Um einen starken Zeckenbefall zu verhindern, sind Zeckeneier zu vernichten. Dazu ist es wichtig, nach einem Zeckennest Ausschau zu halten und Zeckeneier an ihrem Aussehen als diese zu erkennen.
Gefahr durch Zeckeneier
Die Weibchen der Zecken (Ixodida) können durchschnittlich bis zu 4000 Eier ablegen. Manche Zeckenarten, wie beispielsweise die Hyalomma sowie Amblyomma, kommen auch auf bis zu 20.000 Eier. Je nach Witterung und Zeckenart vergehen bis zum Schlüpfen der gefräßigen Larven zwischen 16 und 30 Tage. Wenngleich die Larven nur zu einem Prozent Infektionen übertragen, erhöht sich das Risiko natürlich mit zunehmender Larvenanzahl und sich daraus entwickelnden Adult-Zecken, die sich erneut im Garten vermehren. Ein Beseitigen der Zeckeneier ist deshalb unabdingbar, um den Kreislauf zu unterbrechen und den Befall unter Kontrolle zu bekommen/zu halten. Zeckeneier sammeln sich als sogenanntes Gelege, das auch als Zeckennest benannt wird.
Zeckengelege erkennen
- Eifarbe: orangerot bis bräunlich
- Oberfläche leicht glänzend (besitzen Schutzschicht, um Austrocknung zu vermeiden)
- Eier bilden Gelege, das aus tausenden von Eiern besteht
- legen sich zum Knäuel zusammen
- Aussehen und Anordnung erinnern an Kaviar, weshalb sie auch Zeckenkaviar genannt werden
- Eigröße: etwa 0,1 Millimeter
- Gelegegröße: je nach Eieranzahl durchschnittlich circa zwei Zentimeter Umfang (etwa so groß wie Streichholzkopf)
Zeckennest finden
Vor allem in großen und/oder stark bewachsenen Gärten ist es meist nicht einfach, gezielt nach Zeckeneiern zu suchen. Problemloser geht es, wenn bevorzugte Eiablage-Plätze bekannt sind und Gartenbesitzer das Wissen haben, auf welche Details bei der Suche zu achten ist, wie sie folgend beschrieben werden:
- Standort: dunkler, feuchter Ort, ruhiger Platz zur störungsfreien Eiablage, wind- und lichtgeschützt
- Eiablage dauert zwischen sechs und zwanzig Tage – je nach Zeitpunkt der Sichtung deutliche Nestvergrößerung möglich
- Zeckenweibchen stirbt nach beendeter Eiablage – liegt deshalb meist in unmittelbarer Nestnähe
- in der Regel auffindbar zwischen Mai und Oktober
Bevorzugte Standorte
- hauptsächlich auf feuchten Böden, vor allem in Laubstreu/-haufen
- an und in hohen Gräsern, in Hecken, Büschen und Sträuchern
- in dicht-gewachsenen Beeten oder Kübeln nahe Vogelfutterstellen
- an schattigen Zaunpfählen
- an Sockeln von Steinmauern
- in/unter gestapeltem Holz und Kiesanhäufungen
- im Kompost
Zeckengelege beseitigen
Um das Schlüpfen der Zeckenlarven zu verhindern, sollten Zeckengelege zügig vernichtet werden, sobald sie als diese zu erkennen sind. Meist reicht es aus, kochendes Wasser darüber zu schütten. Wer auf Nummer sicher gehen und sie definitiv zerstört wissen möchte, reagiert direkt nach dem Erkennen mit einer Mischung aus Essig und Salz. Damit ist das Zeckennest zu begießen. So funktionieren Zubereitung und Anwendung:
- ideale Tage für Anwendung: regenfrei für mindestens 36 Stunden
- zwei Esslöffel Salz pro 100 Milligramm Essig
- gut verrühren und Salz auflösen lassen
- Vorsicht: kann bei Hautkontakt ätzend wirken, deshalb immer Schutzhandschuhe anziehen und lange Ärmel tragen
- am Folgetag erneut befeuchten: 100 Milligramm Essig mit drei oder vier Esslöffeln Salz
- Reste nach Abtrocknung aufsammeln und entsorgen
- unbedingt Kinder und Haustiere auf Abstand halten
Häufig gestellte Fragen
In der Regel nicht. Die Zeckenweibchen lassen sich während des Saugens am Wirt von einem Männchen befruchten. Danach löst sich das Weibchen und lässt sich vom Wirt fallen, um einen geeigneten Platz zur Eiablage zu suchen.
Es gibt Arten, die gut mit einem Raumklima zurechtkommen, wie beispielsweise die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus). Sie legt bis zu 4.000 Eier auch in häuslicher Umgebung ab. Das Aussehen ihrer Eier ist identisch mit denen anderer Zeckenarten. Bei konstantem Raumklima können Hundezecken bis zu viermal im Jahr Eier ablegen und bei fehlendem tierischen Wirt auch auf Menschen übergehen.