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Den Maulwurf zu Töten ist keine Option, was ohnehin verboten ist. Er ist zwar bei Hobbygärtnern eher verhasst als beliebt, trotz allem hat er durchaus auch seine positiven Seiten. Er ist ein eifriger Schädlingsbekämpfer, der u.a. Engerlinge vertilgt, die ansonsten sogar Bäume zum Absterben bringen könnten. Die frischen Erdhügel besitzen eine sehr feine Struktur und eignen sich sehr gut zum Befüllen von Pflanzkübeln. Der Maulwurf selbst ist ein perfekter Tunnelgräber, der weitläufige Höhlensysteme unter der Erde anlegt. Dabei nimmt er leider keine Rücksicht auf Blumenbeete und aufwendig gepflegte Rasenflächen.
Steckbrief Maulwurf
- Der Maulwurf gehört zur Gruppe der Säugetiere.
- Er verfügt über einen hochsensiblen Geruchs- und Gehörsinn.
- Kann zwischen 3 und 6 Jahre alt werden.
- Er wird 8-20 cm groß.
- Wiegt zwischen 20 und 160 g.
- Ernährt sich von Insekten und Regenwürmern.
- Der Maulwurf lebt hauptsächlich unter der Erde.
- Besitzt große ‘Schaufel’ Hände.
- Hält keinen Winterschlaf.
Was ist erlaubt?
Der Maulwurf steht unter Naturschutz. Das heißt, man darf ihn weder fangen noch töten. Eigentlich darf er nicht einmal gestört werden. Laut Bundesnaturschutzgesetz kann er lediglich vergrämt, d.h., dauerhaft vertrieben bzw. ferngehalten werden. Auch das Fangen und anschließende Umsiedeln dieses kleinen Gartenbewohners ist verboten. Allerdings gibt es Ausnahmen, denn wenn eine behördliche Genehmigung vorliegt, darf der Maulwurf lebend gefangen und umgesiedelt werden.
Maulwurf oder Wühlmaus?
Hügel im Garten können auf Maulwürfe aber auch Wühlmäuse hindeuten. Diese unterscheiden sich jedoch deutlich voneinander. Während die Erdhaufen der Wühlmaus sehr flach und unregelmäßig über den Garten verteilt sind, sind die des Maulwurfs hoch und kuppelförmig und tauchen in regelmäßigen Abständen auf. Wühlmaushaufen enthalten zudem Wurzeln und Grashalme, wobei Maulwurfshügel aus sehr feinkrümeliger Erde bestehen, die maximal mit wenigen Resten von Insekten durchsetzt ist.
Maulwürfe mit Gerüchen vertreiben
Der zu den Insektenfressern zählende Maulwurf verfügt über einen sehr empfindlichen Geruchs- und Gehörsinn. Demzufolge hält er sich am liebsten dort auf, wo es eher ruhig und geruchsneutral ist.
Sude und Brühen mit intensiven Gerüchen
Für diese Form der Vergrämung bieten sich Brühen aus Wasser und zerstoßenen Zweigen des Lebensbaumes, Meerrettichwurzeln oder zermahlenem Knoblauch an. Das Gleiche gilt für Pflanzenjauchen aus Holunderblüten, Wermut oder Brennnesseln. Zur Herstellung von Pflanzenjauchen setzt man etwa 1 kg frisches Kraut mit 10 Liter Regenwasser an. Das Gefäß wird verschlossen und für einige Tage an einen sonnigen Platz gestellt. Je länger die Jauche steht, desto intensiver ist der Geruch.
Einen Teil der Flüssigkeiten verteilt man dann in kleinen Mengen in mehrere Gänge und deckt diese ab. Allerdings sollten nicht alle Gänge abgedeckt werden, damit der Maulwurf Fluchtmöglichkeiten hat, ansonsten könnte ihn das töten. Das Ganze muss mehrmals wiederholt werden, mindestens aber einmal pro Woche. Wenn keine neuen Maulwurfshügel mehr dazu gekommen sind, ist der Maulwurf vertrieben, zumindest vorerst.
Chlorwasser als Vergrämungsmittel
Die Wirkung von Chlorwasser beruht darauf, dass durch den intensiven Geruch Regenwürmer und andere Kleinstlebewesen das Weite suchen. Die wiederum sind Hauptnahrungsquelle des Maulwurfs. Fällt diese weg, sucht sich der Maulwurf in der Regel ein neues Areal, möglicherweise auch beim Nachbar.
Buttermilch oder Buttermilch-Molkemischung
Im Internet liest man immer wieder von einem alten Hausmittel, das gegen Maulwürfe sehr wirkungsvoll sein soll, ein milchsaures Gemisch aus Buttermilch und Molke. Man mischt drei Teilen Molke mit einem Teil Buttermilch und füllt jeweils eine Tasse voll in jeden zweiten oder dritten Gang. Mit etwas Glück stinkt das Ganze dem Maulwurf so sehr, dass er das Weite sucht.
Mittel aus dem Fachhandel
Buttersäure – besonders empfehlenswert
Viele Hobbygärtner schwören auf Buttersäure, die auch als Butansäure bekannt ist. In der Industrie wird sie hauptsächlich zur Herstellung von Kunststoffen verwendet. Buttersäure ist eine sehr humane Vergrämungsmethode. Ihre Dämpfe reizen Augen und Atemwege.
Der Geruch von Buttersäure, der dem von Erbrochenem ähnelt, bleibt sehr lange im Boden, sodass die Wirkung auch dementsprechend lange anhält. Zunächst öffnet man die Maulwurfshügel. Dann schüttet man etwas von der Flüssigkeit in die Gänge oder man beträufelt einige Lappen mit der Buttersäure und steckt diese in die Gänge. Diese deckt man dann ab und wiederholt den Vorgang gegebenenfalls mehrmals.
Calciumcarbid
Manch einer hat auch gute Erfahrungen mit Calciumcabrid gemacht. Diese Methode ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn Carbid bildet in Verbindung mit Feuchtigkeit bzw. Wasser das farblose und leicht entflammbare Gas Ethin. Deshalb sollte es unbedingt trocken gelagert und auf keinen Fall in der Nähe von Heilquellen oder Naturschutzgebieten zum Einsatz kommen.
Um diese steinähnliche Substanz zum Vertreiben des Maulwurfs zu nutzen, öffnet man zunächst zwei oder drei Maulwurfshügel, sodass die Gänge zu sehen sind. Anschließend legt man maximal ein bis zwei Körner in jedes Loch. Danach ein wenig Wasser auf das Carbid schütten und die Öffnung sofort mit Erde oder einem Stein verschließen, damit die entstehenden Gase nicht entweichen können. Das Gas verteilt sich jetzt in den unterirdischen Gängen, sodass der Maulwurf im besten Falle die Flucht ergreift.
Maulwurf Barriere (Granulat)
- Auch dieses Mittel hat die Aufgabe, den Maulwurf mittels Duft zu vertreiben.
- Die Wirkung soll zwischen 4 und 6 Wochen anhalten.
- Auch hier werden zunächst einige Gänge teilweise freigelegt.
- Dann schüttet man mit einer kleinen Handschaufel etwas Granulat hinein.
- Anschließend die Gänge sofort wieder verschließen.
- Am sinnvollsten ist die Anwendung dieses Granulats im Frühjahr.
- Dann ist die Zuwanderung von Maulwürfen besonders hoch.
- Kleinere Bereiche können mit einer Barriere aus diesem Granulat geschützt werden.
- Hierfür wird das Granulat um den betreffenden Bereich im Boden ausgelegt.
- Man verteilt etwa alle 50 cm etwas Granulat, ca.15-20 cm tief im Boden.
Sonstige für den Maulwurf unangenehme Gerüche
Eine weitere interessante Möglichkeit, Maulwürfe zu vertreiben sind stark riechende Pflanzen bzw. deren Knollen, die man im Garten auspflanzen kann. Zu ihnen gehören Lilien, Freilandgloxinien und Kaiserkronen. Sie vertreiben nicht nur diesen emsigen Tunnelgräber, sie sehen auch noch schön aus.
Sehr geruchsintensiv sind ätherische Öle wie Lavendel- oder Teebaumöl, auch die sollen eine vergrämende Wirkung auf den Maulwurf haben. Häufig wird auch empfohlen, mit Terpentin, Benzin oder Diesel getränkte Lappen in einige Gänge zu legen. Auf diese Methode sollte man aber besser verzichten, und zwar nicht nur aufgrund der Giftigkeit für Tiere und Pflanzen. Auch die Bodenqualität leidet im Laufe der Zeit erheblich darunter.
Eine besonders abstoßende Wirkung sollen sowohl Kot als auch Haare von Hund, Katze oder Meerschweinchen haben, ebenso wie Fischköpfe, die man in den Gängen platziert. Auch auf menschliche Gerüche reagiert der Maulwurf empfindlich, sodass auch Menschenhaare verwendet werden können, die man sich gegebenenfalls beim Friseur beschaffen kann.
Lärm als wirksames Vergrämungsmittel
Neben einer geruchsneutralen Umgebung lieben Maulwürfe vor allem Ruhe. Eben diese Tatsache kann man sich auf unterschiedliche Art und Weise zunutze machen. Eine gute Alternative zu handelsüblichen Geräten, die mit Schallwellen bzw. Vibration arbeiten, sind beispielsweise leere Flaschen. Man entfernt vorsichtig den Flaschenboden und steckt die Flasche dann etwas schräg mit dem Flaschenhals nach oben in den Maulwurfsgang, sodass der Flaschenhals noch aus der Erde herausschaut. Der Wind erzeugt dann für den Maulwurf sehr unangenehme Töne, die ihn mit etwas Glück das Weite suchen lassen. Beim Entfernen des Flaschenbodens unbedingt Handschuhe und eine Schutzbrille tragen, um Verletzungen zu vermeiden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Holzpfähle oder Metallstangen in die Maulwurfgänge zu stecken und immer wieder mit einem Hammer oder Ähnlichem dagegen zu schlagen. Der für das Tier ohrenbetäubende Lärm wird es dann mit etwas Glück in die Flucht schlagen. Etwas wirkungsvoller sollen kleine Windräder aus Metall sein, die ebenfalls in die Erdhügel gesteckt werden. Besonders effektiv sind Windräder, die zudem noch quietschen.
Auch spielende Kinder oder Hunde, ganz normale Gartenarbeiten wie häufiges Rasenmähen, Vertikutieren, Umgraben und Hacken sind Dinge, die laute Geräusche und Vibrationen verursachen, die für den Maulwurf auf Dauer äußerst unangenehm sind.
Maulwurfschreck aus dem Fachhandel
- Die Wirkung dieser handelsüblichen Geräte basiert auf Vibration bzw. Schallwellen.
- Wie bei anderen Vergrämungsmitteln ist auch deren Wirkung umstritten.
- Sie sind entweder batterie- oder solarbetrieben.
- Diese Geräte sind meist stabförmig.
- Möglichst dort in die Erde stecken, wo sich die meisten Erdhügel befinden.
- Für optimale Wirkung immer mehrere Geräte verwenden.
- Der Boden sollte möglichst nicht zu stark durchwurzelt sein.
- Viel Wurzelwerk im Boden könnte die Schallwellen dieser Geräte behindern.
- Den Maulwurfschreck komplett in den Boden stecken.
- Anschließend die Erde um das Gerät fest andrücken.
- Für bestmögliche Erfolge sollte die Beschallung mehrere Wochen andauern.
Maulwurfshügel platt machen
Besonders erfolgversprechend soll es sein, die Erdhügel immer wieder einzuebnen, beispielsweise mit einem Harken oder Spaten. Hier sind allerdings Geduld und Ausdauer gefragt, denn hier ist es wichtig, am Ball zu bleiben. Meist zahlt sich ein langer Atem aber aus und der Maulwurf verlässt am Ende den Garten.
Zuwanderung von Maulwürfen verhindern
Es ist auch möglich, den Maulwurf am Zugang zu bestimmten Bereichen zu hindern. Das kann allerdings je nach Größe des betreffenden Areals recht arbeitsaufwendig sein. So kann man beispielsweise den betreffenden Bereich mit einem engmaschigen Drahtgeflecht einfassen. Dieses Drahtgeflecht muss dazu etwa 50 cm tief in den Boden eingelassen werden, Maulwürfe graben in der Regel nicht tiefer als 50 cm.
Bei der Neuanlage einer Garten- oder Rasenfläche können unter dem Rasen feinmaschige Gitter aus Kunststoff ausgelegt werden, sodass der Maulwurf dort keine Erdhügel mehr graben kann. Dieser Aufwand lohnt sich aber nur, wenn der Rasen noch nicht gesät oder ausgelegt ist.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die beste Methode, den Maulwurf zu vertreiben?
Was die beste Methode ist, muss jeder für sich selbst herausfinden, denn was bei dem Einen hilft, muss beim Nächsten nicht auch funktionieren. Allerdings soll Buttersäure besonders gut wirken. Am besten testet man verschiedene Methoden aus, bis man die beste für sich gefunden hat.
Ist das Fangen mit Lebendfallen erlaubt?
Fangen und Töten von Maulwürfen ist verboten bzw. das Fangen nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Allerdings dürfen nur Lebendfallen verwendet werden und die Tiere müssen anschließend umgesetzt werden.