Auf der Suche nach einem Hausmittel, mit dem biologisch gegen Fliegen vorgegangen werden kann? Trotz der Hartnäckigkeit der Insekten müssen Sie hier nicht verzagen, denn das richtige Hausmittel wird Ihnen bei der Bekämpfung behilflich sein.
Selbst die richtige Vorbeugung genügt her, um die Ansiedlung zu verhindern und den Verrottungsvorgang auf einem effektiven Level zu halten. Sie wollen keine faulige Nährstoffbrühe, sondern einen Komposthaufen, der als Dünger oder in Substraten Verwendung findet. Zwar schaden ein Paar Maden nicht, doch wenn der Haufen nur so überläuft, müssen Sie unbedingt etwas unternehmen.
Ursache
Wenn Sie sich wundern, warum die Anzahl der Plagegeister in Ihrem Kompost immer mehr zunimmt, müssen Sie sich über die Ursache für die Ansiedlung im Klaren sein. Fliegen kommen nicht einfach nur so, egal ob es sich um
- Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster),
- Schmeißfliegen (Calliphoridae),
- Stubenfliegen (Musca domestica) oder
- Fleischfliegen (Sarcophagidae)
handelt.
Diese gehören zu den vier klassischen Arten und Gattungen heimischer Plagegeister und finden sich in großen Ansammlungen auf dem Komposthaufen. Wenn Sie mit einer Fliegenplage zu kämpfen haben, kommen zwei Ursachen in Frage:
- zu nass
- falsche Abfälle
Ein zu nasser Komposthaufen erlaubt dem Material nicht schnell genug zu verrotten. Stattdessen bildet sich viel Feuchtigkeit, was zum Faulen des organischen Materials führt. So entsteht ein guter Nährboden für die Insekten und gleichzeitig verringert sich die Menge des Abfalls nicht mehr. Das heißt, Sie füllen immer wieder nach, aber ein Großteil der Abfälle bleibt im ursprünglichen Zustand und verfault. Zur gleichen Zeit fängt der Komposthaufen stark zu stinken an, da die Abfälle Gase entwickeln und viele Ausscheidungen der Tiere aufnehmen. Ebenso kann die Kompostierung falscher Abfälle Brachycera anlocken:
- tierische Abfälle außer Eierschalen
- gekochte Essensreste
- Asche
- Windeln oder Inhalt von Windeln
- Haustierkot
- Einstreu
Gerade bei Fleisch und Fisch vergessen viele Menschen, dass diese auf keinen Fall auf den Komposthaufen gehören. Um den Befall durch Stubenfliege und den anderen Arten zu entgehen, sollten Sie also auf jeden Fall auf die Entsorgung der oben genannten Abfälle auf dem Komposthaufen verzichten. Ebenfalls kann es helfen, immer mal wieder trockene Materialien in den Kompost zu geben, um der Masse die Feuchtigkeit zu entziehen. Zu diesen gehören:
- Sägemehl
- Eierkartons (Pappe)
- Zeitungspapier (keine Magazine oder Prospekte)
- Bentonit
- Urgesteinsmehl
Mit diesen lässt sich Nässe im Komposthaufen effektiv verhindern. Zudem wirken sich diese Materialien nicht auf die Qualität des Komposts aus.
Fliegen im Kompost loswerden: 5 Mittel
Falls es trotz der vorbeugenden Maßnahmen dennoch zu einem Fliegenbefall kommt, müssen Sie zu härteren Geschützen greifen. Da die Insekten sehr hartnäckig sein können, müssen Sie die weiter unten folgenden Maßnahmen und Hausmittel nutzen, um die Tiere biologisch zu bekämpfen.
Gerade bei einem Komposthaufen ist es wichtig, biologisch vorzugehen und nicht auf die chemische Keule zurückzukommen, da die Giftstoffe sonst in Ihren Körper gelangen könnten. Wenn Sie zum Beispiel den Komposthaufen mit einem chemischen Mittel behandeln, um die Brachycera zu bekämpfen, und anschließend die Rotte als Dünger für Ihr Gemüse verwenden, landen die Chemikalien in Ihren Organismus. Hausmittel schützen davor.
Neu ansetzen
Die beste Methode ist das komplette neue Ansetzen des Komposthaufens. Durch diesen können Sie die Insekten schnell und problemlos loswerden. Gehen Sie dafür wie folgt vor:
- Kompost komplett abtragen
- im Hausmüll entsorgen
- Kompostierer mit einer Essiglösung reinigen
- trocknen lassen
- neu befüllen
- trockene mit nassen Abfällen abwechseln
- dabei Schichtweise vorgehen
Mehr müssen Sie für den frischen Komposthaufen nicht unternehmen. Da Sie die Rotte komplett abtragen, entsorgen Sie auf diese Weise sogar die Maden und Eier. Das macht es einfach, gegen die Plagegeister vorzugehen. Falls nur nasse Abfälle zur Verfügung stehen, bringen Sie eines der oben genannten trockenen Materialien schichtweise ein.
Abdecken
Sie können in Kombination mit einem anderen Hausmittel den Kompost abdecken. Ebenso können Sie das im Frühjahr anfangen, bevor es warm genug wird, bis sich Fliegen wieder zeigen. Verwenden Sie hierfür am besten einen Deckel aus Plastik oder Zeitungspapier. Diese Gegenstände hindern die Insekten daran, ihre Eier in der verrottenden Maße abzulegen, was gleichzeitig den Befall mindert. Je früher Sie damit im Jahr anfangen, desto besser. Ein simples, aber effektives Hausmittel, um Fliegen biologisch zu bekämpfen.
Kalk
Kalk wirkt direkt gegen die Larven in der Rotte und sorgt zudem dafür, dass diese etwas trockener wird. Kalk ist zudem eine hervorragende Alternative gegen Salz, da dieses negativ für die entstehende Rotte ist. Salz im Komposthaufen kann sich direkt auf die Pflanzen auswirken und diesen schaden. Verwenden Sie aus diesem Grund ausschließlich Kalk und streuen Sie diesen nach Augenmaß direkt auf die Maden oder in den Behälter. Der Kalk verbessert zudem die Struktur des Komposts, was sich für die zukünftige Nutzung gut anbietet.
Pflanzliche Duftbarrikaden
Erwachsene Exemplare landen nur auf Ihrem Komposthaufen, wenn sie die Abfälle durch ihren guten Geruchssinn aufnehmen. Genau dieses Konzept können Sie sich zu Nutze machen, da die Insekten eine große Zahl von Pflanzen regelrecht verabscheuen.
Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über diese:
- Basilikum (bot. Ocimum basilicum)
- Lavendel (bot. Lavandula)
- Pfefferminze (bot. Mentha piperita)
- Lorbeer (bot. Laurus nobilis)
- Ringelblume (bot. Calendula officinalis)
- Geranien (bot. Pelargonium)
Pflanzen Sie diese Gewächse um Ihren Kompostbehälter, um den Geruch der Rotte zu übertünchen und auf diese Weise einen Befall zu verhindern. Sie können sogar Öle der einzelnen Pflanzen nehmen, mit diesen ein Tuch befeuchten und um den Komposthaufen legen oder diese in den Deckel hängen. Da der Geruch in Ölen manchmal sogar verstärkt sein kann, wirkt die Kombination aus beiden Methoden sehr gut. Zwar zeigen die Pflanzen keine Wirkung auf die Maden, doch halten sich die adulten Exemplare vom Komposthaufen fern. Natürlich können Sie die Pflanzen in Kübeln um den Komposthaufen stellen.
Kampferöl
Anstelle von Pflanzen können Sie Kampferöl verwenden, dass durch den intensiven Geruch intensiv wirkt. Bei diesem Öl handelt es sich um ein Erzeugnis aus dem Kampferbaum (bot. Cinnamomum camphora), das sehr gut wirkt, wenn Sie Fliegen im Kompost loswerden wollen. Füllen Sie dafür eine Flasche mit Wasser und geben Sie einige Tropfen des Öls hinzu. Sie können die Menge ruhig variieren, je nachdem wie stark die Lösung sein soll. Stellen sie die Schale anschließend in die direkte Nähe des Komposts und die Insekten werden sich von diesem fernhalten.
Häufig gestellte Fragen
Können Fliegenfallen auf Zucker- oder Saftbasis gegen den Fliegenbefall eingesetzt werden?
Wenn Sie über den Einsatz solcher Fliegenfallen nachdenken, die Zuckerwasser oder Fruchtsaft verwenden, sollten Sie noch einmal darüber nachdenken. Zwar landen recht viele Fliegen aufgrund des süßen Geschmacks in der Falle, dafür können sich aber auch Schmetterlinge, Bienen und andere Nützlinge in diesen verirren und sterben, was nicht wirklich zu empfehlen ist.
Müssen Kellerasseln bekämpft werden, sobald diese in den Kompost einziehen?
Nein, Kellerasseln sind weder schädlich noch störend, da sie nicht fliegen können und sich gerne in den tieferen Schichten des Komposts aufhalten. Sie unterstützen sogar die Zersetzung des Komposts und selbst große Bestandteile organischen Ursprungs sind vor ihnen nicht sicher.
Wirkt sich der Standort auf den Fliegenbefall aus?
Ja, wenn der Kompost an einer stark windgeschützten Stelle oder direkt an einem Hang liegt, haben Fliegen aufgrund einer höheren Feuchtigkeit und fehlendem Wind leichtes Spiel. Sorgen Sie für einen Standort des Komposts, der vor Feuchtigkeit geschützt ist, aber über ausreichend Frischluft und Wind verfügt, damit sich die Fliegen nicht in Maßen ansiedeln können.