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Pfingstrosen sehen nicht nur toll aus, sie duften auch wunderbar und sind ausgesprochen vielseitig. Man hat die Wahl zwischen vielen Arten und Sorten. Die Pflanzen eignen sich hervorragend für Hausgärten und können jahrzehntelang ohne viel Pflege an ein und derselben Stelle gedeihen. Die Beliebtheit von Pfingstrosen hängt sicher auch damit zusammen, dass sie sich sehr gut als Schnittblumen eignen. Sie halten recht lange in der Vase und werden jeden Tag schöner. Man hat die Wahl zwischen gefüllten, halbgefüllten und einfachen Blüten in vielen Farben, auch zweifarbig. Wichtig für den Schnitt der Pfingstrosen ist der richtige Zeitpunkt und um welche Art es sich handelt. Nicht alle sind gleich gut für den Schnitt geeignet. Was es zu beachten gibt, erfahren Sie im folgenden Text.
Schneiden als Schnittblume
Wer eine Pfingstrose für die Vase schneiden möchte, sollte dies frühzeitig tun, sobald an der Knospe die Blütenfarbe zu erkennen ist. Am besten wird frühmorgens geschnitten. Die Stiele werden schräg angeschnitten und in handwarmes Wasser gestellt. Das Wasser alle zwei bis drei Tage wechseln.
Was ist beim Schneiden von Pfingstrosen zu beachten?
- Immer eine scharfe Hecken- oder Rosenschere nutzen! Das Quetschen der Stängel ist unbedingt zu vermeiden!
- Nur an trockenen Tagen schneiden, so wird das Eindringen von Keimen vermindert.
- Nicht bei Sonnenschein schneiden, damit die Schnittstellen nicht verbrennen. Ein bedeckter Tag ist besser geeignet.
Der beste Zeitpunkt
Pfingstrosen brauchen, was den Schnitt betrifft, lediglich zweimal im Jahr etwas Aufmerksamkeit. Das erste Mal ist direkt nach der Blüte, das zweite Mal im Herbst oder dem darauffolgenden Frühjahr.
Der Schnittzeitpunkt hängt von der Art der Pfingstrose ab. Staudenpfingstrosen schneidet man erst im Oktober zurück. Auch wenn man sich einige Blüten für die Vase abgeschnitten hat, der Rest bleibt stehen. Man sollte auch nie alle Stängel schneiden, sondern immer ausreichend Laub stehen lassen. Abgeschnitten werden lediglich die verblühten Blütenköpfe, ganz einfach, um die Pflanze am Ausbilden von Samen zu hindern. Dies kostet sie einfach zu viel Kraft, was sich in weniger Blüten im kommenden Jahr zeigt. Das Laub bleibt stehen, weil die Rhizome die Nährstoffe daraus noch aufnehmen und für spätere Zeiten einlagern.
- Staudenpäonien – nur verblühte Blütenköpfe abschneiden, das Laub erst im Herbst oder Frühjahr.
- Strauchpäonien oder Baumpäonien – direkt nach der Blüte oder im Frühherbst, wenn es noch warm genug ist, dass sich die Wunden schnell verschließen.
Im Frühjahr werden dann lediglich abgestorbene Pflanzenteile entfernt.
Schnittanleitung
Bei allen Päonien sollten, sobald die tollen Blüten vergangen und vertrocknet sind, die Köpfe abgeschnitten werden. Wer Samen gewinnen möchte, kann ein oder zwei der verwelkten Blütenköpfe stehen lassen, mehr aber nicht. Bei jungen Pflanzen lieber nur eine Blüte stehen lassen, damit es den Gewächsen nicht zu viel Kraft kostet.
Bei Staudenpäonien das gesamte Laub im Herbst oder im darauffolgenden Frühjahr komplett abschneiden, etwas über dem Boden.
Bei Strauchpäonien oder Baumpäonien, wie sie auch genannt werden, muss theoretisch gar nicht geschnitten werden. Wenn man schneiden muss, dann direkt über einem schlafenden Auge, damit man im nächsten Jahr nach dem Austrieb keine Zweigstümpfe mehr sehen kann.
Strauchartig wachsende Päonien können auch als Halb- oder Hochstamm erzogen werden. Man sollte sie nur gelegentlich leicht auslichten. Wenn sie allerdings mit den Jahren zu groß werden und verkahlen, vertragen sie auch einen größeren Rückschnitt. Es kann bis ins alte Holz geschnitten werden. Man kann die Gehölze bis auf etwa 50 cm herunterschneiden, muss aber hinnehmen, dass die Blüte im darauf folgenden Jahr ausfällt, es sei denn, man schneidet direkt nach der Blüte.
Bei größeren Schnittstellen diese besser mit Wundmittel behandeln.
Sollten Pilzerkrankungen auftreten, was vorkommen kann, müssen betroffene Triebe entfernt werden. Das ist wichtig, auch wenn dadurch die Blüte im nächsten Jahr geringer ausfällt, da sicher einige Blütenansätze der Schere zum Opfer fallen. Breitet sich der Pilz zu stark aus, schadet das der Pfingstrose und wenn der Pilz einige Jahre überlebt, kann er die Pflanze auch töten.
Häufig gestellte Fragen
Gibt es resistente oder besonders widerstandsfähige Pfingstrosen, so dass bei Pilzbefall nicht so stark geschnitten werden muss?
Bei Staudenpäonien ist der Pilzbefall nicht so schlimm, da sie sowieso vollständig heruntergeschnitten werden. Bei den Baumpäonien sind es vor allem die Rockii-Sorten, die durch ihren robusten Wildcharakter, die vielen Farben und Formen und durch ihre Gesundheit überzeugen.
Gibt es Wildtriebe bei Baumpäonien und müssen diese entfernt werden?
Wenn die Pfingstrose veredelt wurde, kann es passieren, dass die Unterlage austreibt. Die Blüten haben meist eine andere Farbe, daran ist der Wildtrieb gut zu erkennen. Der Trieb sollte unbedingt entfernt werden, weil er sonst die veredelte Sorte unterdrückt. Der Wildtrieb wird im Frühjahr unterhalb der Veredlungsstelle direkt an der Basis abgeschnitten. Er ist meist leicht an seinem glänzenden Trieb zu erkennen, wohingegen die Triebe von Strauchpäonien matt sind.