Waschbären setzen ihre Stimmbänder oft, variantenreich und laut ein. Fast alles, was ihnen auf ihrer nächtlichen Wanderung passiert, wird mit einem speziellen Laut kommentiert. Diese Geräusche macht der Waschbär nachts.
Waschbär-Sprache ist umfangreich
Waschbären sollen Experten zufolge mehr als 200 verschiedene Laute beherrschen. Die feinen Nuancen zu unterscheiden, ist für Laien jedoch unmöglich. Nachfolgend werden die prägnantesten Laute, die der Waschbär insbesondere nachts von sich gibt, kurz erläutert.
Zwitschern
Das Zwitschern ist die typischste Lautäußerung für einen Waschbären. Er beherrscht es in unterschiedlichsten Variationen, und setzt es bei fast jeder Gelegenheit ein:
- während der Ruhezeit und beim Bewegen
- beim Jagen/auf Nahrungssuche
- in der Brutzeit, um Partner anzulocken
- bei Interaktionen mit anderen Waschbären
- beim Rufen der Mutter
Schnurren
Schnurren ist in dieser Tierfamilie ein Zeichen von Zuneigung. Meist ist es von neugeborenen Waschbären zu hören, während sie von ihrer Mutter umsorgt werden. Auch sie schnurrt häufig, wenn sie bei ihren Jungen ist. Im Übrigen spielt der männliche Waschbär bei diesem Familien-Schurren keine Rolle, denn die Waschbärenmutter zieht ihre Jungen allein auf.
Bellen
Ist ein Waschbär starkem Stress ausgesetzt oder leidet, bellt er fast wie ein Hund. Zum Beispiel wenn er gefangen ist und sich nicht befreien kann. Auch eine Waschbär-Mutter, die ihren Nachwuchs nicht finden kann, wird nachts laute, bellende Geräusche von sich geben.
Knurren und Zischen
Waschbären können durchaus als sanftmütige Kreaturen bezeichnet werden. Fühlen sie sich jedoch bedroht, geben sie Abwehrgeräusche von sich. Die Lautäußerungen klingen je nach Situation nach Knurren und/oder Zischen. Weitere Merkmale sind:
- Wiederholungen in kurzen Abständen
- während der gesamten Bedrohungslage
- hohe Lautstärke
- aggressive Tonlage
Kreischen und Quietschen
Kreischende und quietschende Laute können ebenfalls in einer Notlage ausgestoßen werden. Doch meist sind das Begleitgeräusche, wenn zwei Waschbären miteinander kämpfen. Laien können diese Geräusche fälschlicherweise auch Eulen oder Katzen zuschreiben.
Paarungsgeräusche
Die Paarung findet jedes Jahr irgendwann zwischen Januar und März statt. Während der Paarung erzeugen Waschbären laute, pochende Laute. Auch das beliebte Zwitschern und andere Laute lassen sie zwischendurch hören.
Baby-Laute
Die zwei bis sechs Jungen pro Wurf geben schon früh in ihrem Leben verschiedene Laute von sich. Diese können sich anhören wie Zwitschern und Gurren. Vermissen sie ihre Mutter, kommen noch Quietschen und Weinen hinzu. Zudem können Kaugeräusche vernommen werden.
Unterschiedliche Bewegungsgeräusche
Waschbären können nachts ausgezeichnet sehen, verfügen zudem über einen gut entwickelten Tastsinn. Auch ihr feines Gehör hilft ihnen, lebende Nahrung zu entdecken. Man würde vermuten, dass ihre nächtlichen Streifzüge lautlos vonstattengehen. Doch weit gefehlt, wie die nachfolgende Übersicht über Geräusche, die der Waschbär nachts macht, zeigt.
Kratzen
Der Waschbär klettert gern. An glatten, festen Flächen sind Kratzgeräusche unvermeidlich. Zum Beispiel wenn er versucht ein Rohr zu erklimmen, das an der Hausfassade angebracht ist. Konnte das Tier ins Haus gelangen, klettert es gern auf Schränken und nimmt auch jede andere Klettergelegenheit wahr.
Rascheln
Die Nahrungssuche der Waschbären ist von einer Menge Geraschel begleitet. Ob es das Durchwühlen der Mülltonne ist, oder das Stöbern nach Essen auf dem Dachboden. Sie fürchten anscheinend keine Entdeckung und versuchen nicht leise zu sein.
Ziehen
Ein kräftig gebauter Waschbär kann bis zu 15 Kilogramm wiegen. Wenn er sich nachts draußen oder durchs Haus bewegt, hört sich das so an, als würde er eine schwere Last hinter sich herziehen.
Häufig gestellte Fragen
Nein. Wenn er nicht gerade auf Nahrungssuche ist und keine Gesellschaft eines Artgenossen hat, ist er sogar sehr leise.
Ein gesunder Waschbär eher nicht. Es kann jedoch sein, dass der Waschbär an Tollwut leidet und sich deswegen aggressiv zeigt. Gehen Sie nicht zu an ihn heran, denn die Übertragung kann bereits durch Speichelkontakt erfolgen. Verständigen Sie besser eine Tierrettungsstation oder ggf. einen Schädlingsbekämpfer.
Einfangen und Töten sind verboten. Sie können jedoch versuchen, ihn zu vertreiben. Versperren Sie alle Zugänge zum Dachboden. Beseitigen Sie mögliche Nahrungsquellen. Kochen Sie scharfe Chilis aus und versprühen Sie die scharfe Lösung überall auf dem Dachboden.