Spinnen sind nützlich, aber in der Wohnung hat sie niemand gern. Doch es gibt sehr viele unterschiedliche Arten und auch die Lebensweise unterscheidet sich. Der folgende Artikel erklärt, welche Spinnenarten es gibt und wo sie in der Wohnung zu finden sind.
Spinne in der Wohnung – Die häufigsten Arten
Wenn eine Spinne in der Wohnung entdeckt wird, dann kann diese zu den etwa 1.000 verschiedenen Arten gehören, die in Deutschland zu finden sind. Etwa ein Drittel von diesen Arten verirrt sich auch hin und wieder in unsere Häuser. Gerade im Herbst und Winter, wenn es draußen kalt und nass ist, tummeln sich die Spinnen vermehrt im Haus, oftmals auch auf dem Dachboden oder im Keller. Viele Arten haben sich sogar dem menschlichen Lebensraum angepasst, andere hingegen sind aus den südlichen Ländern über Transporte in die heimischen Gebiete “eingewandert” und müssen in den Häusern leben, da sie beim hiesigen Klima in der freien Natur nicht überleben könnten. Die folgenden Arten kommen häufig vor und werden für das Erkennen kurz vorgestellt.
Braune Einsiedlerspinne
- wissenschaftlicher Name: Loxosceles reclusa
- wird mit Obst oder Gemüse ins Haus geschleppt
- auch oftmals in tropischen Pflanzen zu finden
- baut kein Nest
- geht auf Beutefang
- Biss ist giftig
- sechs bis elf Millimeter lang
- hellbraun mit langen Beinen
- kann mit Winkelspinne verwechselt werden
Gartenkreuzspinne
- wissenschaftlicher Name: Araneus diadematus
- in Mitteleuropa weit verbreitet
- eine der größten einheimischen Spinnen
- zwischen 10 und 18 Millimetern lang
- Flecken auf dem Rücken bilden ein Kreuz
- können beißen
- ungiftig
- nur selten im Haus zu finden
Große Winkelspinne
- wissenschaftlicher Name: Eratigena atrica, Syn.: Tegenaria atrica
- am häufigsten vorkommende Spinnenart
- größte einheimische Spinne (bis zu 20 Millimeter)
- wird auch oftmals Hausspinne genannt
- dunkelbraun oder rötlich braun
- behaarte, lange Beine
- nachtaktiv
- sehr schnell in den Bewegungen
- gerne unter Sofa, dunklen Ecken und im Keller
- ernährt sich von Fliegen, Silberfischen und anderen Spinnen
Speispinne
- wissenschaftlicher Name: Scytodes thoracica
- auch als Leimschleuderspinne bekannt
- besitzt sechs Augen
- gelblichgraue bis hellbraune Färbung
- mit unregelmäßig angeordneten Flecken überzogen
- gelb-schwarz geringelte dünne Beine
- etwa drei bis sechs Millimeter lang
- aus dem Mittelmeerraum
- sehr wärmeliebend
- in hiesigen Breitengrand nur in Räumen
Weberknecht
- wissenschaftlicher Name: Opiliones
- eigentlich keine Spinnenart
- zu Unrecht zu den Spinnen gezählt
- werden am häufigsten in Wohnungen gefunden
- in Ritzen an Decke oder Boden
- etwa 6.600 Arten weltweit
- sieht Zitterspinne ähnlich
- Verwechslungsgefahr!
- lange dünne Beine
- dunkler, schwarzer Körper
Zitterspinne
- wissenschaftlicher Name: Pholcidae
- wird oftmals mit dem Weberknecht verwechselt
- nur etwa 10 Millimeter groß
- Netz meist an Decke
- kommt daher oftmals zu Staubmäusen
- Netze werden geschickt gesponnen
- Beutetiere meist größer als Spinne selbst
Häufig gestellte Fragen
Es gibt durchaus Spinnen, die auch mal zubeißen, bei denen das Gift aber so gering auf uns Menschen wirkt, dass dies nicht weiter schlimm ist. Wurden Sie versehentlich von einer Braunen Einsiedlerspinne gebissen ist es wichtig, dass Sie die Spinnenart erkennen, denn der Biss kann Folgen haben. Denn das Gift, was dadurch freigesetzt wird, kann das Hautgewebe rund um den Biss entzünden und zerstören, was Wunden und Narben nach sich ziehen kann.
Um eine Spinne in der Wohnung einzufangen, benötigen Sie nur ein Glas oder einen Becher. Dieses stülpen Sie mit einer schnellen Bewegung über die Spinne und schieben dann ein Stück Karton oder feste Pappe über den Glasrand. So können Sie die Spinne nach draußen tragen und dort aussetzen, alternativ können Sie auch das Fenster öffnen und die Spinne hier wieder auf der Aussenfensterbank aussetzen. Im Handel werden zudem Spinnenfänger angeboten. Hierbei handelt es sich um mechanische Fanggeräte mit einem langen Stiel.
Es ist meist nicht zu vermeiden, dass sich die ein oder andere Spinne in der Wohnung niederlässt. Gerade im Winter suchen die Tiere die warme Umgebung. Wichtig ist, dass alle Ritze in Wänden, unter Türen und an Fenstern gut verschlossen sind, denn hierdurch gelangen die kleinen Tiere herein. Auch beim Lüften sollte das Fliegengitter immer vorgezogen werden, nicht nur im Sommer, wenn Mücken und Fliegen draußen bleiben sollen.
Die meisten Spinnen, etwa die Große Winkelspinne, fallen im Haus kaum auf, da sie sich in dunklen Ecken verstecken. Oftmals merken Sie es daher gar nicht, dass eine Spinne zusammen mit Ihnen wohnt. Zudem sind es nützliche Tiere. Finden Sie Exemplare in Ihrer Wohnung, dann lassen Sie diese gewähren, wenn sie durch das Netz nicht gestört werden. Viele Spinnen sitzen beispielsweise in einer Ecke zwischen Wand und Decke. Hier warten sie auf kleine Fliegen oder Mücken, die Ihnen dann in Ihrer Wohnung nicht mehr zur Last fallen.