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Ein Garten ist eine schöne Sache – ein Garten mit einem gut geplanten und gut angelegten Gartenweg ist eine schönere Sache, weil erst der Weg den Garten richtig zugänglich macht. Mit geschickter Wegführung können Sie Ihren Garten sogar “ein wenig größer machen”, indem Sie ihn in verschiedene Bereiche teilen, ein Bereich für Sport und einer für Ruhe, einer für Zierpflanzen und einer für Erntepflanzen, zum Beispiel. Erschließen Sie sich Ihren Garten, indem Sie komfortabel begehbare Gartenwege anlegen, mit der richtigen Anleitung zum Bauen können Sie das sehr gut selber machen.
Varianten
Um einen Gartenweg selber anzulegen, gibt es einige verschiedene grundsätzliche Möglichkeiten:
- Wenn ein neuer Gartenweg sehr natürlich wirken soll, könnten Sie einen Gartenweg mit Belag aus Rindenmulch anlegen, der erfreulich wenig Aufwand macht. Das Vorbereiten des Untergrunds erfolgt wie im entsprechenden Abschnitt unten beschrieben, Sie müssen normal festen Gartenboden aber nur in einer Höhe rund 10 cm ausheben (verdichteter Boden siehe gleich). Wenn die Erde unterschiedlich fest ist, macht das bei einem Rindenmulch-Weg auch nichts, die beim Buddeln entstehenden “Löcher” werden einfach mit kleinkörnigem Schotter oder Kies aufgefüllt. Dafür sollten Sie bei einem Rindenmulch-Weg besonders gründlich beim Entfernen der Wurzelreste hartnäckiger Pflanzen sein, die sich sonst durch den Mulch arbeiten könnten. Auch hier wird als Abschluss der Vorbereitungen das Wegbett mit der Walze verdichtet, dann werden zuerst die Randsteine gelegt, auf verdichtetem oder lehmigem Boden wird vor Ausbringen des Rindenmulchs eine Lage Kies als Drainage eingebracht (also hier 3 – 5 Zentimeter mehr ausheben).
- Der Gartenweg “für die Ewigkeit” wird von einem fachkundigen Baumeister angelegt, mit einem Unterbau aus mehreren Schichten, mit Betonfundament, mit Pflastersteinen und mit einer stabilen seitlichen Begrenzung versehen (und ist nicht Gegenstand dieses Artikels, weil er eigentlich eine schmale Straße ist).
- Der Kompromiss zwischen beiden Möglichkeit, und wahrscheinlich deshalb auch der weitaus häufigste Gartenweg, ist der Gartenweg, der mit vernünftiger, nicht zu aufwendiger Bodenvorbereitung erfolgt und einen Steinbelag aus größeren Platten bekommt: Wasserdurchlässig und natürlich, aber auch mit einer Schubkarre befahrbar.
Planung
Die Verlegung eines Plattenweges sollte gut geplant werden, er gestaltet Ihren Garten grundlegend, außerdem werden Sie diesen Weg viele Male entlanggehen. Machen Sie sich einen Plan, kopieren Sie ihn mehrfach, zeichnen Sie jede mögliche Wegführung ein. Nehmen Sie den Plan und probieren Sie diese Wege aus, live, im Garten, und ganz in Ruhe, mehrfach. Es schadet nichts, wenn Sie alle Geräte auf der angedachten Wegführung erproben, die Sie im Garten nutzen, wenn sich die Wegführung nicht ändert, dann doch oft die Breite des Weges.
Ein weiterer großer Planungsposten ist die Auswahl des Belags, es muss Ihnen gefallen, aber auch zum Haus und den anderen im Garten verwendeten Materialien passen. Größere Natursteinplatten, die im losen Bett verlegt und lose verfugt werden können, gibt es in jeder Farbe und jeder Oberflächenstruktur, sie sind bis auf ein wenig Kraftaufwand beim Bewegen leicht zu verlegen und ergeben einen lange haltbaren, ökologisch einwandfreien und natürlich wirkenden Gartenweg.
Untergrund vorbereiten
Nach dem Vermessen und Abstecken des künftigen Gartenwegs kann der Unterbau vorbereitet werden:
- Wegrand entlang der Markierung mit einem Spaten nach innen ausstechen
- Boden in der Tiefe für den benötigten Unterbau abtragen
- Wie der Unterbau aussehen muss und welche Tiefe er bekommt, hängt vom Belag und vom Boden ab
- Besonders lockerer Boden braucht eine gute Verdichtung und ev. ein tieferes Bett
- Besonders fester Boden muss mit einer leistungsfähigen Drainage unterfüttert werden
- Wir gehen hier von einer durchschnittlichen Feste und Belastung des Bodens aus
- Bei normalen Boden und Verwendung größerer Natursteinplatten wird eine Schicht von rund 20 cm ausgehoben
- So viele Wurzeln und Steine wie möglich aus dem Wegbett entfernen
- Wenn das Wegbett eine ebene Oberfläche aufweist, wird diese mit einer Walze verdichtet.
- Die Fläche des Aushubs wird mit einem Kies-Sandbett oder Schottergemisch gefüllt
- Diese wasserdurchlässige Tragschicht wird verdichtet und waagerecht abgezogen
- Die Höhe nach der Verdichtung muss Platz für 3 cm Verlegebett + Steindicke lassen
- Arbeiten Sie ein Gefälle von mindestens 2,5 % ein, von Gebäuden wegführend
- So wird Wasser weggeleitet, das sonst Frostschäden an den Platten verursachen könnte
- Wenn Randsteine gelegt werden sollen, an beiden Wegseiten für diese einen Graben ausheben
- Randsteine so verlegen, dass sie sich außen an die Wand des Mutterbodens anlehnen
- Zwischenräume werden mit Sand gefüllt, der gut festgeklopft wird
- Auf die Wegfläche kommt nun das Verlegebett, 3 cm Sand Körnung 0 bis 2 mm
- Dieses Bett wird höhengerecht abgezogen, nun kann verlegt werden
Verlegung vorbereiten
Ein wenig Planung kann hier viel Ärger ersparen:
- Der Platz für die Zwischenlagerung muss ausgesucht werden
- Erkundigen Sie sich bei der Bestellung Ihrer Pflastersteine nach einer genauen Verlegeanleitung
- Ebenso nach einer Werkzeugliste und ob Sie eventuell benötigte Maschinen ausleihen können
- Besorgen Sie genug wasserfeste Folie, damit frisch verlegte Steine bei Regen abgedeckt werden können
Verlegen
Die Platten werden nun im Sandbett verlegt, hier die Anleitung für großformatige Natursteinplatten:
- Natursteinplatten in geraden Formaten müssen einfach nur aneinander gelegt werden
- Polygonalplatten werden wie eine Art Puzzle verlegt, begonnen mit drei Platten, die an den Kanten zusammen passen
- Je nach Format empfiehlt sich eine bestimmte Fugenbreite, die die schönste Optik ergibt und zum gewählten Fugenmaterial passt
- Manche Natursteinplatten können nach dem Verlegen durch Rütteln verfestigt werden
- Dann muss vor dem Rütteln eingefugt werden, nach dem Rütteln werden die Fugen nochmals eingeschlämmt und die Fläche erneut abgerüttelt
- Die mosaikartig verlegten Polygonalplatten werden nur mit dem Gummihammer angeklopft, die Erschütterungen durch eine Rüttelplatte wären für sie zu kräftig
- Fehlende Höhe wird durch ein wenig Bettungs-Sand ausgeglichen, den Sie unter der betreffenden Platte einbringen
Verfugen
Wenn die Fläche fertig verlegt ist, müssen nur noch die Fugen gefüllt werden. Die machen den Belag erst zu einem festen Verbund und sind außerdem für die Optik wichtig. Beim hier beschriebenen Belag mit größeren Natursteinplatten bzw. Polygonalplatten im nichtgebundenen Verlegebett aus Schotter oder Kies-Sand wird empfohlen, auch ein loses Material für die Fugen einzusetzen.
Sie haben grundsätzlich die Wahl zwischen drei verschiedenen Materialien, die jeweils andere Vorteile und Nachteile mit sich bringen und jeweils etwas anders eingebracht werden: Sand, Quarzsand oder Gesteinsmehl wie Basaltmehl. Was sich für welchen Plattenbelag am besten eignet, muss genauso für das spezielle Bauvorhaben im Einzelnen erkundet werden wie die Körnung und der Kornaufbau des Fugenmaterials, sonst wird die Fuge nicht dauerhaft halten.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der einfachste Weg, um einen Gartenweg zu bauen?
Gar nicht bauen, sondern mähen: Das ist z. B. bei einem Grundstück denkbar, das eigentlich am besten so wunderbar verwildert bleiben soll, wie es ist. Hier könnten Sie eine bessere Begehbarkeit bzw. Befahrbarkeit herstellen, indem Sie (bei weitgehend festem und ebenen Boden) eine Wegstrecke aussuchen, die sich mit erträglichem Aufwand von verholzten Gewächsen und ihren Wurzeln befreien lässt und ansonsten nur bis auf den Boden von krautigen Gewächsen, Gräsern etc. befreit werden muss. Wenn alle Pflanzen auf dem Weg einmal bodennah zurückgeschnitten sind, können Sie den Weg von nun an mit dem Rasenmäher “instandhalten”, einmal rundum und einmal quer durch z. B., alle ein bis zwei Wochen, dauert nur ein paar Minuten … Die nächste Variante ist dann schon der oben erwähnte Rindenmulch-Weg.
Mir wurde ein Zweikomponenten-Epoxidharzmörteln zum Verfugen empfohlen, das Verfugen mit Sand etc. sei doch von gestern?
Ist es, sogar von vorvorgestern, aber deshalb nicht unbedingt schlecht: Für Gartenwege mit geringer Belastung sinnvoll, lange erprobt und die natürlichste Variante. Wichtig ist hier eben die Wahl des richtigen Fugenmaterials und der richtigen Körnung, damit die Fugenfüllung nicht im Laufe der Zeit versackt. Aber Sie haben mit einer solchen Fuge Natur im Garten und nicht schon wieder ein bisschen mehr an unbekannten chemischen Substanzen – die im schlimmsten Fall die Fuge wasserundurchlässig machen und dann übrigens auch gerne einmal unvorhergesehen reagieren, was sich durch Risse in den Fugen bemerkbar macht.