Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Der Anbau der Ackerbohne ist recht einfach, wenn man es schafft, der Schwarzen Bohnenlaus auszuweichen. Was man über den Bohnen-Anbau alles wissen muss, lesen Sie in unserem Text. Informieren Sie sich!
Sorten der Puffbohne
- ’Frühe Weißkeimige’: großfrüchtige und frühe Sorte, weiß-schwarze Blüten, Aussaat Februar bis April, Ernte ab Ende Juni
- ’Wietkim’: selbe Sorte unter anderem Namen
- ’Osnabrücker Markt’: mittelfrühe Sorte, schwarz-weiß gefleckte Blüten, Aussaat Februar bis April, Ernte ab Ende Juni
- ’Picolla’: feiner, kerniger Geschmack, grüne Gourmet-Puffbohne, schwarz-weiße Blüten, Aussaat Februar bis April
- ’Schwarzsamige’: schwarzes Korn, welches dann ganz weiß wird, Aussaat Februar bis April, Ernte ab Ende Juni
- ’Perla’: Delikatess-Sorte, etwa 75 cm hoch, Aussaat von Februar bis Mai, Ernte ab Juni, 12 bis 14 cm lange Hülsen
- ’Hangdown’: mittelgroße Sorte mit grün bleibenden Körnern, Aussaat Februar bis Mai, Ernte Juni bis August
- ’Dreifache Weiße’: besonders wasserbedürftige Sorte, blüht weiß und hat auch weiße Kerne, Aussaat Februar bis Mai, Ernte Juni bis August
- ’Alexia’: sehr ertragreich und ziemlich resistent gegen Rostpilze, Aussaat ab Februar, Ernte Juni bis August, ungewöhnlich hoher Proteingehalt
- ’Julia’: bunt blühende Sorte mit hoher Virusresistenz, frühe Aussaat (noch vor Getreide), Ernte im Frühsommer, sehr hoher Kornertrag
- ’Hiverna’: erste Winterackerbohne, wird schon Ende September, Anfang Oktober ausgesät, eignet sich auch für trockenere Lagen, sehr gut winterhart
Pflege der Ackerbohne
Der Anbau der Ackerbohne ist nicht schwierig. Allerdings müssen einige Dinge beachtet werden.
- Nicht in Beeten anbauen, in denen im Jahr zuvor auch schon Dicke Bohnen bzw. andere Hülsenfrüchte gestanden haben.
- Als Vorgänger deutlich besser geeignet sind sämtliche Getreidesorten und Mais.
- Immer nur eine Sorte anbauen, denn die verschiedenen Varianten kreuzen sich sehr leicht. Das ist für die Samengewinnung ungünstig. Es entstehen Mischformen.
Hält man sich an diese Dinge, steht dem Anbau der Puffbohnen nichts mehr im Wege. Das Beet sollte zumindest im Jugendstadium unkrautfrei gehalten und regelmäßig aufgelockert werden. Ideal ist ein leichtes Anhäufeln, denn das erhöht die Standfestigkeit.
Standort
Der Standort sollte sonnig sein, aber keinesfalls zu trocken. Ackerbohnen lieben feuchte Luft, dazu wird etwas feuchter Boden benötigt. Je trockener und sonniger der gewählte Platz, umso mehr Wasser muss zugeführt werden. Deshalb ist ausreichend Wasser im Boden ideal für diesen Bohnenanbau. Zu nass darf der Standort aber nicht sein.
- Sonnig
- Feuchte Luft
- Standort sollte dem hohen Wasserbedarf der Bohnen entsprechen
- Hoher Grundwasserstand
Pflanzsubstrat
Das Pflanzsubstrat sollte nicht zu schwer sein. Besser ist sehr tiefgründige Erde. Ideal ist ein hohes Wasserhaltevermögen, das sichert, dass nicht zu oft gegossen werden muss. Obwohl es Puffbohnen gern etwas feucht mögen, ist Staunässe unbedingt zu vermeiden.
- Nicht zu schwer, aber tiefgründig
- Boden mit hohem Wasserhaltevermögen
- Kalkhaltig
- Feucht, aber keine Staunässe
- Verrotteten Kompost, Algenkalk und Steinmehl einarbeiten
- pH-Wert 6,5 bis 7
Pflanzen
Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Wenn man gleich im Freien aussät, erspart man sich das Pflanzen ganz. Ansonsten sind der Pflanz- und Reihenabstand einzuhalten. Außerdem sollten die Bohnen in windigen Lagen gestützt werden. Zu beachten ist die Nachbarschaft. Ideal ist Mischkultur mit anderen Gemüsepflanzen. Nicht alle vertragen sich allerdings mit Ackerbohnen.
- Vorgezogene Bohnenpflänzchen so tief setzen, dass der Wurzelballen 2 cm unter der Erdoberfläche liegt.
- Pflanzabstand 15 bis 20 cm
- Reihenabstand 50 cm
- In windigen Lagen sollten die Bohnen gestützt werden.
- Auch sonst macht es Sinn, die Pflanzen zu stützen
- Ideal sind waagerechte Drahtgeflechte mit einem Maschenabstand von 10 x 10 cm. Da können die Pflanzen durchwachsen.
- Mischkultur mit Brokkoli, Kohlrabi, Kartoffeln, Pflücksalat, Rosenkohl, Rote Beete, Sellerie, Spinat, Tomaten, Gurken
- Wegen der Stickstoffansammlung eignen sich Kohl, Sellerie, Tomaten, Gurken, Kürbis, Paprika und Spinat
- Ungünstige Nachbarn und Nachsaaten – Hülsenfrüchte, Raps, Sonnenblumen
Gießen und Düngen
Ackerbohnen haben einen hohen Wasserbedarf. Wenn dieser nicht durch entsprechendes Pflanzsubstrat gedeckt werden kann, muss reichlich und regelmäßig gegossen werden. Außerdem ist es günstig, das für den Anbau vorgesehene Beet im Herbst großzügig mit Stalldung oder reifem Kompost zu versorgen.
- Gießen bei trockenem Wetter ist wichtig, da die Bohnenpflanzen ansonsten die Blüten und /oder die jungen Hülsen abwerfen.
- Der Boden sollte immer etwas feucht, aber nicht nass sein
- Staunässe unbedingt vermeiden
- Als Startdüngung einen stickstoffbetonten Volldünger oder noch besser Patentkali einsetzen, da Puffbohnen einen recht hohen Kaliumbedarf haben
- Das Kalium wirkt sich auch gut auf die Wasseraufnahmefähigkeit der Pflanze aus
Weiter muss nicht gedüngt werden. Genau wie alle anderen Schmetterlingsblütler bilden die Bohnenpflanzen an ihren Wurzeln stickstoffsammelnde Knöllchenbakterien. Wenn gedüngt wird, verzögert sich diese Entwicklung.
Schneiden
Zu schneiden gibt es bei der Ackerbohne nicht viel. Die Pflanzen werden nach der Ernte knapp über dem Boden abgeschnitten. Die Wurzel verbleibt als Stickstoffsammlung im Boden und dient als biologischer Dünger für die danach gepflanzten oder gesäten Gemüsekulturen.
Überwintern
Nur die Ende September bis Anfang Oktober ausgesäten Puffbohnen überwintern. Diese sind ausreichend winterhart und benötigen keinerlei Schutz.
Vermehren
Die Ackerbohne wird durch Aussaat vermehrt. Hier ist auf gutes Saatgut zu achten. Wer selbst Samen gewinnt, muss auf die Brennfleckenkrankheit und den Falschen Mehltau achten. Beide Krankheiten werden auf den Samen übertragen.
Vorkultur
- Samen bereits Ende Januar oder Anfang Februar aussäen
- Samen für einige Stunden in warmes Wasser legen, damit sie quellen können.
- Anzuchterde verwenden – keimfrei
- Samen 2 cm mit Erde bedecken – Dunkelkeimer
- Nach Keimung langsam an die Außentemperaturen gewöhnen
Aussaat ins Freiland
- Mitte Februar bis spätestens Anfang März
- Dabei profitieren die Pflanzen von der im Winter gespeicherten Bodenfeuchte
- Sie entwickeln sich rascher und setzen mehr Blüten und Hülsen an
- Der entscheidende Vorteil ist, der zeitige Termin erhöht die Chance, dass man schneller ist, als die gefürchtete Schwarze Bohnenlaus
- In Gegenden mit hoher Luftfeuchte und eher kühlem Wetter werden Puffbohnen später und traditionell meist erst mit den Frühkartoffeln zusammen angebaut.
- Vertragen Fröste bis –7°C
- Jungpflanzen dann –3 bis –4°C
- Beet nicht breiter als 1 m wählen
- Saattiefe in Furchen 6 bis 10 cm, damit die Pflänzchen später guten Halt haben
- In besonders schwerem Boden Saattiefe nur 3 bis 4 cm
- Pflanzabstand 10 cm
- Reihenabstand mindestens 30 cm
- Keimdauer 8 bis 21 Tage, wobei ein Kältereiz die Keimung fördert. Samen keimen bei Temperaturen von um die 5°C. Keimdauer dann allerdings mindestens drei Wochen. Bei 10°C geht es doppelt so schnell.
- Reichlich angießen, aber sehr vorsichtig.
- Mit Vlies abdecken gegen räuberische Gartenbewohner
- Boden regelmäßig lockern
Krankheiten und Schädlinge
Bei den Krankheiten sind es vor allem Pilzinfektionen, welche den Puffbohnen zu schaffen machen. Gefürchtet sind die Schwarzen Bohlenläuse, die sich häufig in Scharen über die Bohnen hermachen und weiterhin Unmengen an Nachwuchs produzieren.
Schwarze Bohnenlaus
- Vermehren sich bei wärmerem Frühjahrswetter rasch und bilden an den Stängeln ganze Kolonien
- Zu erkennen an verkrüppelten Triebspitzen und Hülsen
- Die Ernte fällt deutlich geringer aus
- Die Läuse legen ihre Eier im Herbst vor allem auf Pfaffenhütchen, Pfeifenstrauch und Schneeball. Im Frühjahr schlüpfen die Läuse und saugen an den Knospen. Später befallen sie auch die Bohnen selbst. Sie produzieren unermüdlich neue Läuse und vermehren sich massenhaft.
Vorbeugend Ende April die Triebspitzen auskneifen und beim ersten Befall mit einem Tee aus Rhabarberblättern spritzen. Auch Natronlösung und Präparate auf Niemölbasis helfen.
- Vorbeugen funktioniert auch durch Mischkultur
- Bekämpfen nur ohne chemische Mittel
- Mit einem scharfen Wasserstrahl die Läuse abspülen
- Marienkäfer und Florfliegen fördern oder auch kaufen und ausbringen
- Schwebfliegen und Schlupfwespen fördern – Insektenhotels
- Wenn Spritzmittel, dann auf der Basis von Rapsöl.
- Besser ist eine eigene Mischung aus Wasser, Schmierseife und Spiritus
- Pflanzenjauchen, z.B. aus Ackerschachtelhalm, Rainfarn und Tabak, einsetzen
Brennfleckenkrankheit
- Zu erkennen an dunkelbraunen, verbrannt aussehenden Flecken auf den Blättern. Der Pilz infiziert auch die Samen.
- Feuchtes Wetter fördert die Ausbreitung.
- Die Pflanzen müssen verbrannt werden.
- Es hilft danach nur eine mehrjährige Anbaupause.
- Keine chemischen Mittel zur Bekämpfung
Ackerbohnenrost
- Pilzinfektion
- Tritt recht häufig auf
- Zu erkennen an zuerst hellbraunen, später dunkelbraunen Verfärbungen an allen Pflanzenteilen
- Der Pilz breitet sich vor allem bei warmen Temperaturen immer weiter aus
- Führt zum Absterben der Pflanze
- Bekämpfbar mit entsprechenden Fungiziden
Falscher und Echter Mehltau
- Pilzinfektion, die entweder bei nassem oder trockenem Wetter auftritt
- Zu erkennen an weißgelben Flecken auf der Blattoberseite und einem weißlich-grauen Belag an der Unterseite – Falscher Mehltau
- Oder einem weißlichen, abwischbaren Belag auf der Oberseite der Blätter – Echter Mehltau
- Gegen den Echten hilft eine Spritzung aus 9 Teilen Wasser und 1 Teil Vollmilch
- Der Falsche Mehltau ist schwieriger zu bekämpfen.
Wurzelfäule
- Hervorgerufen durch kühl-feuchte Witterung, einem pH-Wert deutlich unter 6,5, zu festem Boden oder Staunässe
- Lässt sich durch einen entsprechend guten Standort und perfekte Pflegemaßnahmen verhindern
Häufig gestellte Fragen
Mit der Ernte kann begonnen werden, wenn die Kerne in den wattigen Hülsen ihre sortentypische Größe erreicht haben. Sie müssen aber noch moosgrün sein und milchig zart. Die unteren Hülsen sind in der Regel größer und enthalten mehr Samen. Will man Samen für das nächste Jahr gewinnen, lässt man die Hülsen an der Bohnenpflanze vertrocknen und löst die Kerne erst ab, wenn sie völlig hart sind. Sie haben sich dann, je nach Sorte, braun, violett oder cremeweiß verfärbt.
Samenhandlungen bieten meist eine gute Auswahl.