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Dekorativ, pflegeleicht und außerordentlich gesund – so präsentiert sich die Aroniapflanze, die nicht zuletzt durch den Verkauf der entsprechenden Säfte in den letzten Jahren immer beliebter wird. Die Pflanze, die zur Familie der Rosengewächse gezählt und auch als Apfelbeere bezeichnet wird, ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet und wird dort bereits seit mehreren Jahrhunderten als vitaminreiche Nahrung für den Winter geschätzt. Mittlerweile erfolgt der Anbau von Aronia jedoch auch in vielen osteuropäischen Ländern und in Skandinavien.
Wer die Aroniapflanze in unseren Breiten kultiviert, kann sich über eine gute Frosthärte und die enorme Pflegeleichtigkeit des Gewächses freuen, das auch bei suboptimalen Bedingungen stets eine reiche Ernte garantiert. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Aroniabeere auch für Anfänger geeignet.
Steckbrief
- immergrünes Gewächs
- wird in der Natur bis 15m hoch
- in unseren Breiten als Strauch oder Halbstamm gezogen
- ledrig elliptisch wirkende Laubblätter mit leichter Spitze und gesägtem Rand
- Schirmrispige Blütenstände mit insgesamt 20 Blüten
- Fünfzählige Blüten mit einem Durchmesser von einem Zentimeter
- Insgesamt 5 Kelchblätter und fünf Kronblätter von Weiß bis Rosa
- apfelförmige Beeren, die eine Ähnlichkeit mit Heidelbeeren aufweisen
- Farbe der Beeren wechselt von Rot nach Schwarz
Standort und Boden
Damit sich die Aroniapflanze optimal entfalten und eine reiche Ernte ausbilden kann, ist bei der Kultivierung auf einen optimalen Standort zu achten. Besonders gut eignen sich in diesem Zusammenhang möglichst sonnige Bereiche innerhalb der heimischen Grünanlage; hier werden die Früchte besonders üppig. Darüber hinaus ist ein feuchter Untergrund an dem gewählten Standort von Bedeutung, der über eine gute Drainage verfügen sollte. Alternativ kann die Pflanzung der Apfelbeere jedoch auch in schattigen Gartenbereichen erfolgen; dann ist allerdings mit einer etwas geringeren Ernte zu rechnen.
Bei der Wahl des Standortes können darüber hinaus durchaus auch dekorative Überlegungen maßgeblich sein. Damit sich ein besonders vorteilhaftes gärtnerisches Gesamtbild ergibt, hat es sich als sinnvoll erwiesen, die einzelnen Pflanzen in Gruppen anzuordnen. Allerdings ist es wichtig, zwischen den einzelnen Exemplaren ausreichend Abstand zu lassen, der mindestens eineinhalb Meter betragen sollte. Die Kultivierung der Aroniabeere ist grundsätzlich sowohl im Freiland als auch im Kübel möglich.
Bezüglich der Bodenansprüche zeigt sich der Strauch insgesamt pflegeleicht und sehr anpassungsfähig. Im Idealfall weist das Substrat, das bei der Kultivierung zum Einsatz kommt, folgende Eigenschaften auf:
- pH zwischen 5 und 6,6
- möglichst feucht
- sandiger Lehm wirkt förderlich
Gießen und Düngen
Die Apfelbeere benötigt insgesamt nur wenig Pflege. Eine regelmäßige Bewässerung ist nicht notwendig; lediglich nach dem Anpflanzen sollte eine kräftige Wassergabe erfolgen. Anschließend gießt man das Gewächs nur noch während anhaltender Trockenperioden oder bei sehr hohen Temperaturen im Sommer.
Auch die zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen ist in der Regel nicht notwendig; gedüngt werden vor allem ältere Pflanzen, die durch diese Maßnahme noch einmal einen Ertragsschub erfahren können. Zu diesem Zweck kann dann herkömmliche Komposterde zum Einsatz kommen.
Schneiden
Zu den Pflegemaßnahmen der Apfelbeere gehört auch der Schnitt. In den beiden ersten Lebensjahren des Gewächses ist es dabei ausreichend, lediglich einen reinen Aufbauschnitt durchzuführen.
Erreicht die Pflanze ein höheres Alter, kann eine gezielte Verjüngung erfolgen; dann werden einzelne Triebe entfernt. Wer dem Strauch zusätzlich ein buschiges Aussehen verleihen möchte, kürzt lediglich die Grundtriebe ein.
Ein radikaler Rückschnitt erfolgt hingegen erst nach etwa fünf bis sieben Jahren; diese Maßnahme wird am besten im Winter durchgeführt. Wer einen Radikalschnitt bei der Aroniapflanze durchführt, sollte jedoch wissen, dass im darauf folgenden Frühjahr die durchaus dekorative Blüte ausbleibt. Will man auf die Blüte nicht verzichten, lichtet man die Pflanze deshalb nur leicht aus.
Überwinterung
Bei der Überwinterung der Aroniapflanze sind folgende Aspekte zu beachten:
- Freilandpflanzen sind winterhart
- raue Winde und auch sehr niedrige Temperaturen werden gut vertragen
- lediglich Kübelpflanzen sollten mit Kokosmatten geschützt werden
Bei der Überwinterung von Kübelpflanzen ist stets darauf zu achten, dass die Erde nicht einfriert; in diesem Fall besteht die Gefahr einer Austrocknung.
Pflanzen
Wer die Aroniabeere im Kübel kultivieren möchte, kann die Bepflanzung ganzjährig vornehmen. Soll das Gewächs allerdings im Freiland stehen, eignet sich der Herbst als Pflanzzeit besonders gut. Man beginnt mit der Bepflanzung, wenn das Gewächs bereits alle Blätter abgeworfen hat.
Als vorbereitende Maßnahme dient das Umgraben der Erde vor dem Einpflanzen bzw. eine gründliche Auflockerung des Substrats; die Wurzeln des Gewächses graben sich sehr tief in den Untergrund ein und benötigen deshalb eine gut durchlässige Erde. Gegebenenfalls ist zusätzlich etwas Sand einzuarbeiten. Die Pflanzung selbst kann dann in Solitärstellung oder innerhalb einer Gruppe erfolgen, wobei im letztgenannten Fall ein Abstand von mindestens eineinhalb Metern zwischen den einzelnen Exemplaren einzuhalten ist; dabei sollte man berücksichtigen, dass die Aroniapflanze eine Gesamthöhe von 180cm und einen beträchtlichen Umfang erreichen kann.
Wer das Gewächs jedoch als Heckenpflanze kultivieren möchte, lässt nur einen halben Meter Platz zwischen den einzelnen Exemplaren. Bei der Bepflanzung ist zusätzlich die enorme Fähigkeit der Apfelbeere zu beachten, Wurzelausläufer zu bilden, Aus diesem Grund sollte auch an eine großzügig bemessene Wurzelsperre gedacht werden, wenn ein Ausbreiten der Aroniabeere unerwünscht ist.
Direkt nach dem Einpflanzen des Strauches erfolgt eine kräftige Bewässerung; durch diese Maßnahme wird das Anwachsen gefördert.
Vermehren
Die Vermehrung der Aroniabeere kann erfolgen durch:
- gezielte Aussaat
- mit Hilfe von Stecklingen
- mit Hilfe von Wurzelschossern
Besonders einfach und zeitsparend erfolgt die Vermehrung des Strauches mit Hilfe von Stecklingen. Zu diesem Zweck schneidet man zunächst den weichen Trieb bis zum unteren Auge ab, wobei gleichzeitig auch die Blätter etwas angeschnitten werden sollten. Anschließend erfolgt die Pflanzung des Stecklings in einen Topf und die gründliche Bewässerung. Bis aus dem Zweig eine üppige Jungpflanze wird, vergeht in der Regel ein Jahr; das Gewächs kann dann ins Freiland gesetzt oder in einem Kübel kultiviert werden.
Die Vermehrung der Pflanze durch gezielte Aussaat der Samen gestaltet sich hingegen aufwändiger und nimmt insgesamt viel Zeit in Anspruch. Alternativ kann sich deshalb noch die Vervielfältigung mit Hilfe von Wurzelschossern lohnen, die man ausgräbt und zu neuen Sträuchern heranzieht. Allerdings muss hier stets darauf geachtet werden, dass die jeweilige Wurzelbasis für eine Kultivierung ausreicht.
Ernte
Die Ernte der Aroniabeeren erfolgt je nach Lage und klimatischen Bedingungen zwischen August und September. In vielen Fällen sind neben unreifen Beeren auch überreife Früchte an einer Rispe zu finden.
Anfänger beurteilen den Reifegrad der Aroniabeeren am Besten durch Begutachten des Fruchtfleisches; dieses sollte dunkelviolett gefärbt sein. Die Geschmacksprobe ergibt eine gewisse Süße.
Wer bis in den Frühwinter frische Beeren ernten möchte, kann diese während der kalten Jahreszeit hängen und reifen lassen.
Sind die Früchte geerntet, ist eine zügige Verarbeitung ratsam. Das Obst hält sich etwa zwei Wochen lang unverarbeitet; frisch entfalten die Beeren allerdings einen herbsäuerlichen Geschmack, so dass viele Hobbygärtner eine Verarbeitung zu Marmelade vorziehen.
Schädlinge
Die Aroniapflanze kann von folgenden Schädlingen befallen werden:
- Apfelmotten
- Rote Spinnen
- Pflaumensägewespen
- Blattläuse
Ist das Gewächs beispielsweise von der Pflaumensägewespe befallen, fallen die Früchte in meist noch unreifem Zustand ab; das Obst selbst präsentiert kleine Ausgangslöcher, die von den Larven herrühren. Die Schädlinge selbst finden sich meist noch in den Sträuchern. Wenn kaum noch Früchte ausgebildet werden und der Strauch seine Blätter verliert, ist der Befall der Apfelmotte wahrscheinlich.
Der Befall von Roten Spinnen ist hingegen an den hellen kleinen Pünktchen zu erkennen, die sich im Frühjahr an den Blättern zeigen und durch den Lufteinfall später zu hellgrauen oder bronzefarbenen Flecken verschmelzen. Meist fallen die Blätter schließlich ab, nachdem sie sich zunächst stark eingerollt haben. Bei starkem Befall ist außerdem ein Überzug aus feinen Gespinsten erkennbar.
Stark eingerollte Blätter präsentieren sich auch, wenn die Aroniabeere von Blattläusen befallen ist. Die Schädlinge selbst finden sich dann dicht gedrängt an den Unterseiten der Blätter, darüber hinaus auch an den jungen Trieben. Einzelne Pflanzenteile erscheinen darüber hinaus klebrig, und insbesondere bei starkem Befall oder wenn dieser bereits seit längerer Zeit besteht, zeigen sich zusätzlich kümmernde und deformierte Triebe.
Um die Schädlinge gezielt zu bekämpfen, können Schmierseifenlösungen oder spezielle Ölpräpratae eingesetzt werden. Vorbeugend kann sich auch der gezielte Einsatz von Gegenspielern lohnen, zum Beispiel Laufkäfer, Raubmilben und Raubwanzen gegen die Rote Spinne oder Marienkäfer und Florfliegen bei Blattläusen. Schlupfwespen und Erzwespen helfen hingegen, den Befall von Apfelmotten vorzubeugen.
Gesundheitswert
Die Aroniabeere zählt zu den gesündesten Früchten überhaupt und wird seit einigen Jahren als Saft zur Vorbeugung von diversen Krankheiten sowie zur Stärkung des Immunsystems verkauft. Die Beeren enthalten nicht nur viel Vitamin C, sondern auch dreimal so viel von dem Pflanzenfarbstoff Anthocyan wie in Heidelbeeren zu finden ist.
Hierbei handelt es sich um einen sehr wichtigen sekundären Pflanzenstoff, der als Antioxidans schädliche Stoffe – so genannte freie Radikale – im Körper bindet und auf diese Weise bei der Prävention unterschiedlicher Erkrankungen hilft. Darüber hinaus wirkt sich der Stoff positiv auf das gesamte Herz-Kreislauf-System aus, stärkt das Immunsystem und entfaltet eine heilende Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden.
Häufig gestellte Fragen
Kann man an der Farbe der Beeren erkennen, wann der optimale Erntezeitpunkt erreicht ist?
Die Bestimmung des optimalen Erntezeitpunktes ist durch die alleinige Beurteilung der Früchte nicht möglich. Häufig schimmern die Beeren bereits einige Wochen vor diesem Zeitpunkt rotviolett und signalisieren auf diese Weise eine Reife, die jedoch noch nicht vorhanden ist.
Wie kann die Aroniapflanze vor Vogelfraß geschützt werden?
Vogelfraß ist vor allem bei Sträuchern zu erwarten, an denen die Beeren bis in den Wintern hinein hängenbleiben, In diesem Fall ist ein zusätzlicher Schutz notwendig, der durch klassischen Netze oder aber Gardinen erfolgen kann. Allerdings sind diese regelmäßig zu kontrollieren, da sich Vögel schnell in der Schutzvorrichtung verfangen.