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Bienen sind fleißige Insekten, die erheblich zur Vielfalt in der Natur beitragen. Jedoch können diese Tierchen zustechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Deshalb haben viele Menschen Angst vor ihnen, vor allem, wenn es sich um Allergiker handelt. Wenn sich die Bienenkolonie vergrößert, dann suchen sich die Insekten einen neuen Nestplatz. Da hohle und dunkle Räumlichkeiten bevorzugt werden, kann es zu einer Ansiedlung im Rollladenkasten kommen. Da dieser Kasten sehr nahe zu Wohnräumen liegt, können dadurch Probleme bei der Koexistenz von Mensch und Tier entstehen und das Entfernen vom Bienennest ist anzuraten.
Bienennest erkennen
Bevor es an das Entfernen vom Bienennest geht, sollte der betroffene Hausbesitzer zuerst genau bestimmen, ob es sich um Bienen oder um Wespen handelt. Im Gegensatz zu Wespen bauen Bienen keine schützende Hülle um ihre Waben, deshalb verstecken diese Insekten ihre Nester normalerweise sehr gut.
Zum Beispiel hängen wilde Bienenkolonien die ausgebildeten Waben gerne in hohlen Baumstämmen auf. Auf diese Weise sind die Nester von außen kaum sichtbar und gut vor schlechten Wetterlagen und gefräßigen Eindringlingen geschützt. Ein Bienennest und seine Bewohner erkennen sie an folgenden Merkmalen:
- Bienen haben eine braune Grundfarbe
- Brustkorb ist stark behaart
- rundlicher Körper mit auffälligem Saugrüssel
- sammeln Nektar und Pollen für die Herstellung von Honig
- bilden Waben für die Aufbewahrung des Honigs aus
- bestäuben Blumen und andere Pflanzen
- manche Arten haben gelbe, orangene oder rote Partien am Hinterleib
- nur weibliche Bienen bilden einen Stachel aus
- sind generell nicht aggressiv, stechen nur aus Notwehr
- nach dem Stich stirbt die Biene
Bienennest entfernen
Da es in einer Bienenkolonie nur eine Königin geben darf, zieht ein Teil des Bienenvolkes um, wenn sich dieses vergrößert. In der Schwarmzeit zwischen Mai und Juli kommt es dann oft vor, dass die alte Königin mit einem Teil des Volkes das Nest verlässt, um einen neuen Staat zu gründen. Zum Schutz der Waben suchen die Insekten dabei schwer zugängliche Örtlichkeiten. In manchen Fällen kann dies auch der Rollladenkasten eines Hauses sein. Da eine Biene aus Notwehr zustechen kann, möchten die meisten Hausbesitzer das Nest schnell loswerden.
Allerdings sind dabei einige wichtige Dinge zu beachten, um nicht mit den gesetzlichen Vorschriften in Konflikt zu kommen. Außerdem sollte beim Loswerden der Bienenkolonie stets der Schutz der nützlichen Insekten im Vordergrund stehen.
- Bienenkolonien sind gesetzlich geschützt
- dürfen nicht getötet werden
- Vernichtung der Nester wird bestraft
- Kammerjäger und Feuerwehr sind nicht die richtigen Ansprechpartner
- weder ausräuchern noch durch Gewalteinwirkung beseitigen
- ideal ist das Umsiedeln des Bienenvolkes
Bienenkolonie umsiedeln
Da das Bienenvolk im Gegensatz zu Wespen überwintert und dann im nächsten Frühling am selben Standort wieder tätig wird, sollte dieses umgesiedelt werden. Das Umsiedeln ist eine schnell und leicht durchzuführende Methode, um der Bienenkolonie ein adäquates Zuhause zu ermöglichen. Wer keine Scheu vor den Insekten hat, der kann dieses in Eigenregie erledigen.
Das Umsiedeln steht gesetzlich nicht unter Strafe und unterstützt das weitere Bestehen des Bienenvolkes. In Kombination mit einem wirksamen Hausmittel lassen sich die Bienen im Anschluss davon abhalten, den Rollladenkasten erneut zu besiedeln. Beim Vorgehen ist ein guter Schutz des Körpers vor Bienenstichen wichtig. Wenn die Bienenkolonie eine geeignete Alternative für den Nistplatz angeboten bekommt, dann zieht diese in der Regel von alleine um.
- neuen Standort aussuchen, weiter weg vom Haus
- ideal Platz: sonnig, warm und windgeschützt
- geeignete Materialien für den Nistplatz bereitstellen
- es bieten sich geschichtete Strangfalzziegel oder ausgehöhlte Stängel an
- alternativ Nisthölzer aus getrocknetem Laubholz verwenden
- Nadelholz zu weich, ungeeignet
- Vogelschutz aus blauen Kunststoffnetzen oder Drahtgeflecht anbringen
- artgerechte Nisthilfen ebenfalls im Fachhandel zu erwerben
- normalerweise ziehen Bienen dann selbst um
- ansonsten eigenhändig umsiedeln
- auf die richtigen Schutzmaßnahmen für den Körper achten
- Kasten im Anschluss mit Lavendel- oder Nelkenöl reinigen
Schutzkleidung tragen
Wer eigenhändig das Bienenvolk umsiedeln möchte, der sollte entsprechende Schutzkleidung tragen. Ideal ist ein professioneller Imker-Anzug, den die meisten Hausbesitzer jedoch normalerweise nicht besitzen. Schon bei der Erfüllung von diesem Aspekt ist es deshalb ratsamer, fachmännische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ansonsten lässt sich die Schutzkleidung auch selber zusammenstellen.
- große Schutzbrille für die Augen
- stabiler und festsitzender Schutz für Mund und Nase
- Schutzanzug für den Körper
- stichfeste Handschuhe
- festes und geschlossenes Schuhwerk
Fachmännische Hilfe
Wer sich vor der Bienenkolonie fürchtet und noch keine Erfahrungswerte im Umgang mit den Insekten hat, der sollte das Umsiedeln besser durch einen Fachmann bewerkstelligen lassen. Vor allem stark allergische Menschen gehen ein großes Risiko ein, da das Risiko von Stichen besteht. Im Extremfall kann ein Stich in den Mundraum anschließend zu einer erheblichen Schwellung führen, welche mit dem Ersticken endet.
Der richtige Ansprechpartner für das Umsiedeln von Bienenvölkern ist der Imker, der sich mit diesen Insekten und deren Lebensweise bestens auskennt. Ein Imker hat auch die benötigte Schutzausrüstung, um Stichen vorzubeugen.
- Imker aus der Umgebung kontaktieren
- oft haben umherziehende Bienen bereits einen Besitzer
- Imker siedeln den Bienenschwarm normalerweise kostenlos um
- Bienenvolk wird mitsamt dem Nest entfernt
- Kasten anschließend gründlich reinigen
Vorbeugen
Wenn der Rollladenkasten sicher vor dem Eindringen von Insekten ist, dann ziehen die Bienen diesen Ort erst gar nicht als Nistplatz in Betracht. Deshalb sollte der Rollladen mit dem dazu gehörigen Kasten im Frühling einer genauen Prüfung unterzogen werden. Diese Prüfung sollte rechtzeitig vor der Schwarmzeit erfolgen, bevor sich die Bienenkönigin mit ihrem Volk auf die Suche nach einer neuen Resistenz macht.
Außerdem gibt es gewisse vorbeugende Maßnahmen, welche sich eigenhändig durchführen lassen und die eine einschüchternde Wirkung auf die Tiere haben. Dazu gehört vor allem eine laute Nutzung der Rollladen, damit sich die Tiere erschrecken. Gemäß dem hiesigen Naturschutzgesetz müssen alle Maßnahmen zur Abwehr dann enden, sobald die Bienen mit dem Nestbau begonnen haben.
- Stoppleiste am Rollladen abdichten
- ideal: Bürstenleiste oder Gummidichtung mit Profil
- mögliche Schlupflöcher verschließen
- mit Gips, Klebeband oder Silikon
- Lavendel- und Nelkenöle haben eine abwehrende Wirkung
- Fensterrahmen, Fugen und Kasten damit bestreichen
- Anstrich mit ätherischen Ölen regelmäßig auffrischen
- periodisch Rollladen mehrmals hintereinander auf und zu machen
- Fliegengitter vor den Innenräumen anbringen
- Mülltonnen weit entfernt vom Haus aufstellen
- mögen folgende Kräuter nicht: Basilikum, Lavendel, Melisse und Thymian
Häufig gestellte Fragen
Wie lässt sich das Bienennest ganz schnell loswerden?
Manchmal sind die Insekten unwillig und wollen trotz einer Alternative zum Rollladenkasten nicht umziehen. Um das Bienennest in diesem Fall zeitnah zu entfernen, sollte der Hausbesitzer bis zum Abend warten. Dann haben die Insekten ihr Tageswerk vollbracht und versammeln sich zu einer Traube, welche mit einer großen Tasche oder einem Eimer eingesackt und an den neuen Nistplatz gebracht werden kann.
Wie kann ich einen Imker finden?
Nicht jeder kennt einen Imker, der sich um das Entfernen einer Bienenkolonie kümmern kann. Eine erste Anlaufstelle ist der zuständige Imker-Verein der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Dieser Fachmann hat sowohl die erforderliche Schutzkleidung als auch die notwendige Sachkompetenz, um mit den Insekten beim Umsiedeln respektvoll umzugehen. In den manchen Fällen übernimmt der Imker die Bienenkolonie und belohnt den Hausbesitzer mit einem Glas Honig als Finderlohn.