In den hiesigen Breitengraden regnet es im Herbst, Winter und Frühling normalerweise genug, um den Rasen ausreichend zu bewässern. Allerdings stellen sich in den Sommermonaten oft längere Trockenphasen ein, die mit heißen Temperaturen einhergehen. Dann kann es zu Schäden und vertrockneten Stellen in der Rasenfläche kommen.
Deshalb müssen die Gräser bei längerer Trockenheit bewässert werden, um weiterhin gesund zu wachsen und in einem satten Grünton zu leuchten. Wann genau, wie oft und wie lange gegossen wird, ist stets von der Bodenbeschaffenheit und der aktuellen Wetterlage abhängig.
Morgens wässern
Die Gräser im Rasen bilden nur relativ kurze Wurzeln aus, deshalb sind sie nicht in der Lage, das benötigte Wasser aus tieferen Erdschichten zu beziehen. Aus diesem Grund entsteht vor allem im regenarmen Sommer schnell ein Mangel an Wasser. Wann der beste Zeitpunkt zum Wässern ist, muss der Gärtner ausgehend von verschiedenen Kriterien beurteilen.
Optimal sind Gießeinheiten, wenn die Sonne noch nicht zu hoch am Himmel steht. Da sich das Sonnenlicht im Wasser bricht und dadurch ungünstig reflektiert, kann dieser Effekt sogar zum Verbrennen der zarten Grashalme führen. Deshalb sollte der Rasen nie gegossen werden, wenn die Sonne bereits sehr stark scheint. Außerdem kann der Boden über Nacht ein wenig auskühlen, sodass das Wasser nicht direkt nach dem Gießen wieder verdunstet.
- Wässern in den frühen Morgenstunden ideal
- Morgendämmerung noch besser
- Boden kann am Morgen Gießwasser sehr gut aufnehmen
- nie in der Mittagshitze gießen
- Verbrennungsgefahr durch Lupeneffekt
Abends wässern
Im Sommer ist es weniger ratsam, den Rasen am Abend zu wässern, da der Boden meistens noch sehr von der Sonne erhitzt ist. Ein über den Tag hindurch stark aufgewärmte Bodenoberfläche lässt das Wasser sehr schnell verdunsten, sodass es nicht richtig tief einsickern kann. Da ein großer Teil des Gießwassers sich direkt wieder verflüchtigt, muss mehr Wasser eingesetzt werden, um den Rasen ausreichend zu benässen.
Jedoch sind viele Hobbygärtner beruflich und familiär sehr eingespannt und schaffen es einfach nicht vor der Arbeit zu Bewässern. Wer das Gießen zu keinem anderen Zeitpunkt als am Abend erledigen kann, der sollte damit am besten so lange warten, wie es möglich ist. Außerdem erhöht sich die Gefahr von Krankheiten und Schädlingen, wenn der Rasen während der Nachtstunden dauerhaft zu feucht ist.
- nachlassende Intensität der Sonne am Abend
- Wässern mit Einschränkungen möglich
- abendliches Gießen erfordert größere Wassermengen
- höhere Kosten entstehen
- besser sehr spät am Abend den Rasen bewässern
- stärker abgekühlter Boden
- sommerliche Abenddämmerung optimal
- nächtliche Nässe unterstützt Befall mit Rasenschimmel
- Feuchtigkeit lockt ebenfalls gefräßige Schnecken an
Wie lange gießen?
Als Folge des ausbleibenden Regens verfärbt sich der Rasen zuerst gelb und bildet dann unansehnlich braune Stellen aus, da er anfängt zu vertrocknen. Deswegen ist das regelmäßige und gründliche Bewässern des Rasens in den warmen Sommermonaten eine elementare Aufgabe, um einen gesunden Rasen mit einem satten Grünton beizubehalten. Es ist sehr wichtig ist, dass das Wasser beim Gießen ausreichend tief in den Boden eindringen kann.
Dabei hängt die tatsächlich eingesetzte Wassermenge von der Bodenbeschaffenheit und der Wetterlage ab. Wenn es länger nicht mehr geregnet hat und der Rasen sehr trocken ist, dann muss länger bewässert werden. Generell können Rasengräser keine extrem lange Trockenheit überstehen. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit gibt es verschiedene Richtwerte für die benötigte Wassermenge. Wenn die Grünfläche mit zu viel Wasser gegossen wird, dann kann diese dadurch sogar zu Schaden kommen.
- Bewässerungstiefe von 15 cm ideal
- entspricht etwa der Wurzeltiefe der Gräser
- bei Sandböden 10-15 l pro Quadratmeter erforderlich
- lehmige bis tonige Böden mit 15-20 l pro Quadratmeter bewässern
- Rasenfläche darf nicht in Wassermenge ertrinken
- bewässern frühzeitig einstellen
- spätestens, wenn sich erste Pfützen auf dem Rasen bilden
Wie oft gießen?
Wie oft und wann der jeweilige Rasen gegossen werden muss, hängt von diversen Faktoren ab. Grundsätzlich wird das Bewässern immer dann nötig, wenn es länger als eine Woche nicht mehr geregnet hat. Die Voraussetzung dafür sind heiße Temperaturen in der sommerlichen Jahreszeit. Mit einem Tritttest lässt sich schnell überprüfen, ob das zusätzliche Gießen notwendig ist. Wenn sich die Gräser nicht mehr von alleine aufstellen, nachdem darauf getreten worden ist, dann ist der Zeitpunkt für eine gründliche Gießeinheit gekommen.
Zu bedenken ist auch, dass ein schlecht bewässerter Rasen nicht mehr dicht wächst und dadurch Platz für unliebsames Unkraut schafft. Aber auch die Beschaffenheit des Bodens spielt eine wichtige Rolle bei der Frequenz der Bewässerung, da dieser Aspekt die Kapazität zum Speichern von Wasser bestimmt. Deshalb ist es vor dem Anlegen des Rasens sinnvoll, eine professionelle Bodenanalyse durchzuführen.
- nicht zu häufig gießen
- nicht jeden Tag bewässern
- sandige Böden im Abstand von 3-4 Tagen wässern
- schwere Lehmböden etwa alle 7 Tage gießen
- regelmäßig Zustand des Rasens überprüfen
- besonders auf vertrocknete Stellen achten
- nicht zu spät gießen, dies ist schädlich für den Rasen
Rasensprenger
Das Wässern ist entweder mit einer Gießkanne oder dem Gießen per Hand mit einem Gartenschlauch möglich. Bei einer kleinen Rasenfläche ist das ohne Probleme möglich. Wenn der Rasen aber deutlich größer ist, kann das manuelle Bewässern zu einer langwierigen Arbeit ausufern. In diesem Fall ist der Griff zum Rasensprenger zu empfehlen, um diesen Prozess zu vereinfachen.
Außerdem lässt sich dadurch auch eine weitaus gleichmäßigere und tiefer gehende Bewässerung erreichen. Da sich individuell die Streubreite und der Schwenkwinkel an die Größe und Form der Rasenfläche anpassen lässt, geht kein Gießwasser unnötigerweise verloren. Allerdings ist zu bedenken, dass der Einbau einer automatischen Bewässerungsanlage mit höheren Kosten verbunden ist.
- Rasensprenger erleichtern Gießen
- zur Auswahl stehen Schwenkregner oder Impuls-Sprenger
- Schwenkregner ideal für quadratische Rasenflächen
- Impuls-Sprenger bewässert im vollen Kreis oder im Winkel
- Versenkregner werden im Boden eingebaut
- lassen sich automatisch bedienen und zeitlich steuern
- direkt morgens Rasensprenger anstellen
- etwa 30 Minuten auf einer Stelle stehen lassen
- dann auf nächste Stelle umstellen
Häufig gestellte Fragen
Was ist zu beachten, wenn am Rand des Rasens Bäume und Büsche stehen?
Wenn der Rasen als direkte Nachbarn größere Bäume und Büsche hat, wird mehr Wasser als ohne diese benachbarten Gewächse benötigt. Die umliegenden Pflanzen brauchen ebenfalls mehr Wasser bei Wärme und Trockenheit, welches sie sich beim Gießen des Rasens einverleiben.
Wenn nur ein kurzer Regenschauer vom Himmel gekommen ist, dann sollte beim Rasen überprüft werden, ob dieser dadurch genügend bewässert wurde. Unter Umständen war die tatsächliche Niederschlagsmenge zu gering und die Gräser brauchen mehr Wasser.