Grüne Tiere werden an Pflanzen gerne übersehen, da sie mit ihrer Farbe perfekt an die Umgebung angepasst sind. Manche Insekten sind nützliche Helfer, es gibt aber auch Schädlinge unter ihnen.
Grüne Tiere an Pflanzen
Ob Fliegen, Käfer oder Raupen – grüne Tiere an Pflanzen sind vielfältig in Gestalt, Nahrung und Verhalten. Diese Exemplare sollten Sie kennen.
Fliegen
Florfliege (Chrysoperla carnea)
- Größe: ca. 30 mm Flügelspannweite
- Merkmale: Flügel dachartig angelegt, Flügel fast durchsichtig
- Futterpflanzen: alle Pflanzen, die Pollen, Nektar oder Honigtau liefern
- wichtiger Nützling
- Larven fressen Blattläuse
Goldfliege (Lucilia sericata)
- Größe: ca. 11 mm lang
- Merkmale: goldgrün, metallisch glänzend
- Futterpflanzen: alle Nektarpflanzen
- ernähren sich auch von faulenden Fleisch- und Pflanzenresten
- wichtiger Bestäuber bei Doldenblütlern
- problematischer Vorratsschädling, der bekämpft werden sollte
- im Garten keine Schadwirkung
Käfer
Grüner Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis)
- Größe: bis zu 15 mm
- Merkmale: metallisch grüne Deckflügel, nach hinten schmaler werdend, sehr lange Fühler
- Futterpflanzen: Blütenpollen, Nektar, Larven in Pflanzenstängeln
- wenig auffällig als Schädling
Grüner Schildkäfer (Cassida viridis)
- Größe: bis 10 mm lang
- Merkmale: flach-ovaler Körper, flacher Rand, Beine und Fühler braun gefärbt
- gute Tarnung möglich
- Futterpflanzen: Korb- und Lippenblütler, z.B. Sonnenblumen oder Ziest
- Käfer absammeln
- 10 ml Neemöl (mit Rimulgan als Emulgator) mit 1 l Wasser mischen, in Sprühflasche füllen, befallene Pflanzen an trockenen, bewölkten Tagen besprühen
Grüner Zypressenrüssler (Pachyrhinus lethierryi)
- Größe: ca. 6 mm lang
- Merkmale: metallisch grün schuppig
- Futterpflanzen: Zypressen, Thuja, Wacholder
- Larven fressen Wurzeln an
- eingeschleppter Schädling
- tritt nur bei größeren Beständen von Wirtspflanzen auf
- kaum natürliche Methoden zur Bekämpfung
- Fressfeinde, z. B. Vögel, fördern
Rosenkäfer (Cetonia aurata)
- Größe: ca. 20 mm lang
- Merkmale: metallisch glänzend, rötlicher Schimmer, im hinteren Drittel weiße Querbänder
- Futterpflanzen: Weißdorn, Holunder, Schlehe, Rosen
- Einzeltiere verursachen kaum Schäden
- bei verstärktem Auftreten Käfer absammeln
Silberner Grünrüssler (Phyllobius argentatus)
- Größe: 3,5 bis 6 mm
- Merkmale: grüngoldene Färbung verdeckt schwarze Grundfarbe, beschuppt, Deckflügel längs gerillt
- Futterpflanzen: Laubgehölze, u.a. Birken, Buchen und Weiden
- wenig Schadwirkung
- Absammeln der Käfer empfehlenswert
- um Larven zu bekämpfen Erde regelmäßig umgraben, Nematoden einsetzen und Fressfeinde, z.B. Vögel oder Igel, fördern
Smaragd-Fallkäfer (Cryptocephalus aureolus)
- Größe: ca. 8 mm lang
- Merkmale: metallisch grün glänzend, zylindrischer Körperbau, punktiert
- Futterpflanzen: Korbblütler
- kaum Schadwirkung im Garten
- maximal Zierpflanzen werden angefressen
Läuse
Erbsenlaus (Acyrthosiphon pisum)
- Größe: ca. 3 mm lang
- Merkmale: gelblich – gelbgrün, sowohl geflügelt als auch ungeflügelt
- Futterpflanzen: Erbsen, Linsen, Hülsenfrüchte
- bei geringem Befall mit Seifenwasser abwaschen
- natürliche Feinde wie Schwebfliegen fördern
Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae)
- Größe: ca. 2 mm lang
- Merkmale: flugunfähig im Sommer
- Futterpflanzen: Pfirsichbäume
- mehrere Sommergenerationen möglich
- Befall erkennen Sie an eingerollten Blättern
- können Viruserkrankungen übertragen
- bei geringem Befall Insekten mit scharfem Wasserstrahl abspülen
- stark befallene Triebe abschneiden und entsorgen
- Fressfeinde fördern
Johannisbeerblasenlaus (Cryptomyzus ribis)
- Größe: ca. 2,3 mm lang
- Merkmale: blassgrün, lange Antennen,
- Futterpflanzen: Johannisbeeren, Ziest
- übertragen Pilzkrankheiten
- vorwiegend an der Blattunterseite
- nur schwer erkennbar
- blasenartige Gallen als Schadbild
- befallene Blätter samt Läusen entsorgen
- Vorbeugung durch regelmäßiges Auslichten der Johannisbeeren
Raupen/Schmetterlinge
Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
- Größe: ca. 80 mm lang
- Merkmale: gelbgrün – blaugrün, feine weiße Punkte, gelbe Seitenstreifen, hellblaues Analhorn
- Futterpflanzen: Weiden, Pappeln, Obstbäume
- Schadwirkung der Raupen bei Obstbäumen vernachlässigbar
Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
- Größe: ca. 30 mm lang
- Merkmale: blaugrüne Oberseite, seitlich deutlich heller bis weiß, Unterseite dunkelgrün, borstig behaart, kleine schwarze Punkte
- Futterpflanzen: Kreuzblütler, vorwiegend Wild- und Zierpflanzen
- durch die frühen Flugzeiten keine Gefahr für Gemüsekulturen
- ab Mai Eiablage an Futterpflanzen
Brombeer-Zipfelfalter (Callophrys rubi)
- Größe: ca. 25 mm Flügelspannweite
- Merkmale: oberseits graubraun, Unterseite grasgrün, Flügelränder bogig gezahnt, weiße und braune Fransen, Raupe blassgrün
- Futterpflanzen: Ginster, Heidelbeere, Fingerkräuter
- keine nennenswerte Schadwirkung
Gemüseeule (Lacanobia oleracea)
- Größe: ca. 45 mm lang
- Merkmale: variable Färbung, schwarze Pünktchen, gelbliche Seitenlinie
- Futterpflanzen: alle Gemüsearten
- große Schadwirkung bei allen Gemüsepflanzen
- Raupen nachtaktiv
- ab August Gemüsepflanzen regelmäßig kontrollieren
- Raupen absammeln
Großes Ochsenauge (Maniola jurtina)
- Größe: ca. 25 mm lang
- Merkmale: hellgrün, feine helle Längslinie, lange weiße Behaarung
- Futterpflanzen: Süßgräser
- vorwiegend an Wiesengräsern, selten an Getreide
- keine nennenswerte Schadwirkung
- am häufigsten in Deutschland gesichteter Tagfalter
Kleiner Frostspanner (Operophtera brumata)
- Größe: ca. 25 mm lang
- Merkmale: mattgrün, dunkle Mittellinie, gelbe Seitenlinien
- Futterpflanzen: Laubhölzer, häufig an Obstbäumen
- häufiger Schädling bei Obstbaumkulturen
- Raupenzeit von April bis Juni
- weibliche Falter flugunfähig
- Vorbeugung mit Leimringen, an denen die Weibchen festkleben
Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
- Größe: ca. 25 mm lang
- Merkmale: hell- oder mattgrün, gelbe Seiten- und Rückenstreifen, weiße Punkte, dichte kurze Behaarung
- Futterpflanzen: bevorzugt Kreuzblütler
- eingeschleppter Schädling bei Kohl-Arten
- ab Juni Pflanzen kontrollieren
- Raupen absammeln
Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
- Größe: ca. 30 mm lang
- Merkmale: mattgrün, über den Beinen weißer Längsstreifen
- Futterpflanzen: Kreuzdorn, Faulbaum
Wanzen
Grüne Reiswanze (Nezara viridula)
- Größe: ca. 16,5 mm lang
- Merkmale: fünf weiße Punkte am Vorderrand, dunkelgrüner Fleck am Rückenende
- Futterpflanzen: alle Gemüse- und Obstpflanzen
- eingeschleppter Schädling
- Schlupfwesen als natürliche Feinde
- Wanzen absammeln
Grüne Stinkwanze (Palomena prasina)
- Größe: ca. 13,5 mm lang
- Merkmale: breit-ovaler Körper, rötlich gefärbte Ränder, schwarzer Fleck am hinteren Ende
- Futterpflanzen: auf allen Pflanzen zu finden, bevorzugt auf Erlen, Linden und Brennnesseln
- selbst in größerer Anzahl kein nennenswerter Schädling
- Population reguliert sich meist selbst
- bei einem gehäuften Auftreten Stinkwanzen mit einer Lösung aus 1 Teil Spülmittel, 2 Teile Essig und 4 Teile Wasser besprühen
Weitere Insekten
Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
- Größe: ca. 36 mm lang
- Merkmale: weibliche Tiere mit Legeröhre ähnlich eines Stachels, braune Längslinie, gelegentlich etwas gelblichere Beine
- Futterpflanzen: weiße krautige Pflanzen
- ernähren sich auch räuberisch von anderen Insekten
- Schadwirkung bei Obst- und Gemüsepflanzen gering
Grüne Rebzikade (Empoasca vitis)
- Größe: ca. 5 mm lang
- Merkmale: Körper ähnlich eines Heupferdes
- Futterpflanzen: Weinblätter
- Befall erst durch sich verfärbende Blattränder erkennbar
- Vorbeugung durch Schlupfwespen
- bei akutem Befall mit Lösungen aus Kaliumkarbonat sprühen
- geschwächte Triebe einkürzen
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich stehen alle wild lebenden Tiere unter einem gewissen Grundschutz. Die Raupen der Gemüseeule können jedoch im Garten zum Problem werden und dürfen auch bekämpft werden. Wenn Sie grüne Tiere am Gemüse finden, ist es wichtig, die Raupen richtig zu bestimmen. Erst wenn Sie sich sicher sind, sollten Sie die Raupen entfernen. Sie können sie auch in einiger Entfernung aussetzen.
Die Larven der Florfliegen sind nicht grün. Die Larven lassen sich einfach bestimmen, denn sie finden sich häufig in der Nähe von Blattläusen. Sie sind weiß-schwarz/braun gestreift und haben eine seitliche Behaarung.