Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Aromatisch duftend, sattgrün und mit standfestem Gras – jeder Hobbygärtner weiß, wie ein gesunder Rasen auszusehen hat. Doch um dieses Resultat zu erreichen, ist es notwendig, nicht nur regelmäßig zu mähen und zu düngen, sondern dem Rasen darüber hinaus auch diverse Belüftungs- und Entsandungsmaßnahmen zu gönnen. Auf diese Weise verhindert man eine Verdichtung der Oberfläche und eine Rasenverfilzung, die in der Folge Störungen sowohl des Nährstoff- als auch des Wasserhaushalts entstehen lassen. Insbesondere wenn der Rasen häufig betreten wird, ist diese spezielle Pflege notwendig, damit die Belastbarkeit und Regenerationsfähigkeit auf gleichbleibend hohem Niveau sind und Unkraut sowie diverse Krankheiten keine Chance haben, den Rasen zu beeinträchtigen.
Vor dem Aerifizieren: Vertikutieren des Rasens
Am besten funktioniert die Rasenpflege, wenn der Hobbygärtner vor dem Belüften des Rasens dafür sorgt, dass Mähgutreste und abgestorbene Pflanzenteile von der Rasenfläche entfernt werden, die mit der Zeit einen hartnäckigen Filz bilden. Diese filzige Schicht bleibt nicht ohne Folgen; sowohl die Nährstoffaufnahme als auch die Versorgung mit Wasser sowie die optimale Durchlüftung werden durch die Filzschicht erheblich beeinträchtigt. Für die Entfernung eignet sich ein spezielles Ventrikutiergerät, das die Filzschicht zerschneidet. Folgende Modelle stehen für diese Maßnahme zur Verfügung:
- einfache Handvertikutierer
- Handgeräte mit pendelnd gelagerten Messern
- Handgeräte mit Rädern (motorbetrieben)
Im Idealfall erfolgt das Vertikutieren des Rasens zweimal im Jahr im späten Frühjahr oder Frühsommer. Insbesondere wenn man dazu neigt, das Schnittgut nach dem Mähen auf dem Rasen liegen zu lassen oder die Grünfläche zum schnellen Vermoosen neigt, kann das Verfahren auch häufiger durchgeführt werden. Vor dem Vertikutieren wird der Rasen sorgfältig gemäht; anschließend entfernt man das Schnittgut entfernt. Jetzt führt man den Vertikutierer dann Bahn für Bahn in Quer- und Längsrichtung über den Rasen; dabei sollte das Gerät jedoch nicht zu tief in den Boden eindringen. Es soll nur den Filzteppich zerschneiden, nicht aber den Boden und die Wurzeln zerschlitzen. Die herausgeschnittenen Pflanzenreste können direkt im Anschluss abgeharkt werden, sofern der Vertikutierer nicht über einen Fangsack verfügt.
Aerifizieren – Sinn dieser Maßnahme
Zusätzlich zum Vertikutieren ist meist auch die Belüftung (Aerifizieren) notwendig. Insbesondere auf tonreichen Böden, die zur Verdichtung neigen oder an Stellen, die durch häufiges Betreten besonders strapaziert werden, ist diese Maßnahme erforderlich. Hier verdichtet sich die Erde nach und nach durch die Nutzung; dieser Vorgang hat negative Konsequenzen: Durch die Verdichtung wird gleichzeitig auch das Wurzelwachstum des Rasens gehemmt, weil die Wurzeln nicht mehr ausreichend Luft erhalten. Gleichzeitig sorgt die Verdichtung des Bodens dafür, dass das Regenwasser nicht mehr in den Untergrund abfließen kann. Auf diese Weise entsteht leicht Staunässe, und in der Folge können sich Moose und Algen in den Gräsern verbreiten. Um diesen Zustand zu ändern, hilft es, den Rasen gezielt zu lüften; die Belüftung stellt dabei die konsequente Weiterführung des Vertikutierens dar. Die Lüftung funktioniert, indem man Lüftungslöcher in den Rasen einbringt.
Richtiger Zeitpunkt für das Lüften des Rasens
Den einen richtigen Zeitpunkt für die Belüftung des Rasens gibt es nicht:
- Die Rasenlüftung kann ganzjährig vorgenommen werden
- die Häufigkeit ist abhängig von der Belastung des Rasens
- die Belüftung erfolgt zwischen zweimal im Jahr bis einmal in drei Jahren
- am besten wird der Rasen in Kombination mit dem Vertikutieren belüftet
Allerdings hat es sich als sinnvoll erwiesen, den Rasen erst ab April zu lüften – vorausgesetzt, es ist bereits warm. Das Gras wächst erst bei Temperaturen ab etwa 9°C, so dass eine Belüftung bei Kälte nicht optimal ist. Sinnvoll ist eine Abschlussbelüftung im Herbst mit vorheriger Vertikutierung; auf diese Weise wird nochmals Moos beseitigt, und der Rasen ist für den Winter gut gerüstet.
Rasen lüften mit dem richtigen Gerät
Bei einem Rasenbelüfter handelt es sich um ein Gerät, bei dem röhrenförmige Hohlzylinder in den Boden gedrückt werden, die runde Löcher in das Erdreich pressen. Diese Maßnahme kann entweder mit einfachen Handgeräten oder motorisierten Varianten durchgeführt werden. Wer nur eine kleine Rasenfläche zu belüften hat, kann zu einer einfachen Grabe- bzw. Lüftungsgabel greifen, mit der der Boden ausreichend bearbeitet werden kann. Für größere Flächen bietet sich dann das motorisierte Belüftungssystem an. Die Aerifiziergabel sticht mit Hilfe zahlreicher Hohlzinken Löcher in den Boden, wobei sie kleine Erdkegel aufwirft.
So funktioniert die Belüftung
Beim Lüften des Rasens drückt man mit dem ausgesuchten Gerät in regelmäßigen Anständen kleine Löcher durch die Grasnarbe in den Boden. Als ideale Abstände zwischen den einzelnen Löchern gilt eine Strecke von 10 bis 15 Zentimetern. Während dieses Vorgangs beseitigt man Oberflächenverdichtungen und sorgt für eine optimale Belüftung des Wurzelraums. Insbesondere mit speziellen Hohlstachelgeräten können dabei Erdpfropfen abgestochen werden, die bis zu 10cm tief sind. Soll die Belüftung effektiv sein, ist es notwendig, pro Quadratmeter mindestens 200 Löcher herzustellen. Der Aushub, den das Gerät hervorbringt, wird anschließend entfernt, wobei besonders auf Gründlichkeit geachtet werden muss. Diese können anschließend abgerecht und in den Kompost gegeben werden. Um die Lüftungskanäle zu stabilisieren, erfolgt die Füllung mit Sand.
Rasenbelüftung mit speziellen Nagelschuhen
Die Rasenbelüftung kann auch mit Hilfe spezieller Schuhe vorgenommen werden, die jeder Hobbygärtner selbst anzufertigen in der Lage ist. Zu diesem Zweck wird ein altes Paar Schuhe sowie eine 10mm dicke Schicht Sperrholz benötigt. Die Herstellung der Nagelschuhe funktioniert sehr einfach:
- Schuhe auf dem Holz positionieren und die Umrisse mit einem Stift nachziehen
- Erweitern der aufgezeichneten Umrisse um 10mm
- Aussägen der Schablonen
- Einbohren von 8 bis 10 Löcher in das ausgeschnittene Sperrholz
- Einschlagen von Leichtbauplattennägel in die Löcher
- Anschrauben der Nagelplatte an die Schuhe
- hierfür wird die Einlegesohle herausgenommen, die Sohlen werden festgeschraubt und die Sohlen wieder eingelegt
Wer Nagelschuhe zum Belüften verwenden möchte, sollte darauf achten, dass der Boden nicht zu feucht ist. Wer die Konstruktion auf feuchtem Boden verwendet, riskiert eine Schädigung der Grasnarbe. Anschließend kann der Gang über den Rasen erfolgen; beim Gehen schlägt die Konstruktion kleine Löcher in den Boden, durch die im Anschluss Luft eindringen kann. Auf diese Weise wird der Boden abgetrocknet. Die Laufschuhe eignen sich nicht nur für die optimale Belüftung des Rasens, sondern sind auch der Gesundheit des Hobbygärtners zuträglich.
Rasen sanden – Sinn der Maßnahme
In Verbindung mit dem Vertikutieren und Belüften des Rasens bietet das Besanden zahlreiche Vorteile:
- Ausgleichen von Unebenheiten im Boden
- Verbesserung der Bodentextur durch Bodenaustausch bzw. Vermischung
- Steigern der Durchlässigkeit im Boden
- Regenwasser kann besser aufgenommen und in tiefere Schichten geleitet werden
- Erhöhung der Scherfestigkeit
Insbesondere wenn man den Rasen wiederholt sandet, entsteht mit der Zeit eine belastbare Minitragschicht. Kleine Sandmengen, die häufiger aufgebracht werden, halten den Rasenfalz strukturiert. Auch eine zügige Abtrocknung der Rasenfläche nach Niederschlägen kann durch die Besandung erreicht werden. Wer den Boden vor dem Sanden zuerst aerifiziert, kann auf bindigen Böden im Laufe von einigen Jahren einen schrittweisen Bodenaustausch erreichen.
Rasen sanden – der richtige Zeitpunkt
Die Besandung sollte nur zur Hauptwachstumszeit durchgeführt werden; deshalb eignen sich für diese Maßnahme die Monate April, Mai, Juni, Juli August und auch noch der September. In reduzierter Menge kann die Anreicherung des Bodens mit Sand jedoch auch im Frühjahr und im Herbst erfolgen. Am besten eignet sich die Besandung dann in Kombination mit einer mechanischen Pflegemaßnahme – neben dem Vertikutieren und dem Belüften auch das Tiefenlockern oder spezielle Aeriforce-Maßnahmen.
Qualität des Sandes
Für eine erfolgreiche Besandung spielt die Qualität der verwendeten Substanz eine besondere Rolle. Wenn der Sand zur dauerhaften Verbesserung der Bodenstruktur beitragen soll, muss er folgende Anforderungen erfüllen:
- ausgewogene Körnergrößenabstufung (fein, mittel, grob)
- hohe Verschleißbeständigkeit bei mechanischer Belastung
- Verwitterungsbeständigkeit
- optimaler pH-Wert liegt zwischen 5,5 – 6,5
Der gewaschene Sand sollte eine Körnung von 0-2mm oder 0-4mm aufweisen; zusätzlich ist darauf zu achten, dass nur Spuren vom abschlämmbaren Bestandteilen (0,06 mm) enthalten sind. Beim Kauf des Sandes sollte der Hobbygärtner zudem nur auf kalkfreie oder wenigstens kalkarme Sande zurückgreifen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Substanz verschlammt oder aber verkrustet.
Sanden einfach durchführen
Es ist wichtig, den für die Besandung ausgewählten Sand möglichst gleichmäßig auf dem Platz zu verteilen. Zu diesem Zweck kann der Hobbygärtner auf einen leistungsfähigen Sandstreuer zurückgreifen, der eine spezielle Rasenbereifung aufweist. Alternativ kann der Sand auch per Hand aufgetragen werden, allerdings sind hier die Ergebnisse meist nur unbefriedigend, weil die Masse nur ungleichmäßig auf den Rasen gegeben werden kann. Wenn sich der Sand auf der Rasenfläche befindet und bereits abgetrocknet ist, wird er im Idealfall mit einem Schleppnetz eingearbeitet. Auf diese Weise “massiert” man die Masse in den Boden ein und füllt die bestehenden Löcher. Pro Quadratmeter kann man auf diese Weise eine Menge von bis zu fünf Liter Sand pro Quadratmeter auf den Rasen aufbringen.
Interessante Fragen
Muss der Besandung zwangsläufig eine Belüftung vorausgehen?
Auch wenn es bei einem herkömmlichen Rasen eher die Regel ist, so muss dieser Maßnahme nicht unbedingt eine Belüftung vorausgehen. Wenn eine durchgehend ebene Rasenfläche gewünscht ist, erfüllt der Sand auch die Funktion, kleinere Unebenheiten auszugleichen. Insbesondere wer einen Golfrasen besitzt, greift häufig auf diese Maßnahme zurück, um ein optimales Spielfeld zu erhalten.
Wie ein Mini-Urlaub wirkt ein sattgrüner und gesunder Rasen, auf den man sich nach Feierabend gemütlich ausstreckt und die letzten Sonnenstrahlen genießt. Aber damit die Auszeit im Gras wirklich Freude bereitet, sollte der Rasen optimal gepflegt sein und regelmäßig belüftet und besandet werden. Doch wie funktioniert das eigentlich genau?
Aromatisch duftend, sattgrün und mit standfestem Gras – jeder Hobbygärtner weiß, wie ein gesunder Rasen auszusehen hat. Doch um dieses Resultat zu erreichen, ist es notwendig, nicht nur regelmäßig zu mähen und zu düngen, sondern dem Rasen darüber hinaus auch diverse Belüftungs- und Entsandungsmaßnahmen zu gönnen. Auf diese Weise verhindert man eine Verdichtung der Oberfläche und eine Rasenverfilzung, die in der Folge Störungen sowohl des Nährstoff- als auch des Wasserhaushalts entstehen lassen. Insbesondere wenn der Rasen häufig betreten wird, ist diese spezielle Pflege notwendig, damit die Belastbarkeit und Regenerationsfähigkeit auf gleichbleibend hohem Niveau sind und Unkraut sowie diverse Krankheiten keine Chance haben, den Rasen zu beeinträchtigen.