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Zierspargel gehören in die gleiche Familie wie der beliebte Küchenspargel, sind aber im Unterschied zu der Gemüsepflanze meist nicht winterhart. Beliebt sind die filigranen Pflanzen vor allem wegen ihres feinfiedrigen Laubes. Hierbei handelt es sich trotz ihrer Ähnlichkeit nicht um Nadeln, sondern um Scheinblätter. Zierspargel bilden recht kleine, unscheinbare Blüten, die aber sehr gut duften. Die kleinen, kugeligen Beeren in ihren roten, orangen oder purpurnen Farben stellen einen echten Blickfang dar.
Steckbrief
- Pflanzenart aus der Familie der Spargel (Asparagus)
- Wuchshöhe: 30-150 Zentimeter, kletternde Arten auch höher
- mehrjähriger Halbstrauch
- Laub: fein gegliederte, fiedrige Scheinblätter
- Scheinblätter sind an Knoten angeordnet (1-5 Stück)
- die Wurzel ist knollenartig
- dorniger Blattsporn (aus umgebildeten Blättern)
- traubenförmig angeordnete Blüten
Vorkommen und Arten
In Südafrika und Eurasien, der Heimat des Asparagus, sind etwa dreihundert verschiedene Arten zu finden. Einige dieser Arten winden sich als Kletterpflanze an Bäumen empor, andere wachsen buschig oder strauchartig. Während in China etwa 30 Arten teilweise endemisch sind, liegt das Hauptzentrum der Artenvielfalt an der Südspitze Afrikas mit seiner einzigartigen Kapflora. Bei uns sind vor allem drei Arten bekannt und beliebt:
- Asparagus densiflorus mit den Sorten “Sprengen” (sprengeri) und “Meyeri”
- Asparagus falcatus
- Federspargel (Asparagus setaceus)
Asparagus asparagoides: Kletterpflanze, ledrige Blätter von 2-3 Zentimetern Länge, die sich zum Klettern verhaken können
- Myrtifolius (Unterart): etwas filigraner und weniger kräftig als s.o.
Asparagus densiflorus: ursprüngliche Art, als Zierpflanze wenig bekannt, wächst auch noch gut im Schatten
- Meyeri (Fuchsschwanzspargel): aufrechtes Wachstum, fuchsschwanzartige Wedel, bis 50 Zentimeter
- Sprengen: bekannteste Art, herabhängende Triebe bis zu einem Meter Länge, spärlich belaubt, ideal als robuste Ampelpflanze
- Sprengen ‘Nanus’: Zwergform mit feinfiedrigen Blättern, gut für enge Räumlichkeiten
- Sprengen ‘Robustus’: starkwüchsige Sorte, sehr robust, ideale Zimmerkulturpflanze
Asparagus falcatus: strauchige Kletterpflanze, Triebe verholzen, sehr lange Triebe und relativ große Blätter (bis 5 Zentimeter), bekommt bei Pflegefehlern schnell gelbe Blätter
Asparagus setaceus (Feder-Spargel, Farn-Spargel, früher Asparagus plumosus): drahtige Triebe mit flach verzweigter Krone, Triebe erinnern an Farne, starke Dornen, aufrechtes Wachstum bis 60 Zentimeter Höhe, einige Arten als Kletterpflanze bis drei Meter Höhe, violette Beeren, etwas empfindlichere Art
- Nanus: Zwergform des Federspargels
- Robustus: weniger empfindliche Form, bildet im Alter Ranken bis 1,5 Meter Länge, Triebe sind anfangs kahl, Blätter bilden sich erst spät
Asparagus medeoloides (Medeola, Myrtenblatt): dicht belaubte Triebe, bis zu drei Meter lange Ranken, leider etwas aus der Mode geraten
Asparagus verticillatus (Wirtel-Spargel): kletternder Halbstrauch bis zwei Meter Wuchshöhe, sehr filigrane Scheinblätter, schwarze Beeren, wird selten als Zierpflanze für Hecken oder Rankgerüste genutzt
Asparagus umbellatus (Asparagus grandiflorus): von den Kanaren stammender Halbstrauch, winterhart bis -7 Grad
Standort
Alle Sorten des Zierspargels benötigen einen recht hellen Standort, mögen als Zimmerpflanze aber keine direkte Sonneneinstrahlung. Bei zu starker Sonneneinstrahlung im Sommer verbrennen und vergilben die hübschen hellgrünen Scheinblätter schnell. Auf Lichtmangel reagiert der Zierspargel mit Laubabwurf.
- Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig, aber keine direkte Sonne
- reine Morgen- oder Abendsonne ist unproblematisch
- Boden: feucht und humos, keine Staunässe
- Asparagus densiflorus ist auch schattenverträglich
- Temperatur: Zimmertemperatur, Untergrenze etwa 13 Grad
- im Sommer auch gerne an halbschattigen Plätzen im Freien
- vorzugsweise Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit (Bad)
- etwas empfindlich gegenüber Zugluft
Gießen
Während der Wachstumsperiode zischen Frühjahr und Spätsommer benötigt der Zierspargel einen stets feuchten Wurzelballen. Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden, da die Wurzeln faulen. Für Pflanzen mit hohem Wasserbedarf empfiehlt es sich daher immer, sie vorzugsweise auf einen Untersetzer statt in einen Übertopf zu stellen, da so besser kontrolliert werden kann, ob sich überschüssiges Wasser im Topf/Untersetzer befindet. Dies muss unbedingt weggegossen werden.
Pflegeleicht ist der Zierspargel allerdings nur, wenn das regelmäßige Wässern nicht vergessen wird. Trocknet die Erde zu stark aus, reagiert der Asparagus recht schnell auf die Dürreperiode: Er wirft seine Scheinblätter ab und verkahlt. Eine günstige Methode ist das Tauchen des Wurzelballens. Etwa einmal in der Woche, kann der Zierspargel in einen Eimer mit Wasser gestellt werden. So kann sich der Ballen gut vollsaugen.
Düngen
Während der Wachstumsphase ist der Asparagus dankbar über eine gelegentliche Düngergabe. Ein handelsüblicher Grünpflanzendünger kann alle zwei Wochen über das Gießwasser verabreicht werden.
Vermehrung durch Teilen
Eine einfache Möglichkeit, Zierspargel zu vermehren, ist die Teilung der Wurzelstöcke im zeitigen Frühjahr. Es handelt sich um eine ungeschlechtliche Vermehrung, wobei die neue Pflanze die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze aufweist. Hierzu sollten immer gesunde, ältere Pflanzen verwendet werden, die schon über ein ausgeprägtes Knollensystem im Erdreich verfügen.
- Zeitpunkt: Frühjahr (Ende der Winterruhe)
- Pflanze vorsichtig aus Topf heben
- Substrat so gut wie möglich entfernen
- Vorsicht, die Wurzeln brechen leicht!
- einzelne, selbstständig bewurzelte Knollenteile abschneiden
- Werkzeug: scharfes, steriles Messer
- dabei so wenig Schnittfläche wie möglich produzieren
- immer glatte Flächen schneiden
- je weniger Schnittfläche und umso glatter, desto weniger Gefahr durch Krankheiten
- Schnittfläche leicht antrocknen lassen
- alternativ Schnittfläche mit Holzkohlenstaub bestäuben (wirkt desinfizierend)
- in handelsübliches Substrat oder durchlässige Gartenerde einsetzen
- Pflanztiefe: wie bei ursprünglicher Pflanze (nicht tiefer)
- wie ältere Exemplare weiterkultivieren
Vermehrung durch Samen
Die geschlechtliche Vermehrung erfolgt über das Aussäen der in den kleinen, runden Früchten enthaltenen Samen. Eine Kultivierung durch Aussaat ist sehr einfach, da der Samen bei Zimmertemperatur gut keimt. Allerdings entwickeln sich häufig die Triebe dieser Pflanzen nur sehr langsam und das allgemeine Wachstumsverhalten ist sehr verhalten.
- Zeitpunkt: Januar bis März
- Achtung: Saatgut hat keine gute Lagerfähigkeit und sollte relativ schnell ausgesät werden!
- in feuchtes Substrat legen
- Substrat: Anzuchterde, Kakteenerde oder Kokohum
- keine normale Blumenerde verwenden (enthält Dünger)
- nur sehr dünn mit feinem Substrat bedecken
- Topf zum Erhalt der Feuchtigkeit mit Glasscheibe bedecken oder in Gefrierbeutel stellen
- Keimtemperatur: um 20 Grad
- auf warme Fensterbank stellen (West- oder Ostfenster)
- nach etwa vier Wochen pikieren
- nach weiteren sechs bis acht Wochen in Blumentopf pflanzen
Umtopfen
Etwa alle zwei bis drei Jahre, wenn die Wurzeln des Asparagus den ganzen Topf erobert haben, sollte der immergrünen Pflanze etwas frische Erde und ein größerer Topf gegönnt werden. Spätestens, wenn die ersten Wurzeln unten aus dem Loch des Pflanzgefäßes wachsen, ist ein größerer Topf unabdingbar.
- Zeitpunkt: Frühjahr
- Zierspargel vorsichtig aus altem Topf ziehen
- dabei immer so weit wie möglich unten fassen
- Vorsicht vor den Dornen!
- hängt Ballen im Topf fest: niemals mit Gewalt an Trieben ziehen
- festes Aufstellen oder Eindrücken der Seitenwand lösen Ballen schonender
- notfalls vorsichtig mit scharfem Messer innen am Topfrand entlang schneiden
- vorsichtig alte Erde entfernen
- haben sich an Oberseite des Ballens Kalkablagerungen gebildet, diese entfernen
- in etwas größeren Topf zunächst Drainageschicht anlegen
- Drainagematerial: Blähton, kleine Steine oder Granulat
- dünne Substratschicht einfüllen
- Wurzelballen einstellen
- mit frischem Substrat auffüllen
- Erde leicht andrücken
- wässern
Substrat
Asparagus stellt keine besonders hohen Anforderungen an sein Substrat. Es sollte nährstoffreich sein und gut durchlässig für Wasser.
- normale Blumenerde für Grünpflanzen
- Rosenerde mit Kompost
- lehmige Lauberde mit Kompost
Schneiden
Zierspargel muss nicht regelmäßig geschnitten werden. Wenn die Triebe jedoch vertrocknet sind oder verkahlt, werden sie direkt über dem Boden abgeschnitten. Ist die Wurzel noch intakt, treibt die Pflanze selbst bei Radikalschnitten nach einiger Zeit wieder aus. Wichtig ist dabei aber genügend Feuchtigkeit – nicht nur um den Wurzelballen, sondern auch in der Luft. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit kann eine durchsichtige Tüte über den Topf gestülpt werden, um für genügend Luftfeuchte zu sorgen. Dabei darf das tägliche Lüften nicht vergessen werden.
Überwintern
Vor allem Asparagus setaceus und Asparagus sprengeri benötigen einen etwas kühleren Platz im Winter. Knapp über 10 Grad vertragen die Pflanzen gerade noch. Das Gießen wird dann deutlich reduziert, die Erde darf aber auch in der Ruhezeit niemals austrocknen. Alle anderen Arten können prinzipiell an ihrem Standort verbleiben, insofern er nicht direkt über einem Heizkörper liegt. Sie sollten in Zeiten geringer Luftfeuchtigkeit gelegentlich besprüht werden. Es gibt aber auch eine gute Alternative, bei Heizungsluft für eine höhere Luftfeuchtigkeit zu sorgen:
- Untersetzer mit erhöhtem Rand bereitstellen
- Durchmesser: mindestens 2-3 Zentimeter größer als der Topf des Zierspargels
- Untersetzer mit Kieselsteinen, besser sind saugende Steine wie Lavastein, bedecken
- Wasser einfüllen
- Topf des Asparagus auf Steine des Untersetzers setzen
- Vorsicht: Topf darf unten nicht ins Wasser eintauchen!
- Wasser kann nun aus Untersetzer verdunsten
- so wird erhöhte Luftfeuchtigkeit direkt an Pflanze erzeugt
- gelegentlich Wasserstand überprüfen
Krankheiten und Schädlinge
Vergilbte und herabrieselnde Blättchen deuten beim Zierspargel immer auf Trockenheit hin. Dies kann zu wenig Feuchtigkeit im Wurzelballen sein, aber auch eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Manchmal gehen gelbe Blätter auch mit einem Nährstoffmangel anheim. Ist der Standort zu dunkel, bildet die Pflanze Lichttriebe. Diese sind leicht an ihrer unnatürlichen Länge zu erkennen, außerdem bilden sie keine Blätter oder nur an der Triebspitze. Dann sollte die Pflanze dringend einen helleren Standort bekommen. Zierspargel sind anfällig für den Befall durch:
- Schildläuse
- Schmierläuse
Die Schädlinge sind sehr robust, meist werden sie erst erkannt, wenn schon ein deutlicher Befall zu verzeichnen ist: kleine weiße oder graubraune Pflanzenschädlinge und watteartige Gespinste auf der Pflanze erkennbar.
Bekämpfung: Gegen Schmierläuse haben sich Präparate als wirkungsvoll erwiesen, die Niem-Öl zum Aufsprühen enthalten oder systemisch wirkende Mittel, die durch ein Granulat oder Stäbchen in die Erde eingebracht werden. Die Pflanze nimmt durch das Gießwasser die Wirkstoffe auf und transportiert sie in alle Pflanzenteile, wo sie von innen gegen die Schädlinge wirken.
Häufig gestellte Fragen
Insofern er nicht über Wochen hinweg ausgetrocknet ist: wahrscheinlich schon. Der Topf des Asparagus sollte zunächst in einen Eimer mit Wasser gestellt werden, damit sich die Erde richtig vollsaugen kann. Alle vertrockneten Wedel sollten dicht über der Erde abgeschnitten werden. Feuchte Luft lässt die Pflanze in den meisten Fällen wieder neu antreiben. Hierzu kann beispielsweise eine durchsichtige Tüte über den Topf gestülpt werden. Dann darf aber nicht das tägliche Lüften vergessen werden.
Asparagus falcatus gehört zu den Kletterpflanzen. Er kann gut an einem Rankgerüst oder auch an Stäben befestigt werden, damit er weiterhin aufrecht wächst. Wird er deutlich zu groß für das Zimmer, sollten alle Triebe, die sich neu bilden, bodennah geschnitten werden, insofern er ansonsten ein recht buschiges Erscheinungsbild hat. Zu überprüfen ist zudem, ob er möglicherweise etwas zu dunkel steht. Das animiert die Pflanze, Lichttriebe zu bilden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ihn radikal zurückzuschneiden und einen Teil der Wurzelknollen zu entfernen. Das hemmt in der Regel sein Wachstum für die nächsten Jahre und er bleibt wieder handlicher.