Eis, Schnee und Glätte sind im Winter oft der Grund für Stürze und Unfälle. Um diese Gefahr zu bannen, ist Streusalz eine Möglichkeit. Aber wirkt es bei tiefen Temperaturen überhaupt? Lohnt es sich, Salz zu streuen?
Streusalz
Streusalz oder Tausalz ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Auftausalz. Es kommt im Winter zum Einsatz, um Glätte auf Straßen und Wegen zu vermeiden. Seine Wirkung ist unterschiedlich, je nachdem welches Salz das Produkt enthält.
Sorten
Drei Sorten Streusalz finden im Winter besonders häufig Anwendung. Wir stellen Ihnen alle drei Salze näher vor und sagen Ihnen, bis zu welchen Temperaturen ein Streuen sinnvoll ist.
Natriumchlorid (NaCl)
Die gängigste Sorte von Auftausalz ist Natriumchlorid. Dabei handelt es sich um nichts anderes als Stein- oder Kochsalz. Allerdings ist es bei Weitem nicht so fein wie Tafelsalz und ist außerdem mit Zusatzstoffen versehen, die das Salz ungenießbar machen. Auftausalze auf Basis von Kochsalz sind die gängigsten Produkte zum Streuen im Winter:
- NaCl-Anteil: 94 bis 98 Prozent, selten 99,9 Prozent
- Wirkung bis zu einer Temperatur von minus 10 Grad Celsius
Calciumchlorid (CaCl2)
Calciumchlorid kommt in der Natur als wässrige Lösung (Sole) vor. Für seinen Einsatz als Auftausalz wird der Salzlösung in verschiedenen Stufen Wasser entzogen. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein sog. Feuchtsalz, da die Salzkristalle ihre Wirkung nur voll entfalten können, wenn sie in Wasser gelöst sind. CaCl2-Streusalz ist im Fachhandel oft unter der Bezeichnung Calciumchlorid-Schuppen oder -Perlen erhältlich und kommt vor allem auf großen Flächen zum Einsatz:
- Anteil in Schuppen/Perlen: 80 bis 90 Prozent
- Wirkung bis zu einer Temperatur bis etwa minus 20 Grad Celsius
Magnesiumchlorid (MgCl2)
Magnesiumchlorid ist im Fachhandel wie Calciumchlorid als Feuchtsalz erhältlich. In der Regel wird es in Form von Schuppen, Flakes oder als Granulat angeboten. Da es tierpfotenfreundlich sein soll, wird es oft für den Boden von Reithallen empfohlen.
- MgCl2-Anteil: etwa 47 Prozent
- Wirkung bis zu einer Temperatur bis etwa minus 20 Grad Celsius
Mischungen
Neben diesen reinen Sorten gibt es auch verschiedene Mischungen. Der Vorteil ist, dass sich die Wirkung der unterschiedlichen Salze verstärkt. So wird herkömmlichem Natriumchlorid Calcium- und/oder Magnesiumchlorid beigemengt. Es gibt aber auch Mischungen auf Basis von MgCl2 und CaCl2. Zudem werden im professionellen Winterdienst Flüssigmischungen der Salze angewendet.
Häufig gestellte Fragen
In Deutschland gibt es für Privatpersonen keine einheitlichen Regelungen. So ist das Streuen von NaCl-Salz in manchen Gemeinden erlaubt, während es in anderen Kommunen verboten ist. Daher sollten Sie sich vor dem Kauf bei Ihrer Gemeindeverwaltung erkundigen, wie die Rechtslage ist. Hinzukommen Ausnahmeregelungen wie zum Beispiel bei Blitzeis, Eisregen oder für Treppen.
Auf die Temperatur hat die Körnung kaum Auswirkung. Allerdings soll bei kleinen Körnern die Tauwirkung schneller einsetzen. Bei groben Salzkörnern soll es etwas länger dauern, bis sie wirken, dafür soll die Wirkung länger anhalten.
Bei der Lagerung sollten Sie darauf achten, dass das Salz nicht feucht wird. Ideal sind spezielle Salzbehälter, die dafür sorgen, dass das Auftausalz nicht klumpt.
Dabei handelt es sich um flüssige Formen von Auftausalzen. Sie kommen beispielsweise auf Autobahnen zum Einsatz und werden maschinell auf die Fahrbahn gesprüht.