Wer Käfer im Garten, an Pflanzen oder im Haus sichtet, sollte wissen, um welche Art es sich handelt, um bei Schädlingen eingreifen zu können. Sind es schwarze Käfer, die rote Punkte besitzen, kommen folgende Arten infrage.
Schädlinge und Nützlinge
Die Anwesenheit von Käfern erfreut nicht Jedermann. Eine Bekämpfung sollte allerdings gut überlegt sein, denn wenn es sich um nützliche Insekten handelt, stellen sie einen wichtigen ökologischen Wert dar und auf eine Tötung sollte in jedem Fall verzichtet werden. Sind die Käfer als Nützlinge zu erkennen, können sie an (unerwünschten) Orten leicht lebend entfernt bzw. vertrieben werden. An anderer Stelle werden sie ausgesetzt, um weiterhin ihre wichtigen Aufgaben für die Natur erledigen zu können.
Käfer bestimmen
Ist der gesichtete Käfer schwarz und besitzt rote Punkte auf seinem Körper, verbergen sich dahinter in der Regel keine Schädlinge. Ein genaues Hinsehen ist dennoch angeraten, denn es werden jedes Jahr aus Versehen durch Auslandsreisen Käferarten nach Europa mitgebracht, die sich vermehren und durchaus Schädlinge sein können sowie einer Bekämpfung bedürfen. Deshalb ist das Bestimmen der schwarzen, rot-gepunkteten Käferarten wichtig, um sie definitiv als Nützlinge ausmachen zu können.
Käfer erkennen
Schwarz besitzt wie jede andere Farbe verschiedene Nuance. Rote Punkte können groß, klein, zahlreich oder vereinzelt auftreten und glatt abgerundet oder “ausgefranst” aussehen. Mal befinden sie sich am Kopf, andere Käferarten besitzen sie beispielsweise nur am Hinterteil. Die Körpergröße, eventuelle Fühler, ob Flugtier oder nicht und Aufenthaltsorte sind wesentliche Merkmale, durch welche sich die einzelnen Käferarten bestimmen lassen, wie folgend aufgelistet:
Garten-Glanzkäfer
- wissenschaftlicher Name: Glischrochilus hortensis
- Größe: zwischen vier und sieben Millimeter
- Körper: länglich, schlank, Rumpf deutlich vom Kopf durch breites Halsschild getrennt
- Farbe: Schwarz glänzend
- Zeichnungen: auf Flügeln je zweimalig gelb-rot bis orange-rot gepunktet – vorn schräg verlaufen, hinten quer-rundlich verlaufend
- flugtauglich
- lange, deutlich sichtbare Fühler
- bevorzugte Aufenthaltsorte: an ausfließendem Baumsaft, gärendem Obst in Silagen, in Tunneln der Borkenkäfer, an Pilzen
- Nützling, da wichtig für Boden und als natürlicher Fressfeind von Pflanzenläusen
Gebänderter Warzenkäfer/Feuerkäfer
- wissenschaftlicher Name: Anthocomus fasciatus
- Größe: zwischen drei bis 3,5 Millimeter
- Körper: flaumhaarig, flach gewölbt, schlank, oval, schmales Halsschild
- Farbe: Rumpf tiefschwarz, Kopf und Halsschild grünschwarz, matt schwarze Flügeldecke
- Zeichnungen: mittig und am Ende auf Flügeldecken Flügeln je zwei rötlich-orange Punktfärbungen – oval zu den Außenrändern verlaufend
- flugtauglich
- elfgliedrige Fühler – so lang wie Kopf und Halsschild zusammen
- bevorzugte Aufenthaltsorte: an Blühpflanzen (Pollen), dort wo Milben und Kleinstinsekten zu finden sind
- Nützling, da natürlicher Fressfeind zahlreicher Schädlinge
Kleiner Scheukäfer
- wissenschaftlicher Name: Panagaeus bipustulatus
- Größe: zwischen 6.5 und 7.5 Millimeter
- Körper: borstig behaart, auffallend flach gewölbt, länglich-oval
- Farbe: Schwarze Gesamtfärbung
- Zeichnungen: auf jeder Flügeldecke zwei orange bis rote Rundflecken durch Naht getrennt, zusätzlich feine, gleichfarbige Punktstruktur an Rotflächen und Kopf
- Laufkäfer
- letztes Fühlerglieder braun-rot
- Fühler verhältnismäßig lang
- bevorzugte Aufenthaltsorte: trockene, warme Orte, Gärten – in Gebirgen Toleranz von feuchteren Gefilden, überwintert an Böden von Bäumen und hinter/unter losen Baumrinden
- Nützling, da natürlicher Fressfeind zahlreicher Schädlinge
Marienkäfer
Am meisten verbreitetsten schwarzen Käfer mit roten Punkten sind die Marienkäfer. Es gibt den Zweipunkt-Marienkäfer, von dem tatsächlich eine schwarze “Ausführung” existiert, aber es gibt auch den asiatischen Harlekin-Marienkäfer. Dieser besitzt eigentlich einen roten Körper mit schwarzen Punkten. Diese können allerdings so ausgeprägt sein, dass es wie ein schwarzer Körper mit roten Punkten aussieht.
Asiatischer Marienkäfer
- wissenschaftlicher Name: Harmonia axyridis
- auch vielfarbiger bzw. Harlekin-Marienkäfer genannt
- Größe: sechs bis acht Millimeter
- Körper: oval, aber mehr rundlich als länglich
- Farbe: orange bis dunkelrote Grundfärbung mit bis zu 19 schwarzen Punkten – wird vielfach als schwarze Grundfarbe mit roten Punkten wahrgenommen
- zusätzliche Zeichnung: M-Form auf Kopfschild
- flugtauglich und tagaktiv
- bevorzugte Aufenthaltsorte: Gärten, Wälder, im Winter gern an geschützten, sonnigen Wänden und Fassadenteilen
- absoluter Nützling, ideal zur Lausbekämpfung – sollte auf keinen Fall getötet werden
- Besonderheiten/Unterschiede: frisst fünfmal so viele Pflanzenläuse wie normaler Marienkäfer, zeigt sich bereits an Frühwinter mit ersten Sonnenstrahlen im Freien, Oktober/November in Schwärmen auf Suche nach Winterquartier, gibt bei drohender Gefahr bittere und übelriechende Flüssigkeit ab, frisst auch Larven von Sieben- oder Zweipunkt-Marienkäfern, Früchte und Trauben
Zweipunkt-Marienkäfer
- wissenschaftlicher Name: Adalia bipunctata
- Größe: zwischen 3,5 bis 5,5 Millimeter
- Körper: oval, aber mehr rundlich als länglich
- Farbe: Schwarze Gesamtfärbung inklusive Beinen und Fühlern
- Zeichnungen: zwei bis drei rötliche Punkte pro Flügeldecke
- flugtauglich und tagaktiv
- bevorzugte Aufenthaltsorte: Gärten, Wälder Heckensträucher, im Winter Wohnbereiche, überwintern gern kühl unter Moos und Baumrinden
- absoluter Nützling, ideal zur Lausbekämpfung – sollte auf keinen Fall getötet werden
- Besonderheiten/Unterschiede zu roten Exemplaren: sind kälteempfindlicher, vermehren sich deutlich stärker, besitzen höheren Nahrungsbedarf, verhungern deshalb schneller als Rotfarbige – Wärme tötet sie im Winter
Häufig gestellte Fragen
Nein, es gibt in Mitteleuropa bisher keine Käferart mit schwarzer Grundfarbe und roten Punkten, die für Menschen giftig sein könnten.
Das kommt darauf an, ob sich im Haus kleine Schädlingsinsekten befinden, die sie fressen und Sie diese durch die Käferhilfe loswerden. Grundsätzlich ist aber davon auszugehen, dass jede schwarz-farbige, rot-gepunktete Käferart gleichermaßen drinnen und draußen sehr nützlich ist. Im Freiland ist die Nützlichkeit vor allem von den Garten-Glanzkäfern aber auch für die Erde wichtig, sodass zumindest dieser draußen immer besser aufgehoben ist.
Möglicherweise. Wenn sie auf ihren Wegen in Kontakt mit Pilzerregern kommen, können sie durchaus als Überträger agieren und andere Pflanzen infizieren. Vor allem der Garten-Glanzkäfer stellt dahingehend ein höheres Risiko als die anderen Käferarten dar, weil er Pflanzensaft zieht und somit häufigsten in Berührung mit Pilzerregern kommen kann.