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Zinnien bringen ein fröhlich-buntes Farbspektakel in den Garten, ohne nach intensiver Pflege zu verlangen. Solange sie nur genügend Sonnenschein erhalten, gedeihen Zinnia von 10 cm bis 100 cm Höhe, sodass sie als farbenprächtige Bodendecker ebenso prächtig florieren, wie als bunte Lückenfüller zwischen hohen Gräsern und üppigen Stauden. Den Gartenfreunden sind sie folglich so ans Herz gewachsen, dass die einjährigen Dauerblüher jedes Jahr aufs Neue gepflegt und vermehrt werden. Da die Korbblütler zugleich reichlich Nektar bieten, locken sie Schmetterlinge, Bienen und Hummeln an, damit die Nützlinge ihre Aufgaben im Garten erfüllen.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae).
- Bezeichnung der Gattung: Zinnien.
- Wissenschaftlicher Name: Zinnia.
- Beheimatet in USA, Mexiko, Mittel- und Südamerika.
- Wuchshöhe 10 cm bis 100 cm, selten 200 cm.
- Blütezeit von Mai bis Oktober.
- 20 Arten mit zahlreichen Sorten in allen Farben.
- Einjährige, nicht winterharte, krautige Pflanzen.
- Beliebte Schmetterlings- und Bienenweide.
Da Zinnien als wertvolle Nektarquelle Nützlinge in Scharen anlocken, sind sie in Bauerngärten und anderen naturnahen Gartenformen seit dem 19. Jahrhundert ein fester Bestandteil. Nicht zuletzt dank der facettenreichen Sortenvielfalt, sind Zinnia zudem auf dem Land und in der Stadt in Zierbeeten, Blumenkästen und Kübeln ein willkommener Stammgast, der wenige Ansprüche stellt.
Standort und Bodenqualität
Zinnien reihen sich nahtlos ein in die große Pflanzengemeinschaft der Sonnenanbeter. Erhalten sie einen sonnigen, windgeschützten Platz, präsentieren sie den ganzen Sommer hindurch, welch prachtvolle Schönheit in ihnen steckt. Wie sie es von ihrer Heimat her kennen, dürfen die Temperaturen gerne auch einmal die 30°-Marke überschreiten, ohne dass sie sogleich die Köpfe hängen lassen. Einzig mit Staunässe haben Zinnia so ihre Probleme. In dieser Hinsicht sind sie hingegen bei weitem nicht allein im Pflanzenreich, wie der gut informierte Hobbygärtner bestätigen wird.
- Sonnige bis vollsonnige, windgeschützte Lage.
- Durchlässiges, humoses, gerne auch leicht lehmiges Substrat.
- Kurzzeitige Trockenheit tolerieren Zinnien problemlos.
- Im Pflanzgefäß gedeihen Zinnia in handelsüblicher Blumenerde.
Als Solitär, in bunt gemischtem Sortenallerlei oder in harmonischer Nachbarschaft zu sonnenliebenden Stauden, inszenieren sich Zinnien als Botschafter sommerlicher Leichtigkeit. Mit dem duftigen Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus) oder dem eleganten Sonnenhut (Rudbeckia) stehen sie wunderbar in Einklang. Beste Nachbarschaft wird gepflegt mit leuchtendem Sonnenhut (Echinacea) und pfiffigen Studentenblumen (Tagetes). Ausgesät zwischen mehrjährigen Ziergräsern schafft der Gartenfreund mit Zinnien jedes Jahr ein neues Erscheinungsbild.
Gießen und Düngen
Der Wasserhaushalt spielt bei Zinnien eine bedeutende Rolle, denn sie mögen es nicht sonderlich gerne, wenn ihr Wurzelballen beginnt auszutrocknen. Ansonsten bewegen sich die Pflege-Ansprüche auf einem überschaubaren Niveau, sodass auch der Einsteiger in die Hobbygärtnerei sich über prächtig blühende Zinnia freuen kann.
- Zinnien regelmäßig gießen, insbesondere im Pflanzgefäß.
- Der Wurzelballen sollte nicht austrocknen.
- Im Beet mit Kompost oder Dünger für Blühpflanzen versorgen.
- Im Pflanzgefäß von Mai bis September jede Woche Flüssigdünger verabreichen.
Das Gießwasser wird vorzugsweise am frühen Morgen oder in den Abendstunden unmittelbar an die Wurzeln der Zinnien gegeben. Wässern unter praller Mittagssonne wird der geübte Hobbygärtner tunlichst vermeiden, weil es zu dieser Zeit zum ‘Lupeneffekt’ kommen kann. Wassertropfen, die auf Blüten und Blätter gelangen, brechen das Sonnenlicht dergestalt, dass es zu Verbrennungen kommen kann, die das bezaubernde Erscheinungsbild der Blumen erheblich beeinträchtigen.
Vermehren
Die einjährigen Zinnien können ganz einfach aus Samen herangezogen werden. Gartenfreunde, die zum ersten Mal die fröhliche Blütenpracht in ihrem grünen Reich ansiedeln, erhalten die verschiedensten Sorten im Handel. Wer bereits Zinnia kultiviert, erhält alljährlich kostenlosen Nachschub an Samen.
Aussaat im Haus
Im Herbst bieten Zinnien dem aufmerksamen Hobbygärtner Samen für die Vermehrung in Hülle und Fülle an, sofern er zu dieser Zeit die Pflanzen nicht mehr ausputzt, sondern die Blütenstände an den Stängeln vertrocknen lässt. Am Tag der Ernte herrscht eine trockene Witterung, denn feuchte Samen haben keine Chance, später zu keimen.
- Die Samen der Zinnia in einem trockenen, dunklen Behälter den Winter hindurch aufbewahren.
- Ab Februar ist eine Anzucht im Haus oder Treibhaus möglich.
- Eine Saatschale oder Töpfchen mit leicht saurer Aussaaterde füllen (pH-Wert 5,8 bis 6,2).
- Je nach Sorte, die vergleichsweise großen Samen einzeln oder in genügendem Abstand einpflanzen.
- Anschließend werden die Dunkelkeimer mit Substrat bedeckt und angefeuchtet.
- Das Anzuchtgefäß mit einem Deckel oder Klarsichtfolie verschließen.
An einem hellen, warmen Fensterplatz setzt erfahrungsgemäß nach etwa 10 Tagen die Keimung ein. Während dieser Zeit werden Substrat und Sämlinge leicht feucht gehalten. Die Abdeckung wird täglich für einige Zeit gelüftet, damit sich kein Schimmel bildet. Bis Mitte Mai verwandeln sich die Samen in kleine Zinnien, die kräftig genug sind, um ausgepflanzt zu werden.
Direktaussaat
Alternativ zur Anzucht im Haus, spricht nichts dagegen, die Samen ab Anfang Mai an Ort und Stelle zu säen. Wichtigste Voraussetzung ist, dass sich die Temperaturen dauerhaft über 18° Celsius bewegen. Da bis Mitte Mai noch verspätete Bodenfröste eintreten können, warten erfahrene Hobbygärtner, bis sich die Eisheiligen verabschiedet haben.
- Die Pflanzerde auflockern, wobei gleichzeitig Unkraut, Wurzeln und Steine entfernt werden.
- Eine gut bemessene Ration Kompost mit einigen Handvoll Hornspänen einarbeiten.
- Die Samen sortenabhängig in einem Abstand zwischen 20 cm und 40 cm in die Erde pflanzen.
- Anschließend maximal 3 cm dick mit Substrat bedecken und angießen.
Wer bereits bei der Aussaat dem passenden Pflanzabstand genügend Aufmerksamkeit schenkt, ist später nicht gezwungen, Zinnien nur deshalb aus dem Boden zu ziehen, weil sie zu eng beieinander stehen.
Pflanzen im Beet
Sofern keine Direktaussaat stattfand, ist ab Mitte Mai Pflanzzeit für die Zinnia, unabhängig davon, ob sie selbst vorgezogen oder im Gartencenter erworben wurden.
- Die Bodenvorbereitung erfolgt in gleicher Weise, wie bei der Direktaussaat.
- Die Wurzelballen der Zinnen werden für ca. 30 Minuten in Wasser getaucht.
- Während dieser Zeit gräbt der Hobbygärtner ein ausreichend großes Pflanzloch.
- Darin werden die ausgetopften Blumen eingepflanzt und angegossen.
Sofern die Konsistenz der Pflanzerde feucht und lehmhaltig erscheint, gibt der Gartenfreund noch etwas Sand hinzu und legt an der Sohle des Lochs eine Drainage aus Kies oder Perlite an. Auf diese Weise wird der Bildung von Staunässe vorgebeugt.
Pflanzen im Kübel
Die leuchtenden, farbenprächtigen Blütenköpfe der Zinnien dekorieren in Pflanzgefäßen aller Art den ganzen Sommer hindurch bis zum ersten Frost Balkon, Terrasse und Fensterbank. Um sie im Kübel richtig einzupflanzen, bedarf es keines großen Aufhebens. Wichtig zu beachten ist, dass sich im Boden ein Ablaufloch für überschüssiges Gießwasser befindet, das mit einer Drainage überdeckt wird, z. B. aus zerkleinerten Tonscherben.
Als Substrat dient herkömmliche Blumenerde auf Kompostbasis, der zu 25 % Quarzsand oder Perlite untergemischt wird, um die erwünschte Durchlässigkeit zu fördern. Ansonsten sollte auf einen adäquaten Pflanzabstand der Zinnien im Balkonkasten geachtet werden, weil sie am sonnigen Standort, bei liebevoller Pflege, ein beachtliches Ausmaß annehmen können.
Überwintern
Obgleich Zinnien als einjährige Blumenpflanzen deklariert werden, besteht im Pflanzgefäß eine gute Chance, sie erfolgreich zu überwintern.
- Rechtzeitig vor dem ersten Frost die Zinnien ins Winterquartier tragen.
- Ideal ist ein frostfreier, heller Raum, wie ein ungeheizter Wintergarten oder das Treppenhaus.
- Im Verlauf der kalten Jahreszeit nur so viel gießen, dass der Wurzelballen nicht vertrocknet.
Während der Überwinterung erhalten Zinnia keinen Dünger. Geübte Hobbygärtner behalten die Pflanzen im Auge, um einen Befall durch Schädlinge rechtzeitig zu erkennen. Parallel zu den steigenden Temperaturen des Frühlings, werden die Blumen ebenfalls schrittweise an wärmere und sonnige Plätze gestellt, bis sie dann ab Mitte Mai wieder ins Freie dürfen.
Für Zinnien im Beet lohnt sich dieser Aufwand nicht, angesichts der kinderleichten Aussaat. Die Blumen bleiben solange in der Erde, bis ihre Schönheit vergeht. Daraufhin werden sie mitsamt der Wurzeln ausgegraben und auf dem Kompost entsorgt.
Krankheiten und Schädlinge
Mit Zinnien zieht sich der Gartenfreund ausgesprochen robuste Blumen heran, die zumeist von Schädlingen und Infektionen verschont bleiben. Im Gegenteil, verscheuchen sie beispielsweise unerwünschte Nematoden (Fadenwürmer), die sich vorzugsweise über Tomatenpflanzen hermachen wollen. Daher sind Zinnia nicht selten inmitten der Gemüsebeete anzutreffen. Vollkommen gefeit gegen Krankheiten und Schädlinge sind sie hingegen nicht, insbesondere dann, wenn die Witterung nicht mitspielt.
Mehltau
Bei feucht-warmer Witterung, wie sie während eines verregneten Sommers herrscht, breiten sich Echter und Falscher Mehltau aus. Dabei handelt es sich um zwei Pilzinfektionen, die sich durch einen grauen, bzw. gelblich-braunen, mehligen Belag auf den Blättern offenbaren. Stark befallene Zinnien sollten umgehend im Hausmüll entsorgt werden. In einem frühen Stadium der Erkrankung kann eine mehrfache Milch-Spritzung für Abhilfe sorgen. Dabei werden frische Milch und Wasser im Verhältnis 1 : 9 gemischt und im Abstand von 3 Tagen wiederholt versprüht.
Blattwanzen
Sie sind grün, 5 mm bis 10 mm klein und geflügelt. Bis auf die Flügel, ähneln Blattwanzen den Blattläusen in Aussehen und Lebensweise. Insbesondere während sehr warmer, trockener Sommer verbreiten sie sich auf den Blüten und Blättern der Zinnia. Hilfreich bei der Bekämpfung wirkt sich aus, wenn die Blumen reichlich gewässert werden. Darüber hinaus hat sich eine mehrfache Spritzung mit dem Sud aus Ackerschachtelhalm bewährt. Zudem können die Schädlinge am frühen Morgen, wenn sie sich in einer Art Kältestarre befinden, leicht abgesammelt werden.
Schöne Sorten
Aus den 20 bekannten Zinnia-Arten wurden zahlreiche Hybriden in zauberhaften Kolorierungen und den unterschiedlichsten Wuchshöhen gezüchtet, von denen einige herausragende Varianten im Folgenden vorgestellt werden:
Zinnien ‘Perserteppich’
- bildet einen dichten Blütenteppich
- gefüllte, zweifarbige Blüten in Weiß und Rot
- Wuchshöhe 20 cm bis 30 cm
Zinnie ‘Pop Art’
- gefüllte, mehrfarbige Sorte der Zinnia elegans
- rote Sprenkel auf gold-gelbem Untergrund
- Wuchshöhe bis 60 cm
Zinnie ‘Lilliput’
- pomponartige Blüten in Rottönen
- Blütezeit von Juli bis Oktober
- Wuchshöhe bis 50 cm
Dahlienblütige Zinnie (Zinnia angustifolia)
- buschiger Habitus mit besonders großen Blüten
- vielzählige Blüte in gelb-braunen Nuancen
- bestens geeignet als Schnittblume
Zinnie ‘Zahara Sunburst’ (Zinnia marylandica)
- zauberhafte, zweifarbige Sorte
- strahlenförmige Blüten in sattem Gelb und feurigem Rot
- Wuchshöhe bis ca. 35 cm
Jedes Jahr warten die Züchter mit immer neuen Züchtungen der Zinnia auf, sodass eine Aussaat mit diesen reizenden Gartenblumen nie langweilig wird.
Häufig gestellte Fragen
Sind Zinnien auch als Schnittblumen für die Vase geeignet?
Ja, auf jeden Fall werden Zinnia gerne als Schnittblumen verwendet. Einige Sorten blühen in der Vase sogar noch länger, als im Beet, wie beispielsweise die Hybriden der Zinnia angustifolia. Da die Pflanze beim Schnitt gleichzeitig ausgelichtet wird, animieren Sie auf diese Weise eine weitere, reichhaltige Blüte.
Ich möchte meine Balkonkästen und Kübel gerne mit Zinnien bepflanzen. Zu welchen Pflanznachbarn können Sie mir raten?
Die vielseitigen Zinnien harmonieren mit einer Vielzahl dekorativer Balkonpflanzen. Hierzu zählen Glockenblumen (Campanula), Zauberschnee (Euphorbia), Löwenmäulchen (Antirrhinum majus), Funkien (Hosta) und Zauberglöckchen (Calibrachoa).