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Bienen, Hummeln und Wespen sind für die Natur wertvolle Insekten, und welche die Erde zahlreiche Einbußen in Kauf nehmen müsste. Lästig sind maximal Wespen, wenn sie auf der Suche nach Proteinen und Kohlenhydraten sind. Hummeln und Bienen sind zurückhaltender. Wer sich in der Vergangenheit nicht mit Bienen, Hummeln und Wespen näher befasst hat, kann sie auf den ersten Blick meist nicht voneinander unterscheiden. Spätestens beim zweiten Blick zeigen sich deutliche Merkmale der einzelnen Insektenarten, die sie leicht voneinander identifizieren lassen.
Gemeinsamkeiten
- stechen nur, wenn Gefahr droht und/oder sie sich verteidigen
- Stiche nicht gefährlich oder lebensbedrohlich (Ausnahme bei Allergikern)
- Auslösen einer allergischen Reaktion möglich
- bilden Staat und leben in Nest
- Königin beginnt den Nestbau und legt Eier
- tagaktive Insekten
Visuelle Unterscheidungsmerkmale
Prinzipiell lassen sich Wespen (Vespinae), Hummeln (Bombus) sowie Bienen (Anthophila) auf den zweiten Blick leicht voneinander unterschieden. Dazu spielen die Optik sowie ihre Fluggeschwindigkeit und “beliebte” Aufenthaltsorte eine entscheidende Rolle:
- Größe: Bienen und Wespen zwischen neun beziehungsweise elf und 14 Millimeter – Hummeln zwischen acht und 21 Millimeter
- Farbe: Bienen braun-schwarze Farbe – Hummeln meist schwarz-gelb gestreift und je nach Art weiße Hinterleibspitze – Wespen schwarze und gelbe Ringmusterung am Hinterleib
- Behaarung: Bienen sind behaart – Hummeln pelzigartige Behaarung – Wespen nicht behaart
- Körperform: Bienen rundlich – Hummel wirken pummelig – Wespen schlank, länglich
- Bienen und Hummeln besitzen Saugrüssel am Kopf – Wespen haben beißende Mundwerkzeuge
- Flugtempo: Bienen und Hummeln gemächlich – Wespen flinker unterwegs
- Wo: Bienen und Hummeln vor allem an Blüten interessiert – Wespen durch Früchte, Süßspeisen angezogen, fressen Insekten
- Geräusch: Bienen und Wespen summen – eine Hummel brummt
Nester
Für viele ist es schwierig, die unterschiedlichen Nester auseinander zu halten und sie der jeweiligen Insektenart zuzuordnen. Dabei kann ein Nest ein eindeutiger Hinweis dafür sein, ob es sich um Bienen, Wespen oder Hummeln handelt.
Nestlage
Die meisten Bienen bauen ihre Nester wie die Wespen in Baumstamm- oder Gebäudehöhlen beziehungsweise Einbuchtungen. Am liebsten sind Bienen Asthöhlen. Die Wespe bevorzugt hingegen zusätzlich Erdhöhlen. Wird ein Nest in Röhren eines Mauerwerks oder an Gebäudebalken entdeckt, handelt es sich vermutlich um Wildbienen. Hummel-Nester sind in der Regel in Erdhöhlen gebaut und seltener in Baumhohlräumen zu finden.
Handelt es sich um Nester an folgenden Orten, dann sind die Bewohner meist Wespen:
- Rollladenkasten
- Carport
- Scheune
- Dachboden
- unter Dachrinnen
- Wabenbeschaffenheit
Sollten Waben erkennbar sein, ist das auffälligste Merkmal das Material, aus dem die Waben gebaut werden. Bei Honigbienen sowie Hummeln werden die Waben aus selbst produziertem Wachs hergestellt. Für ein Kilogramm Wachs ist eine Verdauung von zehn Kilogramm Honig erforderlich. Andere Bienenarten verwenden Erde, die sie mit ihrem Speichel anreichert und ähnlich wie Lehm, verbaut. Wespen zerkauen hingegen Stoffe aus der Natur, die sich in der Folge ähnlich wie Papier anfühlen. Zusätzlich wird Holzmaterial verarbeitet, dem Speichel zugesetzt wird, um es formen zu können.
Auffällige Nestmerkmale
Nestfarbe
Zeigt sich das Nest in einer hell-beigen Farbe, ist es aller Wahrscheinlichkeit nach von Gemeinen Wespen bewohnt. Weist das Nest eine graue Farbe aus, kann von Deutschen Wespen ausgegangen werden. Das Bienennest besitzt auffällige dunklere beige-farbige Wabenplatten, die senkrecht verlaufen. Hummelnester zeigen sich ebenfalls in einem kräftigeren Beigeton, als die Nester von Gemeinen Wespen und sind im Vergleich zu Honigbienen-Nester an der Außenwand ohne Wabenplatten aufgebaut.
Nester in der Erde
Erdwespennester weisen im Vergleich zu Erdbienennestern beziehungsweise Wildbienennestern in der Regel nur einen großen Hauptzugang auf. Wildbienen und Hummeln gelangen durch mehrere Löcher im Erdreich ins Nest. Erdwespen reagieren meist mit Aggressivität, wenn jemand ihrem Nest zu nahekommt. Hummeln verteidigen ihre Erdnester ebenfalls und stechen zu, wenn sich jemand zu nahe an sie heranwagt.
Weitere Besonderheiten
Aufgrund der geringeren Population von Hummelstaaten, sind ihre Nester deutlich kleiner, als die der Bienen und Wespen.
Nutzen in der Natur
Alle drei Insektenarten sind nützlich für die Natur und stehen unter anderem deshalb unter besonderen Natur- beziehungsweise Artenschutz.
Bienen und Hummeln
Sie sind unerlässlich für die Blütenbestäubung. Ohne sie würden sich an unzähligen Pflanzen und Bäumen keine Früchte bilden. Das heißt, Marmelade, Obst, Gemüse und leckere Säfte gäbe es nicht mehr. Sollte die Honigbiene aussterben, ist auch auf Honig in der Küche zu verzichten.
Wespen
Diese Insektenart ist ein wertvoller natürlicher Fressfeind. Das bedeutet, die Wespen verspeisen viele verschiedene Arten von Schädlingen, die jedes Jahr Schäden in Milliardenhöhe auf Feldern, in Parkanlagen und privaten Gärten anrichten können, wenn sie nicht aufgehalten werden. Das übernehmen unter anderem Wespen, weil Insekten zu ihrer Nahrung gehören.
Die Wespe als natürlicher Fressfeind von beispielsweise:
- Fliegen (Brachycera)
- Spinnen/Webspinnen (Araneae)
- Heuschrecken (Orthoptera)
- Mücken (Nematocera)
- Raupen
- Blattläuse (Aphidoidea)
- Stechmücken (Culicidae)
- Bienen
Zusätzliche Unterschiede im Fakten-Check
- Anzahl der Arbeiterinnen: Bienen je nach Art keine bis 40.000 – Wespen bis zu 10.000 – Hummeln höchstens 600
- Lebenszeitraum: Bienen je nach Art zwischen vier Wochen und mehreren Jahren – Hummeln und Wespen eine Saison
- Lebensdauer Königinnen: Bienen zwischen vier Wochen (Wildbienen) und maximal fünf Jahre – Wespen und Hummeln maximal 15 Monate
- Überwinterung: Bienen samt Volk (Ausnahme Wildbienen) – Wespen und Hummeln nur die neue Königin (Staat und alte Königin sterben ab)
- Honigbienen sterben nach einem Stich ab – Wespen und Hummeln können mehrmals zustechen
- Stiche von Hummeln meist schmerzhafter als die von Bienen und Wespen
- Hummeln summen deutlich lauter als Wespen und Bienen
Unterschiede im Umgang
Wenngleich nur Wespen von süßen Speisen und Getränken angezogen werden, um unter anderen Kohlenhydraten aufzunehmen, und dadurch als besonders lästig gelten, werden auch Bienen und Hummeln nicht gern in der nahen Umgebung gesehen, wobei die Honigbiene natürlich auch bei Honig auf dem Frühstückstisch nicht Nein sagt.
Wespen zeigen sich im Allgemeinen gelassener, weshalb ein Verscheuchen oftmals ohne Folgen vonstattengeht, aber dennoch nicht empfehlenswert ist. Besondere Vorsicht ist bei Bienen und Hummeln geboten. Ein Verscheuchen wird schnell als Provokation angesehen und ein Angriff ist sicher.
Häufig gestellte Fragen
Welche Unterschiede gibt es bei den Möglichkeiten der Entfernung der Nester/Fluginsekten?
Keine, denn alle drei Insektenarten unterliegen dem Naturschutz, vorbei vor allem die Hummeln vom Aussterben bedroht sind. In jedem Fall ist ein Abtöten mittels Insektiziden verboten und zieht bei Missachtung empfindliche Geldstrafen nach sich. Um sie aus der nahen Umgebung zu “entfernen”, können sie in andere Richtungen gelockt werden oder Nester fachmännisch umgesiedelt werden.
Was tun, wenn sich eine Biene, Wespe oder Hummel im Haus aufhält?
Bei Dunkelheit zieht eine leuchtende Lampe im Freien Wespen, Bienen und Hummeln an. Damit sie raus können, sind Fenster und/oder Türen zu öffnen. Die Lichtquelle sollte nicht zu nahe am Haus stehen, weil hereinblendende Lichtstrahlen für einen Weiter- beziehungsweise Herausflug hinderlich sind.