Honigtau und abfallende Blüten beziehungsweise Blätter? Bei diesen Symptomen handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Blattläuse. Kein Grund zur Verzweiflung. Mit einfachen Hausmitteln beseitigt der Gärtner die Läuse ganz einfach, ohne dabei auf Pflanzengift zurück greifen zu müssen. Meistens kommt dem Pflanzenliebhaber als erstes Backpulver in den Sinn. Wie gut, dass Natron in nahezu jedem Haushalt vorrätig ist. Aber hilft es wirklich?
Wirkungsweise
Da eine Backpulveranwendung bereits bei geringer Dosierung große Wirkung zeigt, greifen viele Gärtner zu diesem Hausmittel, wenn alle anderen Maßnahmen versagen. Selbst ein starker Befall lässt sich erfahrungsgemäß effektiv eindämmen. Wer Backpulver zum Bekämpfen von Blattläusen nutzt, muss darauf achten, dass dieses Natron enthält. Nur mit diesem Inhaltsstoff bildet sich beim Anmischen der giftigen Lösung Kohlenstoffdioxid.
Die Anwendung ist aufgrund der geringfügigen Menge für den Menschen vollkommen unbedenklich. Bei Läusen führt der Kontakt jedoch augenblicklich zum Tod. Deren vergleichsweise kleinen Organismen sind nicht in der Lage, das giftige Gas abzubauen.
Anwendung
Material
- 1 L Wasser
- 1 gehäuften EL (beziehungsweise 1 Päckchen) natronhaltiges Backpulver
- etwas Spülmittel
- eine Sprühflasche
Herstellung
- Pulver ins Wasser geben
- etwas umrühren, bis sich das Pulver aufgelöst hat
- Spülmittel als Emulgator hinzufügen
- in die Sprühflasche füllen
- auf die betroffene Pflanze sprühen
Wirkung verstärken
Selbstverständlich sind mehrere Anwendungen für das vollständige Verschwinden der Läuse erforderlich. Zeigt sich auch nach mehrmaligem Besprühen der Pflanze keine Besserung, ist das Mittel womöglich zu niedrig dosiert. In diesem Fall sollte der Gärtner jedoch nicht die Backpulvermenge erhöhen, sondern einen Teelöffel Spiritus in die Lösung geben. Alternativ verändern 50 ml Zitronensäure bei Aufnahme den pH-Wert im Organismus der Blattläuse und rufen tödliche Verätzungen hervor.
Backpulver-Lösung für Freilandpflanzen
Am besten besprüht der Gärtner seine Pflanzen in den frühen Morgen- oder den späten Abendstunden. Zu diesen Zeiten verhindert er das Verbrennen der Blätter durch den Lupeneffekt bei starker Sonneneinstrahlung. Andersherum gibt es eine Möglichkeit zu vermeiden, dass Regenwasser das Hausmittel von den Blättern spült:
- 1/4 palmölfreie Biokernseife klein raspeln
- dem Grundrezept beimengen
- auf die Pflanze sprühen
Häufig gestellte Fragen
Hilft das Mittel auch gegen andere Schädlinge?
Eine Backpulverlösung wirkt auch gegen Krankheiten wie
- Sternrußtau
- Mehltau
- Schildläuse
- Wollschildläuse
- und Ameisen-Befall.
Besonders effektiv ist die Lösung, wenn der Gärtner dem Grundrezept etwas Alkohol zufügt.
Welche Hausmittel erzielen den gleichen Nutzen wie eine Backpulverlösung?
- Natron
- Kräuter wie Oregano oder Brennnesseln
- Knoblauch
- Rhabarberblätter
- Neemöl
- Kartoffeln
- Schmier- oder Kernseife
- Milch
Kann die Pflanze behandelte Pflanze auch Schaden nehmen?
Nein, da es sich um rein biologische Zutaten handelt, ruft die Behandlung in der Regel keinen Schaden an der Pflanze hervor. Vorsichtshalber sollte der Gärtner trotzdem mit einer geringen Dosis testen, wie das Gewächs auf das Mittel reagiert – insbesondere, wenn er der Mischung hochprozentigen Alkohol zufügt. In jedem Fall ist die Nutzung von umweltschonenden Hausmitteln empfehlenswerter als die Anwendung von chemischen Fungiziden. Zwar wirken letztere schneller, im Hinblick auf die Langzeitfolgen erweisen sich biologische Sprühmittel aber als vorteilhafter.