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Bechermalve, Pappelrose, Buschmalve, Lavatera trimestris – Pflege

Bechermalve - Lavatera trimestris

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Mit ihren wunderschönen Trichterblüten hat die bezaubernde Bechermalve einen Logenplatz im romantischen Bauerngarten verdient. Von Juli bis in den Herbst hinein sorgt der Blütenzauber für florale Glücksmomente im Beet und auf dem Balkon. Mediterrane Arten, wie die Lavatera trimestris, lassen uns verschmerzen, dass sie nicht winterhart gedeihen. Für heimatverbundene Hobbygärtner stehen blütenreiche Artgenossen bereit, die mehrjährig im Blumenbeet farbenfrohe Akzente setzen. Ungeachtet ihrer unterschiedlich ausgeprägten Kälteempfindlichkeit herrscht in Sachen Pflege weitgehender Konsens unter den Blütenschönheiten. Wie Sie die floralen Schätze richtig umsorgen, verrät Ihnen unsergrüner Ratgeber.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Familie der Malvengewächse (Malvaceae)
  • Bezeichnung der Gattung: Strauchpappel (Lavatera)
  • Mehr als 25 Arten, zumeist nicht winterhart, selten mehrjährig
  • Populärste Art: Bechermalve (Lavatera trimestris)
  • Einheimische Art: Thüringer Strauchpappel (Lavatera thuringiaca)
  • Volkstümliche Namen: Pappelrose, Buschmalve
  • Habitus als krautige Pflanze, Halbstrauch oder Strauch
  • Wuchshöhen von 80 cm bis 120 cm, selten darüber hinaus
  • Trichterblüten mit 5 Kelchblättern in mannigfaltigen Farbnuancen
  • Blütezeit von Juli bis Oktober
  • Zahlreiche, abgeflachte bis kugelige Spaltfrüchte

Die Verwendungsmöglichkeiten von Lavatera-Arten erstrecken sich von der sommerlichen Zierpflanze und dekorativen Schnittblume bis hin zur viel umschwärmten Schmetterlings- und Bienenweide im naturnahen Garten.

Pflege

Unkompliziert in der Pflege erweisen sich alle Malvengewächse. Dennoch gibt es innerhalb der Gattungen voneinander abweichende Ansprüche zu berücksichtigen. Schenken Sie daher bitte dem folgenden Leitfaden Ihre Beachtung, damit sich die Buschmalve im Garten von ihrer schönsten Seite zeigt.

Standort

Pappelrosen im GartenUm ihre sommerliche Blütensinfonie in Perfektion zu inszenieren, wünschen sie sich die Pflanzen einen sonnigen und warmen Standort. Damit der Wind das prachtvolle Blütenkleid nicht zerzaust oder gar die Triebe umknickt, ist die Pappelrose dankbar für eine geschützte Lage. Sehr schön kommen die farbenprächtigen Trichterblüten vor der dunkeln Kulisse einer Hecke zur Geltung oder im Schutz einer Gartenmauer. Ist Ihre favorisierte Buschmalve winterhart, toleriert sie notfalls eine halbschattige Lage. Dies gilt beispielsweise für die einheimische Thüringer Strauchpappel (Lavatera thuringiaca), aber auch für bedingt winterharte Arten, wie Lavatera olbia.

Tipp: In luftigen bis windigen Lagen ist die Bechermalve dankbar für eine Stütze, damit die Blütenköpfe nicht knicken. Zur Begrünung von Holzzäunen ist der florale Schatz somit ausgezeichnet geeignet, da sie hier ohne weitere Vorkehrungen ausreichend Halt findet.

Boden und Substrat

Unabhängig davon, ob Ihre favorisierte Lavatera-Art einjährig oder mehrjährig gedeiht, gefällt ihr eine Erde mit den folgenden Eigenschaften:

  • Nährstoffreich, humos und gut durchlässig
  • Frisch bis feucht, ohne Staunässe
  • Leicht saurer, neutraler oder kalkhaltiger pH-Wert

Für die Kultivierung im großen Kübel empfehlen wir eine strukturstabile Blumenerde auf Kompostbasis. Je geringer der Torfanteil, desto weniger neigt das Substrat zur Verdichtung. Die Zugabe von Sand, Perlite oder Lavagranulat generiert eine zuverlässige Durchlässigkeit.

Gießen

Je sonniger der Standort, desto mehr Wasser wird verdunstet. Passen Sie somit bitte die Gieß-Intervalle auf die Licht- und Temperaturverhältnisse an. Im Hochsommer ist es mitunter erforderlich, eine Lavatera trimestris am frühen Morgen und nochmals am Abend zu wässern. Prüfen Sie vor dem Gießen per Fingerprobe, ob tatsächlich Wasserbedarf besteht. Während eine Pappelrose kurzzeitige Trockenheit problemlos übersteht, zieht Staunässe fatale Folgen nach sich, wie Wurzelfäulnis. Sind die oberen 1-2 cm der Erdoberfläche angetrocknet, geben Sie das normale Leitungswasser direkt auf die Wurzelscheibe. Eine Überkopf-Beregnung mit dem Gartenschlauch ist zwar einfacher und rationeller, beeinträchtigt indes die Schönheit der Blüten. Zudem sind feuchte Blätter ein willkommenes Angriffsziel für Pilzsporen und andere Krankheitserreger.

Düngen

Setzt sich eine mediterrane Pappelrose im Beet in Szene, können Sie auf eine regelmäßige Nährstoffzufuhr verzichten. Das gilt insbesondere für die einjährige Lavatera trimestris. Die einheimische Thüringer Strauchpappel ist winterhart und gibt über mehrere Jahre im Sommergarten ein florales Stelldichein. Dieses Blütengehölz ist für eine Startdüngung im April und eine Nachdüngung im Juni dankbar. Zu diesem Zweck arbeiten Sie reifen Gartenkompost mit Hornspänen leicht in die Erdoberfläche ein und gießen nach.

BuschmalveIm Kübel sind die Nährstoffvorräte spätestens 6 Wochen nach dem Eintopfen verbraucht. Mit der Gabe von Flüssigdünger im 4-Wochen-Takt halten Sie die Blühfreudigkeit in Schwung. Ist die Lavatera-Art mehrjährig angelegt, stellen Sie im September bitte die Düngung ein, damit die Pflanze vor dem Einräumen ausreifen kann.

Tipp: Um die Winterhärte zu stärken, überbrausen Sie zusätzlich im August und September den Boden an der Thüringer Strauchpappel mit Kalium-reicher Beinwelljauche.

Schneiden

Die Bechermalve steht als Schnittblume bei Hobbygärtnern hoch im Kurs. Ungeachtet dessen, ob sie einjährig oder winterhart beschaffen ist. Darüber hinaus leisten Sie mit der gezielten Verwendung der Schere einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Blütenpracht bis in den Herbst. Für einheimische Lavatera-Arten ist fernerhin ein Erhaltungsschnitt obligat. So geht es fachgerecht:

  • Jede Bechermalve im Verlauf der Blütezeit kontinuierlich ausputzen, um Platz zu schaffen für weitere Blüten
  • Einjährige Lavatera trimestris im Herbst bodennah abschneiden oder ausgraben und entsorgen
  • Mehrjährige Buschmalve im Topf vor dem Einräumen um die Hälfte zurückschneiden

Gedeiht eine Pappelrose winterhart im Beet, nehmen Sie den Rückschnitt möglichst erst im zeitigen Frühjahr vor. Lediglich die verwelkten Blüten werden vor dem ersten Frost abgeschnitten. Im Februar/März kürzen Sie die Zweige einer Thüringer Strauchpappel um die Hälfte ein. Für eine gekonnte Schnittführung setzen Sie die Schere 1-2 mm über einem schlafenden Auge an, das nach außen gerichtet ist. Auf diese Weise fördern Sie einen extra buschigen Austrieb mit zahlreichen frischen Knospen. Sofern Triebe befroren sind, schneiden Sie diese bitte zurück bis ins gesunde Holz. Vornehmlich an bedingt winterfesten Arten, wie der Lavatera olbia, ist diese Maßnahme erforderlich. In Verbindung mit dem Pflegeschnitt lichten Sie die Buschmalve aus, indem abgestorbene Zweige an der Basis gekappt werden.

Überwintern

Gedeiht eine Buschmalve mehrjährig, rückt eine sachgemäße Überwinterung in den Fokus. Bedingungslos winterhart ist selbst die einheimische Thüringer Pappelrose nicht. Im Beet und Kübel empfehlen wir daher die folgenden Vorkehrungen, damit sich das blütenreiche Spektakel im nächsten Sommer wiederholt:

  • Im Beet vor dem ersten Frost den Strauch umhüllen mit einem atmungsaktiven Vlies
  • Alternativ rundherum Nadelreisig beistecken
  • Bechermalve im Topf um die Hälfte einkürzen und einräumen
  • Das ideale Winterquartier ist hell, mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius
  • Schlückchenweise gießen und nicht düngen

Im Kübel mit einem Durchmesser von mehr als 30 cm, besteht die Option einer Überwinterung unter freiem Himmel. Schneiden Sie die Thüringer Pappelrose in diesem Fall im Herbst nicht zurück, sondern entfernen lediglich die verwelkten Blüten. Das Gefäß stellen Sie bitte vor die Südwand des Hauses auf einen Holzblock und umhüllen es mit Luftpolsterfolie. Die Zweige erhalten einen Wintermantel aus Jutebändern oder Gartenvlies. Dieser Aufwand lohnt sich indes nur dann, wenn die Bechermalve winterhart ausgelegt ist.

Vermehren

BechermalvenDie Vermehrungsmethode hängt davon ab, ob eine Bechermalve einjährig oder mehrjährig gedeiht. Beide Vorgehensweisen werden im Folgenden näher beleuchtet.

Aussaat
Ab Mitte/Ende März haben sich die Lichtverhältnisse in unseren Breiten soweit verbessert, dass Sie einjährige Lavatera trimestris auf der Fensterbank vorziehen können. Auf diese Weise gehen Sie den Unwägbarkeiten einer Direktaussaat aus dem Weg, die ohnehin erst ab Anfang Mai erfolgen kann. Vorgezogene Lavatera-Arten verfügen zudem über einen beträchtlichen Wachstumsvorsprung, sodass die Blütezeit pünktlich im Juli beginnt. In diesen Schritten verläuft die Aussaat planmäßig:

  • Die nierenförmigen Samen für 4 bis 6 Stunden einweichen in lauwarmem Wasser oder Kamillentee
  • Eine Saatschale oder kleine Töpfchen füllen mit Saaterde oder einem Mix aus Torf und Sand
  • Darauf die Samen im Abstand von 10 cm maximal 1 cm tief ins Substrat stecken und anfeuchten
  • Am halbschattigen Fensterplatz aufstellen, abgedeckt mit einer Glasplatte oder Folie

Bei Temperaturen von 15 bis 18 Grad Celsius nimmt die Keimung 2 bis 3 Wochen in Anspruch. Halten Sie das Substrat konstant leicht feucht und lüften die Abdeckung täglich. Zeigen sich die ersten Keimblättchen, kann die Haube entfernt werden. Keimlinge mit mehr als 3 Blattpaaren werden in Einzeltöpfe pikiert. Ab Mitte Mai pflanzen Sie die jungen Lavatera trimestris aus ins Beet oder den Kübel.

Stecklinge
Eine verholzende Bechermalve, die zudem mehrjährig gepflegt wird, eignet sich für die Stecklings-Vermehrung. Pulsiert im Frühsommer das florale Leben bis in die Triebspitzen, ist dies der ideale Zeitpunkt für die Nachzucht. Zum Steckling geeignet sind halb verholzte, nicht blühende Kopftriebe, die Sie mit einer Länge von 10 bis 15 cm unterhalb eines Blattknotens abschneiden. So verfahren Sie weiter:

  • Anzuchttöpfe füllen mit Pikiererde oder mit Sand abgemagerter Blumenerde
  • Mit dem Pikierstab für jeden Steckling ein Pflanzloch vorbohren, um diesen zu zwei Drittel einzupflanzen
  • Das Substrat leicht andrücken und angießen
  • Am warmen, halbschattigen Standort regelmäßig wässern

Die Bewurzelung nimmt zügig Fahrt auf, wenn Sie einen Anzuchttopf unter eine transparente Haube stellen. Schon eine Klarsicht-Tüte mit langen Streichhölzern als Abstandhalter generiert ein feucht-warmes Mikroklima. Treibt ein Kopfsteckling frische Blätter aus, verläuft das Wurzelwachstum wunschgemäß. Die Haube kann daraufhin entfernt werden. Hat die junge Bechermalve den Topf durchwurzelt, kann sie ausgepflanzt werden an einen sonnigen bis halbschattigen Standort.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte ich an einer Pappelrose die Blütenstiele schneiden, damit sie als Schnittblumen in der Vase lange halten?
Warten Sie den Zeitpunkt ab, wenn die Knospen schön prall und noch nicht geöffnet sind. Schneiden Sie in den Morgenstunden die schönsten Stängel ab, haben Sie bis zu 14 Tage Freude an dem Blütenfestival in der Vase. Bitte tauschen Sie das Wasser alle paar Tage aus und schneiden die Stielenden ein wenig nach. Am sonnigen Standort ohne pralle Mittagssonne und bei Temperaturen zwischen 20 und 23 Grad Celsius halten die Trichterblüten am längsten durch.

Welche nonverbale Botschaft vermittelt die Bechermalve als Blumenstrauß?
Mit ihrer langen Blütezeit symbolisieren Lavatera-Arten unverbrüchliche Treue. Um einem guten Freund oder einer loyalen Freundin mit einem Blumenstrauß zu danken, ist die Buschmalve eine gute Wahl. Fernerhin fragen bislang verschmähte Verehrer mit einem Strauß aus Pappelrosen, ob sich die Angebetete denn niemals erweichen lassen wird.

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Tipps für Schnellleser

- Sonniger bis halbschattiger Standort
- Warm und geschützt vor heftigem Wind
- Nährstoffreicher, frisch-feuchter Boden
- Im Topf eine strukturstabile, torfarme Blumenerde mit Sand oder Perlite
- Im Sommer regelmäßig gießen mit normalem Leitungswasser
- Einjährige Lavatera trimestris im Beet nicht düngen
- Buschmalve im Beet düngen im April und Juni, wenn sie mehrjährig gedeiht
- Im Kübel alle Lavatera-Arten flüssig düngen im 4-Wochen-Rhythmus
- Verwelkte Blüten kontinuierlich ausputzen
- Einjährige Lavatera trimestris im Herbst entsorgen
- Mehrjährige Buschmalve im Februar/März um die Hälfte einkürzen
- Kübelpflanzen vor dem Einräumen halbrund zurückschneiden
- Das ideale Winterquartier ist frostfrei und hell
- Vermehrung durch Aussaat auf der Fensterbank ab März
- Verholzende Pappelrose im Frühsommer mit Kopfstecklingen vermehren