Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Die Japanische Faserbanane Musa Basjoo ist die in Mitteleuropa bereits am längsten kultivierte Freilandbanane und für alle Klimazonen geeignet. Zudem ist sie die wintershärteste aller Musa-Arten. Ihr Stamm besteht aus Fasern und wird im Laufe der Jahre immer dicker, wobei sich die Fasern leicht ablösen lassen. Die Bananenpflanze eignet sich für eine Pflanzung im Kübel ebenso wie fürs Gartenbeet. Unter optimalen Bedingungen wächst sie, wie alle anderen Bananenarten auch, sehr schnell und kann als Freilandpflanzung Wuchshöhen von bis 3,50 Meter erreichen.
Steckbrief
- Musa Basjoo auch als Japanische Faserbanane bekannt.
- Erreicht hierzulande Wuchshöhen zwischen 200 und 350 cm.
- Für Kübel-und Freilandpflanzung sowie kühle Wintergärten geeignet.
- Pflanzabstand beträgt 1-2 m.
- Pflanze ist mehrjährig und winterhart.
- Pflegeaufwand ist gering bis mittel.
- Blüten sind grün-gelb und Früchte sind Minibananen.
- Blüten und Früchte erscheinen frühestens nach etwa 5-7 Jahren.
- Wurzelstock von älteren Exemplaren bis etwa – 16 Grad winterhart.
- Kübelpflanzen bei 5-12 Grad überwintern.
Pflege als Kübelpflanze
Substrat
Für eine Kultivierung im Kübel ist ein humusreiches Substrat mit grobkörnigen, mineralischen Anteilen empfehlenswert. Optimal sind torffreie Substrate die zur Hälfte Lavagranulat oder mineralischen Bimskies enthalten. Rein organische Substrate wie z.B. Torf sind für Bananenpflanzen ungeeignet.
Alternativ dazu kann das Substrat auch zu 50 Prozent aus Tongranulat, Perlit oder Lavasplit bestehen. Diese haben den Vorteil, dass sie locker sind, das Wasser gut ablaufen kann und ausreichend Sauerstoff an die Wurzeln gelangt. In der Regel eignet sich aber jede handelsübliche Kübelpflanzenerde, die nicht zu viel Wasser speichert.
Gießen und Düngen
- Pflanzgefäß sollte immer über Abzugslöcher verfügen.
- Überschüssiges Gießwasser muss gut ablaufen können.
- Staunässe führt meist zum Absterben der Bananenpflanze.
- Außer im Winter muss regelmäßig gegossen werden.
- Wurzelballen sollte nie vollständig austrocknen.
- Für ausreichend Luftfeuchtigkeit sollten die Pflanzen regelmäßig mit Wasser besprüht werden.
- Gedüngt wird von April bis September wöchentlich mit stickstoffhaltigem Dünger.
- Im Winter wird nicht gedüngt.
Umtopfen
Da diese Bananenpflanze sehr schnell wächst, muss sie dementsprechend häufig umgetopft werden. Jüngere Pflanzen werden je nach Topfgröße etwa alle 1-2 Jahre im Frühjahr in einen größeren Topf in frisches Substrat eingepflanzt, bzw. sobald der Topf komplett durchwurzelt ist. Bei älteren Exemplaren reicht es meist aus, die oberste Substratschicht zu erneuern.
Das neue Pflanzgefäß sollte auf keinen Fall zu groß sein, um eine ausreichende Standfestigkeit zu gewährleisten. Zudem macht es Sinn, an der Pflanze befindliche Ableger vor dem Umpflanzen zu entfernen und getrennt einzupflanzen. Bei der Pflanzung sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu tief gepflanzt wird.
Überwintern
Kübelpflanzen, die den Sommer über draußen verbracht haben, sollten sobald die Nachttemperaturen unter 5 Grad fallen ins Haus geholt werden. Überwintert wird bei Temperaturen von etwa 0-5 Grad. Auch im Winter ist ein besonders heller Standort wichtig, vorzugsweise in einem unbeheizten Wintergarten oder einem Kalthaus. Steht die Banane hell genug, behält sie unter Umständen auch im Winter ihre Blätter. Um die Banane vor kalten Füßen und somit auch vor Bodenpilzen zu schützen, ist es ratsam, den Kübel auf eine Styroporplatte zu stellen.
Gegossen wird im Winter mäßig, und zwar immer nur so, dass das Substrat nicht völlig austrocknet. Bananenpflanzen sollten immer von oben und nicht von unten gegossen werden. Wird der Stamm weich oder bildet sich möglicherweise Schimmel wurde die Banane zu stark gegossen, was häufig während der Überwinterung von Kübelpflanzen passiert. Dann sollte man die Pflanze schnellstens wärmer stellen und das Substrat gut austrocknen lassen. Anderenfalls würde sie innerhalb kürzester Zeit eingehen.
Gedüngt werden Kübelpflanzen im Winter nicht. Ab Februar kann die Pflanze wieder an einen etwas wärmeren Platz gestellt werden und nach den Eisheiligen wieder nach draußen. Zunächst sollte sie jedoch eher schattig, dann halbschattig stehen, um sie vor Verbrennungen durch die Sonne zu schützen.
Pflege im Freiland
Pflanzen
Junge Bananenpflanzen sollten wegen ihrer noch eingeschränkten Frostresistenz in Töpfen vorgezogen, frostfrei überwintert und erst nach 2-3 Jahren in den Garten ausgepflanzt werden. Das geschieht am besten im Frühjahr, allerdings nicht vor Mitte Mai bzw. nicht vor den Eisheiligen, weil bis dahin die Gefahr von Nachtfrösten besteht, die den Blättern schaden könnten. Zudem hat sie bei einer zeitigen Pflanzung ausreichend Zeit bis zum Spätherbst bzw. bis zum ersten Frost gut anzuwachsen und ist kräftig genug für die Überwinterung im Freien.
Zum Zeitpunkt der Pflanzung sollte der Boden möglichst etwas abgetrocknet und warm sein. Man hebt zunächst ein etwa 80 cm breites und 50 cm tiefes Pflanzloch aus und lockert den Boden im Pflanzloch gut auf. Dieses füllt man dann mit halb verrottetem Kompost oder handelsüblicher Blumenerde auf und mischt dabei Sand oder Perlite unter. Dort hinein setzt man dann die Bananenpflanze und gießt das Ganze gut an.
Standort und Boden
- Der Standort im Garten sollte vor allem hell und sonnig sowie windgeschützt sein.
- Windgeschützt deshalb, weil die Blätter bei Wind leicht einreißen könnten.
- Ideal ist ein Standort an einer nach Süden ausgerichteten Wand.
- Toleriert werden aber auch halbschattige Standorte.
- Der Boden sollte locker, durchlässig und nährstoffreich sein.
- Der Humusanteil sollte möglichst hoch und der Lehmanteil möglichst gering sein.
- Durch die Zugabe von Sand oder Kies kann zu schwerer Boden durchlässiger gemacht werden.
- Optimal ist ein Gemisch aus Rindenhumus, normaler Gartenerde und Sand jeweils zu gleichen Teilen.
Gießen und Düngen
Gegossen werden sollte regelmäßig, da diese Pflanze über ihre großen Blätter sehr viel Wasser verdunstet. Allerdings sollte man sie auch nicht ertränken. Meist ist es besser, 2-3 Mal pro Woche reichlich zu wässern, als beispielsweise jeden Tag nur ein bisschen zu gießen. Vor jedem Gießen sollte die oberste Bodenschicht immer leicht abgetrocknet sein und Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
Am besten verwendet man zum Gießen auch hier kalkfreies Regenwasser. Um die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten, bietet sich eine etwa 10 cm dicke Schicht Rindenmulch an, mit der man den Wurzelbereich abdeckt. Von Vorteil ist zudem eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Gedüngt wird von Mai bis Oktober 1-2 Mal im Monat mit einem entsprechenden Flüssigdünger.
Schneiden
- Die Musa Basjoo wird in der Regel nicht geschnitten.
- Sollte die Pflanze jedoch krank sein, kann sie problemlos verschnitten werden.
- Dann kann bis auf 2-3 cm zurückgeschnitten werden.
- Vertrocknete bzw. verwelkte Blätter können zwischendurch abgeschnitten werden.
Überwintern
Junge Bananenpflanzen sollten die ersten beiden Jahre möglichst drinnen überwintern. Ältere Exemplare, die bereits über einen ausreichend großen Wurzelstock verfügen, können mit entsprechendem Schutz problemlos im Freien überwintern. Im Herbst welken in der Regel die Blätter und werden vor den ersten Dauerfrösten abgeschnitten. Ebenso wie die Blätter schneidet man für die Überwinterung im Freien auch den Stamm etwa 40-60 cm oberhalb des Bodens ab.
Den Wurzelbereich und das verbleibende Stammstück kann man dann mit einer etwa 40 cm dicken Schicht aus Stroh, Häckselgut oder Laub abdecken bzw. einpacken und eine Holzkiste umgekehrt über den Stammstummel stülpen. Zum Schutz vor Regen deckt man oberhalb noch mit Plastikfolie ab. Anstatt der Holzkiste kann man das Abdeckgut auch mit einem Kaninchendraht, Maschendraht oder Schilfrohrmatten einfassen. Im Frühjahr, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kann die Abdeckung entfernt werden und die Bananenpflanze treibt nach und nach wieder aus.
Vermehren
Ableger
Bananenstauden wie auch die Musa Basjoo lässt sich leicht durch Ableger vermehren, die die Pflanze bildet. Diese Ableger lässt man so lange an der Mutterpflanze, bis sie eine Größe von etwa 60 -70 cm erreicht und Wurzeln gebildet haben. Der beste Zeitpunkt hierfür ist etwa Mitte August.
Um zu sehen, ob die Ableger über eigenständige Wurzeln verfügen, entfernt man vorsichtig die Erde und legt so die Ableger frei. Dann schneidet man die Ableger samt Wurzel mit einem scharfen Messer am Rhizom der Mutterpflanze ab. Die Schnittfläche sowohl am Ableger als auch der Mutterpflanze bestäubt man dann zur Desinfektion mit Holzasche. Danach steckt man die Ableger in Töpfe mit ca. 20 Grad warmer Aussaat- oder Pflanzerde und befeuchtet das Substrat.
Um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten, ist es sinnvoll, die unteren Blätter zu entfernen und die Ableger zusätzlich regelmäßig zu besprühen. Wenn man ein Gewächshaus zur Verfügung hat, ist das jedoch nicht notwendig. Die Wunde am Rhizom der Mutterpflanze wird erst nach einigen Tagen wieder mit Erde bedeckt, wenn sie sich hart anfasst. Überwintert wird im Haus. Im darauf folgenden Frühjahr können die Ableger in etwas größere Töpfe umgetopft werden. Ist der Topf gut durchwurzelt, wird wieder umgetopft.
Aussaat
Für die Aussaat feilt man am besten die äußerste Schicht dieser hartschaligen Samen an und weicht sie dann für etwa 24 Stunden in lauwarmem Wasser ein. Danach legt man sie etwa 2-3 cm tief in ein Aussaatgefäß in lockeres, nährstoffarmes Substrat, beispielsweise Kokosfaser oder Torf und befeuchtet es.
Das Pflanzgefäß deckt man dann mit lichtdurchlässiger Folie ab und stellt es an einen 25-30 Grad warmen Platz. Bis zur Keimung dauert es meist mehrere Monate. Die jeweilige Keimdauer hängt u.a. von der Frische der Samen ab. Nach der Keimung müssen die jungen Pflänzchen vereinzelt und bei hoher Luftfeuchtigkeit an einem hellen und warmen Platz weiterkultiviert werden.
Schädlinge
Während der Überwinterung können Kübelpflanzen von Wollläusen oder Spinnmilben befallen werden. Ursache hierfür ist meist eine unsachgemäße Überwinterung bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit und zu kalten Temperaturen. Um dem vorzubeugen, ist es ratsam, die Pflanze regelmäßig mit handwarmem Wasser zu besprühen und auf optimale Temperaturen zu achten. Zur Bekämpfung sollte man betreffende und benachbarte Pflanzen zunächst gründlich abbrausen und die befallenen danach mit entsprechenden Pflanzenschutzmitteln spritzen.
Häufig gestellte Fragen
Warum werden die Blätter der Musa Basjoo braun oder gelb?
Verfärben sich die Blätter im Herbst und verwelken, ist das ganz normal. Ansonsten können braune Blätter sowie braune und trockene Blattränder auf einen Wassermangel hindeuten oder eine zu geringe Luftfeuchtigkeit. Demzufolge sollte man die Gießmenge entsprechend erhöhen und die Pflanzen häufiger besprühen. Ursache für verfärbte Blätter kann allerdings auch zu viel Wasser bzw. Staunässe sein sowie Lichtmangel oder zu kleine Pflanzgefäße. Gelbe Blätter können sowohl auf eine Überdüngung als auch einen möglichen Nährstoffmangel hindeuten.
Woran liegt es, wenn die Bananenpflanze die Blätter verliert?
Wenn die Musa Basjoo ihre Blätter verliert, liegt das meist an einen zu nassen oder zu dunklen Standort. Dementsprechend sollte man Kübelpflanzen umsetzen und bei Freilandpflanzen bereits bei der Pflanzung auf eine optimale Standortwahl achten.
Was hat es zu bedeuten, wenn die Blätter der Bananenpflanze tropfen?
Wassertropfen an der Bananenpflanze sind ein ganz normaler Vorgang. Meist handelt es sich hierbei um die sogenannte Guttation, die vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit auftritt. Bei der Guttation gibt die Pflanze über die Blätter Wasser ab und gewährleistet damit, dass sowohl Wasser als auch Nährstoffe von der Wurzel bis in die oberirdischen Teile der Pflanze gelangen können. Diese Wassertropfen zeigen auch, dass die Pflanze eigentlich optimal gepflegt wird.