Schädlinge

Wie lange leben Schnecken? So alt werden sie

Nacktschnecke und Gehäuseschnecke - Wie alt werden Schnecken

Für die meisten Menschen sind Schnecken ohne Bedeutung. Anders verhält es sich bei Gärtnern, die sie liebend gern für immer los sein würden. Für sie stellt sich auch die Frage nach der Lebenserwartung der Weichtiere.

Aus der Gartenrat Mediathek

Einflussfaktoren auf Lebensdauer

Schnecken sind sehr sensible Lebewesen, denen es nicht oder kaum möglich ist, ihre Umwelt so zu ändern, dass sie darin sicher leben können. Als Weichtiere sind sie grundsätzlich sehr gefährdet und reagieren auf vielerlei Umwelteinflüsse:

  • bevorzugen Feuchtigkeit, bei Trockenheit verkriechen sie sich oder vertrocknen
  • benötigen Verstecke, zum Überwintern, Eierlegen oder um Trockenheit zu überdauern
  • ihr Lebensraum ist sehr klein, sie können weite Strecken nur schwer überwinden
  • Fressfeinde können sie sehr schnell erbeuten
  • einige Schneckenarten überstehen Frost nur schlecht oder überwintern nur als Eier

Landschnecken

Dazu gehören alle bekannten Gartenschnecken mit und ohne Haus. Je nach der Art und Größe werden die meisten Landschnecken wenige Monate bis ein Jahr alt. Die kurze Lebensspanne hängt vor allem mit ihrer Umwelt zusammen, in der sie vielen Gefahren ausgesetzt sind. Die tatsächliche Lebenszeit, in weniger gefährdeten Lebensräumen, kann durchaus bis zu 8 Jahre betragen.

Weinbergschnecke (Helix pomatia)

Gehäuseschnecke - Weinbergschnecke
Weinbergschnecke (Helix pomatia)

Die größte europäische Schnecke ist eine Ausnahme, wenn es um die Lebenserwartung geht. Sie wird erst mit 4 bis 5 Jahren geschlechtsreif und kann dementsprechend sehr viel älter als ihre kleineren Verwandten werden. Weinbergschnecken in menschlicher Haltung haben eine noch längere Lebenserwartung. Das älteste Exemplar erreichte das stattliche Alter von 30 Jahren.

Hinweis: Auch die Weinbergschnecke ist trockenheitsgefährdet, hat jedoch eine gute Überlebensfähigkeit entwickelt, um sogar mehrere Monate Trockenheit zu überstehen. Sie verschließt ihr Gehäuse mit einem dicken Kalkdeckel.

Weitere Beispiele:

SchneckenartMaximale Lebenserwartung
Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis)8 Jahre
Gartenschnirkelschnecke (Cepaea hortensis)5 Jahre
Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum)1 Jahr
Gerippte Bänderschnecke (Caucasotachea vindobonensis)3 Jahre (durchschnittlich)
Große Achatschnecke (Lissachatina fulica)7 Jahre
Maskenschnecke (Isognomostoma isognomostomos)5 Jahre
Rote Wegschnecke (Arion rufus)3 Jahre
Schwarze Schnegel (Limax cinereoniger)3 Jahre
Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris)3 Jahre
Tigerschnegel (Limax maximus)3 Jahre
Hain-Bänderschnecke (links) und Tigerschnegel (rechts)
Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis) und Tigerschnegel (Limax maximus)

Wasserschnecken

Schnecken, die im Wasser leben, sind mitunter noch stärker durch Lebensraumveränderungen gefährdet wie ihre an Land lebenden Verwandten. Einige Schneckenarten sind so stark an ihr Gewässer gebunden, dass sie es nicht verlassen können, wenn sich die Lebensbedingungen dort verändern. Aus diesem Grund können bei sich plötzlich verschlechternden Wasserwerten alle Schnecken auf einmal sterben. Die Lebenserwartung vieler Wasserschnecken ist unbekannt. Lediglich bei in Aquarien gehaltenen Arten kann eine ungefähre Lebensdauer angegeben werden. Auch hier reicht sie von mehreren Monaten bis hin zu 5 Jahren, die die Große Apfelschnecke (Pomacea haustrum) alt werden kann.

Lebenserwartung weiterer Wasserschneckenarten:

SchneckenartMaximale Lebenserwartung
Kleine Sumpfschnecke (Galba truncatula)1 Jahr
Posthornschnecke (Planorbarius corneus)3 Jahre
Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis)4 Jahre
Spitze Sumpfdeckelschnecke (Viviparus contectus)13 Jahre
Posthornschnecke (Planorbarius corneus) und Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis)
Posthornschnecke (Planorbarius corneus) und Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis)

Hinweis: Es gibt Nacktschnecken im Meer, die giftig sind und dadurch besser vor Fressfeinden geschützt sind. Diese werden gewöhnlich älter als ungiftige Salzwasserschnecken.

Häufig gestellte Fragen

Welche Fressfeinde haben Schnecken?

Das hängt von ihrem Lebensraum ab. Die gewöhnliche Gartenschnecke wird häufig Opfer von Vögeln, Igeln, aber auch Weberknechten, Laufkäfern und anderen Schnecken, die sich räuberisch ernähren.

Was verlängert das Leben einer Schnecke?

Im Garten kann man wenig tun. Hält man eine Schnecke als Haustier, sollten optimale Haltungsbedingungen geschaffen werden. Dann können Schnecken ein, für ihre Verhältnisse, hohes Alter erreichen.

Wie lange dauert die Entwicklung einer Schnecke?

Je nach Schneckenart braucht es vom Ei bis zur geschlechtsreifen Schnecke nur wenige Monate bis hin zu vielen Jahren.

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