Pflanzenlexikon

Zyperngras, Zypergras, Cyperus – Pflege und Vermehrung

Zyperngras - Zypergras - Cyperus alternifolius

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Diese aus den Tropen und Subtropen stammende ausdauernde, grasartige Pflanze wächst locker buschig und wird je nach Art unterschiedlich groß und kann Wuchshöhen von 35 cm bis maximal 300 cm erreichen. Sie bildet kleine Nussfrüchte aus, die linsenförmig oder dreikantig sein können. Die kleinen unscheinbaren Blüten zeigen sich je nach Art zwischen April und September. Da das Zyperngras eine Sumpfpflanze ist, benötigt sie sehr viel Wasser, daher auch der Name Wasserpalme. Zypergras ist nicht winterhart und wird hierzulande in der Regel als Zimmerpflanze kultiviert.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Zyperngras ist eine Sumpfpflanze
  • Sie ist ausdauernd und grasartig
  • Blätterkrone ist schirmartig
  • Sie benötigt sehr viel Wasser
  • Die Blätter sind schmale, längliche Hängeblätter
  • Weiß-gelbe oder braune Blüten sind relativ unscheinbar
  • Blütezeitpunkt abhängig von der jeweiligen Art
  • Erreicht Wuchshöhen zwischen 35 und 300 cm
  • Zyperngras ist in der Regel nicht winterhart

Standort und Substrat

Der Standort für diese dekorative Pflanze sollte das ganze Jahr über hell, luftig und warm sein. Eine Luftfeuchtigkeit von 60 % ist ideal. Zyperngras sollte möglichst nicht unmittelbar an einer Heizquelle stehen. Am besten eignet sich ein Ost- oder Westfenster aber auch ein beheizter Wintergarten, wobei auch direkte Sonneneinstrahlung vertragen wird, allerdings keine pralle Mittagssonne.

Zyperngras - SubstratIm Sommer bietet sich auch ein windgeschützter Standort im Freien an, beispielsweise auf dem Balkon, der Terrasse oder auch in einem Teich. Ein windgeschützter Standort ist deshalb wichtig, weil die langen Halme bei stärkerem Wind leicht umknicken könnten. Ansonsten stellt diese Pflanze keine besonderen Ansprüche an den Standort. Das jeweilige Substrat sollte vor allem Wasser sehr gut speichern können. Dementsprechend eignet sich faserige Pflanzerde mit einem hohen Humusanteil besonders gut. Man kann diese grasartige Pflanze aber auch in Behälter mit Kies und Wasser einsetzen bzw. in Hydrokultur halten.

Gießen und Düngen

Wasser, am besten Kalkfreies, ist eigentlich das Einzige, was diese Pflanze nahezu im Überfluss braucht, und zwar Sommer wie Winter. Was für andere Pflanzen tödlich wäre, nämlich nasse Füße, ist für das Zyperngras geradezu ideal. Der Wurzelballen sollte also permanent feucht bzw. nass sein. Allerdings sollte es maximal bis zu einem Drittel der Höhe des jeweiligen Pflanzgefäßes im Wasser stehen.

Am besten stellt man die Pflanze in einem Untersetzer, oder besser in einen Übertopf mit Wasser. Aber nicht nur die Wurzeln auch die oberirdischen Pflanzenteile benötigen eine entsprechend hohe Luftfeuchtigkeit und sollten deshalb häufiger mit zimmerwarmem Wasser besprüht werden. Das schützt zum einen vor braunen Blattspitzen aber auch einem möglichen Schädlingsbefall.

Zyperngras sollte auf keinen Fall komplett im Wasser stehen, dann würde selbst diese Pflanze schlichtweg ertrinken, denn Cyperus ist wie bereits erwähnt, eine Sumpf-und keine Wasserpflanze.

  • Während der Hauptwachstumsphase, von März bis September düngen.
  • Gedüngt wird einmal monatlich.
  • Hierfür eignet sich u.a. ein flüssiger Kübelpflanzendünger sehr gut.
  • Dabei sollte man darauf achten, die Pflanze nicht zu überdüngen.
  • Steht Zypergras in einem Gartenteich, muss es nicht gedüngt werden.

Pflege im Winter

Auch im Winter ist ein helles Plätzchen bei Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad empfehlenswert. Toleriert werden durchaus auch geringfügig wärmere oder kühlere Temperaturen, sie sollten allerdings nicht unter 10 Grad fallen. Für ausreichende Luftfeuchtigkeit sollte das Zyperngras auch im Winter öfter mit Wasser besprüht werden. Ansonsten zeigen sich relativ schnell braune Blattspitzen.

Verschnitt und Umtopfen

Geschnitten werden muss diese Pflanze normalerweise nicht. Trotz allem sollte man, vor allem aus optischen Gründen, vertrocknete oder umgeknickte Halme regelmäßig herausschneiden.

  • Zyperngras im TopfCyperus wächst sehr schnell.
  • Das jeweilige Pflanzgefäß ist relativ schnell komplett ausfüllt.
  • Spätestens dann sollte man in ein entsprechend größeres Gefäß umtopfen.
  • Die Pflanze sollte im neuen Topf nicht tiefer stehen als im alten.
  • Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das zeitige Frühjahr.

Zyperngras ist übrigens auch bei Katzen sehr beliebt und eine wahre Delikatesse für sie. Dementsprechend knappern sie für ihr Leben gern an den zarten Blättern dieser Pflanze. Wer also nicht auf angeknappertes Grün steht und Katzen hat, sollte gegebenenfalls lieber auf diese Pflanze verzichten.

Vermehrung

Ableger

Cyperus kann auf mehrere Arten vermehrt werden, u.a. auch durch Ableger. Bei einigen Arten dieser Pflanze, überwiegend jedoch bei den großen, wachsen Ableger aus der Krone heraus, die dann zur Anzucht verwendet werden können. Diese schneidet man ab und stellt sie mit der Blattseite nach unten in ein Glas mit Wasser. Dort bewurzeln sie relativ schnell, sodass sie nach etwa vier Wochen, wenn ausreichend Wurzeln vorhanden sind, in ein entsprechendes Substrat eingesetzt werden können.

Stecklinge

Arten, die keine Ableger bilden, können z.B. über Stecklinge vermehrt werden. Als Steckling eignet sich in der Regel jeder Stängel, der über einen Blattschopf verfügt. Man schneidet etwa 5-10 Stecklinge von 20 cm Länge. Dann kürzt man die Blätter des Stecklings etwa um die Hälfte ein und steckt sie wie bei der Ablegermethode mit dem Blattteil nach unten in ein Wasserglas. Dabei sollte der Blattschopf des Stecklings komplett im Wasser stehen. Gegebenenfalls muss ab und zu Wasser nachgegossen werden.

Bis zur Wurzelbildung dauert es auch bei dieser Methode ca. vier Wochen. Danach können alle Stecklinge zusammen eingepflanzt werden. Bei Zyperngras ist es sinnvoll, immer mehrere Stecklinge zusammen in einen Topf zu setzen, damit es relativ schnell schön buschig wächst.

Aussaat

Möglich ist auch eine Vermehrung durch Aussaat. Diese kann ganzjährig erfolgen. Entsprechendes Saatgut ist teilweise in Gartenfachgeschäften erhältlich. Möglich ist aber auch die Entnahme der Samen aus der Blüte bestehender Pflanzen. Die Samen sitzen an den Blütenstielen bzw. an deren Enden, sind allerdings sehr klein.

Das Saatgut gibt man dann etwa 0,5 cm tief in Aussaaterde und drückt sie gut an. Die Samen sollten nicht mit Erde bedeckt werden, da es sich beim Zyperngras um einen Lichtkeimer handelt. Das Substrat sollte gut durchfeuchtet sein und gleichmäßig feucht gehalten werden. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad kann es dann ca. 3-4 Wochen dauern, bis die Samen keimen.

Teilung

Die in der Regel einfachste Methode der Vermehrung ist die Teilung einer bestehenden Pflanze. Auch die Teilung kann ganzjährig vorgenommen werden. Dazu nimmt man die Pflanze aus ihrem Gefäß und teilt sie durch vorsichtiges Auseinanderziehen in entsprechend viele Teilstücke. Danach werden die neu gewonnenen Pflanzen getrennt voneinander wieder eingepflanzt.

Krankheiten und Schädlinge

Braune Blattspitzen

Spinnmilben an BlattUrsächlich für braune Blattspitzen ist in den meisten Fällen eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Um dem vorzubeugen, sollte man Zypergras regelmäßig besprühen. Blätter, die entsprechende Verfärbungen aufweisen, sollten bodennah abgeschnitten werden.

Spinnmilben

Ein Befall mit Spinnmilben liegt in der Regel auch an einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit. Einen leichteren Befall kann man mit etwas Glück durch kräftiges Abduschen in den Griff bekommen. Ist der Befall bereits fortgeschritten, müssen meist entsprechende Pflanzenschutzsprays zum Einsatz kommen. Gegebenenfalls muss die Behandlung mit diesen Mitteln mehrmals wiederholt werden.

Schildläuse

Schildläuse sind an kleinen braunen Schildchen an der Pflanze zu erkennen und treten vor allem in den Wintermonaten auf. Auch sie sind meist die Folge zu trockener Luft. Zur Bekämpfung können beispielsweise Schlupfwespen zum Einsatz kommen. Zudem kann man paraffinölhaltige Spritzmittel aus dem Fachhandel verwenden.

Thripse

Dieser Schädling ist mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Bei einem fortgeschrittenen Befall kommt es zu einem verminderten Wuchs und Verkrüppelungen. Zur Bekämpfung dieses Schädlings bietet der Fachhandel entsprechende Pflanzensprays sowie Sticks oder Stäbchen an. Zusätzlich sollte man durch regelmäßiges Besprühen die Luftfeuchtigkeit erhöhen.

Trauermücken
Trauermücken treten vor allem aufgrund der Feuchtigkeit auf. Im Fachhandel werden hierfür entsprechende Insektizide angeboten. Zusätzlich kann man nützliche Insekten wie beispielsweise Nematoden zur Bekämpfung einsetzen.

Zyperngras im Gartenteich

Zyperngras am GartenteichWer einen Teich hat, kann diese Papyrusstaude vom Frühjahr bis zum Herbst auch im Teich platzieren. Allerdings eignet sich hierfür ausschließlich die Flachwasserzone, in der der Wasserstand ca. 5 cm, auf keinen Fall aber mehr als 10 cm betragen sollte, da es ansonsten zu Fäulnis kommen kann. Am besten setzt man die Pflanze zunächst in ein separates Pflanzgefäß und damit dann in den Teich. Als Pflanzgefäß eignet sich beispielsweise ein durchlässiger Pflanzkorb, in dem man in der Regel auch andere Wasserpflanzen in den Teich setzen kann. Gedüngt wird das Zyperngras im Teich nicht, da es ausreichend Nährstoffe aus dem Teichwasser aufnehmen kann.

Am besten bringt man noch eine Stütze an, damit die schmalen Stängel nicht auseinanderfallen oder umknicken. Vor den ersten Frösten muss die Pflanze dann aus dem Teich herausgeholt und im Haus frostfrei überwintert werden.

Arten

Cyperus alternifolius

Cyperus alternifolius ist die am weitesten verbreitete Zyperngrasart. Sie ist ausdauernd und erreicht Wuchshöhen von über 1 m. Ihre filigranen Blätter sind nahezu rund bis dreieckig und feinfasrig gestreift. Die unscheinbaren Blüten weisen eine braune Färbung auf.

Cyperus albostriatus

Dieses Zyperngras bildet bis zu 90 cm lange Halme und teilweise fast ebenso lange Grundblätter sowie purpurrote Blattscheide. Die Blätter und Halme haben eine leuchtend hellgrüne Farbe und die Blüten zeigen sich in einem hellen Braun.

Cyperus alternifolius “Gracilis”

Cyperus alternifolius “Gracilis” ist ein Zwergzyperngras, welches nur relativ selten Blüten ausbildet. Seine kräftigen Hochblätter und Halme haben eine dunkelgrüne Färbung.

Cyperus alternifolius “Variegatus”

Die Hochblätter und Halme dieser Art sind bei jungen Exemplaren weiß gestreift. Im Laufe der Jahre verlieren sie diese helle Färbung, sodass sie schließlich komplett grün sind. Dieses Zyperngras benötigt mehr als andere Sorten täglich Sonnenlicht.

Cyperus papyrus

Die gerundet-dreikantigen, dunkelgrünen Halme dieser einst zur Papierherstellung verwendeten Staude erreichen eine Höhe von maximal 300 cm und einen Durchmesser von ca. 2 cm. Ihre Hochblätter können stattliche 25 cm lang werden.

Cyperus haspan

Zwerg-Zyperngras - Cyperus haspanDiese Zwergpapyruspflanze wird aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe besonders gern als Zimmerpflanze gezogen. Sie wird zwischen 30 und 80 cm groß und bringt von Mai bis Juni mehrstrahlige braune Blüten hervor, die in Ähren angeordnet sind.

Häufig gestellte Fragen

Warum bekommt das Zyperngras braune Blattränder?
Ursache für braune Blattränder ist in der Regel eine zu geringe Luftfeuchtigkeit. Um eine ausreichende Luftfeuchte zu gewährleisten, sollte Zyperngras regelmäßig mit Wasser besprüht werden, sowohl im Sommer als auch im Winter. Blattränder, die einmal braun geworden sind, werden nicht wieder grün und sollten entfernt werden.

Woran kann es liegen, wenn das Substrat schimmelt?
Vermutlich steht das Zypergras zu tief im Wasser. Da es sich beim Zyperngras um eine Sumpfpflanze handelt und keine Wasserpflanze, sollte sie maximal zu einem Drittel im Wasser stehen. Steht sie komplett im Wasser, kann man sie sehr leicht ertränken und dann kann es auch zu dieser Schimmelbildung kommen. Zyperngras kann übrigens auch in Hydrokultur kultiviert werden.

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Tipps für Schnellleser

- Zyperngras ist eine Sumpfpflanze.
- Langer kahler Stängel und schirmartiger Blattschopf charakteristisch.
- Kann je nach Art Wuchshöhen von 35 bis maximal 300 cm erreichen.
- Standort sollte sehr hell, warm und luftig sein.
- Ein Standort in Heizungsnähe ist ungeeignet.
- Substrat sollte gut Wasser speichern können.
- Pflanzerde mit einem hohen Humusanteil sehr gut geeignet.
- Wasserbedarf dieser Pflanze ist sehr hoch.
- Sie sollte maximal zu einem Drittel im Wasser stehen.
- Am besten ist kalkfreies Wasser.
- Für optimale Luftfeuchtigkeit regelmäßig besprühen.
- Während der Wachstumsphase einmal monatlich düngen.
- Im Gartenteich entfällt das Düngen.
- Im Winter kann sie etwas kühler stehen.
- Allerdings sollte Temperatur nicht unter 10 Grad fallen.
- Auch im Winter ausreichend gießen und regelmäßig besprühen.
- Regelmäßig umtopfen.
- Vermehrung durch Ableger, Stecklinge oder Aussaat.
- Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit Schädlingsbefall möglich.