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Ein lila blühender Lavendelbusch ist ein toller Anblick. Das Besondere an dieser Pflanze sind aber nicht die schönen Blüten, sondern ihr intensiver Duft. Die ätherischen Öle, die dafür verantwortlich sind, können jedoch weit mehr bewirken, als für uns schön zu duften. Unter anderem sollen sie Wespen abschrecken und weit davonfliegen lassen. Kaum zu glauben, dass nicht jedes Lebewesen diesen Duft mag. In diesem Fall kann uns das nur recht sein. Wenn sich Insekten mit so einem angenehmen Mittel vertreiben lassen, ist es im Garten mehr als willkommen. Lesen Sie hier alles zur erfolgreichen Wespenabwehr mit Lavendel.
Insekten und Gerüche
Wespen haben einen empfindlichen Geruchssinn, der sie die zahlreichen Düfte im Garten wahrnehmen lässt. Ihr Verhalten zeigt deutlich, dass einige dieser Düfte für sie in irgendeiner Weise störend sind. So fliegen sie einen großen Bogen um alle Pflanzen, die “unangenehme” Düfte verströmen. Zu diesen Gewächsen gehört auch die Lavendelpflanze, obwohl ihr Duft für unsere Nasen ansprechend riecht.
Die Duftstoffe haben keine weiteren gravierenden Auswirkungen auf die Tiere, weswegen sie als ein sanftes Bekämpfungsmittel bezeichnet werden können.
Warum duften Lavendelblüten?
Was wir als einen einzigen Duft wahrnehmen, ist in Wirklichkeit eine Kombination mehrerer Komponenten:
- Campher
- Cineol
- Linalool
- Linalylacetat
- sowie weitere Aromaträger
Diese Stoffe sind es, auf die Wespen mit offensichtlicher Abneigung reagieren. Die genaue Zusammensetzung und das chemische Wirken sind hier im Detail nicht von Belang. Es reicht zu wissen, dass es sich dabei um Wirkstoffe handelt, die zwar die unerwünschten Brummer wirksam vertreiben, uns Menschen aber nicht schaden.
Die verschiedenen Lavendelsorten
In unseren privaten Gärten werden unterschiedliche Lavendelsorten kultiviert. Folgende fünf Sorten kommen besonders häufig vor:
- Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Großer Speik (Lavandula latifolia)
- Französischer Lavendel (Lavandula dentata)
- Schopflavendel (Lavandula stoechas)
- und Wolliger Lavendel (Lavandula lanata)
Alle Lavendelsorten verbreiten den typischen Duft, jedoch mit unterschiedlicher Intensität. Die ersten beiden Sorten weisen die höchste Konzentration auf. Dennoch reicht eine Pflanze alleine nicht aus – so prächtig sie auch gedeiht – um lästige Wespenexemplare wirklich zufriedenstellend zu vertreiben. Doch es gibt Mittel und Wege, sich den Lavendelduft für die Westenbekämpfung effektiv zunutze zu machen.
Kombination mit anderen Pflanzen
So schön eine Lavendelpflanze auch blüht und so angenehm sie auch riecht, niemand möchte seinen Garten der Wespenabwehr zuliebe in ein einziges Lavendelfeld verwandeln. Muss auch nicht sein. Nicht nur ein “Mehr” von Lavendel kann einen starken Eindruck auf das Wespenvolk hinterlassen, auch andere Kräuter verfügen über ein vertreibendes Duftpotenzial.
Beispielsweise:
- Basilikum
- Katzenminze
- Pfefferminze
- Rosmarin
- Thymian
Vereint entfalten diese Pflanzen eine stärkere Wirkung gegen Wespentiere, als es ein einzelnes Exemplar vermag.
Ätherisches Öl als Alternative
Die ätherischen Öle von Lavendelpflanzen lassen sich gut extrahieren. Das Ergebnis ist dann ein hochkonzentriertes Öl, das alle nützlichen Wirkungen der Inhaltsstoffe voll beibehält. Darauf reagieren Wespen genauso, wie sie es bei einer lebenden Lavendelpflanze tun: mit Flucht.
Einsatzmöglichkeiten im Haus und Garten
Das Öl des Lavendels kann daheim pur zur Wespenabwehr eingesetzt werden. In einer Duftlampe lässt sich das Öl anzünden, um so nach und nach seine Inhaltsstoffe freizusetzen. Dabei verteilt der aufsteigende Rauch die Aromastoffe in die umliegende Luft. Um eine gute Wirkung zu erzielen, sollte die Lampe an einem geeigneten Ort platziert werden bzw. mehrere Duftlampen gleichzeitig aufgestellt werden.
Damit das Nachfühlen des Duftstoffes nicht in Arbeit ausartet, bietet sich diese Methode für den gezielten Einsatz an. Auf den Gartentisch gestellt, sichert die Duftlampe einen wespenfreien Grillabend oder eine entspannte Kaffeerunde.
Lavendelspray
Aus ein paar Tropfen Lavendelöl können Sie durch Wasserzugabe selbst ein Lavendelspray herstellen. Je höher konzentriert es ist, umso wirksamer ist es als Wespenabwehr.
- Besorgen Sie eine Sprühflasche, wie sie häufig für das Besprühen von Pflanzen verwendet wird.
- Fühlen Sie die Sprühflasche zu etwa 3/4 mit Wasser.
- Geben Sie ein paar Tropfen Öl hinzu.
- Verschließen Sie die Flasche und schütteln Sie den Inhalt gut durch.
- Jetzt können Sie das Spray überall dorthin versprühen, wo Wespen unerwünscht sind.
Die Anwendung ist harmlos
Wenn für das Lavendelspray ausschließlich natürliches Öl und Wasser verwendet werden, ist sein Einsatz zur Wespenabwehr bedenkenlos über längere Zeiträume möglich.
- besprühte Pflanzen nehmen keinen Schaden
- auch für Tiere hat es keine Nachteile
Sie können Lavendelspray den ganzen Sommer über als Wespenabwehr einsetzen. Wenn der Inhalt einer Flasche nicht ausreicht, wird sie einfach erneut befüllt.
Lavendelöl bei Wespenstichen
Und sollte in einer “lavendelfreien” Zone eine Wespe aus irgendeinem Grund zugestochen hat, kann Lavendelöl für eine nachlassende Schmerzwirkung und das Verschwinden des begleitenden Juckreizes sorgen. Tropfen Sie schnellstmöglich etwas Öl auf die Stichstelle und lassen Sie es einwirken.
Häufig gestellte Fragen
Vertreibt Lavendel auch lästige Mücken?
Ja, die ätherischen Öle sind nicht nur zur Wespenabwehr geeignet. Auch Mücken können sich mit dem Duft einfach nicht anfreunden. Mit dem Einsatz von Lavendel, egal ob als Pflanze, Öl oder Spray, erschlagen Sie bildlich gesprochen mehrere Fliegen bzw. Insekten mit einer Klappe.
Kann ich jeden gekauften Lavendelduft als Wespenabwehr nutzen?
Ja, vorausgesetzt, es handelt sich dabei um ein naturreines ätherisches Öl. Synthetisch hergestellte Stoffe können den Geruch von Lavendel täuschend echt nachahmen. Die Wirkstoffe, auf die es bei der Wespenvertreibung letztlich ankommt, beinhalten sie allerdings nicht.