Hummeln sind gemütliche und nützliche Brummer, die jeder Gartenbesitzer gerne beheimatet. Wer mag, kann auch ein Hummelhaus ganz einfach selber bauen. Die passende Bauanleitung finden Sie am Ende des Textes auch noch einmal als PDF-Datei.
Hummeln im Garten
Ob ein Hummelhaus, eine Hummelburg oder einen Hummelkasten, es gibt viele Bezeichnungen für die neue Herberge der gemütlichen dicken Insekten, die bei der Bestäubung von vielen Blüten hilfreich sind. Gerade in einem Nutzgarten sind die Insekten neben den Bienen sehr nützlich. Denn sie bestäuben die Blüten der angebauten Gemüse- und Obstsorten und verhelfen so zu einer reichhaltigen Ernte. Wer daher die Hummeln im Garten beherbergen will, sollte ihnen die passende Unterkunft zur Verfügung stellen:
- naturnahen Garten anlegen
- viele Unterschlupfmöglichkeiten
- unbearbeitete Stellen im Boden belassen
- Hummeln schlüpfen hier unter
- alternativ ein Hummelhaus zur Verfügung stellen
Hummelhaus bauen – Anleitung
Für den Gärtner, der ein Haus für die Hummeln selber bauen will, geht dies ganz einfach gemäß der folgenden PDF-Bauanleitung.
Materialien
Um einen Hummelkasten selber zu bauen empfiehlt es sich, sich für ein oberirdisches Modell zu entscheiden. Hierzu werden die folgenden Materialien benötigt:
- Pappkarton
- zum Beispiel Karton für Kopierpapier
- etwa 20 x 20 x 20 cm
- Pappröhre, von Alu- oder Frischhaltefolie
- Sägespäne wie zum Beispiel Haseneinstreu
- natürliche Polsterwolle
- alternativ getrocknetes Moos
- passende fertige Holzkiste
- alternativ Multiplexplatten oder Sperrholz
- Lasur auf Wasserbasis
Holzkiste selber bauen
Im Baumarkt können die benötigten Platten direkt zugeschnitten werden. Dann wird es später mit dem Zusammenbau einfacher. Hierbei sollten die Platten die folgenden Größen besitzen:
- vier quadratische Platten für die Wände
- Kantenlängen etwa 30 cm
- rechteckige Platte für den Boden
- etwa 40 cm x 37 cm
- größere Platte für Dach
- etwa 50 cm x 55 cm
Zusammenbau
In die Platte, die als Vorderwand gelten soll, wird ein Loch mit einem Durchmesser von etwa 3 cm etwas tiefer unter der Mitte gebohrt. Die beiden Seitenteile erhalten zudem je ein bis zwei kleinere Entlüftungslöcher. Hierauf kann auch Gaze geklebt werden, damit Luft durchströmen kann, die Hummeln sich aber nicht verfliegen. Dann wird die Hummelburg wie folgt weiter aufgebaut:
- Seiten, Boden, Rücken und Vorderseite zusammenschrauben
- alternativ kann auch ein Holzkleber genutzt werden
- danach das Dach aufsetzen
- dieses sollte zu allen Seiten überstehen
- zu den Seiten und zur Hinterseite etwa 5 cm
- zur Vorderseite bis zu 10 cm
- mit Dachpappe wird es undurchlässiger
- abschließend mit Lasur streichen
Inneneinrichtung
Mit dem Holzkasten ist das Haus für die Hummeln aber noch nicht fertig. Denn dieses benötigt auch einen Innenausbau. Denn Hummeln bevorzugen verlassene, unterirdische Mäusenester, daher sollte auch die Inneneinrichtung im Kasten ähnlich gestaltet sein:
- hierfür den Pappkarton nutzen
- Loch vorne einschneiden
- ein wenig tiefer als das Einflugloch im Holzkasten
- Karton in Kasten stellen
- Pappröhre auf richtige Länge schneiden
- zwischen die beiden Löcher stechen
- Karton mit Streu auffüllen
- bis knapp unter das Loch
- direkt hinter Eingang eine kleine Mulde formen
- Polsterwolle oder Moos zur Höhle formen
Legen Sie die so geformte Höhle direkt in die Mulde hinter dem Einflugloch. Sie sollte in etwa die Größe eines Mäusenests besitzen, also nicht zu groß angelegt sein.
Hummelkasten aufstellen
Ist das Hummelhaus nach dem Selberbauen fertig, dann kann es aufgestellt werden. Hierbei sollte man es aufgrund von Nässe und Feuchtigkeit nicht direkt auf den Boden stellen, sondern wie folgt vorgegangen werden:
- Blumentöpfe oder Ziegelsteine nutzen
- nicht gleichhoch anlegen
- besser ist, Hinterseite etwas tiefer
- gegebenenfalls die hinteren ein paar Zentimeter tiefer in Erde stecken
- eine kleine Neigung lässt Regenwasser abfließen
- halbschattiger Standort ideal
- Morgensonne ist empfehlenswert
- erwärmt den Innenraum
- später Schatten gegen Überhitzung
PDF-Bauanleitung
Wie bereits zu Beginn des Beitrags erwähnt, finden Sie hier die Bauanleitung für das Hummelhaus als PDF-Datei, um sie bequem auf Ihr Endgerät herunterzuladen. Klicken Sie dazu ganz einfach auf das Bild.
Häufig gestellte Fragen
Hummeln mögen es ruhig und dunkel. Daher ist eine Nistmöglichkeit an einem geschützten Platz im Garten die beste Möglichkeit, die Hummelkönigin anzusiedeln. Diese sucht in der Regel im Boden nach Ritzen und Löchern für einen Nistplatz. Steht an einer solchen Stelle das Hummelhotel, wird es gerne angenommen. Steht es zu hoch, kann das Einflugloch mit einem herkömmlichen Stück schwarzem Pumpenschlauch verbunden werden, der auf dem Boden leicht nach oben zeigend unter Moos befestigt wird.
Diese Kästen bestehen in der Regel aus Holzbeton und werden etwa 5 bis 10 cm unter die Erde gesetzt. Die Eingangsröhre sollte hier etwa 30 bis 80 cm betragen. Der Innenausbau wird genau gleich der PDF-Bauanleitung für das überirdische Hummelhaus durchgeführt.
Zum Glück sind die Hummeln nicht wählerisch und nehmen ein neues Heim schnell an. Um die Umgebung verlockender zu gestalten, können Sie ein ausreichendes Blütenangebot zur Verfügung stellen. Und wurde ein Hummelhaus einmal besetzt, dann kehrt der Nachwuchs jedes Jahr zurück und besiedelt es wieder neu.
Jeder, der den Hummeln eine gut durchdachte und liebevoll gestaltete Burg zur Verfügung stellt wird überrascht sein, was die Hummelkönigin daraus macht. Denn jede Königin hat so ihre eigene Art, ihr Nest zu bauen. Von mittig, über alles umgeräumt oder Nest vergraben bis hin zu aufgetürmten Nistmaterial mit Nest am höchsten Punkt wurde schon alles beobachtet.
Bis spätestens Ende Februar sollte die Hummelburg fertig sein. Denn dann machen sich die ersten Hummelköniginnen nach ihrer Überwinterung bereit, den passenden Nistplatz zu finden. Daher ist es ideal, gerade auch in einem warmen Winter und frühen Frühjahr die Kästen so früh wie möglich aufzustellen.