatus
  • Wuchshöhe: 300 bis 3.000 cm
  • dicht wachsende Bäume, aufrecht, breiter Stamm, immergrün, glänzend tiefgrünes Laub, Tropengewächs
  • Blütezeit: Frühjahr und Sommer (stark abhängig von Temperatur)
  • glockenförmige Blüten, ausgefranste Blütenränder, weiß, pink, hängend,
  • Erntezeit: wenige Wochen nach der Blüte
  • blaue Beeren, weißgelb gepunktet, 5 mm im Durchmesser, rund-oval, glatt
  • im reifen Zustand intensiv blau und blumig im Geschmack
  • roh essbar, geeignet für Marmeladen
  • wird gerne von australischen Vogelspezies verzehrt
  • sonnig, Halbschatten wird toleriert, nicht zum Auspflanzen geeignet, geschützt, sandig, durchlässig, leicht saurer pH-Wert
  • nicht winterhart, benötigt Winterquartiert bei 5°C

Tipp: Die aromatischsten Beeren der Bäume wachsen weiter unten. Das charakteristische Aroma schmeckt bei diesen noch intensiver.

Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum)

Blutjohannisbeere - Ribes sanguineum
Quelle: Wouter Hagens, Ribes sanguineum B, Bearbeitet von gartenrat.de (MKr), CC0 1.0
  • Wuchshöhe: 100 bis 250 cm
  • Sträucher mit aufrechtem Wuchs, sommergrün, mattgrünes Laub, mit hellem Filzbelag
  • Pflanzenteile enthalten stark duftende, ätherische Öle
  • Geruch erinnert an Johannisbeeren
  • Blütezeit: Mitte April bis Mai
  • hängende Traubenblüten, kirsch- bis dunkelrot, duftend, locken Bienen und Hummeln an
  • Erntezeit: Johannistag (24. Juni) bis Anfang August
  • schwarz-blaue Beeren mit 1 cm Durchmesser, rund, zur Spitze hin verlängert
  • schwaches Johannisbeeraroma, etwas säuerlicher
  • wird ausschließlich roh verzehrt
  • sonnig, warm, toleriert Schatten, geschützt, humos, durchlässig, anspruchslos

Brombeere (Rubus sect. Rubus)

Brombeeren
  • Wuchshöhe: 50 bis 300 cm
  • Sträucher mit starkem Wuchs, aufrechte, kletternde oder kriechende Triebe, mit Stacheln bestückt, sommergrün oder wintergrün, intensiv grünes Laub
  • Blütezeit: Mitte Mai bis Ende August
  • radiärsymmetrische Blüten, deutlich erkennbare Staubblätter, weiß, rosa, locken Bestäuberinsekten an
  • Erntezeit: Mitte August bis Mitte Oktober
  • schwarz-blaue Beeren, recht groß, jede Frucht besteht aus zahlreichen Einzelbeeren
  • saures Aroma mit feiner Süße, erinnert an Wald
  • roh essbar, geeignet für Süßspeisen, Säfte oder Smoothies
  • sonnig bis halbschattig, ansonsten anspruchslos, leicht saurer pH-Wert, humos, durchlässig

Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)

Gemeiner Wacholder - Juniperus communis
  • Wuchshöhe: 500 bis 1.850 cm
  • Bäume mit aufrechtem Wuchs, säulenförmig oder kriechend, Mehrstämmigkeit möglich, immergrün, grüne Nadeln
  • Blütezeit: April bis Mitte Mai
  • unscheinbare Zapfen, grün, grünblau
  • Erntezeit: Ende August bis Oktober
  • Fruchtreife kann ein Jahr andauern
  • dunkelblaue Beerenzapfen, bereift, 5 mm Durchmesser, rund
  • harziges Aroma mit pfeffrigen Noten, seltener süßlich
  • Beeren sollten roh nicht im Übermaß verzehrt werden
  • die ätherischen Öle können sonst den Magen reizen
  • Verwendung als Gewürz, zur Herstellung von Alkoholika oder Brotaufstrichen
  • sonnig bis lichter Schatten, anspruchslos an den Boden, durchlässig

Tipp: Tragen Sie bei der Ernte der Beeren und den Schnittmaßnahmen der Bäume unbedingt Handschuhe. Die Nadeln des Wacholders sind sehr spitz und können Schmerzen verursachen.

Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium)

Blaue Beeren - Gewöhnliche Mahonie
  • Wuchshöhe: bis 200 cm
  • buschiger Kleinstrauch, aufrecht, immergrün, dunkelgrünes Laub mit heller Unterseite
  • Blütezeit: April bis Mitte Mai
  • Blütentrauben, sonnengelb, sanfter Duft
  • Erntezeit: Ende September bis Anfang November
  • blaue Beeren, bereift, rund, erbsengroß
  • erdig-saures Aroma, erinnern an Brombeeren
  • sonnig bis schattig, sandig, humos, bevorzugt Kiesböden
  • alle Pflanzenteile unterschiedlich giftig
  • geringste Giftmenge in Beeren
  • bedenkenlos essbar nach Verwertung (Wein, Likör, Gelees, Marmeladen)
  • kleinere Mengen roher Beeren direkt verzehrbar
  • große Mengen verursachen Magenbeschwerden

Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)

Blaue Beeren - Heidelbeeren
  • Wuchshöhe: max. 60 cm
  • Sträucher mit dichtem Wuchs, gut verzweigt, Triebe mit scharfen Kanten, sommergrün, grünes Laub
  • Blütezeit: Mai bis Mitte Juni
  • ungefüllte Einzelblüten, weiß, intensiver Duft, manchmal sogar faulig
  • Erntezeit: August bis Oktober
  • Früchte: kleine kugelige Beeren, etwa 5 bis 8 mm im Durchmesser, fleischig, intensiv saurer Geschmack
  • sonnig, ideal in Südrichtung, geschützt, hochwertige Zitruserde für Obstbäume empfohlen, humos, durchlässig

Hinweis: Die Amerikanische Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) ist der europäischen Art sehr ähnlich. Sie ist an den etwas helleren Beeren erkennbar, die zudem größer sind.

Kamtschatka-Heckenkirsche (Lonicera kamtschatica)

Blaue Beeren - Kamtschatka-Heckenkirsche
  • Wuchshöhe: 100 bis 250 cm
  • reich verzweigte Sträucher, aufrecht, Zweige färben sich über den Sommer rötlich braun, behaart, sommergrün, grünes Laub
  • Blütezeit: März bis Ende April
  • gelbe bis gelbgrüne Blüten, in Paaren stehend, glocken- oder röhrenförmig
  • Erntezeit: Mai bis Juni
  • hell- oder dunkelblaue Beeren, bereift, bis 3,1 cm lang, birnen-, ei- oder walzenförmig
  • süßes Aroma, sehr aromatisch, leichte Honig-Note
  • für Direktverzehr, Marmeladen, Säfte und Mus geeignet
  • sonnig bis halbschattig, anspruchslos, humos

Schlehdorn (Prunus spinosa)

Blaue Beeren - Schlehdorn
  • Wuchshöhe: 250 bis 500 cm
  • mehrstämmige Sträucher, ausladen, breit, dicht verzweigt, sommergrün, grünes Laub
  • Blütezeit: März bis Ende April
  • einzelnstehende Schalenblüten, ungefüllt, weiß, sanfter Duft, äußerst beliebt bei Bestäuberinsekten
  • Erntezeit: Mitte November bis Mitte Dezember, alternativ im Oktober und kühl lagern
  • Kälteeinwirkung entfernt Gerbstoffe, verbessert Aroma
  • schwarz-blaue Beeren, bereift, im Durchmesser etwa 1 cm, rund, mit Stein, Fruchtfleisch nicht ablösbar, bei Vögeln sehr beliebt
  • herbes Aroma, sauer, sehr aromatisch
  • geeignet für Direktverzehr, Säfte, Marmeladen, Gelees, Sirup, Spirituosen, Wein
  • sonnig, warm, toleriert halbschattige, kühlere Standorte, bevorzugt Kalkböden, nährstoffreich, ansonsten anspruchslos (Pionierpflanze)

Hinweis: Verzehren Sie bei Schlehe niemals den Kern, denn dieser enthält Amygdalin. Bei diesem Stoff handelt es sich um ein Glykosid, durch das Blausäure im Körper angereichert wird.

7 Gewächse mit giftigen blauen Beeren

Glänzender Liguster (Ligustrum lucidum)

Blaue Beeren - Glänzender Liguster
  • Wuchshöhe: 300 bis 2.500 cm
  • Bäume oder Sträucher mit dichter Verzweigung, sommer- oder immergrün, dunkelgrünes Laub, glänzend
  • Blütezeit: Anfang Mai bis Anfang August
  • cremeweiße Rispenblüten, klein
  • Früchte sind giftig, schwarzblau, 1 cm Durchmesser, nierenförmig, bei Vögeln beliebt
  • sonnig bis halbschattig, frisch, durchlässig, sandig
  • Vergiftungserscheinungen: Magen-Darm-Probleme, Durchfall, Krämpfe, Kreislaufprobleme, selten Tod
  • Winterschutz empfehlenswert

Julianes Berberitze (Berberis julianae)

Julianes Berbeitze - Berberis julianae
  • Wuchshöhe: 200 bis 400 cm
  • aufrechter Strauch, in Bögen hängend, immergrün, mit Dornen versehen, dunkelgrünes Laub, glänzend
  • Blütezeit: Mai bis Juni
  • zahlreiche Doldenblüten, bis zu 15 Stück pro Dolde, gelb
  • eiförmige Beeren, blauschwarz, bereift, Durchmesser etwa 1 cm, stark giftig
  • sonnig bis halbschattig, anspruchslos, normale Gartenböden
  • Vergiftungserscheinungen: Übelkeit, Erbrechen, Nasenbluten, Benommenheit, Nierenreizungen, Krämpfe, Atemprobleme

Lorbeerblättriger Schneeball (Viburnum tinus)

Lorbeerblättriger Schneeball - Viburnum tinus
  • Wuchshöhe: 100 bis 400 cm
  • aufrecht wachsende Sträucher oder Bäume, dicht verzweigt, immergrün, dunkelgrünes Laub, glänzend
  • Blütezeit: November bis April
  • Blüten stehen in Trugdolden oder Schirmrispen, weiß, rosa, sanfter Duft, wird von Bestäuberinsekten angeflogen
  • Beeren blauschwarz, metallisch, verbleiben lange an der Pflanze
  • in allen Pflanzenteilen stark giftig
  • hell, halbschattig, geschützt, direkte Mittagssonne vermeiden, humos, nährstoffreich, durchlässig
  • Vergiftungserscheinungen: Magen-Darm-Probleme, Brechreiz, Übelkeit, Durchfall, Blut im Urin, Atemprobleme, Störungen des Herzrhythmus
  • aufgrund Kälteempfindlichkeit ausschließlich für Kübelhaltung geeignet

Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)

Rauschbeere - Vaccinium uliginosum
  • Wuchshöhe: 10 bis 100 cm
  • lockerer Wuchs, aufrecht, immergrün, blaugrünes Laub, graugrüne Unterseite
  • Blütezeit: Mai bis Mitte Juni
  • hängende Blüten, weiß, rosa
  • blaue Beeren, eiförmig, ähneln Heidelbeeren, groß
  • sonnig, feucht, sauer, mager
  • Vergiftungserscheinungen: Erbrechen, Schwindelgefühl, Erregungszustände, Rausch, Erweiterung der Pupillen
  • Vergiftungen treten erst nach Verzehr großer Mengen auf
  • Verwechslungsgefahr mit Heidelbeeren

Hinweis: Am Fruchtfleisch lassen sich die giftige Rauschbeere und die leckere Heidelbeere am einfachsten unterscheiden. Während das Innere der Blaubeere blau bis violett ist, kommt bei der Rauschbeere hingegen ein milchig-weißes Fruchtfleisch zum Vorschein.

Sadebaum (Juniperus sabina)

Blaue Beeren - Sadebaum
  • Wuchshöhe: 100 bis 500 cm
  • kriechender Wuchs, seltener aufrecht, immergrün, blaugrünes Laub, jüngere Exemplare bilden spitze Nadeln aus, ältere Schuppenblätter, Laub stinkt
  • Blütezeit: März bis Mitte Mai
  • unscheinbare Blüten, weiß
  • Beerenzapfen, blau, rund, eiförmig, klein
  • in allen Pflanzenteilen giftig
  • sonnig bis lichter Schatten, anspruchslos an den Boden, durchlässig
  • Vergiftungserscheinungen: Übelkeit, schädigt innere Organe, Krämpfe der Gebärmutter, Störungen des Herzrhythmus, Blut im Urin
  • Verwechslungsgefahr mit Gemeinem Wacholder

Schwarze Heckenkirsche (Lonicera nigra)

Blaue Beeren - Schwarze Heckenkirsche
  • Wuchshöhe: 50 bis 200 cm
  • aufrechter Wuchs, immergrün, hellgrünes Laub, Unterseite graugrün
  • Blütezeit: April bis Ende Juni
  • zwei Blüten an einem Stiel, klein, weiß, rot, beliebt bei Bienen
  • blauschwarze Beeren, bereift, 1 cm Durchmesser, rund, giftig, ungenießbar, bei Vögeln beliebt
  • Schattenpflanze, kalkarm, frisch, nährstoffreich
  • Vergiftungserscheinungen: Magen-Darm-Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Durchfall, erhöhter Puls, Gesichtsrötungen, Schweißanfälle, Apathie, Störungen des Herz-Kreislauf-Systems, Krämpfe

Zwerg-Kreuzdorn (Rhamnus pumila)

Zwerg-Kreuzdorn - Rhamnus pumila
Quelle: Vojtěch Zavadil, 5837-Rhamnus pumila-Triglav, Bearbeitet von gartenrat.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Wuchshöhe: bis 20 cm
  • Kleinstrauch, knorriger Wuchs, liegend, sommergrün, grünes Laub, Unterseite mit Flaum
  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • grüngelbe Blüten, unscheinbar
  • blauschwarze Beeren, glänzend, rund
  • Beeren schwach giftig
  • sonnig, ideal für Steingärten geeignet, in Felsspalten, kalkhaltige Böden notwendig
  • Vergiftungserscheinungen: Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Schmerzen, Durchfall, ebenfalls blutiger Durchfall

Hinweis: Die Schwere der Symptome hängt immer von der Menge der verzehrten Früchte ab. Außerdem gilt: je kleiner der Organismus, umso größer die Auswirkungen des Gifts.

Häufig gestellte Fragen

Was sind Beerenzapfen?

Blaue Beeren müssen nicht immer rund sein. Beerenzapfen werden hauptsächlich von Juniperus-Arten ausgebildet und auf den ersten Blick ähneln sie klassischen Beeren, die Bäume oder Sträucher zieren. Einzigartig an Beerenzapfen sind die drei Schuppenblätter, die die Samen völlig umschließen und die Form einer fleischigen Beere annehmen. Aus diesem Grund werden die Früchte Beerenzapfen genannt.

Handelt es sich bei Weinreben um Bäume oder Sträucher?

Viele Sorten der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera) präsentieren ihre essbaren und köstlichen Beeren in den verschiedensten Blautönen. Zur genannten Liste gehört die Pflanze jedoch nicht, da es sich um eine stark verzweigte Liane handelt. Weinstöcke wirken dennoch auf den ersten Blick aufgrund ihrer Erziehungsform als Hochstamm häufig wie ein kleiner Baum.

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