Für die Beleuchtung und den Betrieb diverser Gartengeräte ist ein Stromanschluss im Freien erforderlich. Wir zeigen, worauf es beim Verlegen eines Erdkabels ankommt.
Vorbereitung
Wer ein Erdkabel im Garten verlegen will, muss die gesetzlichen Rahmenbedingungen einhalten und Unfallgefahren ausschließen.
Erdkabel
Erdkabel sind spezielle, für die Verwendung im Freien geeignete Kabel. Sie sind besonders stark isoliert, sodass ihnen weder Kälte noch Feuchtigkeit etwas ausmachen können. Jede Ader eines Erdkabels muss einen Querschnitt von mindestens 1,5 Quadratmillimeter haben.
Die wichtigsten Erdkabel-Qualitäten sind:
- NYY: Kunststoffkabel mit Schutzhülse
- NYCWY: Starkstromkabel mit Kupferadern und Kunststoffummantelung
- NAYY: Erdkabel mit Aluminiumleiter
Lassen Sie sich bei der Auswahl von einem Fachmann beraten.
Planung
Bevor Sie mit der Verlegung beginnen, empfehlen wir eine gründliche Planung. Überlegen Sie genau, an welchen Stellen Sie einen Stromanschluss benötigen.
Erdkabel verlegen: Anleitung
- Erstellen Sie einen Verlegeplan.
- Markieren Sie darauf den geplanten Verlauf des Erdkabels im Garten mit einer Schnur, bevor Sie zu schachten beginnen.
- Heben Sie zunächst einen 70 Zentimeter tiefen Graben entlang der Strecke aus. Eine Spatenbreite ist ausreichend.
- Füllen Sie den Boden etwa zehn Zentimeter hoch mit Quarzsand.
- Legen Sie das Kabel auf die Sandschicht. Rollen Sie es ohne Zugbelastung aus. Alternativ können Sie Leerrohre verlegen und das Kabel mit einer Einziehspirale hindurch ziehen.
- Bedecken Sie das Kabel erneut mit einer zehn Zentimeter hohen Sandschicht.
- Schützen Sie den Kabelstrang zusätzlich durch Abdeckhauben. Diese erhalten Sie im Baumarkt.
- Legen Sie über die Abdeckhaube ein Warnband. Dieses ist ein Hinweis auf das Vorhandensein eines Erdkabels und zur Verhinderung von Unfällen bei zukünftigen Erdarbeiten unverzichtbar.
- Füllen Sie zum Schluss erneut Sand auf und bedecken Sie alles mit Erde.
- Das Kabel wird vom Meisterbetrieb mit einem LS-Automaten und einem separaten FI-Schutzschalter angeschlossen.
Wie tief Erdkabel verlegen?
Erdkabel müssen so tief verlegt werden, dass Beschädigungen durch Frost ausgeschlossen werden können. Im Normalfall ist ein Kabel, welches sechzig Zentimeter tief verlegt wird, vor Bodenfrost geschützt. Gleichzeitig können Unfälle beim Umgraben bei dieser Tiefe weitgehend ausgeschlossen werden.
Die Wahl der Verlegetiefe ist auch abhängig von der Belastung der Oberfläche. Unter befahrenen Straßen beispielsweise sind mindestens achtzig Zentimeter erforderlich. Der Grund für die Vorsichtsmaßnahmen ist, dass Erschütterungen zu Rissen in der Isolierung führen können. Feuchtigkeit kann eindringen. Frost verstärkt den Schaden. Im Ergebnis kann es zum Kurzschluss kommen.
Ausnahmen im Niedervoltbereich
Wer im Garten ausschließlich Geräte im Niedervoltbereich betreiben will, kann den Aufwand reduzieren. In diesem Fall genügt es auch, wenn Sie im Haus einen Transformator anbringen und von dort eine Leitung in den Garten ziehen. Oberflächlich verlegte Leitungen bedeuten jedoch immer eine Stolpergefahr. Sie können sie unterirdisch verlegen. Achten Sie bei der Auswahl der Strecke darauf, dass die Kabel beim Umgraben nicht beschädigt werden können. Wir empfehlen, Kabel auch im Niedervoltbereich mit einer Abdeckhaube und einem Warnband auszustatten. Verlegen Sie die Leitungen am besten entlang der Wege.
Anleitung
- Heben Sie einen etwa dreißig Zentimeter tiefen Graben aus.
- Füllen Sie eine Sandschicht ein.
- Rollen Sie das Kabel nun locker aus und bedecken Sie es mit einer Schutzhaube und einem Warnband.
- Füllen Sie den Graben mit einer weiteren Sandschicht und bedecken Sie ihn mit Erde.
- Verdichten Sie die Oberfläche.
Kosten
Planen Sie beim Verlegen eines Erdkabels im Garten folgende Kosten ein:
- Kabel: Preise pro Meter im einstelligen Euro-Bereich
- Gartensteckdosen: etwa 40 bis 50 Euro pro Stück
- Abdeckhauben: unter drei Euro pro Meter
- Warnband: etwa fünf bis zehn Euro für 100 Meter
- Kosten für den Elektriker: etwa 100 bis 150 Euro
Häufig gestellte Fragen
Leerrohre ermöglichen, später ohne erneutes Graben defekte Kabel zu ersetzen oder neue zu verlegen. Sie bieten einen zusätzlichen Schutz für das Erdkabel.
An der Hauswand wird mit dem Kabel ein sogenannter Wassersack gebildet. Das heißt, dass das Kabel nicht gerade durch das Loch in der Wand gezogen wird, sondern vor dem Loch u-förmig nach unten gebogen wird. So wird verhindert, dass Wasser neben dem Kabel in die Hauswand eindringt. Verschließen Sie das Loch dennoch sehr sorgfältig mit Silikon.
Zur Verlängerung eines Erdkabels bietet der Fachhandel Verbindungselemente an. Diese müssen zwingend für die unterirdische Verlegung geeignet sein, das heißt, sie müssen frostsicher und feuchtigkeitsgeschützt sein. Lassen Sie die Anschlüsse durch einen Fachmann ausführen.
Diese Abkürzung bedeutet, dass das Kabel aus drei Adern besteht, die jeweils einen Querschnitt von 1,5 Quadratmillimetern haben.