Das Hochbeet ist bei vielen Hobbygärtnern beliebt, weil es zahlreiche Vorteile insbesondere in Bezug auf Schädlinge mit sich bringt. Schnecken hält es allerdings nicht auf, dazu sind spezielle Maßnahmen nötig. Was gegen Schnecken im Hochbeet hilft, lesen Sie hier.
Schnecken vertreiben: Maßnahmen
Es werden zahlreiche “Hilfsmittel” im Fachhandel zur Bekämpfung der Schnecke im Garten angeboten. Viele sind chemischer Herkunft, die bekannterweise umwelt- und gesundheitsschädlich sein können. Auch mechanische Apparaturen sind zum Bekämpfen erhältlich, wobei manche unter ihnen die kleinen Tiere auf quälerische Weise umbringen. Zu diesen Maßnahmen sollte nur dann gegriffen werden, wenn keine Hilfe durch simple und umweltfreundliche Hausmittel zu erreichen ist. Folgende einfache Tricks gelten allerdings als sehr effektiv und sollten stets dem chemischen oder tierquälerischen Bekämpfen vorgezogen werden:
Schafwolle
Eine Schnecke mag keine Untergründe bezwingen, die ihr Probleme bereiten könnte. Sie besteht aus mehr als 90 Prozent Wasser und meidet deshalb die faserige Struktur von Schafwolle. Damit ist deshalb eine natürliche Wegbarriere im Hochbeet zu schaffen, welche die Schnecke fern hält. Erfahrene Hobbygärtner vermuten zudem, dass der Geruch der Schafe störend auf eine Gastropoda wirkt. Ein zusätzlicher Vorteil ist der hohe Nähr- beziehungsweise Stickstoffgehalt von bis zu 20 Prozent. Deshalb eignet sich die Schafwolle ideal für Hochbeete mit Grünbepflanzung. So geht es:
- lose Schafwolle oder Vliesstreifen aus Schafwolle großzügig um Hochbeet-Ränder legen
- ideal: ungewaschene Wolle, weil höchsten Düngeeffekt
- Auslegung darf keine Lücken zeigen
- Menge: so viel, dass Randhöhe erreicht wird
- täglich korrekte Platzierung kontrollieren (am besten abends und morgens)
- bei Blühpflanzen erst nach Knospenbildung ideal, da Stickstoffgehalt diese reduzieren kann
Koffein
Für eine Schnecke ist Koffein ein Nervengift, wenn sie es hoch konzentriert aufnimmt. In dem Fall führt es zum Tod. Zum Vertreiben der Schädlinge reicht allerdings das Ausbringen von Kaffeesatz aus. Nehmen sie den Geruch wahr, meiden sie Hochbeete. Es gibt zwei Möglichkeiten, Koffein mittels Kaffee auszubringen:
Kaffeesatz auf Erde streuen
- Kaffee aufbrühen und Kaffeesatz abkühlen lassen
- auf Küchenpapier oder Ähnlichem auslegen und trocknen lassen (feucht besteht hohes Schimmel-Risiko)
- getrockneten Kaffeesatz gleichmäßig auf Hochbeeterde verteilen (vor allem an Rändern)
Kaffee sprühen
- stark konzentrierten Kaffee kochen
- abkühlen lassen
- in Sprühbehälter umfüllen
- Pflanzenblätter einsprühen
- alle drei Tage und nach Regen wiederholen
Pflanzen
Wie beim Koffein, gibt es auch bestimmte Pflanzen, deren Duft-/Aromastoffe die Gastropoda nicht mag. Werden diese Pflanzen in Hochbeeten nahe der Umrandungen ringförmig gepflanzt, ist das eine ideale Hilfe für das Bekämpfen der Schädlinge. Das ist zwar wissenschaftlich nicht erwiesen, aber zahlreiche Hobbygärtner schwören darauf, weshalb es immer einen Versuch wert ist. Folgende Pflanzen sind beispielsweise dazu geeignet:
- Bohnenkraut (Satureja spec.)
- Currykraut (Helichrysum italicum)
- Duftsteinrich (Lobularia maritima)
- Fetthenne (Sedum spec.)
- Goldmohn (Eschscholzia californica)
- Kamille (Matricaria chamomilla)
- Katzenminze (Nepeta spec.)
- Oregano (Origanum vulgare)
- Rainfarn (Tanacetum vulgare)
- Rosmarin (Salvia rosmarinus)
- Salbei (Salvia spec.)
- Thymian (Thymus vulgaris)
Bierfalle
Der Klassiker unter den Maßnahmen gegen Schnecken, nicht nur im Hochbeet, ist die Bierfalle. So populär diese ist, so umstritten ist die Wirkung auch. Deshalb gilt auch hier: probieren geht über studieren. So geht’s:
- Bier in kleine Schälchen oder Becher schütten
- alle zehn Zentimeter ein Schälchen/einen Becher der Hochbeet-Umrandung entlang aufstellen
- Schälchen so aufstellen, dass keine andere Tiere hineinfallen und ertrinken (auf keinen Fall ebenerdig eingraben)
- nach Regen oder alle zwei Tage frisches Bier nachfüllen
Branntkalk
Betreten die schleimigen Pflanzenschädlinge Branntkalk, führt dies zu einer Verätzung der Bauchbeine. Sobald sie damit in Kontakt kommen, ziehen sie sich zurück und vermeiden in jedem Fall das Überkreuzen des Branntkalks. Das kann sich zum Bekämpfen zunutze gemacht werden. Folgendermaßen ist vorzugehen:
- um den gesamten Hochbeetrand kleinen Graben buddeln
- bei kalkempfindlicher Bepflanzung unbedingt passendes Behältnis verwenden (zur Kontaktvermeidung zwischen Kalk und Erde)
- geeignete Behältnisse: beispielsweise längs durchtrennte Plastikrohre als Art “Dachrinne” am Rand verlegen
- funktioniert nur während regenfreier Zeit: nach Regen unbedingt Kalk nachfüllen
- zur Information: Kalk hebt den Boden pH-Wert in Richtung basisch an
Schneckenpaste
Im Fachhandel wird die sogenannte Schneckenpaste angeboten. Sie ist hauptsächlich aus Ölen und Zitronensäure gefertigt. Dies funktioniert in der Regel sehr effektiv zum Bekämpfen der Schnecke, weil die Paste sie am Überqueren hindert. Zu verwenden ist die Paste aufgrund der Halt-Eigenschaften nur an Hochbeeten mit schwacher/leichter Struktur, wie beispielsweise an relativ glatten Holzhochbeeten oder an Hochbeeten mit Betonmauern.
Mulch
Schnelle und effektive Hilfe gegen das Eintreten einer Schnecke ins Hochbeet bietet das Mulchen mit speziellem Mulchmaterial. Dabei hat solches verwendet zu werden, das den Plagegeistern beim Darauftreten unangenehm erscheint. Perfekt geeignetes Mulchmaterial und weitere Details zur Anwendung folgend:
- Stroh
- Sägemehl
- Holzspäne
- kleiner, kantiger Schotter
- zusätzlicher Vorteile: Düngefunktion, weniger Wasserverdunstung
- erforderliche Schichthöhe: mindestens fünf Zentimeter
- regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls nachfüllen (Achtung: keine Überdüngung provozieren)
Schneckenzaun
Mit einem Schneckenzaun ist eine dauerhafte und sichere Maßnahme gegen einen Schneckenbefall des Hochbeets vorzunehmen. Am geeignetsten sind Metallzäune, die in der Regel eine Ewigkeit halten. Sie sind im Fachhandel und im Internet erhältlich, können aber auch selbst gebaut werden.
Anleitung
- Blech mit mindestens 20 Zentimeter Höhe, Länge entsprechend der gewünschten Umrandungsgröße wählen
- Rille in Erde so tief graben, dass fester Halt möglich und Blech zwischen zehn und 15 Zentimeter über Erdoberfläche hinausragt
- Blech für Ecken biegen und einsetzen
- Rille mit Erde füllen und festdrücken
- circa fünf Zentimeter oberen Blechbereich gerade nach innen drücken (Schrägstellung von etwa zehn Grad)
- in Ecken dafür kleine Einschnitte erforderlich (Alternative: Eckverbindungen kaufen und verwenden)
- auf Abstand zu Pflanzen achten, damit Triebe oder Blätter nicht zu unerwünschten “Brücken” werden
Häufig gestellte Fragen
Ja. Jede hier genannte Maßnahme dient auch der Vorbeugung. Wenn Sie eine Schnecke im Hochbeet sehen, sollten Sie diese einfach einsammeln und im Idealfall außerhalb Ihres Gartens aussetzen. Da sie aber nach dem Fressen oft abziehen und meist nicht gesichtet werden, sorgen hier genannte Methoden zur Bekämpfung, dass sie nicht erneut ins Hochbeet klettern können.
Das geht am besten, indem Sie bereits bei ersten Befallanzeichen mit entsprechenden Maßnahmen zum Vertreiben beginnen. Kommen Sie an keine Futterquelle, ziehen sie weiter. Verbleiben sie, aus welchen Gründen auch immer, im Garten, verhindern natürliche Fressfeinde Massenvermehrungen. Laufkäfer und deren Larven sowie Tausendfüßler lieben beispielsweise das Eigelege einer Schnecke. Besonders gut eignen sich Laufenten und Hühner, bei denen Schnecken auf der Liste der Lieblingsspeisen stehen.
Nein, denn es enthält Giftstoffe, die umwelt- und gesundheitsschädlich sind. Schlimmstenfalls töten Sie damit auch andere, aber für die Natur und Umwelt wichtige Tiere. Auch manch ein Haustier ist bereits daran gestorben. Insbesondere, wenn das Schneckenkorn Methiocarb enthält, machen Sie sich zudem bei Ausbringung strafbar, denn dieser Wirkstoff ist seit 2014 in Deutschland verboten.