Zu den häufigsten Schädlingen an den beliebten Orchideen zählen Wollläuse. Sie verstecken sich unter einem weißen Panzer und sitzen auf den Blättern. Hier können sie einen großen Schaden verursachen. Doch es gibt wirksame Mittel zur Bekämpfung der Schmierläuse.
Wollläuse erkennen
Gerade im Winter tummeln sich die Schädlinge gerne auf den Zimmerpflanzen. Im Sommer hingegen sind sie eher auf den Gartenpflanzen zu finden. Da diese im Winter keine Nahrung mehr bieten, gelangen die Wollläuse nach Innen. Hier sollten sie für ein schnelles Bekämpfen frühzeitig erkannt werden.
Diese Merkmale weisen auf einen Schmierlaus-Befall hin:
- Läuse selbst sind meist nicht zu sehen
- kleine weiche Wattebausche auf Blättern weisen auf Befall hin
- sitzen geschützt unter der wachsartigen Substanz
- können in Ruhe die Blätter und Blüten aussaugen
- Gelege meist in Hüllblättern oder Blattachseln
- durch die Umhüllung vor chemischen Mitteln gut geschützt
- Schädlinge sondern zudem Honigtau ab
- Blätter und Blüten kleben
Befallene Pflanzen isolieren
Sobald ein Befall auf einer Pflanze erkannt wird, sollte diese von den weiteren Pflanzen sofort isoliert werden. Denn der Befall kann sich schnell auch auf die anderen Orchideen in der Nähe ausbreiten:
- Quarantänestation einrichten
- hier die weiteren Maßnahmen der Bekämpfung durchführen
- möglichst heller und kühler Standort
- umstehende Orchideen ebenfalls untersuchen
- unter Umständen auch isolieren
Fressfeinde einsetzen
Es gibt verschiedene Fressfeinde, die gegen die Schmierläuse eingesetzt werden können. Gerade wenn die Pflanzen in einem Wintergarten kultiviert sind, bietet sich diese Art der Bekämpfung an. Auch in einem Isolationsraum können die Larven eingesetzt werden:
- im gut sortierten Handel erhältlich
- kann auch online bestellt werden
- Larven der Florfliege
- bekämpfen die Wollläuse innerhalb von zwei Wochen
- Anwendung muss jedoch wiederholt werden
- Larven von Schlupfwespen Leptomastix dactylopii
- Larven des australischen Marienkäfers
- ab einer Temperatur von 20° einsetzbar
- nur in geschlossenen Räumen
- benötigen Wasser, Blätter besprühen
Sobald die Schädlinge alle bekämpft sind, finden die eingesetzten Larven keine Nahrung mehr und sterben ebenfalls ab.
Sud herstellen
Wenn die Schmierläuse auf einer Orchidee erkannt wurden, dann müssen diese schnell bekämpft werden. Hierzu gibt es einen wirksamen Sud aus Hausmitteln, der auch einfach hergestellt werden kann und auch auf den zarten Blüten der Pflanzen angewendet werden kann.
Dazu gehen Sie ganz einfach wie folgt vor:
- fünfzehn Milliliter Spiritus
- ein Liter Wasser
- fünfzehn Milliliter Kernseife
- alternativ Parafinöl
- alles gut mischen
- Orchidee nicht einsprühen
- besser vorsichtig mit einem Pinsel verteilen
- auf alle betroffenen Stellen
- Anwendung nach zwei bis drei Tagen wiederholen
Pflanzen umtopfen
Die Schädlinge nisten sich, wenn sie die Pflanzen einmal befallen haben, auch gerne in der Erde ein. Daher helfen die oben erklärten Maßnahmen an der Pflanze meist nur bedingt. Auch die Erde im Topf sowie das Gefäß selbst müssen daher zum Bekämpfen der Schädlinge entfernt und gründlich gereinigt werden:
- zusätzlich zur Behandlung mit dem Sud oder Fressfeinden
- Orchidee dem Gefäß entnehmen
- alles Substrat von den Wurzeln entfernen
- eventuell befallene oder verfaulte Wurzeln abschneiden
- hier nisten sich Wollläuse gerne ein
- alte Erde im Restemüll entsorgen
- neuen Topf nutzen
- alternativ Gefäß gründlich auswaschen
- mit reinem Alkohol desinfizieren
- frisches Substrat einfüllen
Bevor die Orchidee hier wieder eingesetzt wird, sollte auch die Pflanze selbst noch behandelt werden. Ansonsten gelangen die noch auf der Pflanze befindlichen Schädlinge wieder schnell in die Erde und an die Wurzeln.
Wollläusen vorbeugen
Gegen einen Schmierlausbefall gibt es verschiedene vorbeugende Maßnahmen. Denn ist die Orchidee einmal befallen, dann wird es schwieriger, die Schädlinge zu bekämpfen als vorzubeugen:
- gute Pflege ist das A und O
- auf hohe Stickstoff-Düngung verzichten
- begünstigt einen Befall
- ausreichend Licht am Standort
- trockene Heizungsluft ist eine ideale Lebensbedingung für Wollläuse
- auf Luftfeuchtigkeit im Raum achten
- regelmäßig das Zimmer mit den Orchideen lüften
- regelmäßiges Düngen kann ebenfalls vorbeugen
Häufig gestellte Fragen
Die Schädlinge können sich schnell von einer zur anderen Pflanze bewegen. Vor allem auch dann, wenn diese sehr nahe beieinander stehen. Daher ist es bereits eine gute Vorsorge, den einzelnen Orchideen rundherum ein wenig Platz zu lassen. Denn die Schmierläuse können in der Tat von einem Blatt zum anderen springen und so auch auf umstehende Pflanzen gelangen.
Auch wenn Sie aufpassen und viele Maßnahmen zur Vermeidung ergreifen kann es doch immer mal wieder zu einem Befall an den dekorativen Pflanzen kommen. Gerade auch dann, wenn Sie sich eine neue Orchidee aus dem Handel besorgt haben, kann diese mit Wollläusen befallen sein. Daher sollten Sie neue Pflanzen erst in Quarantäne stellen, bevor diese Einzug neben den anderen Orchideen halten dürfen.
Dies liegt daran, dass es sich bei Woll- und Schmierläusen um Selbstbefruchter handelt. Zudem legen die Weibchen unzählige bis zu über hundert Eier. So kann sich der Befall innerhalb von Wochen von einem Schädling bis hin zu hunderten auf den Pflanzen vermehren, wenn Sie nicht sofort einschreiten.