Pflanzenkrankheiten

Die häufigsten Rosenkrankheiten – Rosenrost & Co

Kranke Rosen

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Schwarze Pilzbeläge, kreisrunde Flecken auf Blättern oder Rinde sowie ausgebleichte Stellen an allen Grünteilen – wenn Rosen von diversen Krankheiten befallen werden, können sich vielfältige Symptome an der Pflanze ausbilden. Häufig wird der Befall durch Pflegefehler begünstigt, welche Rosen insgesamt anfälliger werden lassen. Doch mit der richtigen Behandlung lassen sich selbst hartnäckige Krankheiten effektiv bekämpfen – sowohl vom versierten Hobbygärtner als auch von jedem Anfänger. Für gesunde und widerstandsfähige Rosen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Rosenrost

Rosenrost gehört zu den häufigsten Erkrankungen, von denen die Rose befallen wird. Es handelt sich hierbei um einen Pilz, mit dem sich die Pflanze im Frühjahr infizieren kann; die Ausbreitung wird in den anschließenden Sommermonaten insbesondere durch eine feuchte Witterung begünstigt und mit Hilfe von Sommersporen durchgeführt, die das Gewächs in den gelben Pusteln auf den Blattunterseiten bildet. Die Überwinterung erfolgt schließlich mit Hilfe von schwärzlichen Sporen, die sich auf dem Falllaub bilden und teilweise auch in den befallenen Trieben zu finden sind. Gerade wenn die Pflanze häufiger erkrankt und dabei zahlreiche Blätter verliert, wird die Rose im Laufe der Zeit sehr geschwächt.

Der Pilz, welcher für die Ausbildung des Rosenrostes verantwortlich ist, zeigt sich durch die Ausbildung folgender Symptome:

  • Rosenrost auf Blattab Mai zahlreiche gelbliche bis rötliche Flecken auf den Oberseiten der Blätter
  • blattunterseits anfangs rötlich, später rotbraune und im Herbst dunkle Pusteln
  • vorzeitiger Blattabfall

Damit sich Rosen erst gar nicht mit dieser Krankheit infizieren, sollte man bei der Kultivierung der Gewächse einige pflegerische Aspekte berücksichtigen; so hat es sich bewährt, vorbeugend gering anfällige Sorten auszuwählen und die Rosen regelmäßig zu schneiden bzw. auszulichten. Eine ausgewogene, kalibetonte Düngung trägt ebenfalls dazu bei, die Gefahr der Ansteckung zu reduzieren. Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehört überdies das Entfernen des Falllaubes im Herbst sowie die Entfernung der befallenen Blätter im Sommer.

Auch ein optimales Bewässerungsverhalten kann das Risiko, an Rosenrost zu erkranken, deutlich senken; so sollte man keinesfalls in den Abendstunden gießen und die Benetzung von oberirdischen Pflanzenteilen mit Wasser unbedingt vermeiden, die eine Infektion begünstigen können. Um die Pflanze zusätzlich zu stärken, ist die Ausgabe von Pflanzenstärkungsmitteln sinnvoll. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme ist das Frühjahr. Ist die Pflanze befallen, helfen zusätzlich gezielt eingesetzte Fungizide, die teilweise auch gegen Mehltau und Sternrußtau wirksam sind.

Sternrußtau

Auch der Sternrußtau gehört zu den häufigen Krankheiten, von denen Rosen befallen werden können. Das Gewächs infiziert sich ebenfalls im Frühjahr mit diesem Pilz, wobei insbesondere Strauchrosen betroffen sind. Die Ansteckung wird durch nasskaltes Wetter besonders gefördert. Im Sommer werden auf den befallenen Blättern weitere Pilzsporen produziert, mit denen sich die Erkrankung schnell ausbreitet. Wie beim Rosenrost überwintert der Pilz auf den abgefallenen Blättern der Rose.
Rosenrost ist anhand des klassischen Schadbildes erkennbar:

  • Sternrußtau auf Blattkleine runde Flecken von brauner bis schwarzer Farbe auf den Blättern
  • Vergilben der Blätter
  • vorzeitiger Blattabfall
  • selten auch dunkle Rindenflecken

Die von dem Pilz verursachten Flecken weisen einen typischen strahligen Rand auf.

Ist die Pflanze von Sternrußtau befallen, greifen die gleichen Maßnahmen wie beim Rosenrost.

Rindenfleckenkrankheit

Die Rindenfleckenkrankheit, die auch als Rindenbrand, Stammkrebs oder Brandflecken bekannt ist, befällt die Rose vor allem in milden Wintermonaten. Besonders schlecht ausgereiftes Holz – zum Beispiel aufgrund später Düngung mit hohem Stickstoffanteil – zeigt sich gegenüber dem Pilz anfällig.

Als klassisches Schadbild präsentieren sich Flecken auf den Trieben, die eine hell- oder dunkelbraune Farbe aufweisen und rötlich umrandet sind. Die Flecken erscheinen eingesunken auf den befallenen Pflanzenteilen. Ist die Rose erst einmal befallen, vertrocknet die Rinde zügig und reißt anschließend auf. Insbesondere bei starkem Befall sterben die Triebe schließlich ab.

Befallene Triebe schneidet man bis ins gesunde Holz zurück und verschließt die entstandenen Schnittstellen anschließend mit einem geeigneten Wundverschlussmittel.

Mehltau

Zu den Pilzerkrankungen die nicht nur Rosen, sondern auch andere Pflanzen befallen, gehört Echter und Falscher Mehltau. Beim Echten Mehltau handelt es sich um eine Gruppe verschiedener Schlauchpilze, die viele verschiedene Pflanzengattungen befallen können. Der Rosenmehltau ist auf Rosengewächse spezialisiert. Die Pilze leben auf der Oberfläche der Pflanze, dringen mit Hilfe spezieller Saugorgane in die Zellen ein und entziehen diesen anschließend wichtige Stoffe. Auf einem weißlichen Pilzgeflecht bilden sich Sommerfruchtkörper, mit denen sich der Mehltau schnell ausbreitet. Die Überwinterung des Pilzes erfolgt schließlich auf den abgefallenen Pflanzenresten.

Das klassische Schadbild es Echten Mehltaus präsentiert sich anhand folgender Symptome:

  • weiße Flecken auf und unter den Blättern
  • später schimmelig-mehliger Überzug auf einzelnen Pflanzenteilen
  • Einrollen der Blätter
  • Pflanze kümmert

Der Befall der Rosen mit Echtem Mehltau wird durch hohe Stickstoffgaben, eine sehr dichte Bepflanzung und starke Temperaturschwankungen begünstigt. Im Gegensatz zu sonstigen Pilzerkrankungen breitet sich Mehltau insbesondere bei trockenwarmen Bedingungen besonders gut aus. Aus diesem Grund sind Rosen insbesondere im Spätsommer oder im Frühherbst von der Krankheit betroffen.

Als vorbeugende Maßnahmen kommen vor allem die Vermeidung einer zu dichten Bepflanzung sowie die Ausgabe von Pflanzenstärkungsmitteln bei starken Temperaturschwankungen in Frage. Hat sich das Gewächs bereits infiziert, müssen die befallenen Teile sowie das Falllaub frühzeitig entfernt werden. Bei starkem Befall lohnt sich auch der Einsatz eines Fungizids.

Falscher Mehltau

Wie bei der echten Variante handelt es sich beim Falschen Mehltau um eine Gruppe unterschiedliche Pilze, die hier jedoch zu den Algenpilzen gehören. Diese leben zwischen den Zellen im Innern der Pflanze; in Form von Dauersporen überleben die Pilze entweder in den befallenen Pflanzenteilen oder aber am Boden. Falscher Mehltau tritt bei Rosen vor allem bei feuchten Sommern auf. Als klassisches Schadbild präsentieren sich dann braune bis violette Flecken auf den Oberseiten der Blätter. Zur Vorbeugung der Infektion kommen die gleichen Maßnahmen zum Einsatz wie beim Echten Mehltau; bei starkem Befall ist der Einsatz von Fungiziden ratsam, mit denen vor allem die Unterseite der Blätter behandelt werden sollte.

Wachstumsstörungen

Rose mit braunen BlätternDie bereits erwähnten Erkrankungen können – insbesondere bei starkem Befall – mitunter auch Wachstumshemmungen bei der Rosenpflanze auslösen. Steht diese jedoch im Vordergrund, kann es sich auch um den Wurzelkropf handeln; die Bakterienkrankheit ruft Geschwulste im Bereich der Wurzeln hervor, die das Gewächs in ihrem Wachstum einschränkt. Auch diverse Nematoden, die an den Wurzeln saugen, können eine derartige Symptomatik hervorrufen. In beiden Fällen sollten die befallenen Gewächse vollständig entfernt werden.

Chlorosen

Auch Chlorosen gehören zu den häufigen Krankheiten, die bei Rosen auftreten können. Diese können grundsätzlich durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden:

  • Blattvergilbung
  • Magnesiummangel
  • Eisenmangel

Liegt diese Krankheit, die auch als Bleichsucht oder Gelbsucht bezeichnet wird, bei einem Rosengewächs vor, handelt es sich in der Regel um einen Mangel an Eisen. Als klassisches Schadbild präsentieren sich in diesem Fall flächige gelbe oder weißliche Aufhellungen der Blätter, die auf eine mangelnde Bildung von Chlorophyll zurückzuführen sind. Typisch bei einer Chlorose, die durch Eisenmangel verursacht wird, sind die Blattadern, die trotz der flächendeckenden Aufhellung ihre grüne Färbung beibehalten.

Chlorosen werden allgemein durch einen hohen pH-Wert im Boden gefördert; bei Rosen tritt die Erkrankung vor allem bei sehr kalkhaltigen Substraten auf, die darüber hinaus noch stark verdichtet sind. Auch dauerfeuchte Böden zeigen sich gegenüber dieser Symptomatik besonders anfällig. Langfristig sollte der Hobbygärtner also auf eine Verbesserung des Bodens achten.

Grauschimmel

Gelegentlich werden Rosengewächse auch von Grauschimmel befallen; hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die durch den Schadpilz Btrytis cinerea verursacht wird und unter Gärtnern auch als Graufäule bekannt ist. Der Pilz befällt neben Rosengewächsen auch unterschiedliches Obst und Gemüse und überwintert in Form kleiner, widerstandsfähiger Dauerkörner an abgestorbenen Pflanzenteilen im Boden. Liegen sowohl eine hohe Luftfeuchtigkeit als auch große Wärme vor, wird die Ausbreitung von Grauschimmel beschleunigt.

Vor allem dicht belaubte Sorten sind von einer schnellen Ausbreitung des Schadpilzes betroffen.

Das Schadbild, welches durch den Pilz verursacht wird, ist an charakteristischen Merkmalen zu erkennen:

  • Blätter, Blüten, Stängel und Triebspitzen werden weich und faul
  • Bildung von stark stäubenden, mausgrauen Pilzrasen
  • manchmal braune Flecken

Ausgelichtete RosenDamit die Erkrankung gar nicht erst auftritt, stehen dem Hobbygärtner unterschiedliche Präventionsmaßnahmen zur Verfügung; grundsätzlich hilft vor allem ein häufiger Standortwechsel. Der gewählte Standort sollte dann zusätzlich ausreichend luftig sein und über einen möglichst durchlässigen Boden verfügen. Besonders wichtig ist außerdem eine Bepflanzung mit viel Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren. Wer seine Rosen zusätzlich regelmäßig auslichtet, kann die Chance auf einen Befall ebenfalls minimieren.

Besonders wichtig bei der Verhütung von Grauschimmel ist ein optimales Bewässerungsverhalten: Beim Gießen der Pflanzen sollten die oberirdischen Pflanzenteile so wenig wie möglich benetzt werden. Zu den vorbeugenden Maßnahmen zählt außerdem ein sorgfältiges Düngeverhalten, bei dem Stickstoff grundsätzlich zurückhalten eingesetzt und gleichzeitig Kali bevorzugt verwendet werden sollte. Wenn bereits bekannt ist, dass die Rosen leicht mit Grauschimmel befallen werden, lohnt sich außerdem die Gabe von Pflanzenstärkungsmitteln.

Ist der Rosenstrauch bereits befallen, müssen erkrankte Pflanzen oder einzelne Pflanzenteile umgehend entfernt werden. Wer den Einsatz spezieller Fungizide wünscht, sollte sich um einen zeitigen Einsatz des Mittels bemühen, damit die Substanz noch rechtzeitig zur Wirkung kommen kann.

Viruserkrankungen

Nicht zuletzt werden Rosen mitunter auch von unterschiedlichen Viruserkrankungen befallen, die sich durch eine große Variabilität auszeichnen. An eine Infektion mit einem Virus sollten Hobbygärtner denken, die folgende Symptome an ihren Rosen feststellen:

  • Linienmuster oder Mosaikmuster auf den Blättern
  • Deformationen der Blätter
  • atypische Blattformen
  • Adernscheckung

Bei Vorliegen einer Viruskrankheit können die Symptome auch vollständig fehlen; man spricht dann von einer latenten Infektion.

An dem Schadbild können unterschiedliche Virussorten beteiligt sein, zum Beispiel Apfelmosaikvirus, Arabismosaikvirus und Nekrotisches Kirschenringfleckenvirus. Die Übertragung erfolgt je nach Art des Virus auf unterschiedlichen Wegen, zum Beispiel über Wurzelkontakt, Insekten oder durch Schnittmaßnahmen.

Eine Behandlung der Viren ist nicht möglich; befallene Gewächse sollten deshalb entfernt werden.

Häufig gestellte Fragen

Welche Fungizide sollten bei einem Befall mit Mehltau bevorzugt eingesetzt werden?
vor allem nützlingsschonende Produkte auf Lecithinbasis sollten zum Einsatz kommen. Auch schwefelhaltige Mittel gelten als besonders verträglich.

Welches Pflanzenstärkungsmittel hat sich zur Vorbeugung diverser Krankheiten besonders bewährt?
Als sehr wirksam gilt beispielsweise Schachtelhalmauszug.

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Tipps für Schnellleser

- Viruserkrankungen: Apfelmosaikvirus , Arabismosaikvirus, und Nekrotisches Kirschenringfleckenvirus
- Pilze: Grauschimmel, Mehltau, Rosenrost, Rindenfleckenkranheit, Sternrußtau
- Nährstoffmangel: Chlorosen, zum Beispiel durch Eisenmangel
- Wachstumsstörungen: durch Nematoden und Wurzelkropf
- Allgemeine vorbeugende Maßnahmen: Ausgabe von Pflanzenstärkungsmitteln, Auslichten, luftiger Standort