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Ist der eigene Johannisbeerstrauch von einer Krankheit befallen, ist die Sorge groß. Blätter können welken, Triebe absterben oder die Früchte verfaulen, was zum Verlust einer Ernte führen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Krankheit an den Johannisbeerenpflanzen zu erkennen und mit den geeigneten Maßnahmen zu bekämpfen, damit Sie diese loswerden und Ihre Ribes retten können.
Es gibt eine ganze Reihe an Erkrankungen, an denen Ihre Johannisbeeren leiden können. In den meisten Fällen werden diese durch eine Pilzinfektion ausgelöst.
Faktoren für erhöhte Krankheitsanfälligkeit
Wenn Sie stolzer Besitzer eines Ribes sind, egal ob es sich dabei um eine rote ‘Johnkheer van Tets’‘, schwarze ‘Omata’ mit süßen Früchten für den Biogarten oder weiße ‘Rosa Sport’, die am besten direkt verzehrt werden, handelt, halten Sie ein äußerst robustes Gewächs im Garten. Die Stachelbeergewächse (bot. Grossulariaceae) sind an sich pflegeleicht und erkranken nur in seltenen Fällen.
Aufgrund der folgenden Eigenschaften kann es jedoch zu einer Erkrankung kommen:
- zu feuchter Sommer
- Pflege wird vernachlässigt
- Schnittmaßnahmen werden versäumt
- schwere Pflegefehler wie falsch ausgeführte Schnitte
Das sind häufig die typischen Umstände für eine kranke Johannisbeere. Passen Sie also immer die Pflege Ihrer Johannisbeere an die entsprechenden Gegebenheiten an, um Krankheiten zu verhindern. Somit können Sie sich viel Ärger sparen und müssen weder eine Krankheit erkennen, noch diese bekämpfen.
Johannisbeerkrankheiten
Insgesamt treten sechs Krankheiten besonders häufig bei Johannisbeeren auf, die Sie unterscheiden müssen, damit Sie diese mit den richtigen Maßnahmen wieder loswerden können. Für jede Krankheit gibt es eine Ursache, was es einfacher macht, effektiv gegen diese vorzugehen.
Weiter unten finden Sie eine ausführliche Anleitung zu den einzelnen Erkrankungen.
Die erforderlichen Maßnahmen, um die Krankheit zu überwinden, sind ebenfalls zu finden. Johannisbeeren überstehen bis auf die Rostfäule die einzelnen Erkrankungen recht gut. Ein Problem hierbei gibt es aber: Da es kaum zugelassene Pflanzenschutz- und Hausmittel gegen die Pilze und schädlichen Insekten gibt, belaufen sich die Gegenmaßnahmen nur auf das Mindeste.
Blattfallkrankheit
Bei der Blattfallkrankheit handelt es sich um eine Krankheit, die meist nach einem besonders feuchten Frühjahr auftritt. Übertragen wird diese über einen Pilz, der auf heruntergefallenem Laub überwintert und im Frühling weitergetragen wird. Je nasser es nach dem Winter ist, desto einfacher können die Sporen übertragen werden. Daher sollten Sie verstärkt an feuchten Frühlingstagen auf die folgenden Symptome achten:
- Blätter bekommen braune Punkte
- Punkte vergrößern sich mit der Zeit
- Blätter rollen sich ein
- Blätter fallen ab
- seltener färben sich Triebe bräunlich
Je schwerer die Infektion, desto mehr Blätter verlieren die Sträucher. Je früher Sie bemerken, dass sich die Blätter einrollen, desto einfacher ist es den Befall über die folgenden Maßnahmen einzudämmen:
- entsorgen Sie das verlorene Laub im Hausmüll
- befallene Blätter abpflücken
Mehr können Sie nicht gegen die Pilze tun. Der Befall kann nur eingedämmt werden, sobald das gesamte, nasse Laub der Ribes eingesammelt wurde. Über dieses übersteht der Pilz nämlich den Winter.
Brennnesselblättrigkeit
Diese Krankheit wird durch Schädlinge, die sogenannte Johannisbeerblattgallmücke (Dasineura tetensi), verursacht. Opfer sind ausschließlich schwarze Johannisbeeren, die im Frühling befallen werden. Folgende Symptome sind bei einem Befall zu erkennen:
- Blätter färben sich langsam braun bis schwarz
- Blätter verdrehen während des Wachstums
- Blätter rollen sich ein
- Triebspitzen werden schwächer und verkümmern
- schwache Blütenbildung
Der Grund für diese Symptome sind die Larven der Gallmücken. Diese sitzen in Gruppen direkt in den Falten der Jungblätter und hindern diese am Wachstum. Das geschieht hauptsächlich im Mai. Überprüfen Sie im Frühjahr unbedingt die Blätter der Triebspitzen vorsichtig auf kleine, weiße Larven und angeschwollene Knospen. Das Einzige, was Sie hier tun können, ist befallene Blätter und Triebspitzen zu entfernen. Gegen einen großen Befall können Sie meist nichts tun.
Säulenrost
Die Ursache für den Säulenrost sind Pilze, die von Kiefern (bot. Pinus) in der Umgebung verteilt werden. Das heißt, wenn sich viele Pinus in der Nähe befinden, können Sie eine Infektion nicht verhindern. Vor allem fünfnadelige Kiefern wie die Tränen-Kiefer (bot. Pinus wallichiana), Mädchen-Kiefer (bot. Pinus parviflora) und die Rumelische Kiefer (bot. Pinus peuce) tragen viele der Sporen. Folgende Symptome sind zu beachten:
- ab Herbst tauchen Pusteln an der Johannisbeere auf
- diese sind orange oder rot
Hier müssen Sie die Blätter entfernen und entsorgen, sowie befallene Triebe entfernen. Der Pilz kann nur gestoppt werden, wenn sich keine Kiefern mehr in einem Umkreis von etwa 100 Metern befinden.
Colletotrichum-Fruchtfäule
Die Fruchtfäule ist die einzige Krankheit, die direkt auf die Früchte abzielt und Sie unbedingt loswerden sollten, wenn Sie noch Johannisbeeren ernten wollen. Die Ursache hierfür sind ebenfalls Pilze und Sie erkennen eine Infektion an den folgenden Symptomen:
- Früchte färben sich braun
- Früchte vertrocknen
- Früchte fallen ab
Auch hier schneiden Sie die entsprechenden Triebe ab und behandeln die Pflanze mit einem Brennnesselsud nach. Die befallenen Früchte unbedingt entsorgen.
Amerikanischer Stachelbeermehltau
Der Amerikanische Stachelbeermehltau (Podosphaera mors-uvae) befällt trotz des Namens ebenfalls Johannisbeeren. Dieser lässt sich leicht bekämpfen, sobald Sie ihn erkennen:
- weißer Belag an Blattunterseiten
- geht bis auf Blattoberseite über
- färbt sich mit der Zeit bräunlich
- Triebwachstum verringert sich
- Blätter werden früher abgeworfen
- hohe Temperaturen verschlimmern Symptome
Direkt bekämpfen können Sie den Mehltau nicht. Entfernen Sie sofort befallene Blätter und Triebe und entsorgen Sie diese.
Rotpustelkrankheit
Die Rotpustelkrankheit wird ebenfalls durch Pilze verursacht und dringt hauptsächlich über Schnittwunden in die Johannisbeere ein, falls diese im Hochsommer erfolgen. Sie zeichnet sich durch das langsame Welken und den Verlust der Blätter, sowie rote Pusteln auf der Rinde aus. Wie bei den anderen Erkrankungen können Sie nur die Blätter im Hausmüll entfernen und befallene Stellen abschneiden und im Hausmüll entsorgen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist für das Absterben von Trieben abseits der oben genannten Krankheiten verantwortlich?
Wenn plötzlich zahlreiche Triebe an Ihren Johannisbeeren absterben, handelt es sich in den meisten Fällen um einen Befall durch Schädlinge, genauer den Larven der Sesiidae, den Glasflüglern. Diese Schmetterlingsart frisst das Innere der Triebe und aus diesem Grund sterben sie ab. Ein Befall lässt sich nur schwer verhindern, jedoch können Sie ihre Sträucher im Frühling über ein Insektennetz schützen und befallene Triebe so schnell wie möglich aus der Johannisbeere schneiden.
Was hilft als Vorbeugung gegen Schädlinge und Krankheiten?
Schädlinge, Pilze und Bakterien können Ihren Johannisbeeren nichts anhaben, wenn Sie den Standort optimieren, für einen luftigen Standort sorgen und spätestens jedes zweite Jahr die Triebe auslichten. Zudem kann es helfen, die Gewächse mit einem selbstgemachten Brennnesselsud über den Sommer zu besprühen. Die Inhaltsstoffe im Sud helfen dabei, die Resistenz der Blätter zu erhöhen die Triebe zu kräftigen, damit diese nicht mehr so anfällig sind.
Welche Sorten sind besonders krankheitsresistent?
Es gibt spezielle Sorten, die gegen einen Großteil der oben genannten Krankheiten resistent sind: ‘Titania’ und ‘Ometa’. Diese schwarzen Sorten überleben sogar den Säulenrost und bieten sich deshalb effektiv in einem Garten oder Gebiet mit vielen Kiefern an. Jedoch müssen Sie bei diesen Sorten immer noch ein wenig auf die Colletotrichum-Fruchtfäule und Rotpustelkrankheit aufpassen.