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Inkalilien stellen mit ihrer Farbenpracht eine exotische und wohlriechende Bereicherung für den eigenen Garten dar. Um die aparte Blütenpracht der südamerikanischen Stauden jedes Jahr aufs Neue zu erleben, gibt es jedoch einiges zu beachten. Der buschige, dichte Wuchs der Pflanzen macht sie auch zu einem beliebten und langlebigen Vasenschmuck. Besonders Hybridsorten von Alstroemeria gelten überaus als robust und winterhart.
Steckbrief
- stammt überwiegend aus Chile
- Wuchshöhe des Stängels je nach Sorte bis zu 50 Zentimeter
- Blütentriebe erreichen Länge von über 100 Zentimetern
- ausdauernd krautige Staude
- Blütezeit zwischen Juni und Oktober.
- über 65 Arten und Hybridsorten weltweit bekannt
- beliebte und robuste Schnittblume
Standort und Boden
Die aus Mittelamerika stammenden Inkaliliengewächse bevorzugen zur Ausbildung ihrer vollen Blütenpracht einen vollsonnigen, windgeschützten Standort. Auch mit einem hellen Platz im lichten Halbschatten geben sich die Zierpflanzen zufrieden. Wählen Sie den Pflanzort mit Bedacht, denn Inkalilien reagieren äußerst empfindlich auf einen Standortwechsel. Um das Wachstum der Gewächse und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge zu fördern, sollte das Substrat am ausgewählten Standort kalkfrei, durchlässig und humusreich sein. Schwere Böden können Sie mit Sand und Kieselsteinen auflockern, vor der Pflanzung sollte eine Schicht aus Humus oder Kompost zusätzlich ausgebracht werden.
Düngen und Gießen
Wie viele Blühpflanzen benötigen auch Alstroemeria in der Hauptvegetationszeit viele Nährstoffe. Im zeitigen Frühjahr und Herbst wird das Erdreich standardmäßig mit Kompost, Mist oder Hornspänen aufgewertet. Kalium und Phosphor fördern die Blühkraft und -Dauer von Pflanzen. Von Juni bis September sollten Sie die Inkalilie deswegen regelmäßig mit einem Flüssigdünger versorgen, welche diese Mineralstoffe enthält. In den Wintermonaten ist es angeraten, die Düngung komplett einzustellen.
Die exotischen Ziergewächse reagieren empfindlich auf Staunässe, vertragen allerdings aber auch keine lang anhaltende Trockenperiode. Überprüfen Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens und gießen Sie mit kalkfreiem Wasser nach, sobald die oberste Erdschicht spürbar abgetrocknet ist. Der Abstand und die Wassermenge sind abhängig von der Witterung und dem Standort. An vollsonnigen Pflanzorten ist es nicht ungewöhnlich, dass Sie besonders an heißen Sommertagen zwei Mal täglich nachgießen müssen. Um Staunässe zu vermeiden, sollten Sie in Intervallen gießen. Das bedeutet, dass erst nachgegossen wird, sobald die vorherige Wassermenge vollständig versickert ist.
Pflanzen
Im Beet
Inkalilien sind überaus robust und können selbst mehrstelligen Minustemperaturen standhalten, ohne Schaden dabei zu erleiden. Bis die Pflanzen jedoch angewurzelt sind und sich am neuen Standort akklimatisiert haben, vergeht einige Zeit. Wenn Sie die subtropischen Gewächse selbst ziehen oder auf gekaufte Pflanzen aus dem Fachhandel zurückgreifen, sollten Sie diese erst ab Mitte April auspflanzen. Noch besser wäre es, wenn Sie bis nach den Eisheiligen im Mai warten, wenn keine Spätfröste mehr drohen. Alstroemeria kommen nur als Solitärpflanzen gut zur Geltung. In direkter Nähe der aus Chile stammenden Stauden können Sie jedoch Bambus oder Ziergräser kultivieren. Der Mindestabstand bei in Gruppen gepflanzten Inkalilien beträgt etwa 20 Zentimeter.
- Boden bereits im Herbst vorbereiten
- von Wurzeln und größeren Steinen befreien
- Kompost unter Erdreich mischen
- Substrat bis zum Frühjahr ruhen lassen
Bei der Pflanzung selbst gibt es nur wenig zu beachten. Das Wurzelwerk bzw. die Knollen der Blumen müssen vollständig im Erdreich versenkt werden, bewährt hat sich dafür das Ausheben eines etwa 25 Zentimeter tiefen Loches. Drücken Sie das Substrat ringsherum nur leicht fest und gießen Sie es fest an. Die fleischigen Wurzeln von Alstroemeria sind sehr empfindlich und es dauert längere Zeit, bis die Staude am neuen Standort angewurzelt ist. Nicht ungewöhnlich ist es deswegen, wenn die Inkalilie erst im dritten oder vierten Jahr ihrer Pflanzung das erste Mal ihre eindrucksvolle Blüte zeigt.
Im Kübel
Auch im Pflanzgefäß machen die schmucken Lilien einen aparten Eindruck. Sei es als optischer Blickfänger für die sonnige Terrasse oder den hellen Balkon. Bezüglich des Standortes gelten die gleichen Bedingungen wie bei der herkömmlichen Kultivierung im Blumenbeet. Das Pflanzgefäß sollte ausreichend groß sein und Abflusslöcher am Boden aufweisen. Eine Drainage aus porösem Material schützt die empfindlichen Wurzeln ebenso und leitet überschüssige Wassermengen schneller ab. Als Substrat können Sie normale Blumenerde verwenden, welche zuvor mit Humus vermischt werden sollte.
Stauden im Kübel bedürfen einer besonderen Pflege. Das Gefäß sollte nicht zu klein gewählt werden, damit das Erdreich genügend Feuchtigkeit abspeichert und nicht nach wenigen Sonnenstunden bereits vollständig ausgetrocknet ist. Auch beinhaltet das Substrat nur einen geringen Anteil an Dünger. Anders als im Freiland, wo durch Regen und Verrottung mehr Nährstoffe auf natürlichen Weg an die Pflanzen gelangen, dürfen Sie bei Inkalilien im Pflanzgefäß die regelmäßige Versorgung mit Flüssigdünger nicht vergessen.
Vermehren
Um die subtropischen Stauden zu vermehren, können Sie auf die Anzucht von Samen oder das Teilen der Rhizomwurzeln zurückgreifen. Bereits ab März sollten Sie die Alstroemeria auf der heimischen Fensterbank vorziehen. Die Samen erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel oder über das Internet. Sind bereits Inkalilien im Garten vorhanden, so können Sie die Samen auch einfach selbst ernten. Wickeln Sie dazu ein Vlies um die reifenden Samenkammern, um das feine Saatgut aufzufangen. Bis zum kommenden Frühjahr die Samen ausreichend trocknen lassen und an einem dunklen, nicht zu feuchten Ort aufbewahren. Gehen Sie bei der Aussaat folgendermaßen vor:
- flaches Anzuchtgefäß wählen
- Samen in nährstoffarmes Substrat drücken
- an hellem Standort aufstellen
- Gefäß mit perforierter Folie abdecken
- Erdreich mit Wasserzerstäuber feucht halten
- Folie zur Luftzirkulation täglich für einige Stunden abnehmen
Bis sich die ersten grünen Triebspitzen der Keimlinge zeigen, können mehrere Wochen vergehen. Separieren Sie, sobald die jungen Pflanzen eine Höhe von etwa 7 Zentimetern erreicht haben. Sobald keine Gefahr durch Spätfrost kommt, können Sie die Stauden an ihren endgültigen Standort ins Freiland umsiedeln. Kurz vor Beginn der Hauptvegetationszeit, bevorzugt im März, können Inkalilien durch Wurzelteilung vermehrt werden. Graben Sie dazu die komplette Pflanze aus und zerteilen Sie das Wurzelwerk mit einer scharfen Axt oder der Kante einer Schaufel in gleich große Stücke. Diese ohne weitere Zwischenschritte sofort wieder eingraben und fest angießen. Verlieren Sie nicht die Geduld, wenn die selbst gezogenen Zierstauden in den ersten Jahren keine Blüte ausbilden.
Schneiden
Erst im zeitigen Frühjahr wird die komplette Pflanze bis auf etwa 6 Zentimeter über den Boden zurückgeschnitten. Im Herbst nutzen Inkalilien die welkenden Triebe dafür, um genügend Energiereserven in den fleischigen Wurzeln abzuspeichern. Wird dieser Prozess – beispielsweise durch einen Radikalschnitt direkt nach der Blüte – vorgenommen, reagieren die Stauden empfindlich auf Minustemperaturen, auch die Ausbildung neuer Triebe im Folgejahr kann dadurch schwächer ausfallen. Alstroemeria verströmt ihre aparte Schönheit auch als Schnittblume. Um möglichst lange Freude an den abgeschnittenen Blütenstängeln zu haben, sollten Sie folgende Tipps berücksichtigen:
- sobald Blütenknospen einfärben, bodennah abschneiden
- untere Blätter komplett entfernen
- regelmäßiger Wasserwechsel
- Dünger für Schnittblumen verwenden
- welke Blütenstände entsorgen
- Umgebungstemperatur sollte 18°C nicht überschreiten
- direkte Nähe zu reifenden Äpfeln meiden
Überwintern
Inkalilien sind äußerst robust und überstehen unbeschadet Minustemperaturen von bis zu -15°C. Dennoch haben besonders junge Pflanzen nichts gegen eine wärmende Schutzschicht einzuwenden. Häufen Sie beispielsweise eine dicke Schicht aus welkem Laub direkt über das Staudenbeet oder aber decken Sie das Erdreich mit einer speziellen Folie ab, welche zusätzlich mit Steinen beschwert wird. Alternativ können Sie die Knollen der Gewächse auch im Spätherbst ausgraben und frostsicher im Keller überwintern. Diese Maßnahme ist allerdings eher kontraproduktiv, wenn Sie sich jährlich an der üppigen und farbenprächtigen Blüte der Stauden erfreuen möchten.
Kübelpflanzen müssen noch vor dem Einsetzen des ersten Frosts für die kalte Jahreszeit präpariert werden. Bereits Temperaturen um den Nullpunkt herum reichen aus, damit das Substrat im Pflanzgefäß komplett durchfriert. Bringen Sie den Kübel in einer frostsicheren Umgebung unter oder aber umwickeln Sie das komplette Gefäß mit einem Winter-Vlies. Die direkte Nähe zum Haus wärmt zusätzlich, zusätzlich sollten Sie den Pflanzkübel auf eine Styroporplatte stellen.
Krankheiten und Schädlinge
Durch Pflegefehler geschwächte Pflanzen sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Nicht jede Verfärbung auf den Blättern oder Trieben ist jedoch auf einen Pilzerreger oder ein schadhaftes Insekt zurückzuführen. Auch Nährstoffmangel oder eine Überversorgung mit Dünger führt zu einer optischen Veränderung der Stauden. Beheben Sie diesen Fehler umgehend, um eine Schädigung der Pflanze zu verhindern. Die südamerikanischen Lilien sind anfällig für Staunässe und der damit häufig einhergehenden Fäulnis. Ein verdichtetes Erdreich und die Überversorgung mit Wasser tragen im Wesentlichen dazu bei, dass die komplette Pflanze langsam abstirbt.
Schlauchpilze befallen am häufigsten das Wurzelwerk und zersetzen dieses langsam, indem sie toxische Stoffe an das Zellgewebe der Gewächse abgeben. Die Inkalilien kümmern und ein stechender, faulender Geruch dringt zudem aus dem Erdreich, hervorgerufen durch die faulenden Wurzeln. Wirksame Hausmittel oder gar Fungizide aus dem Handel gibt es bei dieser Krankheit nicht. Beugen Sie vor, indem Sie das Substrat regelmäßig auflockern und Staunässe beim Gießen vermeiden. Sofern der Befall noch nicht zu weit fortgeschritten ist, setzen Sie die Staude in trockenes Substrat um. Bereits betroffene Wurzeln nicht entfernen. In einigen Fällen erholen sich die infizierten Gewächse wieder.
Häufig gestellte Fragen
Aufgrund der Wuchshöhe und der Tatsache, dass die südamerikanischen Pflanzen einen vollsonnigen Standort benötigen, ist eine Haltung in geschlossenen Räumen nicht empfehlenswert. Wenn Sie jedoch über einen großen Wintergarten oder ein geräumiges Gewächshaus verfügen, so fühlen sich die Alstroemeria dort wohl.
Das Saatgut der Inkalilien verliert im Laufe der Zeit zunehmend seine Keimfähigkeit. Dies gilt besonders für selbst gewonnene Samen von bereits vorhandenen Pflanzen. Drei Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung, um die Stauden auszusäen, wobei sich die erste Variante als überaus erfolgreich erwiesen hat: Ausbringen der Samen noch im Herbst direkt an Ort und Stelle, Verwendung von mehr Samen beim Anzuchtversuch im Frühjahr und der Rückgriff auf Saatgut aus dem Handel.