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Der Lebensbaum ist eine der klassischen Heckenarten, die aufgrund ihres robusten Wuchses und des dichten Blattwerks gerne für diesen Zweck verwendet werden. Die Art ist recht pflegeleicht und begeistert durch die immergrünen Blätter in ihrer charakteristischen Form. Aufgrund unterschiedlichster Ursachen kann es dazu kommen, dass die Thuja erkrankt. Da mehrere Krankheiten und Schädlinge die Zypressengewächse befallen können, ist es wichtig zu wissen, um welche es sich handelt. Nur dann können Sie entsprechende Maßnahmen treffen, um diese loswerden zu können und die Pflanze wieder zum Strahlen zu bringen.
Krankheiten und Schädlinge an Thuja-Hecken
Thuja haben viele Vorteile, vor allem wenn sie als Hecken gepflanzt werden. Sie sind äußerst robust und halten selbst äußerst kalte Winter aus, was sie ideal zur Abgrenzung von Grundstücken macht. Ebenso benötigen sie nur wenig Pflege und behalten das gesamte Jahr über ihre grünen Blätter. Dennoch kann es vorkommen, dass die Thuja-Hecke krank wird. Grund dafür sind hauptsächlich die folgenden Ursachen:
- Pilze: häufigste Ursache
- Schädlinge
- Pflegefehler
Diese können selbst einem adulten Lebensbaum die Kraft stehlen. Ein typisches Anzeichen für ein krankes Exemplar ist eine deutliche Verfärbung der Blätter. Dennoch ist es schwer, das Problem zu bekämpfen, wenn Sie dieses nicht erkennen. Aus diesem Grund finden Sie in den folgenden Abschnitten Informationen zu den einzelnen Ursachen und wie Sie diese wieder loswerden können, damit Sie noch lange Freude an Ihrem Lebensbaum haben.
Pestalotia-Triebsterben
Ausgelöst durch den Pilz Pestalotiopsis funerea ist das Triebsterben eine der schwerwiegendsten Erkrankungen der Lebensbäume. Diese erkennen Sie an den folgenden Symptomen:
- Blätter beginnen, sich braun zu färben
- Braunfärbung geht von den Blattspitzen aus
- dringt bis in die Blattmitte vor
- reicht bis zu den Trieben
- stecknadelkopfgroße, dunkelbraune Flecken an Trieben
Dieser Schwächepilz breitet sich so weit aus, bis er die gesamte Pflanze überwuchert hat. Die Ursache für die Infektion ist ein geschwächter Lebensbaum, denn diese sind deutlich anfälliger für die Pilze als gesunde Exemplare. Vor allem wenn der Stamm oder die Triebe weicher sind wie üblich, kann Pestalotiopsis funerea die Heckenpflanzen infizieren.
Grund dafür ist ein falscher Boden, der häufig zu sauer ist. Aufgrund dessen können die Thuja nicht ausreichend Kalzium und Magnesium aufnehmen, was sich deutlich auf die Vitalität auswirkt. Die Pilze können Sie nur auf die folgende Art loswerden:
- befallene Pflanzenteile entfernen
- Schnittgut im Restmüll entsorgen
- pH-Wert des Bodens steigern
- dafür Kalk verteilen
Wichtig ist, dass Sie die Infektion so früh wie möglich erkennen, um handeln zu können. Ist der Pilz schon weit vorangeschritten, müssen Sie die Thuja entsorgen, den Boden auffrischen und neue Exemplare setzen.
Schuppenbräune
Bei der Schuppenbräune handelt es sich ebenfalls um einen Pilz. Didymascella thujina wirkt auf den ersten Blick harmlos, kann jedoch zum Sterben zahlreicher Triebe führen, wenn nichts gegen ihn unternommen wird. Das Schadbild des Pilzes gestaltet sich wie folgt:
- alte Blattschuppen zeigen zuerst Flecken
- diese sind deutlich braun
- danach folgen die jüngeren Schuppen
- Flecken breiten sich über alle Schuppen aus
- deutlich sichtbare schwarze Sporenlager werden gebildet
- anschließend stirbt der befallene Trieb ab
Wie beim Pestalotia-Triebsterben ist hier meist der Standort der Auslöser. Da es sich hierbei vor allem um ältere Exemplare handelt, die betroffen sind, ist der Befall an diesen schneller zu erkennen. Es hilft, wenn der Boden durchlässig, locker und nährstoffreich ist. Passen Sie diesen also entsprechend an. Hier ebenfalls befallene Pflanzenteile entfernen.
Kabatina-Zweigsterben
Dieser Pilz, Kabatina thujae, hat ein ähnliches Schadbild wie Didymascella thujina, befällt aber ausschließlich die jungen und frisch ausgebildeten Blätter, da diese schneller krank werden. Ebenso werden die neu ausgebildeten Triebspitzen ins Visier genommen. Er bildet sogar Sporenlager aus. Einzig der Kontrast der braunen Flecken ist bei Kabatina thujae deutlich zu erkennen. Gehen Sie hier auf die gleiche Weise vor wie bei der Schuppenbräune.
Hallimasch-Wurzelfäule
Eine der gefürchtetsten Krankheiten, die vom Pilz Armillaria mellea verursacht wird und Ihre Thuja im Handumdrehen zunichtemachen kann. Sie können der Hallimasch-Wurzelfäule weder vorbeugen, noch sie bekämpfen. Das Pilzgeflecht, welches ausgebildet wird, befindet sich zwischen Rinde und Kern, wodurch der Lebensbaum innerhalb eines äußerst kurzen Zeitraums verendet.
Wenn Fruchtkörper von Pilzen aus der Rinde brechen, wissen Sie Bescheid. Sie müssen den betroffenen Baum sofort aus dem Erdreich entfernen, da sich der Pilz rasch ausbreiten und andere Bäume in der Nähe befallen kann. Leider ist der befallene Baum nicht mehr zu retten.
Borkenkäfer
Die Scolytinae können Ihre Thuja äußerst krank machen. Diese befallen nämlich nur bereits durch Trockenheit geschwächte Lebensbäume und bohren sich dabei in diese, um dort ihre Eier zu lagern. Sobald die Larven schlüpfen, werden sich diese durch den Trieb fressen. Aus diesem Grund müssen Sie so schnell wie möglich handeln, um den Befall einzudämmen. Hier müssen Sie ebenfalls die befallenen Pflanzenteile entfernen.
Thuja-Minimiermotte
Achten Sie ab dem Frühjahr verstärkt auf kleine Motten mit einer Größe von bis zu acht Millimetern, die weißgrau in der Farbe sind und schwarze oder dunkelbraune Streifen haben. Argyresthia thuiella ist einer der schlimmsten Schädlinge für Ihre Thuja überhaupt und zu vergleichen mit den Krankheiten, die manche Pilze verursachen.
Im Frühjahr fressen sich die adulten Tiere in die Blätter der Thuja-Hecke und legen dort ihre Larven ab. Da sich die Elterntiere regelrecht durch die Triebspitzen fressen, sind diese gestresst, was sich auf den gesamten Baum auswirkt. Auf die folgende Weise können Sie diese loswerden:
- radikaler Rückschnitt der Triebspitzen
- dabei saubere und scharfe Schere verwenden
- entsorgen im Restmüll
Es ist wichtig, die Triebspitzen so weit wie möglich zu entfernen, da die Motten problemlos große Strecken zurücklegen können. Wenn Sie einen Befall dadurch eindämmen wollen, müssen Sie den Schnitt vornehmen. Andere Lösungen stehen Ihnen leider nicht zur Verfügung, um die Schädlinge loszuwerden. Die Nachtfalter werden ab Juli sehr aktiv, daher sollten Sie diese so früh wie möglich bekämpfen.
Fäulnis
Staunässe führt bei der Thuja-Hecke auf jeden Fall zu Problemen mit Fäulnis, die sich auf die Wurzel und den Stamm auswirken kann. Zwar benötigen Lebensbäume ausreichend Feuchtigkeit, Staunässe sollte aber um jeden Punkt vermieden werden, da ihr das überhaupt nicht bekommt.
Auf die Fäulnis weißt eine schwächelnde Pflanze hin, deren Stamm oder Wurzeln mit einem weißen Belag bedeckt ist. Dieser zeigt sich ebenfalls am Standort. Überprüfen Sie sofort, wie weit die Fäulnis vorangeschritten ist, denn wurde der Stamm erreicht, ist die Pflanze hinüber. Ist das der Fall, müssen Sie diese entsorgen und die Erde auffrischen.
Wassermangel
Selbst ein Wassermangel kann zum Erkranken der Pflanze führen, da sie trotz ihrer Beständigkeit ausreichend Wasser benötigt. Ein Wassermangel hat schwerwiegende Folgen und kann im Extremfall dazu führen, dass das Zypressengewächs verendet. Folgende Symptome sind bei einem Mangel an Feuchtigkeit feststellbar:
- Blätter färben sich langsam braun
- Blätter wirken schwach
- Pflanze verkümmert langsam
Viele der Symptome sind typisch für die anderen Erkrankungen, da Lebensbäume nicht viele unterschiedliche Schadbilder haben. Aus diesem Grund sollten Sie auf weitere Anzeichen achten, die auf einen Wassermangel hindeuten.
Zuerst sollten Sie den Standort überprüfen. Sobald dieser sehr trocken ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich um Trockenstress handelt. Dieser entsteht vor allem bei Temperaturen über 30°C oder nach langen Frosttagen, die das Wässern recht schwer machen. Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Lebensbäume immer gut gewässert sind, um den Trockenstress zu entgehen.
Häufig gestellte Fragen
Auf was sollte bei der Pflanzung einer Thuja-Hecke geachtet werden, um die Krankheitsanfälligkeit zu minimieren?
Achten Sie unbedingt darauf, Ihre Lebensbäume nicht in direkter Nähe zur Straße oder Gehwegen zu pflanzen, da diese über den Winter krank werden könnten. Der Grund ist Streusalz, denn dieses wirkt toxisch auf die Gewächse und kann sie sogar zu Grunde richten.
Die Blätter vom Lebensbaum färben sich braun über den Winter, aber dieser scheint gesund?
Wundern Sie sich nicht, wenn sich Ihre Thuja-Hecke über die Winterzeit in einen Braunton kleidet. Die Farbveränderung ist normale für gesunde Exemplare bestimmter Varietäten (aus der Artenbeschreibung zu entnehmen) und in keiner Form bedenklich, solange die Bäume nicht schon zum Sommerende eine Braunfärbung aufgewiesen haben.