Spinnen gibt es unzählige und viele Menschen möchten sie nicht in ihrer Nähe wissen – gleich ob groß oder klein. Besonders kleine Exemplare zeigen sich mit der roten Spinne, die meist nur wegen der Farbe mit bloßem Auge zu erkennen sind. Sie ist an den verschiedensten Stellen auffindbar. Ob im Keller, auf dem Baum oder an der Gartenmauer, als unerwünschter Gast in Garten und Heim kann sie Schäden anrichten oder aber nützlich sein. Erfahren Sie, wie sie rote Spinnen-Arten erkennen, unterscheiden und bekämpfen können.
7 kleine rote Spinnenarten erkennen
Nachfolgend finden Sie die in unseren Breiten am häufigsten anzutreffenden Spinnenarten, die rot oder rötlich gefärbt sind.
1. Baldachinspinne (Trematocephalus cristatus)
- Stark verbreitet
- Größe: Weibchen 2,4 bis 2,6 Millimeter, Männchen zwischen zwei und 2,2 Millimeter
- Farbe: Vorderleib rotbraun, Augenregion dunkel, Brustbereich orange mit dünnem schwarzem Rande, Beine rot-braun geringelt, Hinterleib schwarz-braun
- Behaarte Beine
- Lebensraum: lichte Stellen in Bäumen und Gebüschen
- Vor allem von April bis August aktiv
- Kleine, unscheinbare Spinne, die oft übersehen wird
- Kein Pflanzenschädling
2. Dornfingerspinnen (Cheiracanthiidae)
- Landspinne
- Kann beißen
- Biss nicht gefährlich, wenngleich schmerzhaft
- Größe: bis zu fünf Zentimeter
- Farbe: rot mit gelbem Hinterteil
- Lebensraum: baumlose, dicht verwachsende Hochstaudenflure, wie beispielsweise an Straßenrändern oder Ufergegenden
- Kann durch engmaschige Spinnennetze Pflanzen im Wachstum hindern
3. Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus)
- Webspinnen
- Größe: bis zu 17 Zentimeter
- Farbe: von gelblich über dunkelbraun-violette bis rot
- Besonderes Merkmal: Kreuz-Zeichnung auf der oberen Rückenpartie
- Lebensraum: halbschattigen und offenen Geländen, wie beispielsweise an Waldrändern, in Parks, aber auch an Mauern/Hauswänden
- Spinnweben bodennah in etwa 1.5 bis maximal zwei Meter Höhe
4. Grasspinne (Florinda coccinea)
- Auch bekannt als schwarzschwanzige Rot-Spinnwebe
- Zwerg- und Webspinnen
- Größe: drei bis vier Millimeter
- Farbe: kräftiges Rot
- Lebensraum: in Gräsern jeder Art
- Schwarzer, kleiner Bereich am Hinterteil und Kopf
- Sehr selten in Deutschland
- Kommt aus tropischen Gebieten wie Florida, Mexiko
- Wird gelegentlich eingeschleppt
- Fördert den Befall von Rost
5. Rote Sechsaugenspinne (Dysdera erythrina)
- Alternativname: Kleiner Asseljäger (bevorzugte Nahrungsquelle)
- Größe: Weibchen zwischen neun und zehn Millimeter, Männchen zwischen sieben und acht Millimeter
- Farbe: oberer Frontbereich rot-braun, Hinterteil weiß bis gräulich, Beine rot-gelb
- Keine Stacheln an Femora (Oberschenkelbereich)
- Sechs oder mehr Stacheln an den unteren Extremitäten
- Bevorzugter Lebensraum: tagsüber Versteck meist unter Steinen, nachts in Grünanlagen unterwegs
- Kein Pflanzenschädling
6. Safran-Sechsaugenspinne (Dysdera crocata)
- Alternativname: Großer Asseljäger
- Größe: Weibchen zwischen elf und 15 Millimeter, Männchen zwischen neun und zehn Millimeter
- Farbe: oben rot-braun bis rot-orange
- Besonderheiten: parallel verlaufende Ränder an Kopfseiten
- Auffällige Chelizeren (Mundwerkzeug seitlich des Kopfes)
- Chelizeren mindestens so lang, wie Kopfbereich
- Bevorzugter Lebensraum: Siedlungsgebiete, Wälder, Parkanlagen, feuchte Keller – kommt nicht im Gebirge vor
- Nachtaktiv
- Der Dysdera erythrina sehr ähnlich, unterscheiden sich aber durch die Größe
- Kein Pflanzenschädling
7. Waldbaldachinspinne (Macrargus rufus)
- Größe: vier bis fünf Millimeter
- Farbe: Vorderkörper gelbbraun bis rot, rot-bräunlich, Unterseite dunkler, schwache Streifung, Brust rotbraun, Hinterleib schwarz
- Gut zu erkennen an den langen, kräftigen Beinen
- Bevorzugter Lebensraum: trockene Laubwälder, Nadelwälder, Feucht- und Moorgebiete
- Vor allem in Nordrhein-Westfalen weit verbreitet
- Erwachsene Exemplare vor allem im Frühjahr sichtbar
- Keine Pflanzenschäden, da sie sich von Insekten ernährt
Spinnen bekämpfen
Spinnen lassen sich unkompliziert aber effektiv mit verschiedenen Hausmitteln vertreiben. Auf diese Weise bleiben sie am Leben und können weiter ihren Nutzen für die Natur erbringen.
Duftblätter
Um Lavendelblätter machen rote Spinnen einen großen Boden. Da sie schnell wegfliegen, eignet sich diese Maßnahme nur für die Anwendung innerhalb geschlossener Räume.
Duftöl
- Zwei Tropfen Spülmittel und zehn Tropfen Eukalyptusöl in eine wassergefüllte Sprühflasche geben
- Alternativ 20 Tropfen Pfefferminzöl
- Aufenthaltsort der roten Spinnen großzügig einsprühen
- Mehrere Tage hintereinander wiederholen, um einem Zurückkommen vorzubeugen
4 kleine rote Milbenarten bestimmen
Milben zählen zwar nicht zur Spinne, sondern stellen eine eigene Gruppierung dar, aber auf den ersten Blick werden sie oftmals mit kleinen Spinnen verwechselt, wobei sie sich gut von einer Spinne unterscheiden lassen. Da sie ebenfalls auffallend rote Exemplare zeigen, sollten sie hier ebenfalls Erwähnung finden.
Erdbeermilbe (Tarsonemus pallidus fragariae)
- Sieht aus wie eine kleine Mini-Spinne
- Größe: bis zu einem Millimeter die Männchen, Weibchen etwas größer
- Farbe: orange-rot
- Bevorzugter Lebensraum: Erdbeerpflanzen
- Schadbild: später im Jahr gekräuselte Herzblätter, Pflanze trocknet langsam ab, Früchte verkümmern
Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae)
- Auch als Bohnenspinnmilbe bekannt
- Größe: Weibchen zwischen 0.4 und 0.6 Millimeter, Männchen zwischen 0.3 und 0.45 Millimeter
- Farbe: prinzipiell transparent, ändert sich aber bei geringer Nahrungsaufnahme und Kälte in rot, im Frühjahr Gelbfärbung
- Weichhäutig
- Konvex geformte Oberseite
- Je eine kleine schwarze Zeichnung an den vorderen Seiten
- Bevorzugter Lebensraum: vor allem Obst- und Gemüsepflanzen
- Pflanzenschäden: braune Fruchtflecken, verfaulte Früchte
Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi)
- Trivialname: rote Spinne
- Größe: etwa 0.5 Millimeter
- Farbe: orange-rot
- Weibchen an abstehenden Borsten auf dem Rücken zu erkennen
- Von Frühjahr bis Herbst aktiv
- Pflanzenschädling
- Siedelt durch einzelne Fäden zu Nachbarpflanzen über
- Rasante Vermehrung (sechs Generation pro Gartensaison möglich)
- Bevorzugter Lebensraum: sonnen- sowie windgeschützt stehende Obstbäume und Ziergehölze (auf den Blattunterseiten)
- Schadbild: dunkle Blattspitzen im Frühjahr, Blattwölbungen, vermehrter Blattabfall, Wachstumsstörungen der Triebe, vollkommene Verkümmerung
Samtmilbe (Trombidium holosericeum)
- Größe: bis zu vier Millimeter
- Scharlach-rote Spinnenmilbe
- Gestielte, kleine Augen
- Samtartige Behaarung
- Lange Vordergliedmaßen
- Scherenartige Kieferklauen
- Bevorzugter Lebensraum: Haus und Garten, auf Terrassen und an Mauerwänden
- Kommen vor allem an warmen, feuchten Tagen hervor
- Schadbild: Verkümmerung und Vertrocknung von Pflanzen
Milben bekämpfen
Zum Bekämpfen von Milben bieten sich unterschiedliche Methoden an. Bevor zur chemischen “Keule” gegriffen wird, sollten sie ausprobiert werden:
- Mit Staubsauger einfach aufsaugen und sofort entsorgen
- Milben hassen Feuchtigkeit: Aufenthaltsorte kräftig mit Wasserschlauch abspritzen
- Mit hohem Wasserdruck Milben wegschwemmen
- Für hohe Luft- und/oder Bodenfeuchtigkeit sorgen, vor allem während heißer, trockener Sommertage
- Gartenmöbel ebenfalls abspritzen
Häufig gestellte Fragen
Wie lange leben rotfarbige Spinnen?
Das ist unterschiedlich und hängt von den Lebensraumbedingungen sowie der Spinnenart ab. Normalerweise liegt die durchschnittliche Lebenserwartung zwischen zwei und drei Jahre.
Sind giftige Arten und den roten Spinnen möglich?
Derzeit sind keine bekannt. Es ist aber nicht auszuschließen, dass durch den Tourismus und Einwanderungen weitere, bisher in hiesigen Gefilden unbekannte Spinnentiere eingeschleppt werden, unter denen sich auch giftige Exemplare befinden können. Deshalb ist grundsätzlich ein vorsichtiger Umgang mit einer roten Spinne angeraten, wenn die Art nicht eindeutig identifiziert ist.