Auf vielen Grundstücken ist die Rasenfläche nicht gerade, sondern besitzt ein Gefälle oder ist von Hügeln und Mulden durchzogen. Da diese Faktoren die erforderlichen Pflegemaßnahmen erschweren, bieten sich diverse Methoden für das Begradigen an. So ebnen Sie die Rasenfläche.
Vorbereitung
Die meisten Gartenbesitzer wünschen sich eine ebenerdige Rasenfläche in einem satten Grün. Allerdings sind viele Gärten von Gefälle, Erdaufschüttungen, Hügeln und Löchern durchzogen, welche sowohl die Pflege als auch die Nutzung behindern. In diesen Fällen sind Methoden für das Begradigen sinnvoll, um einen Höhenausgleich zu ermöglichen. Allerdings handelt es sich dabei um eine herausfordernde Aufgabe, die mit viel Arbeit verbunden ist. Deshalb ist im Vorfeld zu klären, welche der Ideen für den eigenen Rasen von Nutzen ist. Um den Boden problemlos ebnen zu können, spielt der richtige Zeitpunkt für das Vorgehen eine wichtige Rolle. Die Erde darf nicht mehr gefroren und auch nicht zu nass sein. In den Herbstmonaten besteht das Risiko, dass sich der Rasen nicht mehr rechtzeitig bis zum Winter erholen kann.
- bei großen Flächen im Frühling nivellieren
- idealer Zeitraum: zwischen Mitte April und Ende Mai
- ebnen kleinerer Bereiche auch im Sommer möglich
- zuerst Rasenfläche komplett von Unkraut befreien
- danach etwa zwei Wochen ruhen lassen
- nachwachsendes Unkraut ebenfalls beseitigen
- anschließend exakte Höhenunterschiede im Rasen ermitteln
- dabei Stäbe, Schnur und Wasserwaage einsetzen
1. Vertiefungen auffüllen
Das Auffüllen gehört zu den Methoden, mit denen sich kleine Vertiefungen nivellieren lassen. Für das Begradigen von sehr großen Flächen eignen sich andere Ideen deutlich besser. Da dabei neue Erde auf der Rasenfläche verteilt wird, gehen damit höhere Kosten einher. Nach dem Auffüllen können die bereits bestehenden Graspflanzen durch die aufgetragene Erdschicht nach oben durch die Rasenfläche wachsen. Deshalb ist im Anschluss eine weitere Aussaat nicht erforderlich. Aus diesem Grund darf die bearbeitete Fläche direkt nach dem Aufschichten nicht platt gewalzt oder getreten werden. Gräser können nur durch ein lockeres Erdreich durchwachsen und dort verwurzeln. Zwar dauert das Eben damit relativ lange, aber danach ist der Boden gerade und der Rasen wächst gesund.
- nährstoffreichen Mutterboden mit Sand vermischen
- Mulden und Löcher mit ausreichend Gemisch bedecken
- danach ganze Fläche ausgiebig wässern
- dafür am besten gesammeltes Regenwasser verwenden
- im Anschluss so lange ruhen lassen, bis Gräserspitzen sichtbar sind
- kann bis zu sechs Wochen dauern
- Rasen darf nicht austrocknen, regelmäßig gießen
- bei Bedarf so oft wiederholen, bis Fläche komplett eben ist
2. Unebenheiten abtragen
Das Abtragen gehört zu den empfehlenswerten Methoden, wenn größere Unebenheiten in Form von Erhöhungen und Neigungen auf der Rasenfläche zu erkennen sind. In diesem Fall würde das Auffüllen zu lange dauern und sehr kostspielig sein. Wenn der Rasen an vielen Stellen sehr uneben ist, entspricht der Arbeitsaufwand beim Begradigen fast dem einer Neuanlage. Danach ist die Fläche aber schön gerade und lässt sich für Spiel, Sport, Spaß sowie andere Ideen ohne Probleme nutzen. Direkt im Anschluss an das Abtragen ist aber Vorsicht angesagt. Die bearbeitete Fläche darf erst wieder nach dem ersten Rasenschnitt betreten werden, ansonsten können sich die Unebenheiten erneut einstellen. Die Gräser sollten eine Höhe von etwa 10 bis 15 Zentimeter erreicht haben, bevor das erste Mal gemäht wird. Danach ist die Rasenfläche sattgrün und trittfest.
- zuerst Rasenfläche mähen und vertikutieren
- Unkraut komplett beseitigen
- bei vielen Unebenheiten komplett umgraben
- extrem starke Verdichtungen auflockern
- Kuhlen, Löcher und Mulden mit Erde auffüllen
- stets an gemessenen Höhenunterschieden orientieren
- anschließend einige Tage warten
- Erde auf die komplette Rasenfläche auftragen
- noch einmal einige Tage abwarten
- nun mit Rasenwalze gründlich ebnen
- zum Abschluss reichlich düngen
- neue Rasensamen großflächig ausbringen
- eingehend wässern, nie austrocknen lassen
3. Rasen walzen
Beim Begradigen mit einer Rasenwalze kommt das Gewicht des Gerätes zum Einsatz. Dafür wird die Fläche nicht erst umgegraben, sondern es wird direkt mit dem Walzen begonnen. So lassen sich Erhöhungen auseinanderbringen und unebene Stellen auffüllen. Allerdings dürfen die Kuhlen, Löcher und Mulden nicht zu tief sein, ansonsten ist das Walzen nicht von Erfolg gekrönt. Damit lässt sich sogar die gesamte Rasenfläche ebnen, ohne danach neue Samen aussäen zu müssen. Die Anschaffungskosten für Rasenwalzen sind recht überschaubar und bei vielen unebenen Flächen lohnt sich die Investition. Wer das Hilfsmittel nur einmal benutzen möchte, kann es sich auch im Fachhandel oder vielleicht bei einem Nachbarn ausleihen. Modellabhängig lassen sich die Walzen auch mit schwergewichtigen Materialien befüllen.
- zuerst die Rasenfläche sehr kurz mähen
- danach ausgiebig gießen, speziell nach Trockenphasen
- Rasenwalze mit Sand und Wasser befüllen
- in der Ecke am hinteren Ende beginnen
- Walze immer in geraden Bahnen auf der Fläche fahren
- keine zu engen Kurven ziehen
- Vorgehen führt sonst zum Verdrängen der Erde
- dann einige Mal über Kreuz führen
- bei Bedarf Walzen mehrmals wiederholen
- zum Abschluss Rasen einige Tage ruhen und trocknen lassen
4. Einzelne Partien erneuern
Wenn nur bestimmte Partien des Rasens zu begradigen sind, lässt sich das Ebnen mit dem Lösen der obersten Rasenschicht und dem Ausbessern des darunterliegenden Erdbodens durchführen. Für diesen Arbeitsvorgang ist ein Rasenkantenstecher erforderlich, dessen Anschaffungskosten recht gering sind. Dabei handelt es sich um ein Gartengerät, welches einer Schaufel ähnlich ist. Damit lassen sich die gewünschten Rasenschichten sauber abstechen und von den benachbarten Beeten sowie vom Untergrund abtrennen. Da dieses praktische Werkzeug auch nach dem Begradigen zum regelmäßigen Abstechen der Rasenkanten dient, macht eine Investition durchaus Sinn. Damit lassen sich die verschiedenen Bereiche eines Rasens voneinander trennen und anheben, ohne dass dabei die Graspflanzen in Mitleidenschaft genommen werden. So lassen sich gezielt punktuelle Löcher reparieren und der Rasen erhält eine ebene Oberfläche.
- unebene Partien mit Rasenkantenstecher bearbeiten
- dabei im Zickzack-Muster vorgehen
- abgestochene Bereiche umdrehen
- darunter liegende Erde ganzheitlich umstechen
- Löcher mit Gemisch aus Erde und Sand anreichern
- Steigungen im Rasen komplett abbauen
- im Anschluss bearbeitete Flächen mit Kraft zusammenpressen
- Bereiche erneut umschlagen
- Partien genau kontrollieren, ob sie gerade geworden sind
- wenn nötig, gleiche Prozedur abermals durchführen
Häufig gestellte Fragen
Wenn der Rasen frisch angelegt ist, eignet sich das Walzen nicht für das Begradigen. Junge Graspflanzen reagieren sehr empfindlich auf das hohe Gewicht des Hilfsmittels. Im Extremfall kann es sogar zum Absterben der Gräser kommen.
Als Alternative zur Rasenwalze lassen sich Tretbretter oder eine große Schaufel verwenden. Wer möchte, kann auch das eigene Körpergewicht nutzen und den unebenen Rasen durch das Stampfen mit den Füßen begradigen.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da jeder Rasen andere Unebenheiten aufweist. Generell lässt sich aber festhalten, dass je mehr Unebenheiten vorhanden sind, desto größer ist der damit einhergehende Zeit- und Kraftaufwand. In diesem Fall bietet es sich an, das Nivellieren mit mehreren Personen durchzuführen, um schneller und effektiver vorzugehen.